[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die an Türen, die mit einem herkömmlichen
zylinderbetätigten Schloß ausgestattet sind, anmontiert werden kann und die der manuellen
Betätigung des Riegels und der Falle eines solchen Schlosses dient in Verbindung mit
einem elektrischen Signal, das eine elektromagnetische Kupplungseinrichtung bei sehr
geringer Stromaufnahme wirksamsteuert, sowie die vorteilhafte sicherheitstechnische
und bedienungsmäßige Ausgestaltung der gesamten Verschlußeinrichtung.
[0002] Mit der deutschen Offenlegungsschrift DE 32 18 11-2 A1 ist eine solche Verschließeinrichtung
bekannt geworden, die mit sehr kleinen Strömen wirksamgesteuert werden kann und für
deren Betrieb kleine Batterien für eine sehr lange Betriebszeit ohne Batteriewechsel
ausreichend sind.
[0003] Die Lösung basiert darauf, daß eine Antriebsachse koaxial durch eine Abtriebsachse
hindurch von der Türaußenseite in das mechanische Schloß selbst oder an die Türinnenseite
geführt ist, daß mit der Antriebsachse ein erstes Zahnrad verbunden ist sowie eine
Scheibe, die den einen Teil einer elektromagnetischen Kupplungseinrichtung darstellt,
daß die Abtriebsachse mit einem zweiten Zahnrad verbunden ist sowie mit einem Nocken,
welcher der Betätigung von Riegel und Falle von Schlössern herkömmlicher Bauart dient,
daß um die Abtriebsachse ein Schwenkblech gelagert ist, welches den anderen Teil einer
elektromagnetischen Kupplungseinrichtung trägt, der bei Bestromung mittels der Scheibe,
die Bestandteil der Antriebsachse ist, bis zu einem mechanischen Anschlag ausgeschwenkt
wird, wobei die elektromagnetische Kupplungseinrichtung nunmehr bei Weiterdrehung
der Antriebsachse in einen Schlupf übergeht.
[0004] Mit Ausschwenken des Schwenkblechs wird durch unterschiedliche Anordnungen ein drittes
Zahnrad mit den beiden erstgenannten Zahnrädern zum Eingriff gebracht, wodurch die
Antriebsachse mit der Abtriebsachse verbunden wird.
[0005] Der Vorteil dieser Lösung gegenüber vorher bekanntgewordenen Lösungen ist, daß der
Elektromagnet der elektromagnetischen Kupplungseinrichtung selbst keine Bewegungsarbeit
leisten muß, sondern daß er lediglich dazu dient, eine Zahnradkupplung einzulegen,
die nun ihrerseits dazu dient, die relativ großen Kräfte von der Türaußenseite auf
einen Nocken und über diesen an Riegel und Falle mechanischer Schlösser zu übertragen.
Demzufolge kann der Magnet sehr klein ausgebildet sein und trotzdem seine Funktion
bei sehr kleiner Stromaufnahme erfüllen.
[0006] Bei dieser beschriebenen Lösung sind aber im wesentlichen drei Nachteile zu nennen:
Erstens muß die elektromagnetische Kupplungseinrichtung, die der mechanischen Ankopplung
eines Zahnradgetriebes dient, während der gesamten Bediendauer bestromt bleiben, weil
ansonsten das Zahnradgetriebe durch Rückholfedern wieder ausgekoppelt wird. Durch
den hierdurch notwendigerweise entstehenden Schlupf zwischen den beiden Teilen der
elektromagnetischen Kupplungseinrichtung entsteht ein mechanischer Abrieb der Teile,
der die Lebensdauer der gesamten Vorrichtung begrenzt. Außerdem müssen vom Bediener
bei der Schloßbetätigung zusätzliche,Kräfte angewendet werden, weil die durch die
elektromagnetische Kupplungseinrichtung verursachten Reibungskräfte zusätzlich zu
den Schloßbetätigungskräften aufgebracht werden müssen.
