[0001] Die Erfindung betrifft einen Plakatständer mit einem Fußgestell, an welchem über
Federelemente ein aufrecht stehender Rahmen zur Aufnahme von Plakaten o.dgl. befestigt
ist, wobei der Rahmen bei einwirkenden Windkräften durch elastische Verformung der
Federelemente in Bezug auf das Fußgestell eine Schrägneigung annehmen kann.
[0002] Bei einem bekannten Plakatständer dieser Art (
DE-PS 21 11 338) ist ein Plakatrahmen an den oberen Enden zweier vertikaler Schraubenfedern
befestigt. Die unteren Enden der Schraubenfedern sind an dem Fußgestell fest angebracht.
Wenn Windkräfte auf das in dem Rahmen befestigte Plakat einwirken, kann der Plakatrahmen
eine
Schrägneigung annehmen, während das Fußgestell unverändert auf der Standfläche verbleibt.
Bei der Schrägneigung des Rahmens verformen sich die beiden Schraubenfedern so, daß
ihre normalerweise senkrecht stehenden Längsachsen einen bogenförmigen oder abgeknickten
Verlauf annehmen. Hierbei heben die äußeren Windungsteile der Schraubenfedern voneinander
ab, während die inneren Windungsteile gegeneinander gedrückt werden. Damit der Rahmen
im aufrechtstehenden Zustand keine dauernden Schaukelbewegungen ausführt, liegen bei
dem bekannten Plakatständer die Windungen der Schraubenfedern zur Erzielung einer
Vorspannung gegeneinander unter Druck an.
[0003] Die bekannten Plakatständer, bei denen Schraubenfedern zur Ermöglichung der Schrägstellung
des Rahmens vorgesehen sind, haben den Nachteil, daß die metallischen Schraubenfedern
im Laufe der Zeit ermüden oder brechen können. Bei Materialermüdung tritt trotz der
Vorspannung, die ursprünglich vorgesehen war, eine ständige Schaukelbewegung des Plakatrahmens
auch bei geringen Windkräften ein. Selbst wenn keine äußeren Kräfte, z.B. Windkräfte,
einwirken, stellen sich die Plakatrahmen infolge ihres Gewichtes schräg. Ein weiterer
Nachteil besteht in der Gefahr von Federbrüchen an den aus Metall bestehenden Schraubenfedern.
Die Schraubenfedern müssen daher häufig ersetzt werden, was einen großen Material-
und Lohnkostenaufwand erfordert. Schließlich sind die Schraubenfedern teuer in der
Herstellung, insbesondere wenn es sich um vorgespannte Schraubenfedern handelt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Plakatständer der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem die Gefahr von Ermüdungen und Brüchen der Federelemente verringert
ist und dessen Konstruktion vereinfacht ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Federelemente horizontal
angeordnete tordierbare Elastomerkörper sind, die jeweils an einer vertikalen Stirnseite
drehfest mit dem Fußgestell und an der anderen vertikalen Stirnseite drehfest mit
dem Rahmen verbunden sind.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Plakatständer werden anstelle metallischer Federelemente
(Schraubenfedern), die auf Biegung und Scherung beansprucht werden, Elastomerkörper
benutzt, die bei Belastung tordiert werden. Derartige Elastomerkörper haben den Vorteil,
daß sie einfach und kostengünstig herstellbar sind und daß die Bruchgefahr gegenüber
metallischen Federn verringert ist. Die Torsionsbelastung verteilt sich relativ gleichmäßig
über das gesamte Volumen des Elastomerkörpers, so daß örtliche Spitzenbelastungen
weitgehend vermieden werden. Dies hat zur Folge, daß die Gefahr von Materialermüdungen
und von Materialbrüchen verringert ist. Während bei Schraubenfedern, die mit vertikaler
Achse angeordnet sind und bei denen das obere Ende seitlich verschwenkt wird, hohe
Spitzenbelastungen immer in denselben Bereichen, nämlich auf der Außenseite der Umbiegung
im mittleren Bereich in Längsrichtung der Feder auftreten, erfolgt bei Elastomerkörpern,
die auf Torsion beansprucht werden, eine gleichmäßigere Verteilung der Belastung.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die einander zugewandten
inneren Stirnseiten der Elastomerkörper mit dem Fußgestell und die äußeren Stirnseiten
mit dem Rahmen verbunden. Dies hat den Vorteil, daß die Elastomerkörper unterhalb
des Rahmens angeordnet sind und in der Rahmenebene seitlich nicht über die Kontur
des Rahmens vorstehen.
[0008] Als Elastomerkörper können beispielsweise Gummipuffer benutzt werden, wie sie auch
in der Automobilindustrie als Dämpfungselemente Verwendung finden. Derartige Gummipuffer
haben an den Stirnseiten anvulkanisierte Platten, die ihrerseits durch Schraubbolzen
mit Haltern fest verbunden werden können. Die Verwendung derartiger Platten kann man
vermeiden, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Elastomerkörper
an den Stirnseiten jeweils einen anvulkanisierten oder angeklebten Halter aufweisen,
der winkelförmig ausgebildet und mit seinem freien Schenkel an dem Halter bzw. an
dem Rahmen befestigt ist. Hierbei ist der Halter dauerhaft an dem Elastomerkörper
angebracht, mit dem er in direktem Flächenkontakt steht.
[0009] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht des Plakatständers,
Fig. 2 eine perspektivische Teildarstellung des einen Endes des Plakatständers,
Fig. 3 eine Stirnansicht des Plakatständers bei aufrechtstehendem Rahmen,
Fig. 4 eine ähnliche Darstellung wie Fig. 3 bei schräg geneigtem Rahmen, und
Fig. 5 eine modifizierte Ausführungsform eines Federelementes.
[0011] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fign. 3 bis 4 ist ein rechtwinkliger Rahmen 10, der
aus Profilleisten 11 besteht und zur Aufnahme eines Plakates 12 dient, senkrecht stehend
an einem Fußgestell 13 montiert. Das Fußgestell 13 weist an seinen Enden Bügel 14
auf, von denen jeder zwei schräg nach unten gerichtete Standfüße bildet. Die beiden
Bügel 14 sind durch eine Strebe 15, die unter dem Rahmen 10 mittig angeordnet ist
und parallel zu den horizontalen Rahmenleisten verläuft, miteinander verbunden. Auf
der Oberseite der Strebe 15 sind zwei winkelförmige Halter 16 befestigt, die mit einem
horizontalen Schenkel an der Strebe 15 anliegen und einen aufrechtstehenden Schenkel
aufweisen, an dem die eine Stirnseite des Elastomerkörpers 17 fest angebracht ist.
An den nach außen weisenden Stirnseiten der Elastomerkörper 17 sind leistenförmige
vertikale Halter 18 angebracht, die an den Außenseiten der vertikalen Rahmenleisten
11 befestigt sind. Die Elastomerkörper 17, die z.B. aus Gummi bestehen, haben zylindrische
Form. An den einander zugewandten inneren Enden der Elastomerkörper 17 ist jeweils
ein Halter 16 befestigt, während die Halter 18 an den nach außen weisenden Stirnseiten
der Elastomerkörper 17 angebracht sind. Die Halter 16 und 18 sind an die Elastomerkörper
17 anvulkanisiert oder angeklebt. Bei der Montage des Plakatständers ist es daher
lediglich erforderlich, den Halter 16 auf der Oberseite der Strebe 15 zu montieren
und den Halter 18 an der Außenseite des Rahmens 10 zu montieren. Diese Montagen erfolgen
mit Befestigungselementen wie Schrauben, Nieten o.dgl.
[0012] Da das Gewicht des Rahmens 10 und des Plakates 12 relativ gering ist, werden die
Elastomerkörper 17 normalerweise nur sehr gering auf Scherung beansprucht. Wenn auf
das Plakat 12 ein Winddruck ausgeübt wird, stellt sich der Rahmen 10 gemäß Fig. 4
bis maximal nahezu 90° schräg, wobei die Elastomerkörper 17, deren Längsachsen auf
einer gemeinsamen Linie liegen, tordiert werden. Hierbei werden die äußeren Halter
18 in Bezug auf die inneren Halter 16 um die gemeinsame Achse der Elastomerkörper
17 verdreht. Wenn der Winddruck aufhört, stellt sich der Rahmen 10 unter der elastischen
Rückstellwirkung der Elastomerkörper 17 wieder in die in Fig. 3 dargestellte senkrechte
Position.
[0013] Während bei dem Ausführungsbeispiel der Fign. 1 bis 4 die Halter 16 und 18 fest mit
dem Elastomerkörper 17 verbunden sind und von diesem nicht zerstörungsfrei getrennt
werden können, ist in Fig. 5 ein Elastomerkörper 17' dargestellt, der an den Stirnseiten
anvulkanisierte Platten 19,20 aus Metall aufweist. Diese Platten haben koaxiale Schraublöcher
21 oder (nicht dargestellte) axiale Schraubbolzen, wodurch sie mit entsprechenden
Haltern verbunden werden können.
1. Plakatständer mit einem Fußgestell (13), an welchem über Federelemente ein aufrechtstehender
Rahmen (10) zur Aufnahme von Plakaten (12) o.dgl. befestigt ist, wobei der Rahmen
(10) bei einwirkenden Windkräften durch elastische Verformung der Federelemente in
Bezug auf das Fußgestell (13) eine Schrägneigung annehmen kann,
d d rc gekennzeichnet ,
daß die Federelemente horizontal angeordnete, tordierbare Elastomerkörper (17) sind,
die jeweils an einer vertikalen Stirnseite drehfest mit dem Fußgestell (13) und an
der anderen Vertikalen Stirnseite drehfest mit dem Rahmen (10) verbunden sind.
2. Plakatständer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugewandten
inneren Stirnseiten der Elastomerkörper mit dem Fußgestell (13) und die äußeren Stirnseiten
mit dem Rahmen (10) verbunden sind.
3. Plakatständer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elastomerkörper
(17) an einer Stirnseite einen anvulkanisierten oder angeklebten Halter (16) aufweisen,
der winkelförmig ausgebildet und mit seinem freien Schenkel an dem Fußgestell befestigt
ist, während ein weiterer anvulkanisierter oder angeklebter Halter (18) an dem Rahmen
(10) befestigt ist.