(19)
(11) EP 0 140 049 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.05.1985  Patentblatt  1985/19

(21) Anmeldenummer: 84110566.1

(22) Anmeldetag:  05.09.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C10B 41/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE GB NL SE

(30) Priorität: 19.09.1983 DE 3333765

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Gfrerer, Manfred
    D-8520 Erlangen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anordnung zur Gleichstandskontrolle von Koksofenbedienungsmaschinen


    (57) Jeder Bedienungsmaschine (2, 3, 4, 5) sind gleichartig gestaltete Signalsende-Signalempfangs-Einrichtungen (9,20, 21,22) zugeordnet, die aus einem Senderteil (24 - 27), einem Empfängerteil (30- 34), einem induktiven Koppelelement (10, 11, 12) und einem Mikroprozessor (23) gebildet sind. Der Taktgeber des Mikroprozessors (23) schaltet wechselweise den Sender und den Empfänger ein und aus und führt dem Sender während der Sendephase ein Impulspaket zu. Dieses wird über Koppelelemente (13, 14, 15), die an den Haltepunkten der Bedienungsmaschinen (2,3,4,5) zu beiden Seiten des Koksofens (1) und an den Maschinen selbst so angeordnet sind, daß sie an den Haltepunkten durch einen Luftspalt getrennt gegenüberliegen, vom Empfängerteil der empfangenen Einrichtung aufgenommen und von deren Mikroprozessor (23) ausgewertet. Dabei sind die Einrichtungen einer Ofenmaschine denjenigen der anderen Ofenmaschinen in dem Sinne übergeordnet, daß ihr Taktgeber diejenigen der untergeordneten Einrichtungen triggert, daß sie nach einem Startsignal mit der Sendephase und die übrigen mit der Empfangsphase beginnen und beide Einrichtungen intermittierend solange zusammenarbeiten, bis die übergeordnete Einrichtung die Gleichheit von gesendetem und empfangenem Signal feststellt und einen Gleichstandsimpuls zum Starten der Ofenmaschinen abgibt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 bezeichneten Art.

    [0002] Eine wesentliche Voraussetzung für den störungsfreien Betrieb einer Koksofenanlage, bestehend aus einem Koksofen mit mehreren, nacheinander zu beschickenden und zu entleerenden Kammern und den zum Füllen der jeweiligen Kammer sowie zum Ausdrücken der Füllung nach dem Ende des Verkokungsprozesses und zum Überleiten des ausgedrückten Kokses in den Löschwagen erforderlichen, in beiden Längsrichtungen des Koksofens auf Schienen beweglichen Ofenmaschinen, ist die Koordination der genannten Maschinen untereinander und mit dem Ofen, d.h. die Maschinen müssen zum richtigen Zeitpunkt in bestimmten Positionen einen Gleichstand erreicht haben.

    [0003] In Koksofenanlagen ohne Automatisierung werden die Gleichstände von Kokereimaschinen von den Bedienungspersonen durch Zuruf ermittelt. Dieses Verfahren ist zeitaufwendig und führt häufig zu Störungen. Es hat daher nicht an Vorschlägen für eine Automatisierung der Koordination mit entsprechender Gleichstandskontrolle gefehlt. So ist beispielsweise aus der DE-PS 31 10 868 eine Sicherheitsverriegelung für einen Drückstangenantrieb einer Ausdrückmaschine für Koksofenanlagen bekannt, die den Gleichstand von Ausdrückmaschinen und Führungswagen gegenüber der Koksofenbatterie über Seile und Seilwinden mit optischen Mitteln kontrolliert. Ein solches indirektes Verfahren mit mechanischen Mitteln ist umständlich, relativ unpräzise und deshalb im praktischen Kokereibetrieb nur sehr bedingt geeignet.

