[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Datenerfassungsgerät zur Erfassung von fahrzeug-
und fahrerbezogenen Daten in einem Kraftfahrzeug.
[0002] Beispielsweise in der US-A 4 188 618 ist eine Einrichtung beschrieben, bei der die
von mehreren Sensoren, beispielsweise für die Geschwindigkeit, für die Drehzahl und
für den Kraftstoffverbrauch, erfaßten Werte zusammen mit willkürlich mit Hilfe von
bestimmten Schaltern eingebbaren Verarbeitungsinformationen in einem Mikroprozessor
in bestimmter Weise aufbereitet und dann in einer Datenkassette gespeichert werden,
die unter anderem einen Halbleiterspeicher enthält. Die Datenkassette kann dem Datenerfassungsgerät
entnommen und direkt in einen Leser in einem Computer eingegeben werden, oder aber
die Daten können auch mit Hilfe eines tragbaren Auswertegerätes an verschiedenen Orten
auslesbar und speicherbar bzw. ausgebbar sein.
[0003] Das bekannte Gerät erfaßt im wesentlichen fahrzeugbezogene Daten, die nach einiger
Zeit, beispielsweise einer Woche, dem Gerät entnommen werden, indem der Inhalt der
Kassette in den Computer übertragen, gespeichert oder in archivierbarer Form abgedruckt
wird.
[0004] Wichtig ist es aber für den Einsatz eines solchen Gerätes auch, nicht nur die fahrzeugbezogenen
Daten zu erfassen, sondern auch fahrerbezogene Daten, beispielsweise die Zeitgruppendaten,
die sich aus der EG
-Arbeitszeitverordnung für Kraftfahrer ergeben.
[0005] Bekannt ist es in diesem Zusammenhang aus der DE-B1 1 276 951 auch bereits, bei einem
Tächographen außer der Hauptdiagrammscheibe, die die fahrzeugbezogenen Daten, wie
Geschwindigkeits- und Wegregistrierungen aufnimmt, zusätzlich zwei fahrerbezogene
Diagrammscheiben zu beschriften, die über der fahrzeugbezogenen Diagrammscheibe angeordnet
sind, derart, daß die fahrzeugbezogene Diagrammscheibe nur diese Daten enthält, während
die beiden fahrerbezogenen Diagrammscheiben nur die Arbeitszeitdaten tragen. Bei der
Auswertung der auf diese Weise aufgezeichneten fahrzeug- und fahrerbezogenen Daten
ergibt sich die Schwierigkeit der Zuordnung der Daten, die auf den fahrerbezogenen
Scheiben aufgezeichnet sind, zu den Daten, die auf der fahrzeugbezogenen Scheibe registriert
wurden, da naturgemäß nur alle drei Scheiben getrennt voneinander ausgewertet werden
können. Insbesondere ist es nachteilig, daß es bei dieser Form der Aufzeichnung nicht
möglich ist, die fahrzeugbezogenen Daten ohne weiteres einem bestimmten Fahrer zuzuordnen.
Auch ist es bei dieser Form der Aufzeichnung nicht möglich, die Daten in irgendeiner
Form zu komprimieren, genauso wie auch Aufzeichnungen, beispielsweise über einen Tag
hinaus, nicht vorgenommen werden können. Hinzu kommt, daß selbstverständlich die Auswertung
der fahrerbezogenen Daten in bezug auf Verstöße gegen die Arbeitszeitverordnung einen
relativ hohen Aufwand in dem Auswertegerät nach sich zieht.
[0006] Grundsätzlich wäre es denkbar, mit einem Gerät der zunächst genannten Art gemäß US-A
4 188 618 auch fahrerbezogene Daten aufzuzeichnen, die dann ohne weiteres in bestimmter
Beziehung zu den fahrzeugbezogenen Daten stehen würden. Für die Fahrer hätte jedoch
diese Form der Aufzeichnung den großen Nachteil, daß sie nur auf dem Umwege über den
Computer Kenntnis über ihre eigenen Daten erhalten könnten, da diese nur in der Kassette
enthalten sind und nur nach Auswertung durch den Computer für den Fahrer überhaupt
sichtbar gemacht werden können.