[0007] Zweitens sollten die Sicherheitsmaßnahmen, gegen äußere Gewaltanwendung noch verbessert
werden: der sicherheitskritische Bereich von mechanischen Schlössern liegt im Bereich
des Schließzylinders und im darüberliegenden Bereich der Schloßzuhaltungen. Bei Verwendung
von aufbohrgeschützen Sicherheitsbeschlägen wird der kritische Bereich auf den Schließ-Zylinder
selbst reduziert, denn dieser muß wegen des Schlüsseleinschubs notwendigerweise offen
liegen. Gelingt es, durch Gewaltanwendung den Schließzylinder oder Teile desselben
zu entfernen, so ist jeder Schutz gegen unerlaubtes öffnen einer Türe beseitigt. Die
für mechanische Schlösser beschriebene Gefahr gilt in gleicher Weise für die hier
behandelte Verschlußeinrichtung, da sie an ein herkömmliches mechanisches Schloß anmontiert
wird und ebenfalls einen Schließzylinder verwendet, der auf der Türaußenseite gegen
Gewaltanwendung empfindlich ist.
[0008] Drittens ist zu erwähnen, daß notwendigerweise das Zahnrad der Antriebsachse von
der Türinnenseite aus gesehen immer zuvorderst liegt und daß dadurch ein wünschenswerter
direkter Antrieb der Abtriebsachse von der Türinnenseite her nicht möglich ist.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wesentlich verschleißfreiere, mit
geringerer Kraft einfach bedienbare Verschlußeinrichtung zu schaffen, die sicherer
gegen äußere Gewaltanwendung und gegen zu niedrige Batteriespannung ist, die von der
Türinnenseite her direkt mechanisch betätigt werden kann und die ansonsten alle Vorteile
der vorstehend beschriebenen Verschlußeinrichtung bewahrt.
[0010] Die Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Maßnahmen gelöst.
[0011] Durch die zusätzliche Verwendung eines Magnetkreises mit Haltefunktion, der bei Erreichen
einer bestimmten Verschwenkstellung erlaubt, den Magnetkreis mit Schwenkfunktion zu
entstromen, werden alle durch den bisher aufgetretenen Schlupf entstandenen Probleme
beseitigt. Hieraus ergibt sich eine besonders kraftsparende und auch im Stromverbrauch
noch günstigere Ausbildung der elektromagnetischen Kupplungseinrichtung, die, nachdem
sie eine drehfeste Verbindung zwischen Antriebs- und Abtriebsachse hergestellt hat,
mit Hilfe des Haltemagneten ein weitgehend kraftfreies Weiterdrehen ermöglicht, wobei
insbesondere der Materialverschleiß zwischen Scheibe und Schwenkmagnet auf ein Minimum
verringert wird.
[0012] Durch die axial versetzte Anordnung kann die Antriebsachse räumlich entfernt von
der Abtriebsachse unterhalb des mechanischen Schlosses an die Türaußenseite geführt
werden. Die Abtriebsachse greift von der Türinnenseite her in die Hohlwelle eines
Spezial-Schließzylinders ein, geht mit dieser eine drehfeste Verbindung ein und der
Spezial-Schließzylinder selbst betätigt mit seinem Schließnocken Falle und Riegel
des mechanischen Schlosses. Da dieser Spezial-Schließzylinder ein Halbzylinder ist
und nur eine Verbindung zur Türinnenseite, nicht aber zur Türaußenseite hat, ergibt
sich die aus Sicherheitsgründen günstige Lösung, alle sicherheitskritischen Bereiche
des mechanischen Schlosses und des Spezial-Schließzylinders auf der Türaußenseite
mit einer aufbohrgeschützten Stahlplatte total ohne jede Öffnung im sicherheitskritischen
Bereich abdecken zu können. Diese Lösung ist in ihren Einzelheiten in Anspruch 10
gekennzeichnet.
[0013] Durch die auf der Raumseite zugängliche Abtriebsachse der Kupplungseinrichtung ergibt
sich die vorteilhafte Möglichkeit, das Schloß von der Türinnenseite her direkt mechanisch
zu betätigen.
[0014] Durch die in den Ansprüchen 2 und 3 gekennzeichneten Maßnahmen wird ein präzises
freies Einrücken des Mitnehmers erreicht. Außerdem kann der Koppelbetrieb kraftfreier
abgewickelt werden als bei der ursprünglichen Lösung.
[0015] Durch die in Anspruch 4 gekennzeichneten Maßnahmen erfolgt eine Anschaltung des Stromes
durch den Haltemagneten automatisch dann, wenn die gewünschte Ausschwenklage erreicht
ist.
[0016] Durch die in Anspruch 5 gekennzeichneten Maßnahmen wird in sehr einfacher Weise eine
verzögerungsfreie Umschaltung des Stroms von dem Schwenkmagneten auf den Haltemagneten
erreicht.
[0017] Durch die in Anspruch 6 gekennzeichneten Maßnahmen ergibt sich eine einfache Anzeige,
daß die Batteriespannung sich einem kritisch niec rigen Punkt nähert und daß ein Batteriewechsel
bald erforderlich ist. Der Benutzer wird nach Eintritt dieses Zustandes bei jeder
Benutzung erneut an diese Notwendigkeit erinnert, bis er Abhilfe schafft und die Batterien
wechselt.
[0018] Durch die in Anspruch 7 gekennzeichneten Maßnahmen ergibt sich die vorteilhafte Möglichkeit,
auf einen gesonderten Reserveschalter zu verzichten und ihn in die normale Codeeingabe-Tastatur
zu integrieren.
[0019] Durch die in Anspruch 8 gekennzeichneten Maßnahmen ergibt sich die aus Sicherheitsgründen
vorteilhafte Möglichkeit, bei Bedarf das auf der Türinnenseite angebrachte direkt
mechanisch das Schloß antreibende Betätigungsteil abzukoppeln und in der abgekoppelten
Stellung zu verschließen. Dies ist aus Sicherheitsgründen bei Türen mit Glaseinsatz
von Bedeutung, wo nach Zerstören des Glaseinsatzes und Durchfassen nach innen der
direkte Antrieb für das Schloß ansonsten betätigt werden könnte. Außerdem ergibt sich
die günstige Lage,durch die verschließbare Abkopplung bei Bedarf die Entriegelung
des Schlosses von der Türinnenseite her verhindern zu können, z.B. um Kindern unerlaubtes
Verlassen der Wohnung verläßlich zu verwehren.
[0020] Durch die in Anspruch 9 gekennzeichneten Maßnahmen ergibt sich die vorteilhafte Möglichkeit,
für das Verschließen des inneren Betätigungsteils in abgekoppelter Stellung und für
das Sichern gegen unberechtigtes
Neu- bzw. Umprogrammieren der Codes der Verschlußeinrichtung einen gemeinsamen mechanischen
Schließ- zylinder zu verwenden.
[0021] Durch die in Anspruch 10 gekennzeichneten Maßnahmen ergibt sich eine Anordnung, die
gegen von außen kommende gewaltsame öffnungsversuche sicher schützt, da im Gegensatz
zu allen herkömmlichen Schließzylindern bzw. Schlössern alle sicherheitskritischen
Bereiche von Schloß und Schließzylinder durch eine aufbohrgeschützte Stahlplatte ohne
jede Zylinderöffnung wirksam geschützt werden können.
[0022] Weitere Maßnahmen und deren Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels der Erfindung.
[0023] Es zeigen:
Fig. 1a und 1b:
Vorrichtung zum Ankoppeln einer Antriebsachse an eine Abtriebsachse in einer geschnittenen
Seitenansicht sowie einer geschnittenen Draufsicht
Fig. 2: Detaildarstellung der Achsankopplung
Fig. 3: Stromkreis zum Umschalten des Stroms von dem Schwenkmagneten auf den Haltemagneten
mit Reserveschaltung
Fig. 4: Explosionszeichnung der Gesamtanordnung Verschlußeinrichtung
Fig. 5: Spezial-Schließzylinder
[0024] In Fig. 1a ist die Kupplungseinrichtung in einer geschnittenen Seitenansicht dargestellt.
Die Antriebsachse 1, die von der Türaußenseite aus angetrieben werden kann, ist mit
einem Zahnrad 2 fest verbunden. Mit diesem Zahnrad 2 ist ein Zahnrad 3 in ständigem
Eingriff, welches um die Achse 4 drehbar gelagert ist und der Kraftweiterleitung und
Richtungsumkehr dient.
[0025] Das Zahnrad 3 ist seinerseits mit einem Zahnrad 5 in ständigem Eingriff, welches
um die Abtriebsachse 6 frei drehbar gelagert ist. An das Zahnrad 5 ist eine Scheibe
7 drehfest angebunden, die aus weichmagnetischem Material besteht und die den einen
Teil einer elektromagnetischen Kuppeleinrichtung darstellt, die zum Ausschwenken eines
Schwenkhebels 8 aus nicht-magnetischem Material dient.
[0026] Der zweite Teil der elektromagnetischen Kuppeleinrichtung wird gebildet durch den
Schwenkmagneten 9; der vorzugsweise als U-Magnet ausgebildet ist und eine Spule 10
zur Erzeugung eines Magnetflusses trägt.
[0027] Mit Bestromung der Spule 10 fließt der magnetische Fluß von einem Schenkel des Magneten
durch die Scheibe 7 zum anderen Schenkel zurück. Die Scheibe wird hierdurch fest an
den U-förmigen Magneten angezogen.
[0028] Die sich berührenden Flächen des Schwenkmagneten 9 und der Scheibe 7 sind so aufeinander
eingeschliffen, daß der Luftspalt zwischen beiden Teilen sehr gering ist. Hierdurch
ergibt sich bereits bei sehr kleiner elektrischer Erregung ein großer Magnetfluß und
damit eine stark anziehende Kraft zwischen der Scheibe 7 und dem Schwenkmagneten 9.
[0029] Mit Drehung der Achse 1 wird gleichzeitig die Scheibe 7 gedreht, womit bei erregtem
Schwenkmagneten 9 der Schwenkhebel 8 um einen vorgegebenen Winkel mitdreht. Auf diesem
Schwenkhebel 8 ist ein weiterer, vornehmlich U-förmig ausgebildeter Haltemagnet 11
befestigt, der mittels einer Spule 12 erregt werden kann. Der Magnetkreis für diesen
Magneten wird abgeschlossen durch ein Blech 13, welches feststehend zum Gehäuse angeordnet
ist. Es ist jedoch auch möglich, den Haltemagneten 11 gehäusefest anzuordnen und das
den Magnetkreis schließende Blech 13 auf dem Schwenkhebel 8 zu befestigen. Die sich
berührenden Flächen des Haltemagneten 11 und des Blechs 13 sind ebenfalls so aufeinander
eingeschliffen, daß der Luftspalt zwischen beiden sehr gering ist.
[0030] Mit Ausschwenken des Schwenkhebels 8 aufgrund der Drehung der Scheibe 7 und erregtem
Schwenkmagneten 9 bei nicht erregtem Haltemagneten 11 werden dann, wenn die vorgegebenen
Ausschwenkwinkel in der einen oder anderen Ausschwenkrichtung erreicht sind, elektrische
Kontakte 14, 15 betätigt, die ein Umschalten des Stroms von dem Schwenkmagneten 9
auf den Haltemagneten 11 bewirken. Damit wird der ausgeschwenkte Schwenkhebel 8 gegenüber
dem Gehäuse in seiner eingenommenen Lage festgehalten, solange der Stromfluß durch
die Spule 12 andauert. Die anziehende Kraft zwischen der Scheibe 7 und dem Schwenkmagneten
9 wird aufgehoben. Die Scheibe 7 kann daraufhin kraftfrei wei
- tergedreht werden.
[0031] Mit Abschaltung des Stroms von der Spule 12 wird die anziehende Kraft zwischen dem
Haltemagneten 11 und dem Blech 13 aufgehoben. Der Schwenkhebel 8 wird durch nicht
dargestellte Federn in die Ausgangslage zurückgeführt.
[0032] Wie in Fig. 1b dargestellt, verfügt der Schwenkhebel 8 über Anlaufschrägen 16, 17,
18, 19, die mit Drehung des Schwenkhebels 8 ein weiteres koaxial zu diesem angeordnetes
Blech 20 axial verschieben. Durch eine drehfeste Anbindung des Blechs 20 an das Gehäuse
mittels eines Auslegers 21 kommt mit Drehung des Schwenkhebels.8 die axiale Verschiebung
des Blechs 20 zustande.
[0033] In Fig. 2 ist die Einrichtung zur Ankopplung der Abtriebsachse 6 an das Zahnrad 5
und damit an die Antriebsachse 1 näher dargestellt. Mit Verschieben des Blechs 20
in axialer Richtung nach oben wird ein Mitnehmer 22, der in einer Einfräsung der Achse
6 gelagert ist, gegen eine Feder 23 soweit nach oben verschoben, bis er voll in Stifte
24 eingreift, die mit dem Zahnrad 5 verbunden sind. Damit ist eine Verbindung zwischen
der Antriebsachse 1 und der Abtriebsachse 6 hergestellt, über die sehr große Kräfte
übertragen werden können.