    [0004] Aus der DE-OS 26 48 049 ist ein Verfahren zur Steuerung und Überwachung des Betriebes von Koksofenbedienungsmaschinen bekannt, mit dem sowohl die Wegerfassung der Ofenmaschinen, wie deren Feinpositionierung und Gleichstandsüberwachung möglich sind. Dazu sollen an den Haltepunkten der einzelnen Koksofenbedienungsmaschinen entlang ihrer Fahrbahn Codeplatten montiert werden, deren Informationsinhalt von an den Maschinen angebrachten Leseeinrichtungen in der entsprechenden Position erfaßt werden soll. Zusammen mit weiteren Daten aus den Arbeitsabläufen der Maschinen sollen diese Informationen an eine Zentrale übertragen werden. Dort sollen sie mit Sollwerten aus dem vorgegebenen Ofenprogramm verglichen werden. Aus diesem Vergleich sollen Steuerimpulse an die Maschinen gelangen, um nach entsprechendem Standortvergleich den Maschinen Arbeitsanweisungen zu übermitteln. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß keine unmittelbare Informationsverbindung zwischen _ den Ofenmaschinen und ihrer Lage zur jeweiligen Ofenkammer durch entsprechende direkte Übertragungssysteme besteht. Durch einen Ausfall der relativ komplizierten Datenübertragung an eine zentrale Stelle und/oder eine Störung des Datenflusses oder einen Ausfall der Zentrale selbst ist keine Gleichstandsüberwachung mehr möglich. Bei dem rauhen, mit großer Hitze- und Staubentwicklung verbundener Kokereibetrieb ist die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ausfalles'relativ groß.

    [0005] Aus der DE-AS 24 21 631 ist eine Verriegelungseinrichtung für Koksofenmaschinen bekannt, bei der der Führungswagen, die jeweils zu bedienende Ofenkammer und die Ausdrückmaschine eine gemeinsame Verriegelungskette bilden. Diese Einrichtung arbeitet mit Hilfe induktiver Übertragungseinrichtungen, die allerdings nur in einer Richtung wirken. Dabei müssen je Übergabestelle ein Sender und ein Empfänger vorgesehen werden. Diese benötigen Hilfssapnnungen und im Bereich der heißen Ofenkammern einen aufwendigen Schutz. Die notwendigen Hilfsspannungen müssen auch dem sogenannten Ex-Bereich der Kokereibatterie zugeführt werden, was wegen der großen Hitze- und Staubentwicklung erhebliche Schwierigkeiten bereitet.

    [0006] In der DE-PS 28 42 668 ist eine weitere Einrichtung zur Überwachung und zur automatischen Steuerung von Koksofenmaschinen beschrieben, bei der die Steuerung der beweglichen Maschineneinheiten entlang der Koksofenbatterien ebenfalls über eine Zentrale erfolgt. Dabei soll die Datenübermittlung mit Hilfe eines Mikrowellensystems, also drahtlos, vorgenommen werden. Darüberhinaus soll noch zwischen den beweglichen Maschineneinheiten eine zusätzliche Mikrowellenschranke vorgesehen werden, welche über ein Mikrowellen-Spiegelsystem die Sende-Empfangseinrichtungen der der Ofenbatterie gegenüberliegenden Maschinen durch die jeweilige Ofenkammer hindurch verbindet. Damit soll eine spezielle Sicherheitskontrolle des Entleerungsvorganges erreicht werden, der nur dann erfolgen kann, wenn beide Ofentore geöffnet sind. Abgesehen davon, daß die hochfrequente, trägermodulierte drahtlose Datenübermittlung eine relativ aufwendige Lösung darstellt, ist auch mit dieser Einrichtung keine unmittelbare Kommunikation zwischen den Maschinen unter Einbeziehung des Ofens möglich. Die Einschaltung einer Steuerzentrale erhöht die Fehlerwahrscheinlichkeit. Im übrigen erfordert auch diese Einrichtung aktive Elemente mit entsprechender Stromzuführung im Ex-Bereich des Ofens mit den bereits beschriebenen Nachteilen.

