Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Prospektzuführvorrichtung nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Bei einer beispielsweise durch die DE-OS 31 18 209 bekanntgewordenen Vorrichtung dieser
Art werden die zunächst in waagrechter Erstreckung bereitgestellten, längsgefalzten
Prospekte im wesentlichen lotrecht seitlich vor den das Produkt zuführenden Produktbechern
der Kartoniermaschine ausgerichtet. Dazu hat eine als Prospektaufnahme dienende, endlose,
über eine bestimmte waagrechte Strecke mit den Produktbechern mitlaufende Förderkette,
die Zangen zum Halten der Prospekte hat, eine vor der genannten waagrechten Förderstrecke
senkrecht verlaufende Strecke, in deren Bereich Transportriemen münden, welche die
bereitgestellten Prospekte nacheinander heranbringen und in die Zangen übergeben.
Die in waagrechter Ausrichtung übernommenen Prospekte werden beim Durchlaufen der
Umlenkstrecke zwischen der senkrechten Strecke und der waagrechten Förderstrecke aufgerichtet,
so daß jeweils ein Prospekt im wesentlichen lotrecht vor der Ausschuböffnung eines
Produktbechers gehalten wird. Die bekannte Vorrichtung ist durch die senkrechte Strecke
der Prospektförderkette aufwendig und beansprucht in der Kartoniermaschine viel Platz.
[0002] Vorteile der Erfindung
[0003] Die erfindungsgemäße Prospektzuführvorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber einen verringerten Bauaufwand. Da die geschränkten
Riemen sehr kurz sein können, ergibt sich ferner der Vorteil einer kürzeren Abrufzeit
für die Prospekte, die gewährleistet, daß bei fehlendem Produkt oder fehlender Faltschachtel
die Zuführung eines Prospekts unterbunden werden kann.
Zeichnung
[0004] Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Prospektzuführvorrichtung vereinfacht in Seitenansicht, Figur 2 und Figur 3
einen Teil des Ausführungsbeispiels nach Figur 1 in abgewandelter Form in Seitenansicht
und in Draufsicht und Figur 4 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Prospektzuführvorrichtung
in schaubildlicher Darstellung.
[0005] Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0006] Einer an sich bekannten Kartoniermaschine 10, in der feste Produkte 1, wie Flaschen,
Seifenstücke oder Blisterpackungen in Faltschachteln verpackt werden und jedem Produktstück
1 eine Gebrauchsanweisung oder eine Beilage, nachfolgend allgemein Prospekt 2 genannt,
beigegeben wird, sind eine Falzeinrichtung 11 und eine Prospektzuführvorrichtung 12
zugeordnet. Von der Kartoniermaschine 10 ist der Einfachheit halber lediglich ein
Teil der Produktzuführvorrichtung, nämlich ein Teil einer waagrecht verlaufenden Strecke
einer Förderkette 13 und einer von mehreren, von dieser getragenen Produktbechern
14 dargestellt. An einer zweiten endlosen Förderkette 15, die einen geraden, parallel
zur Produktförderkette 13 verlaufenden Abschnitt hat, sind Zangen 16 zum Aufnehmen
und Halten von Prospekten 2 vor der Ausschuböffnung 17 der Produktbecher 14 angeordnet.
Die Zangen 16 verlaufen unterhalb der Ausschuböffnung 17 der Produktbecher 14 und
sind schräg gestellt, so daß ihre Klemmebene zur Lotrechten geneigt vor der Ausschuböffnung
17 der Produktbecher 17 liegt.
[0007] Am Ausgang der Falzeinrichtung 11 sind zwei nach unten fördernde Austragriemenpaare
20, 21 angeordnet, die um gemeinsame Umlenkwalzen 22 bis 26 geführt sind, von denen
die unteren, übereinander angeordneten Walzen 25, 26 kontinuierlich angetrieben werden.
Jedes der im Abstand zueinander angeordneten Austragriemenpaare
'20, 21 hat zwei gegeneinanderliegende Trume 27, 28, zwischen denen jeweils ein gefalzter
Prospekt 2 aus der Falzeinrichtung 11 herausgeführt wird. Um die unteren Antriebs-
und Umlenkwalzen 25, 26 sind außerdem zwischen den beiden Austragriemenpaaren 20,
21 je ein endloser, flacher, elastischer Riemen 30, 31 geführt. Diese Riemen 30, 31
sind gleichsinnig um 90
0 geschränkt und um zwei andere Umlenkwalzen 32, 33 geführt, wobei ihre inneren Trume
34, 35 einander berühren. Die Achsen der Umlenkwalzen 32, 33 am Auslauf der Riemen
30, 31 sind zu den Achsen der Antriebswalzen 25, 26 in einem rechten Winkel angeordnet,
so daß die Berührungslinien der Trume 34, 35 der Riemen 30, 31 in.Förderrichtung von
der Horizontalen in die Vertikale übergehen. Ferner sind die Achsen der Umlenkwalzen
32, 33 geneigt angeordnet und zwar in Anpassung an die geneigte Klemmebene der Zangen
16 zu dieser parallel.
[0008] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 2 und 3 ist das Riemenpaar mit den um
90° geschränkten Riemen 30, 31 alternativ zu dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1
in Form von mehreren, endlosen Rundriemen 40 bis 44 ausgeführt, von denen drei 40,
41, 42 um die obere Antriebswalze 25 und zwei 43, 44 um die untere Antriebswalze 26
sowie um die eine bzw. andere der Umlenkwalzen 32, 33 geführt sind. Die jeweils auf
der einen und der anderen Seite parallel geführten Rundriemen 40, 41, 42 bzw. 43,
44 haben zueinander einen Abstand und sind auf der einen Seite versetzt zu denen auf
der anderen Seite angeordnet, wobei sie eine gewundene Förderfläche zwischen den beiden
Seiten begrenzen. Die Antriebswalzen 25, 26 und die Umlenkwalzen 32, 33 haben zur
Führung der Rundriemen 40 bis 44 Umfangsnuten 45.
[0009] Am Auslaufende der Riemen 30, 31 (Figur 1) bzw. der Rundriemen 40 bis 44 (Figur 2
und 3) im Bereich der Umlenkwalzen 32, 33 mit den im wesentlichen lotrechten Achsen
schließen sich ortsfeste obere und untere Führungsschienenpaare 5°, 51 und 52, 53
an, die in einem Viertelkreisbogen die Auslaufebene der Riemen 30, 31 bzw. der Rundriemen
40 bis 45 und die Klemmebene der Zangen 16 tangieren.
[0010] Zwischen den oberen und unteren Führungsschienenbahnen 50, 51 bzw. 52, 53 und oberhalb
und unterhalb der Umlenkwalzen 32, 33 laufen drei Mitnehmerpaare 54 mit einem Synchronisierrad
55 um. Jedes der Mitnehmerpaare 54 ist am Synchronisierrad 55 schwenkbar gelagert
und mit einem Hebel 56 verbunden, der über eine Rolle 57 an einer ortsfesten Kurve
58 abläuft.
[0011] Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele arbeiten wie folgt:
Die im Falzapparat 11 längs gefalzten länglichen Prospekte 2 werden sich waagrecht
erstreckend jeweils auf Abruf den kontinierlich laufenden Austragriemenpaaren 20,
21 im Bereich der oberen Umlenkwalzen 22, 23 übergeben, wo sie von den einander berührenden
Trumen 27, 28 erfaßt und nach unten in den Bereich der Antriebswalzen 25, 26 gefördert
werden. Im Bereich der übereinander angeordneten Antriebswalzen 25, 26 werden die
hochkant liegenden Prospekte 2 in die Waagrechte umgelenkt und zwischen die gegeneinanderliegenden
Trume 34, 35 der Riemen 30, 31 bzw. der Rundriemen 40 bis 44 übergeben. Die ebenfalls
von den Antriebswalzen 25, 26 kontinuierlich angetriebenen Riemen 30, 31 bzw. Rundriemen
40 bis 44 richten die waagrecht ankommenden Prospekte 2 auf dem Weg ihrer 900-Schränkung im wesentlichen lotrecht auf, wobei sie eine Neigung erhalten, die der
Klemmebene der Zangen 16 der Aufnahme entspricht. Am Auslauf der Riemen 30, 31 bzw.
40 bis 44 werden die Prospekte 2 zwischen die Führungsschienen 50 bis 53 geschoben,
wo jeweils ein Mitnehmerpaar 54 des gleichförmig umlaufenden Synchronisierrades 55
von hinten gegen einen Prospekt 2 anläuft und diesen in einem 90 -Bogen in die Klemmebene
der kontinuierlich laufenden Zangen 16 schieben. Durch die Kurve 58 gesteuert wird
die Fördergeschwindigkeit der Mitnehmerpaare 54 in diesem Bereich erhöht, so daß der
geförderte Prospekt 2 vor eine Zange 16 gelangt, und dann verzögert, bis die Zange
16 den Prospekt 2 sicher übernommen hat. Die so vor die Ausschuböffnung 17 der Produktbecher
14 zugeführten, im wesentlichen lotrecht stehenden Prospekte 2 werden dann zusammen
mit dem Produkt 1 in eine nicht dargestellte, in Ausrichtung mit den Produktbechern
14 gebrachte Faltschachtel eingeschoben, wobei sie sich U-förmig um das Produktstück
1 legen.
[0012] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 4 werden die gefalzten Prospekte 2 flachliegend
übergeben. Es hat ein Riemenpaar 60, 61 aus endlosen, elastischen Bändern. Das Riemenpaar
60, 61 ist in einem ersten, horizontalen Bereich zwischen Antriebswalzen 62, 63 mit
waagrechten Achsen und Umlenkwalzen 64, 65 mit senkrechten Achsen um 90
0 geschränkt, so daß seine Förderebene zwischen den einander berührenden Trumen 66,
67 von der Horizontalen in die Vertikale übergeht. Um die Umlenkwalzen 64, 65 werden
die Riemenpaare 60, 61 um 90° umgelenkt und in gleicher Höhenlage zu Umlenkwalzen
68, 69 weitergeführt, welche in Förderrichtung beabstandet sind, so daß der Riemen
60 im Auslaufbereich vom zugehörigen Riemen 61 nicht mehr berührt wird. Unterhalb
des Auslaufbereichs ist ein zweites Riemenpaar 70, 71 mit senkrechter Förderrichtung
angeordnet. Der Riemen 70 ist dreieckförmig um die verlängerte Antriebswalze 63 und
zwei Umlenkwalzen 72, 73 geführt, die senkrecht übereinander angeordnet sind. Die
obere Umlenkwalze 72 ist neben dem freien Auslaufbereich des Riemens 60 angeordnet,
so daß das fördernde Trum 74 des Riemens 70 den Auslauf des Riemens 60 teilweise deckt.
Der andere Riemen 71 läuft um zwei Umlenkwalzen 76, 77, die gegenüber denen des Riemens
70 nach unten verschoben sind, so daß das fördernde Trum 75 des Riemens 71 einen freien
Auslauf hat. Die obere Umlenkwalze 76 ist schwenkbar angeordnet, so daß die fördernden
Trume 74, 75 des Riemenpaares 70, 71 zur Übernahme eines Prospekts 2 gespreizt werden
können. Zum Führen der Prospekte 2 auf ihrem Förderweg sind ortsfeste Führungsschienen
angeordnet, die der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt sind.
[0013] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 4 arbeitet wie folgt:
Auf Abruf der Kartoniermaschine wird jeweils ein längs gefalzter Prospekt 2 in den
Einlauf des Riemenpaares 60, 61 im Bereich der Antriebswalzen 62, 63 übergeben. Die
kontinuierlich angetriebenen Riemen 60, 61 fördern den Prospekt 2 mit ihren gegeneinanderliegenden
Trumen 66, 67 zu den Umlenkwalzen 64, 65, wobei der Prospekt 2 durch die 90 -Schränkung
des Riemenpaares 60, 61 aus der waagrechten in die lotrechte Lage geschwenkt wird.
Durch die 900-Umlenkung der Riemen 60, 61 im Bereich der Umlenkwalzen 64, 65 wird der Prospekt 2
in lotrechter Lage zu dem zweiten Riemenpaar 70, 71 gefördert, wo er im Auslauf des
Riemenpaares 60, 61 zwischen den Einlauf des Riemenpaares 70, 71 gelangt. Zum Zeitpunkt
des Eintreffens des Prospekts 2 ist der Riemen 71 vom Riemen 70 durch Verschwenken
der oberen Umlenkwalze 76 abgehoben, so daß das untere Ende des Prospekts 2 zwischen
die gespreizten Fördertrume 74, 75 des Riemenspaares 70, 71 gelangt. Nach Zurückschwenken
der Umlenkwalze 76 wird der eingeführte Prospekt 2 erfaßt und senkrecht nach unten
in eine nicht näher dargestellte Aufnahme gefördert, von wo aus er zusammen mit einem
Produktstück in eine Faltschachtel eingeschoben wird.
[0014] Ergänzend wird bemerkt, daß noch andere Ausgestaltungen der Prospektzuführvorrichtung
möglich sind, die einfach aufgebaut sowie einfach und sicher betrieben werden können,
und bei denen die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, sich waagrecht erstreckend
angelieferte Prospekte in einfacher Weise beim Zuführen zu einer Aufnahme einer Kartoniermaschine
im wesentlichen lotrecht aufzurichten, mittels geschränkter Riemen gelöst wird.
1. Vorrichtung zum Zuführen von Prospekten in einer Kartoniermaschine, bei der jeweils
ein Prospekt zusammen mit einem Produkt in einen Behälter eingebracht wird, mit einer
Prospekt-Bereitstellungseinrichtung, mit wenigstens einer der Produktzuführung zugeordneten
Prospektaufnahme und mit wenigstens einem die Prospekte nacheinander der Prospektaufnahme
zuführenden, endlosen Riemenpaar mit einer Förderstrecke, in der Prospekte zwischen
den Riemen des Paares gehalten und von diesen gefördert werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Riemen (30, 31; 40 bis 44; 60, 61) in der Förderstrecke eine Schränkung aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schränkung der Riemen
(30, 31; 40 bis 44; 60, 61) aus einer waagrechten in eine im wesentlichen lotrechte
Ebene übergeht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich am Auslauf der geschränkten
Förderstrecke der Riemen (30, 31; 40 bis 44; 60, 61) eine Umlenkstrecke anschließt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Riemen
aus endlosen, elastischen Flachriemen (30, 31; 60, 61) bestehen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Riemen
aus mehreren nebeneinander verlaufenden endlosen, elastischen Rundriemen (40 bis 44)
bestehen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich
am Auslauf der Förderstrecke der Riemen (30, 31) eine Fördereinrichtung (55) mit ungleichförmig
umlaufenden Mitnehmern (54) anschließt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich
am Auslauf der Förderstrecke der Riemen (60, 61) ein Riemenpaar (70, 71) mit quer
verlaufender Förderstrecke anschließt, von dem wenigstens ein Riemen (71) vom anderen
(70) zeitweise abhebbar ist: