[0001] Die Erfindung betrifft eine Eisbahn, bestehend aus einer Kühlplatte und einer darauf
aufgebrachten Beschichtung aus Eis mit eingebetteten Zeichen.
[0002] Eisbahnen der vorgenannten Art finden vielfältig Anwendung für sportliche und tänzerische
Betätigungen. Sie können sowohl mobil als auch stationär ausgeführt sein, und die
in die Beschichtung aus Eis eingebetteten Zeichen bestehen gewöhnlich aus einem Farbauftrag
einer unteren Eisschicht, der mit Wasser überflutet und im Zuge von dessen anschließender
Erstarrung mit Eis überdeckt wird. Die Anbringung entsprechender Zeichen ist dementsprechend
aufwendig. Sie erfordert neben einer großen handwerklichen Geschicklichkeit des mit
der Anbringung befaßten Personals einen großen Zeitaufwand.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Eisbahn der vorgenannten Art derart
weiter zu entwickeln, daß Zeichen einer beliebigen Gestalt von handwerklich wenig
geübtem Personal in kurzer Zeit angebracht oder ausgetauscht werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Eisbahn der vorgenannten Art mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen
nehmen die Unteransprüche Bezug.
[0005] Die Eisbeschichtung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Eisbahn enthält somit vorfabrizierte
Zeichen, die in kurzer Zeit und ohne große handwerkliche Geschicklichkeit auf der
Kühlplatte oder einer unteren Eisschicht angeordnet, mit Wasser überflutet und in
die während der Erstarrung des Wassers gebildete Eisbahn eingebunden werden. Die Zeichen
können an-schließend von der Oberseite der Eisbeschichtung gesehen werden und dem
Benutzer der Eisbahn beliebige Informationen übermitteln. Sie beeinträchtigen die
Benutzbarkeit der Eisbahn in keiner Weise. Sie können nach einem Auftauen der Eisbahn
getrocknet und zu einem späteren Zeitpunkt wiederverwendet werden. Eine schnellere
Umrüstzeit wird demgegenüber erreicht, wenn die die Zeichen enthaltende Schicht aus
Eis in ihrer Gesamtheit entfernt wird, was beispielsweise thermisch oder mechanisch
mit Hilfe bekannter Einrichtungen erfolgen kann. Auf die so erhaltene, neutrale Unterschicht
können anschließend neue Zeichen in gegebenenfalls anderer Verteilung aufgebracht,
mit Wasser überflutet und erneut eingefroren werden.
[0006] Die nicht an die Verlegung gebundene Herstellung der Zeichen erlaubt es, diese zeitlich
und räumlich getrennt vom Montageort zu erzeugen, beispielsweise im Rahmen einer industriellen
Fertigung. Auf die spezielle Ausbildung der Zeichen kann dementsprechend eine große
Sorgfalt verwendet werden, und neben einer beliebigen geometrischen Gestalt können
nahezu beliebige Farben zur Anwendung gelangen, beispielsweise auch fluoreszierende
Farben, neben Zeichen, die ausschließlich der Markierung und Kennzeichnung der Eisbahn
dienen, können daher auch solche zur Anwendung gelangen, die der geschmacklichen Auflockerung
des Erscheinungsbildes der Eisbahn dienen, der ästhetischen Erbauung und/oder der
Werbung. Die Ausbildungsmöglichkeiten sind dementsprechend außerordentlich vielfältig.
[0007] Die Zeichen bestehen aus einem mineralischen und/oder polymeren Werkstoffkörper,
der von offenen und ineinander übergehenden Poren zumindest in senkrechter Richtung
ganz durchdrungen ist und eine Porosität von 90 - 99,5 % aufweist. Neben Schaumstoffen
können Vliesstoffe zur Anwendung gelangen, wobei flexiblen Ausführungen der Vorzug
gegeben wird. Gitterstrukturen aus diesen Werkstoffen oder Folien sind jedoch ebenfalls
verwendbar. Die Porenquerschnitte sind unter Vermeidung größerer Reflexionsflächen
grob auszulegen, um die Farbwirkung beeinträchtigende Einschlüsse von Luftblasen nach
der Überflutung zu vermeiden.
[0008] Bevorzugt gelangen Zeichen aus einem Vliesstoff aus untereinander verbundenen Einzolfasern
zur Anwendung, wobei der Vliesstoff eine Porosität von 90 bis 99,5 % aufweist, vorzugsweise
eine solche von 96 bis 99 %, und wobei die Einzelfasern einen Titer von 20 bis 100
dtex haben, vorzugsweise einen solchen von 30 bis 60 dtex. Die Dicke beträgt 2 bis
15 mm, bevorzugt 6 bis lo mm. Sie gewährleistet in Verbindung mit der außerordentlich
offenen, lockeren Struktur des Vliesstoffes eine Wärmedurchlässigkeit; die im wesentlichen
derjenigen des normalen Eises entspricht. Die auf die Oberfläche der Eisbahn auftreffende
Wärme wird daher im Bereich der Zeichen ebenso in Richtung der Kühlplatte abgeleitet
wie in den umgebenden Zonen, in denen keine Zeichen angebracht sind. Veränderte Eigenschaften
der Eisbahn im Bereich der Zeichen sind daher nicht zu befürchten.
[0009] Dieser überraschende Effekt ist sehr wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß die
Fasern der vorschlagsgemäß zur Anwendung gelangenden Vliesstoffe Wärmestrahlen weder
in nennenswertem Maße zu speichern, noch in differenzierter Weise zu reflektieren
vermögen. Die Wärme kann dadurch im Bereich der Zeichen gleichgut abgeleitet werden
wie in den umgebenden Zonen. Die Art der Einfärbung der Zeichen hat hierauf keinen
nennenswerten Einfluß. Es hat sich jedoch als vorteilhaft bewährt, für die Herstellung
der Zeichen Fasern aus hydrophilen Werkstoffen zu verwenden, beispielsweise aus Zellulose.
Diese Fasern werden homogen in den gebildeten Eisblock eingebunden, was das Erscheinungsbild
der fertigen Eisbahn besonders attraktiv erscheinen läßt. Die Verwendung anderer natürlicher
Fasern ist möglich, obgleich diese im allgemeinen nicht die gute Einfärbbarkeit der
zellulosischen Fasern haben.
[0010] Die gegenseitige Verbindung kann mechanischer, thermischer und/oder chemischer Art
sein. Im erstgenannten Falle ergibt sich eine besonders unregelmäßige gegenseitige
Zuordnung der in dem Vliesstoff enthaltenen Einzelfasern, was das erwünschte indifferente
Reflektionsverhalten wesentlich begünstigt. Im letztgenannten Falle kann die nachträgliche
Einfärbung zugleich mit der Einbringung des chemisch wirkenden Bindemittels erfolgen,
was die Fabrikation erleichtert.
[0011] Neben den vorgenannten Fasern kann der erfindungsgemäß zur Anwendung gelangende Vliesstoff
ganz oder teilweise aus anorganischen und/oder synthetisch hergestellten Fasern bestehen,
beispielsweise aus solchen auf PVC-,Pol
y- ester- Polypropylen-, Polyamid- oder Glasbasis. Polyesterfasern wird in diesem Falle
der Vorzug gegeben, weil diese eine Wichte oberhalb von derjenigen des Wassers haben.
Die exakte Positionierung der Zeichen während der nachfolgenden Überflutung ist daher
besonders einfach. Die Einfärbung bereitet keinerlei Schwierigkeiten, und die hohe
Sprungelastizität erlaubt es, bei guter Eigenfestigkeit extrem hohe Porositätsgrade
zu erzielen. Die Lichtbeständigkeit ist ausgezeichnet.
[0012] In dem nachfolgenden Beispiel wird eine beispielhafte Ausführung eines gut geeigneten
Vliesstoffes beschrieben:
Zur Herstellung des Vliesstoffes wird ein gleichmäßiges Gemisch aus den folgenden
Fasern verwendet:

[0013] Das Gemisch wird einer Krempelanlage zugeführt und zu einem Vlies mit einem Flächengewicht
von 200 g/m
2 verarbeitet, das eine Dicke von etwa 10 cm aufweist.
[0014] Das Vlies wird unmittelbar anschließend in einem Walzwerk verdichtet. Dieses enthält
zwei Stahlwalzen mit einem Durchmesser von 30 cm und einer Temperatur von 180° C,
die mit einem Liniendruck von 200 N/cm gegeneinander angestellt sind. Die Arbeitsgeschwindigkeit
beträgt 16 m/min. Das Vlies hat anschließend eine Dicke von 18 mm. Es wird durch eine
Nadelung von beiden Seiten anschließend weiter verdichtet. Die Stichdichte beträgt
10/cm
2. Die Nadelung führt zu einer großen Festigkeitssteigerung sowie zu einer weiteren
Verminderung der Dicke. Letztere beträgt anschließend 11,5 mm.
[0015] Das Vlies ist eigenfest. Es bedarf bei der weiteren Verarbeitung keiner Abstützung
durch sekundäre Unterstützungselemente.
[0016] Das Vlies wird anschließend mit einer Färbeflotte imprägniert, bestehend aus der
folgenden Zusammensetzung:

[0017] Nach der abschließenden Trocknung beträgt die Farbstoffaufnahme 50 g/m'. Das Vlies
ist von aggressiver roter Farbe. Es kann unmittelbar seiner Verwendung zugeführt werden.
Das Endgewicht beträgt 250 g/m
2.
[0018] Die in der Anlage beigefücte Zeichnung zeigt einen Ausschnitt aus einer beispielhaften
Ausführung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Eisbahn. Diese besteht aus der Kühlplatte
1 mit den gleichmäßig darin verteilten Rohren 2, durch die das Kühlmedium hindurchgeführt
wird. Die Kühlplatte besteht in den meisten Fällen aus Beton. Sie trägt auf der Oberseite
die eigentliche Beschichtung aus Eis, in die die aus Streifen symbolisch angedeuteten
Zeichen 4 aus Vliesstoff eingebettet sind.
1. Eisbahn, bestehend aus einer Kühlplatte und einer ; darauf aufgebrachten Beschichtung
aus Eis mit darin eingebetteten Zeichen, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeichen (4)
aus einem mineralischen und/oder polymeren Werkstoffkörper bestehen, der von offenen
Poren ganz durchdrungen ist und der eine Porosität von 90 bis 99,5 % aufweist.
2. Eisbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoffkörper aus einem
Vliesstoff aus Einzelfasern besteht, die einen Titer von 20 - 100 dtex aufweisen.
3. Eisbahn nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vliesstoff eine Porosität
von 96 bis 99 % aufweist.
4. Eisbahn nach Anspruch 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vliesstoff eine
Dicke von 2 bis 15 mm aufweist.
5. Eisbahn nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vliesstoff ein Flächengewicht
von 50 bis 250 g/m2 aufweist.
6. Eisbahn nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelfasern einander
ohne Richtungsbevorzugung zugeordnet sind.
7. Eisbahn nach Anspruch bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelfasern solche
mit hydrophilen Eigenschaften umfassen.
B. Eisbahn nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelfasern mit hydrophilen
Eigenschaften viskose Fasern sind.
9. Eisbahn nach Anspruch 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Vliesstoff Polyesterfasern
enthält.
0. Eisbahn nach Anspruch l,.dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoffkörper aus Schaumstoff
besteht.