    [0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß die Bedienungsmaschinen unmittelbar miteinander, d.h. ohne Umweg über eine Zentrale, Informationen über ihren jeweiligen Standort drahtlos miteinander austauschen können. Dabei sollen die aktiven Elemente der Anordnung (Sender/Empfänger) nur in den Ofenmaschinen und nicht am Ofen selbst untergebracht sein.

    [0008] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.

    [0009] Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Anordnung nach Patentanspruch 1 sind in-den Unteransprüchen gekennzeichnet. Dabei ermöglicht die Ausbildung der Anordnung nach den Ansprüchen 4 bzw. 5 neben der Gleichstandskontrolle auch eine Feinpositionierung der Ofenmaschinen.

    [0010] In der Weiterbildung nach Anspruch 6 besteht ferner die Möglichkeit, die Anordnung zur allgemeinen Informations- übermittlung, beispielsweise über den Grad der Füllung oder Entleerung der jeweiligen Ofenkammer, zu benutzen und gegebenenfalls entsprechende Steuer- oder Regelsignale auszulösen.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen im folgenden näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Koksofenanlage in Vorderansicht mit den den Bedienungsmaschinen zugeordneten Sende- und Empfangseinrichtungen sowie den Koppelelementen zur drahtlosen Signal- übermittlung zwischen den einzelnen Maschinen und ihrer relativen Lage zum Koksofen;

    Fig. 2 eine Draufsicht auf die Koksofenanlage;

    Fig. 3 ein Blockschaltbild eines Signalsenders/Signalempfängers mit steuerndem Mikroprozessor und induktiven Koppelelement;

    Fig. 4 ein Impulsdiagramm der Steuersignale und

    Fig. 5 den Kurvenverlauf der Signalamplitude in Abhängigkeit von der gegenseitigen Position im Nahbereich der induktiven Koppelelemente.



    [0012] In der Vorderansicht nach Fig. 1 ist rein schematisch die gegenseitige Zuordnung der Maschinen zum in aneinandergereihte Kammern unterteilten Koksofen 1 erkennbar. Oberhalb des Koksofens befindet sich der Füllwagen 2, der die jeweilige Ofenkammer mit Kohle bzw. Kohlenstaub beschickt, während auf der rechten Seite die Xiusdrückmaschine 3 zu erkennen ist. Auf der gegenüberliegenden Seite des Koksofens befinden sich der Kokskuchenführungswagen 4 und der Kokslöschwagen 5. Die genannten Maschinen sind auf Gleisen 6 geführt, die, wie Fig. 2 zeigt, eine Parallelbewegung der Maschinen an beiden Längsseiten des Koksofens erlauben.

    [0013] In Fig. 2 ist zu erkennen, daß sich die Maschinen 2 bis 5 im Gleichstand zu einer der Kammern des Koksofen 1 befinden. Es sei angenommen, daß der Verkokungsprozeß in dieser Kammer beendet ist. In diesem Fall werden zunächst die beiden seitlichen Türen der betreffenden Kammer von der Ausdrückmaschine 3 und dem Führungswagen 4 geöffnet. Dann schiebt die Ausdrückmaschine 3 mit ihrem Stößel 7 den in der betreffenden Kammer befindlichen glühenden Koks über den Führungswagen 4 in den Behälter des Löaschwagens 5, wo er zum Löschturm oder zur Trockenkühlanlage 8a gefahren und durch Besprühen gelöscht, an die Verladerampe 8 transportiert und in Transportbehälter überführt wird. Nachdem die betreffende Ofenkammer entleert ist, werden die seitlichen Türen von der Ausdrückmaschine 3 und dem Führungswagen 4 wieder geschlossen und der Füllwagen 2 füllt die Ofenkammer über ihre obere Öffnung erneut mit Kohle. Nach Beendigung dieses Vorganges und dem Schließen der oberen Ofenklappe durch den Füllwagen 2 werden die Maschinen an die nächstfolgende Ofenkammer transportiert, und nach entsprechender Gleichständskontrolle und Feinpositionierung wiederholt sich der geschilderte Vorgang.