[0007] Zur Lösung der hiermit verbundenen Probleme, insbesondere zur Verbesserung der Akzeptanz
eines derartigen Datenerfassungsgerätes auch durch die Fahrer der Kraftfahrzeuge,
ist es zweckmäßig, dem Fahrer einen eigenen Datenträger zuzuordnen, der ihm selbst
als Beleg seiner eigenen Arbeit dienen kann und dessen Daten er sich selbst sichtbar
machen kann. Auch die Polizei kann bei gelegentlichen Straßenverkehrskontrollen sich
die hier aufgezeichneten Daten auf relativ einfache Weise erkennbar machen.
[0008] Die Erfindung geht aus von einem Datenerfassungsgerät für die Erfassung von fahrzeug-
und fahrerbezogenen Daten in einem Kraftfahrzeug, bestehend aus einem Mikroprozessorsystem
mit Lebendspeicher und Systemspeicher, wobei wenigstens ein Teil des Lebendspeichers
in einer zur Auswertung entnehmbaren, steckbaren Kassette angeordnet ist, und ist
dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät außer mit der Kassette mit einer zusätzlichen
Einstecköffnung für einen Fahrerausweis in Form einer Datenkarte ausgerüstet ist,
derart, daß der Systemspeicher Datenübertragungen zwischen dem Lebends
peicher und der Datenkarte steuert.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Verwendung einer zusätzlichen Datenkarte zu der Datenkassette
können die Daten vom Fahrer selber durch Betätigen entsprechender Bedienungsorgane
auf eine hierfür vorgesehene Digitalanzeige im Erfassungsgerät übertragen werden,
so daß der Fahrer selber eine Kontrolle darüber hat, welche Arbeitszeiten für ihn
aufgezeichnet wurden und welche Verstöße der Arbeitszeitordnung ihm während des vergangenen
Zeitraums anzulasten sind.
[0010] Wie die bekannten Fahrtschreiber ist das Erfassungsgerät gemäß der Erfindung mit
Zeitgruppenschaltern ausgerüstet, die es dem Fahrer erlauben, die von ihm gerade erbrachte
Leistung dem Gerät mitzuteilen, so daß die Zeitgruppe bzw. Arbeitsart in dem Lebendspeicher
aber auch auf der fahrerbezogenen Datenkarte gespeichert werden können. Damit die
Daten in korrekter uhrzeit- und datumbezogener Form aufgezeichnet werden können, ist
das Gerät mit einem Uhren- und Datumbaustein versehen, welcher-die zeitbezogene Aufzeichnung
der Zeitgruppen erlaubt.
[0011] Außer mit den Zeitgruppenschaltern ist ein weiterer Mehrstufenschalter vorgesehen,
mit dessen Hilfe die Informationen von der Datenkarte auf die Anzeige abrufbar sind.
[0012] Da immer Schwierigkeiten bestehen, derartige Geräte im Armaturenbrett des Kraftfahrzeuges
unterzubringen, ist es sinnvoll, die auch notwendige Anzeige der dynamischen, fahrzeugbezogenen
Daten mit Hilfe von getrennt im Armaturenbrett angeordneten Analoganzeigemedien anzuzeigen.
[0013] Die Datenkarte selbst kann dabei eine der bekannten Magnetkarten sein. Es kann sich
aber auch um eine Datenkarte handeln, in der ein Halbleitermodul mit einem entsprechend
großen Speicher eingeschweißt ist. Die Datenkarte selbst wird im Erfassungsgerät verriegelt,
solange keine andere Einstellung der Zeitgruppenschalter erfolgt, insbesondere solange
keine Umschaltung auf einen anderen Fahrer vorgenommen wird.
[0014] Grundsätzlich ist es so, daß die Datenkarte nur zweifach aufgezeichnete Informationen
enthalten soll, also Informa
- tionen, die sowohl in der Kassette als auch auf der Karte aufgezeichnet sind. Für
die Straßenverkehrskontrolle kann entweder die interne Anzeige des Erfassungsgerätes
Verwendung finden. Liegen Verstöße vor, so genügt es, wenn ein kleines, mobiles Lesegerät
vorhanden ist, welches nur in der Lage ist, die Daten von der Datenkarte abzulesen,
ohne daß irgendwelche Auswertungen oder dergleichen vorgenommen werden. Dabei kann
dieses mobile Erfassungsgerät mit einem Anzeigemedium und/oder mit einem entsprechenden
Drucker versehen sein.
[0015] Die Erfindung soll nun anhand der beiliegenden Zeichnungen im einzelnen näher erläutert
werden. In diesen Zeichnungen zeigt
FIG. 1 eine Vorderansicht des Datenerfassungsgerätes,
FIG. 2 ist ein schematisiertes Schaltbild der elektrischen Bauteile des Erfassungsgerätes,
FIG. 3 zeigt das Auswertegerät für die Datenkarten,
FIG. 4 zeigt das Auswertegerät für die Datenkassette.
[0016] FIG. 1 zeigt eine Frontansicht des Datenerfassungsgerätes 1. Das Gerät hat eine Einstecköffnung
2, in die eine Datenkassette 3 eingesteckt werden kann. Diese Datenkassette 3 dient
in einer durch einen Systemspeicher vorgegebenen Art und Weise der Erfassung sowohl
von fahrzeug- als auch von fahrerbezogenen Daten. Die Kassette ist durch ein Schloß
4 gesichert, so daß nur autorisierte Personen vermittels eines Schlüssels 5, siehe
FIG. 2, die Kassette 3 entnehmen können. An der Frontseite des Gerätes 1 befindet
sich ferner eine Einstecköffnung 6 für einen Fahrerausweis in Form einer Datenkarte
7, die in die Einstecköffnung 6 einführbar ist und in dieser Einstecköffnung festgehalten
wird, wie später noch im einzelnen zu beschreiben sein wird. Das Gerät ist ferner
mit zwei Zeitgruppen- oder Arbeitsartschaltern 8 und 9 versehen, die als Drehschalter
ausgebildet sind und die es erlauben, für jeden Fahrer eine bestimmte Arbeitszeitgruppe
einzustellen, wie beispielsweise Arbeitszeit am Steuer

, sonstige Arbeitszeit

und Ruhezeit

. Für jeden Fahrer kann so durch eine entsprechende Einstellung der Stufenschalter
8 und 9 die gerade anfallende Areitszeitgruppe eingestellt werden. Durch eine mechanische
Verriegelung wird erreicht, daß nicht beide Fahrer gleichzeitig auf Arbeit am Steuer
einstellen können. Ein weiterer Mehrstufenschalter 10 hat eine größere Anzahl von
Einstellmöglichkeiten. Er dient dazu, nicht nur fahrzeugbezogene Daten einzugeben,
wie beispielsweise "Fahrt mit Anhänger", "Fahrt ohne Anhänger", sondern er dient auch
dazu, die Daten, die auf der Datenkarte 7 aufgezeichnet sind, nacheinander auf einem
Anzeigemedium 11 sichtbar zu machen, welches es gestattet, acht Ziffern gleichzeitig
anzuzeigen. Im Normalbetrieb wird dieses Anzeigemedium die Uhrzeit und das Datum anzeigen.
Nur wenn der Fahrer die Daten auf der Datenkarte 7 sichtbar machen will, wird er durch
eine entsprechende Einstellung des Mehrstufenschalters 10 nacheinander die verschiedenen
Datengruppen von der Datenkarte 7 abrufen.
[0017] Was die elektronischen Komponenten anbetrifft, so besteht das Datenerfassungsgerät
1 aus einem Mikroprozessor MC, der auch einen Lebendspeicher RAM besitzt, und einen
Systemspeicher ROM, der auch in Form eines sog. EPROM vorliegen kann. Die Daten des
Lebendspeichers RAM werden durch eine Batterie B
1 gesichert. Ein weiterer Lebendspeicher RAM ist in der Datenkassette 3 angeordnet.
Auch hier werden die Daten durch eine Batterie B
2 gesichert. Außerdem besitzt das Datenerfassungsgerät einen Baustein UD, der die Uhrzeit
und das Datum liefert. Über externe Schalter US, die von der Ausnehmung 2 für die
Datenkassette 3 aus zugänglich sind, können die Uhrzeit und das Datum verstellt werden,
sobald keine Datenkassette 3 in der Ausnehmung 2 vorhanden ist. Ein Treiberbaustein
AT dient dazu, die Anzeige 11 zu multiplexen und die vom Mikroprozessor MC ausgegebenen,
anzuzeigenden Daten zu verstärken.
[0018] Die verschiedenen Moduln sind über einen Adreßbus A und einen Datenbus D untereinander
verbunden. Sie sind auch verbunden mit drei Schnittstellen SE, SA und SG. Die Schnittstelle
SE dient der Abtastung verschiedener Statuseingänge, unter anderem der Schalter 8,
9 und 10, um festzustellen, welche dieser Schalter in welcher Schaltstellung geschlossen
sind. Die Schnittstelle SG dient dem Anschluß der dynamischen Geber, wie beispielsweise
eines Impulsgebers für die Geschwindigkeit 12, eines Impulsgebers 13 für die Drehzahl
und eines Impulsgebers 14 beispielsweise für den Kraftstoffverbrauch. Ober diese Schnittstelle
werden die Geber 12 bis 14 von dem Mikroprozessor MC sequentiell abgefragt, um festzustellen,
ob irgendwelche zu verarbeitenden Impulse anliegen.
[0019] Für die Schnittstelle SA werden verschiedene externe Ausgabekomponenten mit Informationen
versorgt. So wird beispielsweise ein Schrittmotor MS schrittweise angetrieben, um
eine Analoganzeige AV für die Geschwindigkeit einzustellen, d. h. um den Zeiger Z
entsprechend der Anzahl der über den Schrittmotor MS übertragenen Impulse schrittweise
auf die gefahrene Geschwindigkeit einzustellen. Ein weiterer Ausgang der Schnittstelle
SA ist mit einem Magnetkopf MK verbunden, der die Daten auf die Datenkarte 7 aufzeichnet
und abliest. Hierzu muß der Magnetkopf MK durch einen Motor hin-und rücklaufend angetrieben
werden. Dieser Motor wird ebenfalls über die Schnittstellenausgänge SA mit Strom versorgt,
ist aber der Übersichtlichkeit halber nicht besonders gezeigt. über die Schnittstellenausgänge
wird aber beispielsweise auch ein Elektromagnet EM mit Strom versorgt, der die Aufgabe
hat, einen Riegel 22 für die Datenkarte zu betätigen, so daß die Datenkarte unter
bestimmten Umständen im Gerät festgehalten wird. Im übrigen kann über einen Elektromagneten
EM auch die Zündung des Fahrzeuges blockiert werden, wenn beispielsweise keine Datenkarte
7 in den Schlitz 6 eingesteckt ist, so daß das Fahrzeug nicht fahrbereit ist, wenn
der Fahrer nicht seine Datenkarte richtig eingesteckt hat. Die Begrenzungslinie des
Datenerfassungsgerätes 1 ist an der Stelle der Schnittstellenanordnungen SE, SA und
SG gestrichelt gezeichnet, womit deutlich gemacht werden soll, daß die Geber und Empfänger
sowohl in dem Gerät selbst angeordnet sein können, wie z. B. 8, 9, 10, EM, MK aber
auch extern, wie z. B. 12, 13, 14 und MS.
[0020] Ein Netzteil NT versorgt die verschiedenen Aggregate mit Strom. Welcher Art die Daten
sind, die von dem Datenerfassungsgerät 1 aufgezeichnet werden, ergibt sich aus der
nachfolgenden tabellarischen übersicht, anhand deren die Funktionsweise des Gerätes
geschildert werden soll.

Wie bereits oben erläutert wurde, ist es der Sinn des Datenerfassungsgerätes 1,
nicht nur fahrzeugbezogene Daten, sondern auch fahrerbezogene Daten in einer Datenkassette
aufzuzeichnen, insbesondere sollen zusätzlich fahrerbezogene Daten auf einer Datenkarte
7 registriert werden. Die Tabelle zeigt links die Daten, die in der Datenkassette
3 aufgezeichnet werden und rechts die Daten, die auf den Datenkarten 7 für Fahrer
I und Fahrer II wiedergegeben werden.
[0021] Was die fahrzeugbezogenen Daten anbetrifft, so werden zunächst in den Lebendspeicher
RAM des Mikroprozessors MC die Daten eingeschrieben, die unter a) in der Tabelle links
erscheinen, das sind vor allen Dingen die Geräte-Nr., die Fahrzeug-Nr., die Personal-Nr.
der berechtigten Fahrer, gewisse Fahrzeugparameter usw. Diese Daten werden über eine
besondere Kassette von einem Computer her in den Lebendspeicher RAM des Mikroprozessors
MC eingeschrieben. Dabei handelt es sich also um Informationen, die sich nicht ändern,
solange nicht in dem betreffenden Fuhrpark grundsätzliche, organisatorische Umstellungen
vorgenommen werden. In dem Lebendspeicher RAM der Kassette 3 dagegen werden die Daten
b - e aufgeschrieben, die ständig während der Fahrt neu entstehen. So fängt beispielsweise
in der linken Tabelle bei b) die Aufzeichnung der Daten an, die sich auf die Arbeitszeitgruppen
der Fahrer beziehen. Sobald beispielsweise Fahrer I seine Datenkarte 7 einsteckt und
den Stufenschalter 8 einstellt, wird durch das Modul UD die Uhrzeit und das Datum
ermittelt und diese Information in die Datenkassette 3 eingeschrieben.
[0022] Hinzu kommt die Personal-Nr. des entsprechenden Fahrers. Diese Nummer wird von der
Datenkarte 7 des Fahrers entnommen und wird verglichen mit den unter a) registrierten
berechtigten Namen der Fahrer. Besteht keine übereinstimmung, wird die Karte 7 zurückgewiesen.
Das Fahrzeug kann dann auch nicht gestartet werden, weil das Systemprogramm ROM die
Information "Karte 7 gesteckt" verknüpft mit dem Freigeben des Motoranlassens. Sobald
der Fahrer auf eine andere Zeitgruppe umschaltet, beispielsweise auf Pause, wird das
Ende für die Arbeitsart Fahren registriert und gleichzeitig der Beginn für die Arbeitsart
Pause. Diese gleichen Informationen werden auch über den Magnetkopf MK, gesteuert
durch den Mikroprozessor MC, auf die Datenkarte 7 aufgeschrieben. Der Speicherplatz
in der Datenkassette für die Informationen gemäß b) ist so gehalten, daß es möglich
ist, für zwei Fahrer für acht Wochentage Beginn und Ende aller Zeitgruppeninformationen
aufzuzeichnen.
[0023] Ist im Zeitpunkt der Aufzeichnung dieser Daten in der Datenkassette die entsprechende
Datenkarte 7 für Fahrer I eingesteckt, so werden diese Informationen gleichzeitig
über den Magnetkopf MK auch auf die Karte 7 übertragen. Die parallel dazu anfallenden
Zeitgruppeninformationen für den Fahrer II werden zunächst nur in der Datenkassette
gespeichert. Findet aber beispielsweise ein Fahrerwechsel statt, fährt also statt
Fahrer I dann Fahrer II weiter, dann wird dies vom Gerät erkannt, indem nun beispielsweise
Fahrer II seinen Zeitgruppenschalter auf die Arbeitsart Fahren einschaltet. In diesem
Augenblick wird dies von dem Mikroprozessor erkannt. Der Elektromagnet löst die Verriegelung
22, so daß die Datenkarte 7 von Fahrer I entnommen werden kann und Fahrer II seine
Datenkarte einstecken kann. Nach dem Einstecken dieser Karte 7 wird dieselbe wiederum
verriegelt, und die in der Datenkassette 3 gespeicherten Zeitgruppenaufzeichnungen
werden auf die Datenkarte 7 von Fahrer II übertragen.
[0024] Parallel zur Aufzeichnung der Zeitgruppen für die Fahrer ermittelt das Gerät Verstöße
gegen die Arbeitszeitverordnung. Wenn z. B. ein Fahrer länger als vier Stunden am
Lenkrad sitzt, so stellt dies einen Verstoß gegen die Arbeitszeitordnung dar. Diese
Verstöße werden im Bereich d in der Datenkassette gespeichert. Auch diese Informationen
werden in den Bereich d der Datenkarten 7 übertragen, so daß die Datenkarten 7 für
Fahrer I und II jeweils die Informationen a betreffend das Fahrzeug und die Personal-Nr.
des Fahrers, im Bereich b die Daten über die eingestellten Arbeitsarten für den jeweiligen
Tag und im Bereich d die komprimierten Daten über Verstöße gegen die Arbeitszeitverordnung
enthält, und zwar nicht nur für den jeweiligen Tag, sondern für den gesamten Aufzeichnungszeitraum
der letzten acht Tage.
[0025] Parallel zur Aufzeichnung der Zeitgruppendaten für die Fahrer, wie sie durch die
Einstellung der Drehschalter 8 und 9 vorgegeben wird, werden die fahrzeugbezogenen
Daten ermittelt und aufgezeichnet. Hierzu werden die Impulszüge, die von den Gebern
12 und 13 für Geschwindigkeit und Drehzahl sowie von dem Geber 14 für den Kraftstoffverbrauch
erzeugt werden, in dem Mikroprozessor MC so umgewandelt, daß sie in sinnvoller Weise
in der Datenkassette aufgezeichnet werden können. Für die Geschwindigkeit und die
Drehzahl werden z. B. sog. Geschwindigkeitsprofile erzeugt. Es wird also ermittelt,
für welche Zeitdauer jeweils in bestimmten Geschwindigkeiten gefahren worden ist.
Dadurch läßt sich feststellen, ob z. B. der eine oder der andere Fahrer häufig die
Geschwindigkeitshöchstgrenzen überschritten hat oder dergleichen. Dagegen wird ein
Geschwindigkeitsprofil ein gutes sein, je größer die Dauer der Fahrt in einem bestimmten
mittleren Geschwindigkeitsbereich ist. Die Aufzeichnung des Kraftstoffverbrauches
wird so erfolgen, daß sie wegabhängig interpretierbar ist, also in- der Weise,-daß
beispielsweise auf den ersten 50 km der Fahrt 10,5 1 verbraucht wurden, auf den zweiten
50 km 12,'9 1 usw. Zusätzlich zu den Aufzeichnungen gemäßc in der Datenkassette, betreffend
ein Geschwindigkeits- und ein Drehzahlprofil sowie den Kraftstoffverbrauch, werden
noch die Aufzeichnungen gemäß e ermittelt und erzeugt, die sich auf das Geschwindigkeitsdiagramm
während der letzten 1.000 m erstrecken. Hier werden die Geschwindigkeitswerte wegabhängig
aufgezeichnet, um bei einem Unfall diese Daten herausziehen zu können und auszuwerten,
um festzustellen, wie sich Fahrzeug und Fahrer in den letzten Sekunden vor dem Unfall
verhalten haben.
[0026] Bei der bisherigen Beschreibung der Wirkungsweise der Anordnung wurde davon ausgegangen,
daß die Geschwindigkeits-und Drehzahlgeber beispielsweise an das Datenverarbeitungsgerät
1 angeschlossen sind und daß auf dem Umwege über den Mikroprozessor MC der Analogwert
der Geschwindigkeit über den Schrittmotor MS auf den Zeiger Z übertragen wird. Selbstverständlich
ist es aber auch möglich, anstelle der indirekten Anzeige AV eine direkte Anzeige
vorzunehmen, also beispielsweise einen konventionellen Wirbelstromtachometer als Analoganzeige
einzusetzen und die Drehwerte, die am Wirbelstromtachometer eingehen, in Impulszüge
umzuwandeln und parallel dem Datenerfassungsgerät zuzuordnen. Jedenfalls macht es
die vorgenommene Trennung von Anzeige und Aufzeichnung möglich, diese auch räumlich
zu trennen, so daß beispielsweise die Geschwindigkeitsanzeige im Blickfeld des Fahrers
angeordnet wird, während das Datenerfassungsgerät an einem Ort angeordnet wird, der
nicht unmittelbar im Blickfeld des Fahrers liegen muß.
[0027] Es wurde bereits erwähnt, daß anstelle der hier beschriebenen magnetischen Datenkarte
7 auch eine Datenkarte Verwendung finden kann, die ein integriertes Halbleitermodul
in Form eines Speichers enthält. In diesem Fall könnte man die Kontaktierungen der
Datenkarte 7 im eingesteckten Zustand direkt an die Adreß- und Datenbusse A und D
anschließen, so daß die Daten nicht über die Schnittstelle SA laufen müßten.
[0028] Als spezielles Sonderprogramm ist in dem Systemspeicher ROM des Mikroprozessors
MC ein Programm gespeichert, welches das Abrufen der Informationen von der Datenkarte
7 auf die Anzeige 11 gestattet, wenn der Fahrer den Stufenschalter 10 entsprechend
einstellt. Durch verschiedene Stellungen des Mehrstufenschalters 10 können die einzelnen
Informationen a, b und d der Datenkarte auf die Anzeige übertragen werden, so daß
der Fahrer sich selbst überzeugen kann, welche Zeitgruppen bzw. Arbeitsarten für ihn
an diesem Tag registriert wurden und welche Verstöße gegen die Arbeitszeitverordnung
das Gerät registriert hat. Bei Straßenverkehrskontrollen kann auch die Polizei von
dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Liegen schwerwiegende Verstöße vor, so kann die
Polizei über ein einfaches mobiles Erfassungsgerät gemäß FIG. 3 auch eine Archivierung
der erfaßten Daten vornehmen.
[0029] In der FIG. 3 wird ein schematisches Schaltungsdiagramm eines solchen mobilen Auswertegerätes
für die Datenkarten 7 gezeigt, in FIG. 4 die Rechnerkonfiguration, die es gestattet,
die Datenkassette 3 auszuwerten. Es wird davon ausgegangen, daß das mobile Auswertegerät
15 entweder mit eigener Stromversorgung versehen ist oder an das Bordnetz des Fahrzeuges
der Verkehrspolizei angeschlossen werden kann. Dafür ist dieses Gerät entweder mit
einem Netzteil NT oder mit einer Batterie B3 versehen. Die Datenkarte 7 wird in einen
Leser 16 eingesteckt, in dem mittels ebenfalls eines magnetischen Lese- und Schreibkopfes
die Informationen auf der Karte 7 gelesen werden können. Die Daten werden ebenfalls
in einen Mikroprozessor MC eingespeist, der mit einem Systemspeicher ROM und mit einem
Lebendspeicher RAM versehen ist. Die Daten können dann von dem Mikroprozessor MC bzw.
von dem Lebendspeicher RAM auf eine Anzeige AZ übertragen werden, beispielsweise in
Form eines Zeilendisplays. Zusätzlich oder alternativ hierzu kann aber der Mikroprozessor
MC über eine Steuerung DC auch einen Streifendrucker DR betätigen, so daß die Daten,
die in der Datenkarte gespeichert waren, auch archivierbar sind. Ein derartiges Lesegerät
für die Datenkarten läßt sich mit relativ geringem Aufwand verwirklichen, denn es
entsteht dabei ein archivierbarer Datenträger, und gleichzeitig wird auch sowohl der
Verkehrskontrolle als auch dem Fahrer über das Zeilendisplay sichtbar gemacht, welche
Daten archiviert worden sind, es findet aber keine Auswertung der Daten statt, so
daß der Software-Aufwand gering ist.
[0030] Die Datenkassette 3 selber kann in einer Kassettenlese-und -schreibstation KS ausgewertet
werden. Die hier ermittelten Daten werden auf die Zentraleinheit CPU eines Rechners
übertragen, sie können von dort auch auf einen externen Speicher ES, auf einen Drucker
DP und auf einen Bildschirm CRT übertragen werden. Mit der Tastatur TS können Informationen
zusätzlich in den Rechner eingegeben werden. Die Auswerteeinrichtung gemäß FIG. 4
steht selbstverständlich in der zentralen Büroorganisation des Fuhrparks, in dem die
Datenerfassungsgeräte 1 eingesetzt werden.
4
1. Datenerfassungsgerät für die Erfassung von fahrzeug- und fahrerbezogenen Daten
in einem Kraftfahrzeug bestehend aus einem Mikroprozessorsystem mit Lebendspeicher
und Systemspeicher, wobei wenigstens ein Teil des Lebendspeichers in einer zur Auswertung
entnehmbaren, steckbaren Kassette angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gerät außer mit der Kassette (3) mit einer zusätzlichen Einstecköffnung (6) für einen
Fahrerausweis in Form einer Datenkarte (7) ausgerüstet ist, derart, daß der Systemspeicher
(ROM) Datenübertragungen zwischen dem Lebendspeicher (RAM) und der Datenkarte (7)
steuert.
2. Datenerfassungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Zeitgruppenschalter
(8, 9) für das Einstellen der Arbeitszeitgruppen durch die Fahrer besitzt.
3. Datenerfassungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem
im Gerät (1) angeordneten, Uhrzeiten und Datumangaben liefernden Baustein (UD) versehen
ist.
4. Datenerfassungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß digitale Anzeigemittel
(11) vorgesehen sind, für die Anzeige des Datums, der Uhrzeit und für die Anzeige
von durch das Gerät erfaßten Arbeitszeitgruppen und Verstößen gegen die Arbeitszeitverordnung.
5. Datenerfassungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einer
getrennt angeordneten Analoganzeige (AV) für dynamische, fahrzeugbezogene Daten wie
Geschwindigkeit, Drehzahl usw. ausgerüstet ist.
6. Datenerfassungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenkarte
(7) eine Magnetkarte ist und daß das Mikroprozessorsystem (MC) über einen Lese-und
Schreibkopf (MK) mit der Magnetkarte (7) zusammenwirkt.
7. Datenerfassungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenkarte
ein Halbleiter-Modul mit einem entsprechend großen Speicher enthält, welcher über
eine entsprechende Schnittstelle mit dem Mikroprozessorsystem (MC) zusammenarbeitet.
8. Datenerfassungsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenkarte
(7) in dem Gerät verriegelt ist (EM, 22), solange keine andere Einstellung der Zeitgruppenschalter
(8, 9) insbesondere durch Umschaltung auf einen anderen Fahrer vorgenommen wird.
9. Datenerfassungsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß über einen Mehrstufenschalter
(10) Informationen von der Datenkarte (7) auf die Anzeige (11) abrufbar sind.
10. Auswertegerät für Datenkarten gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
auf der Karte (7) aufgezeichneten Informationen mittels eines.Zeilendisplays (AZ)
anzeigbar sind.
11. Auswertegerät für Datenkarten gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
auf der Karte (7) aufgezeichneten Informationen durch einen Drucker (DR) ausdruckbar
sind.