[0034] Um zu verhindern, daß beim Verschieben des Bleches 20 und damit des Mitnehmers 22
nach oben der Mitnehmer 22 auf die Stifte 24 aufsetzt, erfolgt die Stromzufuhr für
den Schwenkmagneten 9 nur in solchen Winkellagen der Abtriebsachse 6 relativ zum Zahnrad
5, daß der Mitnehmer 22 immer in dem Freiraum zwischen den Stiften 24 hochgeschoben
wird.
[0035] Dies wird dadurch erreicht, daß das eine Ende der Wicklung der Spule 10 mit dem Gehäuse
- also mit Masse - verbunden ist. Die Stromzufuhr an dieses Wicklungsende erfolgt
auf ein Blech 25, das gegenüber dem Gehäuse isoliert angebracht ist. Zwischen dem
Blech 25 und der Scheibe 7 ist ein weiteres Isolierteil 26 angebracht, welches mit
der Achse 6 verbunden ist und durch diese mitverdreht wird. In zwei Aussparungen dieses
Isolierteils 26 sind Kontaktfedern 27 angeordnet, die eine Stromweiterleitung von
Blech 25 auf die Scheibe 7 und damit auf die Spule 10 bewirken. Die Scheibe 7 trägt
nun an ihrer den Kontaktfedern 27 zugewandten Seite eine aufgedruckte Isolierschicht
in jenen Segmenten, in denen eine Stromzufuhr zu der Spule unerwünscht ist. Damit
ist sichergestellt, daß die Spule 10 nur in jenen Winkelbereichen des Zahnrads 5 relativ
zur Achse 6 bestromt werden kann, in denen ein Hochheben des Mitnehmers 22 möglich
ist, ohne an die Stifte 24 anzustoßen.
[0036] In Fig. 3 ist der Stromkreis für die Bestromung der Spulen 10, 12 der beiden Magneten
9, 11 näher dargestellt.
[0037] Der Schalter 28 wird durch eine Elektronik gebildet, die nach richtiger Codeeingabe
eine Spannungsquelle 29 an die Spule 10 des Schwenkmagneten 9 anschaltet. Mit Schließen
des Schalters 28 fließt somit ein Strom über einen Widerstand 30, über die Spule 10
und über eine oder mehrere in Durchlaßrichtung ge
- schaltete Dioden 31, 32 zur Spannungsquelle 29 zurück.
[0038] Mit Bestromung des Schwenkmagneten 9 wird aufgrund der Drehung der Scheibe 7 der
Schwenkhebel 8 soweit mitgedreht, bis hierdurch bedingt einer der Schalter 14 oder
15 geschlossen ist. Daraufhin fließt der Strom durch die Spule 12 des Haltemagneten
11.
[0039] Die Widerstände der Spulen 10 und 12 sind in Verbindung mit dem Widerstand 30 und
der durch die Dioden 31, 32 gebildeten Schwellenspannung so gewählt, daß mit Stromfluß
durch die Spule 12 der Strom durch die Spule 10 weitgehend nach Null abfällt.
[0040] Auf diese Weise wird mit einfachsten Mitteln eine verzögerungsfreieUmschaltung des
Stroms von dem Schwenkmagneten 9 auf den Haltemagneten 11 erreicht. Der Schwenkmagnet
9 wird seine mitnehmende Wirkung auf die Scheibe 7 so lange ausüben, wie der Strom
durch die Spule 10 ausreichend groß ist.
[0041] Mit Abfall der Batteriespannung auf z.B. die halbe Nennspannung tritt allmählich
der Zustand ein, daß der Strom durch die Spule 10 nicht mehr ausreichend ist, jenen
Magnetfluß im Schwenkmagneten 9 zu erzeugen, der zur Mitnahme der Scheibe 7 erforderlich
ire. Um in diesem Fall den Stromfluß zeitweilig wieder zu erhöhen, ist dem Widerstand
30 ein Schalter 33 parallel geschaltet.
[0042] Dieser Schalter kann durch eine Taste 34 die mit "Reserve" bezeichnet ist, geschlossen
werden, wodurch der Widerstand 30 keine strombegrenzende Wirkung ausübt und dadurch
der Stromfluß für die Zeitdauer der Schließung der Taste 34 vergrößert wird. Dies
ist sehr vorteilhaft zur Vermeidung von Problemen durch zu niedrige Batteriespannung
und gleichzeitig als Anzeige für den Betreiber sehr nützlich, daß ein Batteriewechsel
erforderlich wird.
[0043] Diese Taste 34 kann in die vorhandene Codeeingabe-Tastatur der Verschließeinrichtung
integriert werden. In diesem Fall ist die Taste 34 gleichzeitig eine Funktionstaste
dieser Tastatur und trägt zusätzlich zu ihrer Funktionsbeschriftung als Codeeingabe-Element
die Beschriftung "Reserve".
[0044] In Fig. 4 ist der Gesamtaufbau einer Verschlußeinrichtung mit Schließzylinder und
einer Kuppeleinrichtung mit versetzten Achsen dargestellt. Der gesamte sicherheitskritische
Schloßbereich ist durch eine Stahlplatte 35 abgedeckt, die an der Türinnenseite verschraubt
wird.
[0045] Durch eine kleine öffnung im unteren Bereich dieser Stahlplatte wird eine Achse 1
unterhalb des Schlosses - und damit im sicherheitsneutralen Bereich - an die Türaußenseite
geführt. Über die Achse 1 wird bei Bestromung des Schwenkmagneten der Kuppeleinrichtung
36 eine Drehbewegung in richtiger Drehrichtung in den Zylinder 37 eingeleitet. Bei
nichtbestromter Kuppeleinrichtung 36 ist die Achse 1 frei durchdrehbar.
[0046] Die Achse 1 ist mit dem Drehknopf 38 durch eine Zwischenachse 39 drehfest verbunden.
Durch geeignete Auswahl der Zwischenachse 39 aus einem Satz von in der Länge gestuften
Achsen läßt sich bequem die Verschließeinrichtung bei nachträglicher Montage an jede
Türstärke anpassen.
[0047] Die Abtriebsachse 6 ist von der Rückseite der Kuppeleinrichtung 36 zugänglich und
erlaubt damit den direkten Antrieb des Schließzylinders 37 von der Türinnenseite mittels
eines Betätigungsteils 40. Dieses ist im inneren Beschlag 41, der alle Bauteile der
Türinnenseite abdeckt, drehbar und gegen eine Federkraft herausziehbar gelagert. Durch
Herausziehen des Betätigungsteils 40 um einige Millimeter wird die mechanische Ankopplung
an die Kuppeleinrichtung 36 aufgehoben.
[0048] Mittels eines mechanischen Schlosses 42 kann ein an der Kuppeleinrichtung 36 befindliches
schwenkbares Blech 43 zwischen das Betätigungsteil 40 und die Kuppeleinrichtung 36
geklappt werden. Damit ist die Ankopplung des Betätigungsteils 40 an die Kuppeleinrichtung
36 dauernd aufgehoben.
[0049] Eine andere Lösung zur Abkopplung eines feststehenden - also nicht herausziehbaren
- Betätigungsteils 40 von der Abtriebsachse 6 besteht darin, in das Betätigungsteil
40 ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Verbindungsblech mit seitlicher Anschrägung
zu integrieren, das in die geschlitzte Achse 6 eingreift und durch eine im Betätigungsteil
40 befindliche Feder angedrückt bleibt.
[0050] Bei richtiger Stellung des Betätigungsteils 40, bei der das Verbindungsblech senkrecht
zu dem Abdeckblech 43 steht, läßt sich das Verbindungsblech - bedingt durch die seitliche
Anschrägung - durch das Abdeckblech 43 in das Betätigungsteil 40 hineinschieben. Die
Ankopplung des Betätigungsteil
's40 an die Achse 6 ist damit aufgehoben.
[0051] Das Abdeckblech 43 wird in beiden Lösungen durch ein mechanisches Schloß 42 - vorzugsweise
ein Schließzylinder - in seiner abdeckenden Verschwenkstellung verschließbar gestaltet.
Besonders vorteilhaft ist, daß der gleiche Schließzylinder noch als Programmierzylinder
einsetzbar ist, wobei der Benutzer der Verschlußeinrichtung die als Code der Verschlußeinrichtung
gespeicherten Schloßinformationen einspeisen bzw. ändern kann, sobald er den Schlüssel
dieses Schließzylinders in eine bestimmte andere Position gebracht hat. Denn erst
in dieser Position wird ein in der Zeichnung nicht dargestellter Schalter betätigt,
der nur im eingeschalteten Zustand hier nicht näher beschriebene und in der Zeichnung
nicht dargestellte Programmschaltmittel wirksamschaltet.
[0052] Der Schließzylinder 37, der in Schloß 44 eingesetzt die Bewegung des Schloßriegels
bewirkt, enthält eine Hohlwelle 46 mit einer Mitnehmernut, an welche der Schließ/öffnungsnocken
45 fest angebunden ist. Die Abtriebsachse 6 ragt in diese Hohlwelle hinein und überträgt
eine Drehbewegung von der Abtriebsachse 6 auf den Schließ/öffnungsnocken. Die Einführungstiefe
der Abtriebsachse 6 in die Hohlwelle 46 ist über eine vorgegebene Strecke variabel.
Damit lassen sich gleiche Schließzylinder und Kupplungseinrichtungen an Türen mit
unterschiedlichen Türstärken bequem anbringen.
[0053] Fig. 5 zeigt in detaillierter Form die Ausführung des Spezial-Schließzylinders 37.
Eine Höhlwelle 46, die mit dem Nocken 45 fest verbunden ist, ist nur einseitig zugänglich
in den Zylinderkörper eingesetzt. Die andere Seite des Zylinders ist verschlossen
und kann durch einen Stahlstift 47 gegen Aufbohren geschützt werden. In Fig. 5 ist
die Ausführung als Profilzylinder dargestellt. Die Ausführung ist jedoch genauso als
Rund-oder Ovalzylinder oder in sonstiger beliebiger äußerer Form möglich.
1. Anordnung zum Betreiben von Verschlußeinrichtungen mittels eines elektrischen Signals,
das gebildet wird durch positiven Vergleich einer eingegebenen Schlüsselinformation
mit einer vorgegebenen Schloßinformation und das eine die Schloßbetätigung ermöglichende
elektromagnetische Kupplungseinrichtung wirksamsteuert, über die ein von außen zugängliches
drehbewegliches Teil mit einem die Schloßbetätigung durchführenden drehbeweglichen
Teil verbunden wird, in Verschließanlagen, insbesondere von Wohnanlagen, wobei
das von außen zugängliche drehbewegliche Teil einerseits mit dem Antriebselement einer
Schaltkupplung und andererseits mit dem einen Teil der elektromagnetischen Kupplungseinrichtung
verbunden ist, das die Schloßbetätigung durchführende drehbewegliche Teil mit dem
Abtriebselement der Schaltkupplung verbunden ist und das andere Teil der elektromagnetischen
Kupplungseinrichtung mit einem die Lage des Kopplungselements der Schaltkupplung bestimmenden
Teil verbunden ist, das bei Verdrehen des von'außen zugänglichen Teils und wirksamgesteuerter
elektromagnetischer Kupplungseinrichtung das Kopplungselement in Eingriff mit dem
Antriebselement und mit dem Abtriebselement bewegt,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das von außen zugängliche drehbewegliche Teil - die Antriebsachse 1 - axial versetzt
und achsparallel zu dem die Schloßbetätigung durchführenden drehbeweglichen Teil -
der Abtriebsachse 6 - angeordnet ist,
daß die Antriebsachse 1 ein Zahnrad 2 trägt, das über ein Verbindungszahnrad 3 mit
einem um die Abtriebsachse 6 frei drehbar angeordneten Zahnrad 5 verbunden ist, an
welches eine Scheibe 7 aus weichmagnetischem Material, die den einen Teil der elektromagnetischen
Kupplungseinrichtung darstellt, drehfest angebunden ist,
daß um die Abtriebsachse 6 ein Schwenkblech 8 drehbar angeordnet ist, welches einen
Schwenkmagneten 9 trägt, der den anderen Teil der elektromagnetischen Kupplungseinrichtung
bildet,
daß mit dem Schwenkhebel 8 der Haltemagnet 11 eines Halte-Magnetkreises verbunden
ist und daß das Halteblech 13 als der andere Teil des Halte-Magnetkreises gehäusefest
angeordnet ist,
daß !owohl die beiden Teile Scheibe 7 und Schwenkwagnet 9 des Schwenk-Magnetkreises wie
auch die beiden Teile Halteblech 13 und Haltemagnet 11 des Halte-Magnetkreises auf
einen möglichst geringen Luftspalt eingeschliffen sind,
daß nach Ausschwenken des Schwenkblechs 8 nach links oder nach rechts bei Erreichen
einer vorgegebenen Endlage der Haltemagnet 11 bestromt und der Schwenkmagnet 9 entstromt
wird, daß der Haltemagnet 11 bei Bestromung das Schwenkblech 8 in der zum Zeitpunkt
der Bestromung und für die Dauer der Bestromung eingenommenen Lage relativ zum Gehäuse
festhält, daß mit Beendigung der Bestromung das Schwenkblech 8 durch Federn in die
Null-Lage zurückgeführt wird und
daß durch Ausschwenken des Schwenkblechs 8 in jede der zwei möglichen Richtungen eine
mechanische Ankoppelung der Abtriebsachse 6 an das Zahnrad 5 erfolgt.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch Ausschwenken eines Schwenkblechs 8 mittels Anlaufschrägen 16, 17, 18, 19
ein weiteres Blech 20 axial verschoben wird und daß dadurch ein Mitnehmer 22, der
drehfest und axial verschiebbar in der Abtriebsachse 6 angeordnet ist, ebenfalls in
der gleichen Richtung verschoben wird, dadurch in die Stifte 24 eingreift und hierüber
eine Ankopplung der Abtriebsachse 6 an das Zahnrad 5 herstellt.
3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß durch ein mit der Abtriebsachse 6 verbundenes Isolierteil 26 mit eingelegten Kontakten
27 eine Stromzufuhr von dem Blech 25 auf die segmentweise an der dem Isolierteil 26
zugewandten Seite isolierte Scheibe 7 und damit auf das Gehäuse und die Spule 10 nur
in den Stellungen der Abtriebsachse 6 relativ zu dem Zahnrad 5 erfolgt, in denen ein
freies Einrücken des Mitnehmers 22 zwischen die Stifte 24 möglich ist.
4. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Schwenkblech 8 in seinen beiden möglichen Ausschwenklagen je einen Schalter
14, 15 betätigt, der den Stromfluß an den Haltemagneten 11 anschaltet.
5. Anordnung nach den Ansprüchen 1, 2 und 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß mit der Spule 10 des Schwenkmagneten 9 eine oder mehrere Dioden in Reihe geschaltet
sind,
daß die Spule 12 des Haltemagneten 11 mittels der Schalter 14 oder 15 parallel zu
der Anordnung Spule 10 und Dioden 31, 32 geschaltet wird und
daß der Widerstand 30 in Verbindung mit den Widerständen der Spulen 10 und 12 so bemessen
ist, daß der Stromfluß durch die Spule 10 auf einen sehr kleinen Wert erniedrigt wird.
6. Anordnung nach den Ansprüchen 1, 4 und 5,
dadurch gekenneichnet,
daß parallel zu dem Widerstand 30 ein Transistorschalter 33 angeordnet ist und daß
dieser Transistorschalter 33 durch einen Tastschalter 34 durchgeschaltet wird.
7. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 6,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Tastschalter 34 gleichzeitig eine Funktionstaste der Codeeingabe-Tastatur
der Verschlußeinrichtung ist und
daß diese Funktionstaste zusätzlich zu ihrer Funktionsbeschriftung die Beschriftung
"Reserve" trägt.
8. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Abtriebsachse 6 lösbar mit einem von der Türinnenseite zugänglichen drehbeweglichen
Betätigungsteil 40 verbunden ist,
daß ein von der Türinnenseite zugängliches, verschwenkbares Abdeckblech 43 in seiner
Verschwenkstellung die lösbare Verbindung der Abtriebsachse 6 mit dem Betätigungsteil
40 sperrt und daß die Verschwenkstellung des Abdeckblechs 43 verschließbar ausgebildet
ist.
9. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 8,
ddadurch gekennzeichnet,
daß die Verschwenkstellung des Abdeckblechs 43 durch ein auf der Türinnenseite angebrachtes
mechanisches Schloß 42 verschließbar gestaltet ist und
daß das gleiche mechanische Schloß 42 in einer oder mehreren anderen Schließpositionen
seines Schlüssels dem Betreiber der Verschlußeinrichtung ermöglicht, die als Code
der Verschlußeinrichtung gespeicherten Schloßinformationen zu ändern bzw. neu einzuspeichern.
10. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Abtriebsachse 6 mit dem Schließzylinder 37 auf der Türinnenseite drehfest
verbunden ist und
daß der Schließzylinder 37 und die sicherheitskritischen Bereiche des Schlosses 44
auf der Türaußenseite mit einer durchgehenden und im sicherheitskritischen Bereich
öffnungsfreien Stahlplatte 35 aufbohrgeschützt abgedeckt sind.