    [0014] Wie zu erkennen ist, kommt der Gleichstandskontrolle der an diesem Vorgang beteiligten Maschinen eine größe Bedeutung zu. Wenn sich eine der Maschinen nicht exakt in der für die Abwicklung dieses Verfahrens erforderlichen Position befindet, kann dies zu erheblichen Betriebsstörungen führen. Reine Verständigungsmethoden zwischen den Bedienungspersonen haben sich dabei ebenso wenig bewährt wie zentralgesteuerte automatische Verfahren. Die erstgenannte Methode ist relativ zeitraubend und ungenau, während die zweite Methode wegen ihrer technischen Kompliziertheit für den rauhen Ofenbetrieb zu störanfällig ist.

    [0015] Nach der Erfindung soll daher eine unmittelbare Kommunikation zwischen den Maschinen unter Einbeziehung der einzelnen Ofenkammern erfolgen, ohne daß den Ofenkammern selbst jedoch aktive Elemente zugeordnet werden müssen. Dabei übernimmt eine der Maschinen die aktive, d.h. abfragende Funktion, während die anderen Maschinen darauf reagieren, d.h. antworten müssen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist dem Führungswagen 4 die aktive Rolle zugewiesen. Gemäß Fig. 1 besitzt er eine der Anzahl der abzufragenden Maschinen (im vorliegenden Fall drei) entsprechende Anzahl von Signalsende-Signalempfangs-Einrichtungen 9 mit je einem induktiven Koppelelement 10, 11, 12. Diesen Koppelelementen sind in den entsprechenden Haltepositionen gegenüberliegende, d.h. durch einen Luftspalt getrennte Koppelelemente 13, 14, 15 zugeordnet. Dabei sind die Koppelelemente 13 und 14 mit dem Ofen verbunden, während das Koppelelement 15 direkt an der benachbarten Maschine, dem Löschwagen 5, angeordnet ist. Die Koppelelemente 13 und 14 sind über elektrische Leitungen mit den Koppelelementen 16 und 17 verbunden, die sich an denjenigen Stellen des Ofens zu beiden Seiten einer jeden Ofenkammer befinden, die mit entsprechenden Koppelelementen der zugeordneten Maschinen an den Haltepunkten korrespondieren. Dabei entsprechen die Koppelelemente 16 dem Koppelelement 18 des Füllwagens 2 und die Koppelelemente 17 dem Koppelelement 19 der Ausdrückmaschine 3. Das Koppelelement 15 gehört zur Sende-Empfangs-Einrichtung 20 des Löschwagens 5, das Koppeleilement 18 zur Sende-Empfangs-Einrichtung 21 des Füllwagens 2 und das Koppelelement 19 zur Sende-Empfangs-Einrichtung 22 der Ausdrückmaschine 3.

    [0016] Der prinzipielle Aufbau einer Sende-Empfangs-Einrichtung mit induktivem Koppelelement ist in Fig. 3 schematisch dargestellt. Hauptbestandteil der Sende-Empfangs-Einrichtung ist ein Mikroprozessor 23, der Steuerimpulse nach dem in Fig. 4 dargestellten Impulsdiagramm erzeugt. Der Sendeteil besteht aus einem vom Mikroprozessor 23 gesteuerten Vorverstärker 24, einem über den Schalter 25 mit dem Vorverstärker verbundenen Leistungsverstärker 26 und einer über einen weiteren Schalter 27 mit dem Leistungsverstärker gekoppelten Sendespule 28 des induktiven Koppelelementes 29. Die Schalter 25 und 27 sind ebenfalls vom Mikroprozessor 23 gesteuert. Der Empfangsteil besteht aus einem über einen Schalter 30 mit der Empfangsspule 31 des induktiven Koppelelementes 29 verbundenen Bandfilters 32, das der Ausfilterung von Störsignalen dient, einem mit dem Ausgang des Filters verbundenen Präzisionsgleichrichter 33, dessen Ausgangsspannung einem Komperator 34 zugeführt ist, der das eingehende Signal mit einem am Potentiometer 35 einstellbaren Schwellenwert vergleicht und dessen Ausgangsspannung dem Mikroprozessor 23 zugeführt ist. Diese Sende-Empfangs-Einrichtung wird nach dem im Speicher des Mikroprozessors niedergelegten, in Fig. 4 dargestellten Impulsdiagramm in folgender Weise gesteuert, wobei zunächst die übergeordnete, d.h. abfragende Sende-Empfangs-Einrichtung betrachtet werden soll. Nach erfolgter Grobpositionierung der Ofenmaschinen mit nich dargestellten bekannten Mitteln, wird entweder von Hand durch die Bedienungsperson oder mittels einer nicht dargestellten Steuereinrichtung der Schalter 36 geschlossen und damit der Mikroprozessor 23 angesteuert. Dieser öffnet gemäß Kurve S1 zunächst den Schalter 30 und unterbricht damit die Verbindung zwischen der Empfangsspule 31 und dem Filter 32.1 Nach der Zeit t1 (beispielsweise 0,1 s) wird gemäß Kurve S2 der Schalter 27 geschlossen, so daß der Leistungsverstärker 26 mit der Sendespule 28 verbunden ist. Nach einer weiteren Zeit von t1 wird gemäß Kurve S3 der Schalter 25 geschlossen, so daß die Verbindung zwischen dem Vorverstärker 24 und dem Leistungsverstärker 26 hergestellt ist. Nach einer Dauer von abermals t1 führt der Mikroprozessor gemäß Kurve I dem Vorverstärker 24 während der Dauer von t2 (beispielsweise 1 s) ein Impulspaket mit der Impulsdauer t3 (beispielsweise 0,02 - 0,05 s) und einer gleichlangen Pausendauer zu. Nach dessen Beendigung öffnet der Mikroprozessor nach einer Dauer von jeweils t1 die Schalter 25 und 27 und schließt den Schalter 30. Damit ist die Empfangsspule 31 des Induktors 29 mit der Empfangseinrichtung 32, 33, 34 und diese mit dem Mikroprozessor verbunden. Während der Dauer to (beispielsweise 1,6 s) bleibt der Schalter 30 der übergeordneten Empfangs-Einrichtung geschlossen.

    [0017] Die den übrigen Ofenmaschinen zugeordneten antwortenden Sende-Empfangs-Einrichtungen sind mit der vorbeschriebenen identisch aufgebaut, werden aber, vom Mikroprozessor der übergeordneten Einrichtung getriggert, bei Freigabe des Schalters 36 in umgekehrter Reihenfolge wie die übergeordnete gesteuert. Nach erfolgter Freigabe schließt also der Mikroprozessor 23 zunächst den Schalter 30, während die Schalter 25 und 27 geöffnet bleiben. Dadurch sind die antwortenden Sende-Empfangs-Einrichtungen während der Dauer von t2 auf Empfang geschaltet, so daß deren Mikroprozessor die von der übergeordneten Sendeeinrichtung empfangenen Impulse speichern und auf Plausibilität prüfen kann. Nach Ablauf von t2 unterbricht der Mikroprozessor den Schalter 30 und nach Ablauf von jeweils t1 schließt er die Schalter 27 und 25. Nach Ablauf einer weiteren Zeit t1 führt er dem Vorverstärker 24 während der Dauer von t0 das in Fig. 4 dargestellte Impulspaket mit einer Impulsdauer und einer Pausendauer von je t3 zu. Inzwischen ist die übergeordnete Sende-Empfangs-Einrichtung wieder auf Empfangsbereitschaft umgeschaltet worden, so daß deren Empfangsteil die von der untergeordneten Einrichtung gesendeten Impulse dem Mikroprozessor zuführt, der diese wiederum auf Plausibilität prüft. Diese wechselseitige Zuführung der Impulspakete miteinander korrespondierender Ofenmaschinen wird einige Male wiederholt und bei Fehlerfreiheit vom Mikroprozessor der übergeordneten Einrichtung über die Leitung 37 ein Gleichstandssignal ausgesendet und damit der Gleichstand der korrespondierenden Ofenmaschinen bestätigt. Nach Vorliegen der Gleichstandssignale aller korrespondierender Ofenmaschinen wird der bereits beschriebene Prozeß entweder von der Bedienungsperson oder einer Steuereinrichtung ausgelöst.

    [0018] Durch die erfindungsgemäße Anordnung ergeben sich folgende wesentliche Vorteile gegenüber den bisher bekannten Einrichtungen dieser Art:

    Die Gleichstandsüberwachung zwischen jeweils zwei Maschinen und ihrer relativen Lage zum Koksofen geschieht durch unmittelbare Kommunikation zwischen den beiden Maschinen unter Einbeziehung der am Ofen angeordneten passiven induktiven Koppelelemente. Dadurch ist die Störanfälligkeit auf ein Minimum reduziert. Die Sende-Empfangs-Einrichtungen sind identisch aufgebaut, wodurch Wartung und Service der Anordnung wesentlich vereinfacht werden.

    Die induktiven Koppelelemente sind sowohl für das Senden wie für das Empfangen konzipiert, wodurch eine erhebliche Reduzierung von Übertragungseinrichtungen möglich ist.

    Durch die wechselseitige Übertragung gleichartiger Impulspakete und deren Prüfung auf Plausibilität können Fehler weitgehend ausgeschaltet und der Gleichstand der Maschinen sicher gewährleistet werden.

    Die Übertragungsstrecken können gleichzeitig dazu dienen, zusätzliche Betriebsdaten zu übertragen, die über den aktuellen Stand technölogischer Abläufe also z.B. den zurückgelegten Weg der Druckstange 7 der Ausdrückmaschine 3 informieren, die ihrerseits wieder dazu verwendet werden können, den Löschvorgang zu steuern. Dazu dienen die vom Mikroprozessor 23 gesteuerten Übertragungsglieder 38 für den Dateneingang und 39 für den Datenausgang. Diese Übertragungsglieder werden vom jeweiligen Mikroprozessor außerhalb der Gleichstandskontrollphasen für die allgemeine Datenübertragung freigegeben.



    [0019] Wegen der Möglichkeit am Ofen selbst passive Koppelelemente anzuordnen, läßt sich der insgesamt erforderliche Sicherheitsaufwand bei gleichzeitiger Minderung der Störanfääigkeit erheblich reduzieren.

    [0020] Nachdem die Höhe der Spannungsamplitude der über die Koppelelemente übertragenen Signale ein Maß ist für den gegenseitigen Abstand der Koppelelemente in deren Maßbereich und dieser wiederum den Weg Δs bezeichnet, der bis zum jeweils optimalen Gleichstand zurückzulegen ist, kann der Absolutwert der Spannungsamplitude als Steuergröße für den Antriebsmotor der jeweiligen Ofenmaschine im Sinne einer Feinpositionierung benutzt werden. Dazu wird die in Fig. 5 dargestellte Spannungsamplitude u einem nicht näher dargestellten Differenzierglied zugeführt, welches daraus den Wert du/d Δs ermittelt. Die daraus gewonnenen Werte sind in das Diagramm in Fig. 5 gestrichelt eingezeichnet. Wie zu erkennen ist, ist im Nulldurchgang dieser Kurve die Idealposition erreicht. Beim Überschreiten oder Unterschreiten der 6 s-Achse wird der Antriebsmotor der jeweiligen Antriebsmaschine mit bekannten und daher nicht dargestellten Mitteln solange in der einen oder anderen Drehrichtung eingeschaltet, bis die du/d Δs-Kurve ihren Nullwert erreicht.


    Ansprüche

    1. Anordnung zur Gleichstandskontrolle von Koksofenbedienungsmaschinen durch entlang der Gleisfahrstrecke der Bedienungsmaschinen zu beiden Seiten der Ofenkammern des Koksofens und an jeder Bedienungsmaschine derart angeordnete und mit einer elektrischen Uberwachungseinrichtung verbundene passive elektromagnetische Koppelelemente, daß diese an den gewünschten Haltepunkten der Bedienungsmaschinen in einem für die drahtlose induktive Datenübertragung geeigneten Abstand paarweise gegenüberliegen, dadurch gekennzeichnet , daß jeder Bedienungsmaschine (2, 3, 4, 5) gleichartig gestaltete dezentrale Überwachungseinrichtungen in Form von Signalsende-Signalempfangs-Einrichtungen (9, 20, 21, 22) zugeordnet sind, von denen jede einen Mikroprozessor (23), einen Senderteil (24 bis 27), einen Empfängerteil (30 bis 34) und ein passives elektromagnetisches Koppelelement (29) besitzt, wobei der Ausgang des Sendeteiles mit der Sendespule (28) und der Eingang des Empfängerteiles mit der Empfangsspule (31) des Koppelelementes (29) verbunden ist, und der Mikroprozessor (23) die Einrichtung derart steuert, daß-sein Taktgeber wechselweise den Senderteil und den Empfangsteil ein- und ausschaltet und während der Sendephase dem Eingang des Senderteiles ein Impulspaket zuführt, der dieses derart verstärkt der Sendespule (28) des Koppelelementes (29) zuführt, daß dieses über wenigstens zwei Koppelstrecken mit ausreichender Leistung vom Empfängerteil der jeweils empfangenden Einrichtung während deren Empfangsphase aufgenommen und von deren Mikroprozessor ausgewertet werden kann, und daß die Überwachungseinrichtungen einer der Ofenmaschinen den Einrichtungen der anderen Ofenmaschinen in dem Sinne übergeordnet sind, daß die Taktgeber der übergeordneten Überwachungseinrichtungen diejenigen der untergeordneten Triggern, so daß nach Abgabe eines Betriebsbereitschaftssignals die übergeordneten Einrichtungen mit der Sendephase und die untergeordneten Einrichtungen mit der Empfangsphase beginnen und die übergeordneten mit den untergeordneten Einrichtungen solange intermittierend zusammenarbeiten, bis der Mikroprozessor der jeweils übergeordneten Einrichtung die Gleichheit von gesendetem und empfangenem Signal festellt und durch einen Gleichstandsimpuls die Ofenmaschinen in Betrieb setzt.
     
    2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Koksofen-Führungswagen (4) den oder die übergeordneten Überwachungseinrichtungen (9) und die übrigen Ofenmaschinen (2, 3, 5) die untergordneten Überwachungseinrichtungen (20, 21, 22) enthalten.
     
    3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die übergeordneten Überwachungseinrichtungen ein Differenzierglied enthalten, welches die Amplitude (u) des empfangener Signals nach der Wegdifferenz Ö s von der Sollposition differenziert und in Abhängigkeit von dem jeweiligen Wert du/d Δs bis zum Erreichen des der Sollposition entsprechenden Wertes solange fahrtrichtungsabhängige Steuersignale an die Antriebsvorrichtung der betreffenden Ofenmaschinen sendet, bis diese die Sollposition erreicht hat.
     
    4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Überwachungseinrichtungen (9, 20, 21, 22) Übertragungsglieder (38, 39) für die Übermittlung von Betriebsdaten zwischen den Bedienungsmaschinen vor Beginn und/oder nach Ablauf der Gleichstandsüberwachung besitzen.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht