[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbundprofil aus wenigstens zwei Profilteilen aus Metall,
die durch wenigstens eine in Längsrichtung verlaufende, wärmeisolierende Profilschiene
verbunden sind, welche mit an ihr in Längsrichtung verlaufenden, in Nuten der Profilteile
verankerten Haltestegen versehen ist, und wobei in den Nuten der Metallprofile Flächen
mit einer Querrändelung ausgebildet sind.
[0002] Eine feste Verbindung zwischen Profilteil und Profilschiene erfolgt nach dem Zusammenfügen
beispielsweise durch Anrollen des Nutschenkels an die Profilschiene. Um eine ausreichende
Schubfestigkeit zwischen den Teilen zu erreichen, sind zumindest Teilflächen der Nut
der Profilteile mit Rändelungen versehen, so daß Erhebungen sich in das Material der
Profilschiene eindrücken können. Da aber eine ausreichende mechanische Festigkeit
der Profilschiene erforderlich ist, muß als Material ein Kunststoff großer Härte verwendet
werden. Daraus ergibt sich, daß Rändelungen des Profilteils nicht ausreichend in das
Material der Profilschiene eingedrückt werden können, woraus eine unzureichende Schubfestigkeit
zwischen den Verbundprofilteilen resultieren kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schubfestigkeit zwischen den Profilteilen
aus Metall und den Profilschienen bei derartigen Verbundprofilen zu erhöhen.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch erreicht, daß Bereiche der Haltestege der
Profilschiene, die der Rändelung in den Nuten der Profilteile gegenüber liegen, während
oder nach dem Zusammenbau der Profilteile angeschmolzen oder erweicht sind. Wenn in
Weiterbildung der Erfindung die Profilteile aus Aluminium und die Profilschiene aus
thermoplastischem Kunststoff bestehen, kann das Anschmelzen oder Erweichen erfolgen,
indem Wärmeenergie auf die Profilteile aufgebracht wird. Vorzugsweise ist dabei das
Anschmelzen und Erweichen räumlich beschränkt.
[0005] In Weiterbildung der Erfindung kann eine besonders gute Verbindung erreicht werden,
wenn die mit der Rändelung versehenen Abschnitte der Nut der Profilteile aus Metall
an die Profilschiene aus Kunststoff angedrückt sind. Wenn die lokalen Bereiche erst
nach dem Zusammenbau angeschmolzen oder erweicht werden, reicht die durch das Anrollen
aufgebrachte Vorspannung aus, um die Rändelung in die erweichten Bereiche einzudrücken.
[0006] Zur Ausbildung eines erfindungsgemäßen Verbundprofils wird gemäß eines erfindungsgemäßen
Verfahrens die Profilschiene lokal angeschmolzen oder erweicht. Dabei wird vorzugsweise
auf die Außenseite der Nuten der Profilteile Druck aufgebracht, so daß die Erhebungen
der an der Innenseite vorgesehenen Rändelung tief in das Material der Profilschiene
eingedrückt werden können. Es ist aber auch möglich, das Material der Profilschiene
über die Profilteile anzuschmelzen oder zu erweichen, so daß das Material der Profilschiene
in die Rändelung des Profilteils eindringen kann.
[0007] Die Erwärmung der Profilteile erfolgt vorzugsweise über einen sehr kurzen Zeitraum,
wobei die Erwärmungstemperatur dem Erweichungspunkt des Materials der Profilschiene
entspricht. Die Erwärmung der Profilteile erfolgt vorzugsweise durch punktförmiges
Widerstandsschweißen. Dabei können der Druck und die Erwärmung vorteilhafterweise
über Andrückelemente erfolgen, welche als Andrückrollen oder aus Spannbacken ausgebildet
sein und/Elektrolytkupfer bestehen können. Als Schweißstrom kann Gleichstrom oder
Wechselstrom verwendet werden. Die Stromstärke liegt vorzugsweise im Bereich von 20
kA. In Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Stromzufuhr im Milli-Sekunden-Bereich
und vorzugsweise 3 msec mit einer Unterbrechung von 5 msec. Das Verfahren läuft vorzugsweise
kontinuierlich mit einem bis Vorschub von ,ca. 50 m/min ab.
[0008] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist vorzugsweise
Anpressrollen aus Elektrolytkupfer auf. Je nachdem wieviel Nutenstege der Profilteile
gleichzeitig an die Profilschiene angedrückt werden, können die Andrückrollen dreischichtig
aus einer Schicht aus Elektrolytkupfer, einer Isolierschicht und einer Schicht aus
Edelstahl ausgebildet sein.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert.
[0010] Die Figur zeigt einen Teil eines Profilteils 10, das mit einer hinterschnittenen
Nut 12 ausgebildet ist. In dieser Nut 12 ist ein Haltesteg 14 einer Profilschiene
16 eingeschoben. Ein Schenkel 18 der Nut 12 ist vor dem Zusammenbau der Profilteile
nach außen gebogen, so daß zwischen den Außenflächen des Haltestegs 14 und den Innenflächen
der Nut 12 ein Zwischenraum verbleibt. Der Innenraum der Nut 12 ist etwas größer als
der Außenumfang der Profilschiene 16, damit beim Anrollen des Schenkels 18 der Haltesteg
14 der Profilschiene 16 sich ausrichten und somit die optimale Lage einnehmen kann,
so daß die Verbundprofile innerhalb der Toleranzen liegen. Der Schenkel 18 ist an
der Innenseite mit einer Rändelung 20 versehen, die sich quer zur Längsachse des Verbundprofils
erstreckt. Die Profilschiene 16 besteht aus einem relativ harten Kunststoff. Damit
die Rändelung 20 des Schenkels 18 einen für eine große Schubfestigkeit ausreichenden
Formschluß mit der Profilschiene 16 eingehen kann, wird beispielsweise während des
Andrückens des Schenkels 18 im Abstand von etwa 5 msec ein Strom von etwa 20 kA für
ungefähr 3 msec an eine Andrückrolle 22 gelegt, so daß die Oberkante des Schenkels
18 erwärmt wird. Dadurch wird die Profilschiene 16 in dem Bereich der Rändelung 20
lokal angeschmolzen oder erweicht. Die Höhe und die Dauer des Stromes hängt im wesentlichen
vom Erweichungspunkt des Materials der Profilschiene 16 ab, wobei es sich dabei vorzugsweise
um einen thermoplastischen Kunststoff handelt. Dr Andrückrolle 22, deren gegenüberliegendes
Gegenstück nicht gezeigt ist, ist aus drei Schichten aufgebaut. Eine erste Schicht
24, durch welche der Strom geleitet wird, besteht aus Elektrolytkupfer. Von dieser
Schicht 24 ist eine Schicht 26 aus Edelstahl über eine Isolierschicht 28 getrennt.
Die Drehachse der Rolle 22 ist mit 30 bezeichnet. Der Strom, der für dieses Widerstandsschweißen
verwendet wird, kann Gleichstrom oder Wechselstrom sein. Das Verfahren kann kontinuierlich
durchgeführt werden, wobei die Vorschubgeschwindigkeit der Profilteile bis etwa 50
m/min betragen kann.
[0011] Es ist möglich, in der Grundfläche 32 der Nut 12 des Profilteils 10 eine Rändelung
34 auszubilden. In die Zwischenräume zwischen den Erhebungen der Rändelung kann das
Material der Profilschiene 16 eindringen, wenn dieses über das Profilteil 10 mit Hilfe
geeigneter Schweißrollen erwärmt wird. Auch dadurch erfolgt ein Formschluß zwischen
den Profilteilen, der eine große Schubfestigkeit zwischen den Teilen erbringt.
[0012] Anstelle von Andrückrollen können entsprechend ausgebildete Spannbacken eingesetzt
werden, wobei das Andrücken in einem Arbeitsgang über die ganze Länge des Verbundprofils
oder in mehreren kurzen aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen durch sich öffnende und
nach Relativverschiebung wieder schließende Spannbacken erfolgen kann.
1. Verbundprofil aus wenigstens zwei Profilteilen aus Metall, die durch wenigstens
eine in Längsrichtung verlaufende, wärmeisolierende Profilschiene verbunden sind,
welche mit an ihr in Längsrichtung verlaufenden, in Nuten der Profilteile verankerten
Haltestegen versehen ist, und wobei in den Nuten der Metallprofile Flächen mit einer
Querrändelung ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet , daß Bereiche der Haltestege
(14) der Profilschiene (16), die der Rändelunq (20) in den Nuten (12) der Profilteile
(10) gegenüber liegen, während oder nach dem Zusammenbau der Profilteile (10, 16)
angeschmolzen oder erweicht sind.
2. Verbundprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ; daß das Anschmelzen oder
Erweichen räumlich beschränkt ist.
3. Verbundprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der mit der
Rändelung (20) versehene Abschnitt der Nut (12) an die Profilschiene (16) angedrückt
ist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Verbundprofils nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Profilschiene (16) während oder nach dem
Zusammenbau lokal angeschmolzen oder erweicht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß auf die Außenseite der
Nut (12) des Profilteils (10) Druck aufgebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Erwärmung der
Profilschiene (16) über einen sehr kurzen Zeitraum erfolgt und daß die Erwärmungstemperatur
dem Erweichungspunkt des Materials der Profilschiene (16) entspricht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die lokale
Erwärmung der Profilschiene durch ein Schweißverfahren insbesondere durch punktförmiges
Widerstandsschweißen erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß der Druck und die Erwärmung
über Andrückelemente erfolgt und daß die Andrückelemente (22) aus Elektrolytkupfer
bestehen.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet , daß Gleichstrom oder
Wechselstrom an die Andrückelemente (22) angelegt wird und daß die Stromstärke im
Bereich von 20 kA liegt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß Stromzufuhr
mit nachfolgender Unterbrechung im Milli-Sekunden-Bereich erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch ggekennzeichnet , daß der
Druck und die Erwärmung über Andrückrollen (22) oder über Spannbacken erfolgen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet , daß Druck und Erwärmung in
einem Arbeitsgang über die ganze Länge des Profils durch die Spannbacken aufgebracht
werden oder über aufeinanderfolgende Arbeitsgänge durch sich öffnende und nach Relativverschiebung
wieder schließende Spannbacken aufgebracht werden.
13. Vorricntuna zur Durchführung des Verfhrens nach einem der Ansprüche 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet , daß Andrückrollen (22) oder Spannbacken aus Elektrolytkupfer
vorgesehen sind und daß die Andrückrollen (22) insbesondere mehrschichtig aus einer
Schicht (24) aus Elektrolytkupfer, einer Isolierschicht (28) und einer Schicht (26)
aus Edelstahl ausgebildet sind.