(19)
(11) EP 0 139 826 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.05.1985  Patentblatt  1985/19

(21) Anmeldenummer: 84106096.5

(22) Anmeldetag:  29.05.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01R 4/36, H01R 9/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 08.07.1983 DE 3324654

(71) Anmelder: C.A. Weidmüller GmbH & Co.
D-32760 Detmold (DE)

(72) Erfinder:
  • Schild, Wolfgang
    D-4900 Herford (DE)

(74) Vertreter: Loesenbeck, Karl-Otto, Dipl.-Ing. et al
Jöllenbecker Strasse 164
D-33613 Bielefeld
D-33613 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anschlussklemme zum Anschliessen eines elektrischen Leiters an einer Sammelschiene


    (57) Bei dieser Anschlußklemme ist dem mittels einer Klemmschraube (2) verstellbaren metallischen Zugbügel (1) ein Zusatzstück in Form eines den Zugbügel (1) umschließendes, aus zwei miteinander verrastbaren Teilstücken (3) gebildetes Gehäuse aus Kunststoff zugeordnet. Dieses Gehäuse hat eine Leitereinstecköffnung (8) sowie eine Durchführungsöffnung (5) für die Sammelschiene. Ein solches Zusatzstück gibt einen vollständigen Berührungsschutz und ermöglicht ein zielgerechtes und schnelles Einstecken des Leiters.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlußklemnme gemäß Gattungsbegriff des Patentanspruches 1. Es ist bei Anschlußklemmen der gattungsgemäßen Art bekannt (DE-AS 24 02 087), auf der blanken Anschlußklemme ein Zusatzstück aus Kunststoff durch Verrasten zu arretieren, das eine Bezeichnungsfläche beinhaltet und bei dem auch eine Schraubensicherung für die Klemmschraube verwirklicht sein kann und ferner durch die Zugangsöffnung zur Klemmschraube eine gewisse Führung für den Schraubendreher gegeben ist.

    [0002] Eine Montageerleichterung bezüglich des Einsteckens und Festlegens des anzuschließenden Leiters ist jedoch damit nicht gegeben. Auch ein wirksamer Berührungsschutz ist nicht vorhanden, was andererseits sehr erwünscht ist, da in vielen Anwendungsfällen derartige Sammelschienen durchaus nicht immer an einem Null-Potential liegen.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Anschlußklemme der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die zugleich sowohl einen vollständigen Berührungsschutz als auch eine denkbar einfache Leitermontage gewährleistet.

    [0004] Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 Dadurch, daß das Zusätzstück als den Zugbügel vollständig umschließendes Gehäuse ausgebildet ist, ist auch ein vollständiger Berührungsschutz gegeben. Das geschlossene Gehäuse hat dabei neben der Zugangsöffnung zur Klemmschraube lediglich die Durchführungsöffnung für die Sammelschiene sowie die Leitereinstecköffnung. Die Leitereinstecköffnung ermöglicht dabei ein zielgerechtes und schnelles Einführen des Leiters in die Klemmstelle. Durch die geschlossene Bauweise im übrigen ist dabei aber ein versehentliches, zu weites Einführen des Leiters bei vorgegebener Abisolierlänge des Leiters unmöglich. Es ist von daher ausgeschlossen, daß durch zu weites Einstecken ein Teil der Isolation mit in die Klemmung einbezogen wird.

    [0005] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen einer derartigen Anschlußklemme sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Hervorzuheben ist dabei die Ausbildung der Durchführungsöffnung für die Sammelschiene als klemmend. Hierdurch läßt sich ein relativ fester Sitz der Anschlußklemme auch schon vor und während des Leiteranschlusses gewährleisten, so daß das Anschließen des Leiters ruhig und sicher, insbesondere ohne Beeinträchtigung durch unbeabsichtigte Bewegungen der Anschlußklemme, erfolgen kann.

    [0006] Eine weitere besondere Ausgestaltung des Gehäuse und des Zugbügels, bestehend aus seitlichen Aussparungen des Zugbügels und entsprechenden Verdickungen an den Gehäuseschalen verhindert, daß Leiterfehleinsteckungen von feindrähtigen Leitungen erfolgen können, weil auf diese Weise Einzeladern derartiger feindrähtiger Leiter nicht zwischen Zugbügel und innere Gehäusewand geraten können.

    [0007] Im Hinblick auf mögliche mechanische Belastungen des Gehäuses, wie sie beim Leiterausrichten auftreten können, werden zweckmäßig die beiden Gehäuseteile nicht nur durch einfache Rastzapfen, sondern durch stabile Rasthaken zusammengehalten.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Anschlußklemme wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.

    [0009] Es zeigen

    Figur 1 eine sprengbildliche Darstellung einer derartigen Anschlußklemme,

    Figur 2 einen im oberen Bereich durch die Anschlußklemmenmitte, im unteren Bereich durch eine der Verrastungszonen geführten Querschnitt durch eine derartige Anschlußklemme.



    [0010] Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Anschlußklemme ist der Zugbügel 1, in dem oberseitig die Klemmschraube 2 eingeschraubt ist, vollständig von einem geschlossenen Gehäuse umgeben, in dem er sich bewegt. Das Gehäuse besteht dabei aus den beiden Schalenhälften 3, die sich untereinander ausschließlich durch die spiegelbildliche Anordnung der Durchbrüche für die Leitereinführung unterscheiden.

    [0011] Das aus den Schalenhälften 3 gebildete Gehäuse besteht aus einem isolierend wirkenden Kunststoff. Die beiden Schalenhälften 3 bilden im oberen Bereich des Gehäuses gemeinsam eine abgesetzte Zugangsöffnung 4, durch die hindurch auf geführte Weise ein Schraubendreher zur Betätigung der Klemmschraube 2 eingebracht werden kann.

    [0012] Die beiden Schalenhälften 3 haben ferner jeweils in ihrem mittleren Bereich eine Durchführungsöffnung 5 für die Sammelschiene, so daß die Sammelschiene 6 durch die Wandungen des Gehäuses sowie den Zugbügel 1 hindurchgesteckt werden kann.

    [0013] Die Durchführungsöffnungen 5 sind klemmend ausgebildet, und zwar im dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch, daß oberhalb der Durchführungsöffnung 5 jeweils eine kleine Schlitzöffnung 7 in den Schalenhälften 3 vorgesehen ist und am benachbarten Innenrand der Durchführungsöffnungen 5 ein kleiner Materialvorsprung in Form eines kleinen Wulstes belassen ist, oder aber insgesamt dieser Rand eine kleine Vorwölbung in die Öffnung hinein hat, so daß die Sammelschiene 6 beim Hindurchführen hier den angrenzenden Materialbereich in Richtung auf die Schlitzöffnung 7 ein klein wenig elastisch verformt und hierdurch die Anschlußklemme insgesamt auf der Sammelschiene schon vor Anschließen eines Leiters einen gewissen Festsitz erhält, was ein ruhiges und sicheres Anschließen des Leiters ermöglicht.

    [0014] Die beiden Schalenhälften 3 bilden ferner durch jeweils entsprechend halbgroße Aussparungen nach ihrer Zusammenfügung eine Leitereinstecköffnung 8, die ein schnelles, zielgerechtes Einführen eines anzuschließenden Leiters 9 in die Klemmzone ermöglicht. Der eingesteckte Leiter wird dabei von dem Bodenbereich des Zugbügels 1 gegen die Unterseite der Sammelschiene 6 geklemmt (siehe Figur 2).

    [0015] Da die von den beiden Schalenhälften 3 gebildete Gehäusewand gegenüberliegend der Leitereinstecköffnung 8 geschlossen ist, kann ein Leiter mit einer vorgegebenen Abisolierlänge auch nicht versehentlich zu weit eingesteckt werden. Er stößt dann in jedem Fall vor die geschlossene Wand des Gehäuses und die vorzugebende Länge der Abisolierung kann so gewählt werden, daß nur ein blanker Leiterabschnitt in der Klemmzone liegt. Die beiden Schalenhälften 3 bestehen aus einem Kunststoff mit isolierenden Eigenschaften. Das aus den beiden Schalenhälften 3 gebildete Gehäuse gibt somit für den vollständig im Gehäuse eingeschlossenen metallischen Zugbügel einen vollständigen Berührungsschutz.

    [0016] Da beispielsweise beim Leiterausrichten auf die Verbindung der beiden Schalenhälften 3 miteinander eine recht erhebliche mechanische Belastung ausgeübt werden kann, sind die beiden Schalenhälften 3 durch stabile Rasthaken 10 miteinander verrastet. Jede der Schalenhälften 3 trägt oben jeweils in der einen Ecke und unten jeweils in der anderen Ecke einen derartigen Rasthaken 10, wobei in den entsprechenden Gegenecken der anderen Schalenhälfte dann zur schnappenden Aufnahme dieser Rasthaken 10 Aufnahmen 11 vorgesehen sind, in die die Rasthaken 10 schnappend eingreifen können.

    [0017] Wie insbesondere aus Figur 2 ersichtlich, weist der Zugbügel 1 in seinem den Leiter 9 klemmenden Bodenbereich beidseitig jeweils nach innen weisende Absetzungen 12 auf, während an entsprechender Stelle an den Innenwandungen der Schalenhälften 3 unterhalb der Durchführungsöffnungen 5 für die Sammelschiene flächige Vorsprünge 13 angeformt sind, die bei zusammengesetzter Anschlußklemme in die Absetzungen 12 eingreifen. Abgesehen davon, daß der Zugbügel 1 hierdurch für seine Bewegung in dem von den Schalenhälften 3 gebildeten Gehäuse eine gewisse zusätzliche'Führung erhält, verhindert diese Ausgestaltung, daß beim Anschließen feindrähtiger Leiter etwa Einzeladern eines derartigen feindrähtigen Leiters unzulässigerweise zwischen den Zugbügel und die Gehäuseinnenwand geraten können.


    Ansprüche

    1. Anschlußklemme zum Anschließen eines elektrischen Leiters an eine Sammelschiene, mit einem mittels einer Klemmschraube verstellbaren metallischen Zugbügel und einem rastend festlegbaren, eine Zugangsöffnung zur Klemmschraube aufweisenden Zusatzstück aus Kunststoff, dadurch gekennzeich-net, daß das Zusatzstück als den Zugbügel (1) umschließendes, aus zwei miteinander verrastbaren Teilstücken (3) gebildetes Gehäuse ausgebildet ist, das mit einer Leitereinstecköffnung (8) und einer Durchführungsöffnung (5) für die Sammelschiene (6) versehen ist.
     
    2. Anschlußklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse aus zwei im wesentlichen gleichen Schalen (3) gebildet ist.
     
    3. Anschlußklemme nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gehäuseteilstücke (3) durch mehrere Rasthaken (10) miteinander verrastet sind, für die jeweils an der anderen Gehäuseteilstückhälfte entsprechende Aufnahmen (11) vorgesehen sind.
     
    4. Anschlußklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die "Durchführungsöffnung (5) für die Sammelschiene (6) klemmend ausgebildet ist.
     
    5. Anschlußklemme nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Durchführungsöffnung (5) in der Gehäusewandung eine Schlitzöffnung (7) vorgesehen ist und am be.- nachbarten Durchführungsöffnungsrand ein kleiner Materialvorsprung vorgesehen ist.
     
    6. Anschlußklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugbügel (1) in seinem Bodenbereich nach innen gerichtete Absetzungen (12) aufweist und an den Gehäuseinnenwänden Vorsprünge (13) vorgesehen sind, die in diese Absetzungen (12) eingreifen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht