[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Naßbehandlung einer kontinuierlich bewegten,
strangförmigen textilen Warenbahn entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist durch die europäische Patentanmeldung 75 650 der
Anmelderin bereits bekannt. Hierbei sind die den einzelnen Kammern zugeordneten Transportelemente
mit ihrer Drehachse quer zur Längsrichtung der Kammern angeordnet. Die Warenbahn,
die die einzelnen Kammern im Flottenraum jeweils in Kammerlängsrichtung durchsetzt,
wird nach dem Austreten aus dem Flottenraum in Längsrichtung der Kammern zurückgefördert,
ehe sie über eine Umlenkung in die benachbarte Kammer eintritt.
[0003] Bei einer Vorrichtung dieser Art wird die Warenbahn im flottenfreien Raum der Kammer,
d.h. bei ihrer Bewegung von der Stelle, an der sie die Flotte verläßt, bis zur transportierenden
Haspel nahe der anderen Schmalseite der Kammer, einer gewissen Zugspannung unterworfen,
die in unerwünschter Weise zur Bildung und Markierung von Falten in der Warenbahn
führen kann.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruches 1 vorausgesetzten Art so auszubilden, daß die auf die Warenbahn im
flottenfreien Raum ausgeübte Zugspannung wesentlich verkleinert und zugleich der Raumbedarf
der Vorrichtung erheblich verringert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0006] Indem erfindungsgemäß die Transportelemente derart angeordnet sind, daß benachbarte
Kammern jeweils in entgegengesetzter Richtung von der Warenbahn durchsetzt werden,
erreicht man eine erhebliche Verkürzung der von der Warenbahn im flottenfreien Raum
durchlaufenen Wege und damit eine wesentliche Verringerung der auf die Warenbahn ausgeübten
Zugspannung. Dadurch wird die Gefahr einer Bildung und Markierung von Falten in der
Warenbahn erheblich verkleinert. Mit der erfindungsgemäßen neuartigen Warenbahnführung
entfällt zugleich der bisher übliche Rücktransport der Warenbahn im flottenfreien
Raum zum eingangsseitigen Kammerende. Dadurch ergibt sich eine wesentliche Verringerung
des Raumbedarfes und eine kompakte, einfache Bauweise.
[0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und
werden im Zusammenhang mit der Beschreibung eines in der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0008] In der Zeichnung zeigen
Fig.1 eine Aufsicht auf ein schematisch veranschaulichtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
Fig.2 und 3 Schnitte längs der Linien II-II bzw. III-III der Fig.1.
[0009] Die dargestellte Vorrichtung zur Naßbehandlung, insbesondere zum Waschen,einer kontinuierlich
bewegten, strangförmigen textilen Warenbahn 1 enthält in einem trogförmigen Behälter
2 eine Anzahl von Kammern 3, 3a, 3b, 3c, 3d und 3e, die einen rechteckigen Grundriß
aufweisen (Fi
g.1) und teilweise mit Flotte gefüllt sind (Flottenspiegel 4, vgl. Fig.2).
[0010] Jeder Kammer ist ein Walzenpaar, bestehend aus einer oberen Walze 5 und einer unteren
Walze 6, zugeordnet. Die Achsen (z.B. 7, vgl. Fig.1) dieser Walzen 5, 6 verlaufen
parallel zur Längsrichtung der Kammern 3 bis 3e und liegen etwa in der Ebene der Trennwände
8 zwischen benachbarten Kammern.
[0011] Wie Fig.1 zeigt, sind die aufeinanderfolgenden Walzenpaare so angeordnet, daß benachbarte
Kammern jeweils in entgegengesetzter Richtung von der Warenbahn 1 durchsetzt werden.
Die Pfeile 9 kennzeichnen die Bewegung der Warenbahn 1 durch die einzelnen Kammern
3 bis 3e. Da aufeinanderfolgende Walzenpaare jeweils in der Nähe entgegengesetzter
Stirnseiten der Kammern 3 bis 3e angeordnet sind, werden benachbarte Kammern in entgegengesetzter
Richtung von der Warenbahn durchsetzt. Dabei bildet die Warenbahn 1 im Flottenraum
der einzelnen Kammern jeweils einen Warenstapel, wie Fig.2 schematisch zeigt.
[0012] Von den beiden Walzen 5, 6 jedes Walzenpaares ist zweckmäßig die obere Walze 5 angetrieben
und die untere Walze 6 lose mitlaufend, jedoch in vertikaler Richtung derart verstellbar,
daß die Warenbahn 1 bei nach oben gestellter Walze 6 gefördert, bei nach unten gestellter
Walze 6 dagegen nicht weitertransportiert wird. Die angetriebenen Walzen 5 sind zweckmäßig
in geeigneter Weise gekuppelt. Die unteren Walzen 6 können durch geeignete Steuerelemente,
vorzugsweise in Abhängigkeit vom Füllstand der zugehörigen Kammern, so betätigt werden,
daß sich eine gleichmäßige Warenfüllung der einzelnen Kammern ergibt.
[0013] Die Behandlungsflotte wird zweckmäßig in die Kammer 3e eingeführt (Pfeil 10) und
durchsetzt dann nacheinander die Kammern 3d, 3c, 3b, 3a und 3 (vgl. Pfeile 11 bis
16). Die Aufgabe der Behandlungsflotte erfolgt hierbei zweckmäßig jeweils in der Nähe
der Walzen 5, 6, die zugleich als Transportelemente und als Quetschwalzen dienen (vgl.
Pfeil 14 in Fig.3).
[0014] Die Walzen 5, 6 können gegen andere Walzen unterschiedlicher Länge auswechselbar
sein, um die Vorrichtung auf einfache Weise an Warenbahnen unterschiedlicher Breite
anpassen zu können.
[0015] Es können ferner Zusatzeinrichtungen zum Aufblasen von Schlauchware vorgesehen werden,
um bei der Naßbehandlung in den einzelnen Kammern einen optimalen Behandlungseffekt
zu erzielen.
[0016] Man erkennt, daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Warenbahn im flottenfreien
Raum nur ganz kurze Wege zurückzulegen hat, indem sie über das zwischen benachbarten
Kammern angeordnete Walzenpaar unmittelbar vom Flottenraum der einen Kammer in den
Flottenraum der nächsten Kammer gefördert wird. Mit der Verkürzung der von der Warenbahn
im flottenfreien Raum zurückzulegenden Wege ist zugleich eine erhebliche Verringerung
des Raumbedarfes der ganzen Vorrichtung verbunden.
1. Vorrichtung zur Naßbehandlung einer kontinuierlich bewegten, strangförmigen textilen
Warenbahn (1), enthaltend
a) mehrere von der Warenbahn nacheinander durchlaufene, wenigstens teilweise mit Flotte
gefüllte Kammern (3 bis 3e) von rechteckigem Grundriß, die von der Warenbahn jeweils
in Längsrichtung der Kammer durchsetzt werden,
b) den einzelnen Kammern zugeordnete Transportelemente (5, 6) zur Förderung der Warenbahn,
gekennzeichnet durch folgendesMerkmal:
c) die Transportelemente (5, 6) sind derart angeordnet, daß benachbarte Kammern (z.B.
3, 3a) in entgegengesetzter Richtung von der Warenbahn durchsetzt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kammer (3 bis 3e)
wenigstens ein rotierendes Transportelement (5, 6) zugeordnet ist, dessen Drehachse
(z.B.7) parallel zur Längsrichtung der Kammer verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kammer (3 bis 3e)
ein Walzenpaar (5, 6) mit wenigstens einer angetriebenen Walze (5) zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (z.B.7) der
einzelnen Walzen (5, 6) etwa in der Ebene der Trennwände (8) zwischen benachbarten
Kammern (z.B. 3, 3a) liegen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Behandlungsflotte die Kammern (3 bis 3e)
in umgekehrter Reihenfolge wie die Warenbahn (1) durchsetzt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführung der Behandlungsflotte zu den einzelnen Kammern jeweils im Bereich
des Warenbahn-Austritts aus der Kammer vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die rotierenden Transportelemente
(5, 6) gegen solche unterschiedlicher Länge auswechselbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Zusatzeinrichtungen zum Aufblasen
von Schlauchware.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Zusatzeinrichtungen zur Steuerung
der einzelnen Transportelemente (5, 6), vorzugsweise in Abhängigkeit vom Füllstand
der zugehörigen Kammern (3 bis 3e).