[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für Trommelsiebe, insbesondere
für das Absieben von Müll. Diese Trommelsiebe, die man mit rundem, vorzugsweise aber
polygonalem, z. B. achteckigem Querschnitt herstellt, setzen sich im Betrieb verhältnismäßig
schnell zu. Sie müssen daher öfter gereinigt werden. Diese Arbeit ist zeitraubend
und unangenehm.
[0002] Für das selbsttätige Reinigen von Flachsieben hat man Ketten vorgesehen, die mit
einem oder beiden Enden am Aufgabeende befestigt sind und auf der Siebfläche aufliegen
(DE-OS 17 58 199, GB-PS 721 022). Verwendet man solche Ketten in Trommelsieben, indem
man sie mit einem oder beiden Enden an der Siebfläche befestigt, so ergeben sich Schwierigkeiten,
weil sich die Ketten beim Überrollen leicht verschlingen und/oder in den Sieblöchern
festsetzen, wodurch sie in ihrer Reinigungswirkung beeinträchtigt sind.
[0003] Man hat deshalb bei Trommelsieben Ketten mit einem Ende an einer die Trommel in Längsrichtung
zentral durchsetzenden Stange befestigt, so daß sie mit ihren freien Enden die Siebfläche
bestreichen. Diese Anordnung ist jedoch nicht wirkungsvoll, weil jede Kette nur einen
schmalen Ringstreifen bestreicht, so daß sehr viele Ketten benötigt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Siebfläche mit relativ wenigen Ketten
wirkungsvoll zu reinigen, ohne daß sich die Ketten verknoten oder in den Sieblöchern
verhaken. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die mit einem Ende innen
auf der Siebfläche befestigten Ketten aus länglichen, gelenkig miteinander verbundenen
Gliedern bestehen.
[0005] Durch diese Ausbildung der Ketten wird nicht nur verhindert, daß sich die Ketten
in den Sieblöchern verhaken, sondern auch bewirkt, daß sich die Kettenglieder beim
Überrollen, insbesondere zu Beginn der Aufwärtsbewegung querstellen und damit Teile
der Siebfläche berühren und dadurch reinigen, die seitlich der Befestigungsstelle
des Kettenendes liegen, wozu eine kleingliedrige Kette keine Veranlassung hat.
[0006] Normale Ketten hat man in Drehrohröfen und Trockentrommeln schon ein- oder zweiendig
an der Innenfläche des Trommelmantels befestigt. Sie dienen dazu, die Wärme der die
Trommeln durchströmenden heißen Gase auf das Material zu übertragen. Da diese Trommeln
geschlossene Flächen haben, können sich die beschriebenen Nachteile dort nicht ergeben
(DE-PS 881 927, Buch "Der Baustoff Zement" von Prof. Hans Kühl, 2. Auflage, VEB Verlag
für Bauwesen, Berlin, 1967, Seite 141, Bild 59).
[0007] Die erfindungsgemäßen Ketten werden vorzugsweise in mehreren Längsreihen angeordnet.
Handelt es sich um Trommelsiebe mit polygonalem Querschnitt, so befestigt man die
Ketten am besten in den Winkeln zwischen je zwei Siebteilflächen. Dabei genügt es,
sie nur in jedem zweiten Winkel vorzusehen, weil die Ketten beim Umlauf der Trommel
nach zwei Seiten wirksam werden. In diesen Fällen gibt man den Ketten eine Länge,
die der Breite der Siebteilflächen entspricht.
[0008] Die länglichen Glieder erhalten dabei vorzugsweise eine Länge, die einem Viertel
oder einem Drittel der Breite der Siebteilflächen entspricht, so daß jede Kette aus
vier bzw. drei länglichen Gliedern besteht.
[0009] Die Verbindung zwischen den länglichen Kettengliedern erfolgt am besten durch Ringe,
deren Durchmesser größer als der Durchmesser der Sieblöcher ist. Die Ringe ermöglichen
eine freiere Beweglichkeit der länglichen Kettenglieder als wenn diese unmittelbar
gelenkig miteinander verbunden wären.
[0010] Die länglichen Kettenglieder werden vorzugsweise aus Bandmaterial, wie Bandstahl,
hergestellt, das mit seinen vier Kanten gute Reinigungswerkzeuge bietet. Als besonders
vorteilhaft hat es sich ergeben, die Glieder auf ihre Länge um 90° zu verwinden, damit
sie der Siebfläche in jeder Lage einen Teil ihrer Kanten zuwenden.
[0011] Es ist auch möglich, die länglichen Kettenglieder aus mehreren Gliedern, vorzugsweise
fünf bis acht, einer Rundgliederkette durch Zusammenschweißen herzustellen. Die Ketten
sind zweckmäßigerweise zur Erhöhung der Lebensdauer oberflächengehärtet, was insbesondere
das Verschleißverhalten an den Verbindungsstellen verbessert.
[0012] Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung durch eine perspektivische Einsicht in
das Ende einer im Querschnitt achteckigen Siebtrommel.
[0013] Die Siebteilflächen sind mit 1, die Sieblöcher mit 2 bezeichnet. In den Winkeln 3
zwischen je zwei Siebteilflächen sind die Reinigungsketten 4 mit einem Ende 5 mittels
Schraubbügeln 10 befestigt. Das andere Ende 6 reicht bis zum benachbarten Winkel 3.
[0014] Die Ketten 4 bestehen aus länglichen Gliedern 7 aus Flachstahl, die um 90
0 verwunden sind. Sie weisen an jedem Ende ein Loch 8 auf. Benachbarte Kettenglieder
sind durch Ringe 9 miteinander verbunden, die durch die Löcher 8 gehen und deren Durchmesser
größer ist als der Durchmesser der Sieblöcher 2.
1. Reinigungsvorrichtung für Trommelsiebe, insbesondere für das Absieben von Müll,
unter Verwendung von die Siebfläche bestreichenden Ketten, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit einem Ende (5) innen auf der Siebfläche (1) befestigten Ketten (4) aus
länglichen, gelenkig miteinander verbundenen Gliedern (7) besteht.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ketten (4)
in mehreren Längsreihen angeordnet sind.
3. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Siebtrommeln
mit polygonalem Querschnitt die Kettenreihen in den Winkeln (3) zwischen je zwei Siebteilflächen
(1) befestigt sind.
4. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenreihen
in jedem zweiten Winkel (3) befestigt sind.
5. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der
Ketten (4) etwa der Breite der Siebteilflächen (1) entspricht.
6. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die länglichen
Kettenglieder (7) etwa ein Drittel oder ein Viertel so lang sind wie die Breite der
Siebteilflächen (1).
7. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die länglichen
Glieder (7) durch Ringe (9) miteinander verbunden sind, deren Durchmesser größer als
der Durchmesser der Sieblöcher (2) ist.
8. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die länglichen
Glieder (7) aus flachem Bandmaterial bestehen.
9. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die länglichen
Glieder (7) aus Bandstahl bestehen, der um 90° verwunden ist.
10. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die länglichen
Glieder (7) aus mehreren Gliedern, z. B. fünf, einer Rundgliederkette durch Zusammenschweißen
hergestellt sind.
11. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ketten
oberflächengehärtet sind.