[0001] Die Erfindung betrifft einen Staubeintrag in eine heiße Zone, insbesondere Kohlenstaubbrenner
für Warmwasser- oder Dampfkessel oder Heißgaserzeuger mit einer Staubdosierung.
[0002] Staubfeuerungen sind generell für alle Kohlenarten und verschiedenste andere Brennstäube
geeignet. Staubfeuerungen werden bis zu 2 500 MW thermischer Leistung gebaut. In den
großen Einheiten sind mehrere Einzelbrenner zusammengeschaltet. Die untere Grenze
für den Einsatz von Staubfeuerungen wird meist mit 60 MW angegeben. Diese Grenze ist
im wesentlichen wirtschaftlich bedingt. Eine Ausdehnung auf die Bereiche bis zu 1
MW wird für möglich gehalten.
[0003] Einsatzmöglichkeiten der Kohlenstaubbrenner reichen von der keramischen Industrie
(Tunnelöfen), der Metallindustrie (Schmelzöfen), über Heißgaserzeuger für Trocknungsanlagen,
Heißlufterzeuger, Zementdrehöfen, Kalkdreh- und Kalkschachtöfen, Gipsanlagen bis hin
zu Kesselanlagen.
[0004] Alle Staubfeuerungen benötigen einen Brenner. Durch den Brenner werden Kohle und
Luft in den Brennraum eingeführt und gemischt. Die gute Durchmischung ist eine wesentliche
Voraussetzung für schnelle Zündung, stabile Flammenbildung und guten Ausbrand. Die
stabile Zündung des Staubes erfordert eine Aufheizung des einzelnen Kohlekorns bzw.
Staubkorns vom Brenneraustritt an auf Zündtemperatur. Die Aufheizung erfolgt hauptsächlich
durch Vermischen von Primärluft und Brennstoff mit heißem Flammengas. Daneben erfolgt
auch Aufheizung durch Strahlung.
[0005] Die Flammenlängen schwanken zwischen weniger als 1 m bei kleinen Brennern bis hin
zu annähernd 10 m bei Drehrohröfen.
[0006] Die Regelung von Staubbrennern erfordert eine Änderung der Stoffströme. Entscheidend
für die Regelbarkeit ist in jedem Fall die Staubdosierung. Als Dosieranlagen sind
Schnecken bekannt, die aus einem Behälter kontinuierlich Brennstaub abziehen und diesen
zu einer Eintragöffnung befördern, durch die der Brennstaub drucklos in den Feuerraum
fallen kann. Daneben sind Dosiereinrichtungen für Kohlenstaub bekannt, die druckluftbetrieben
sind. Die Kohlenstaubpartikel fallen in die Druckluftleitung und werden von der Druckluft
in den Feuerraum mitgerissen. Insbesondere die druckluftbetriebene Einblasanlage verursacht
Betriebsstörungen. Die Betriebsstörungen resultieren zumeist aus unerwünschten Verschiebungen
des Verhältnisses Kohlenstaub zu Sauerstoff der Druckluft sowie aus unkontrollierten
Druckverlusten bei Verringerung der Leistung. In "Stahl und Eisen", 103 (1983), Nr.
13, Seite 650 ist deshalb vorgeschlagen worden, die Dosiereinrichtung mit einer Zellenradschleuse
zu versehen, deren Drehzahl stufenlos der Druckluft angepaßt wird. Gleichwohl sind
derartige Anlagen nicht frei von Betriebsstörungen.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine störungsfreie Dosiereinrichtung
zu schaffen.
[0008] Nach der Erfindung wird das dadurch erreicht, daß die Brennstaubdo
- sierung mittels regelbarer Dosierschnecke aus einem kleinen Entnahmebunker erfolgt.
Das austretende Material wird einer nicht regelbaren Zellenradschleuse zugeleitet.
Unter der Zellenradschleuse befindet sich ein Düsenförderer mit einem nachgeschalteten
Verteilerkopf, der mindestens zwei Austrittsöffnungen aufweist. Der Düsenförderer
nimmt in bekannter Weise den austretenden Brennstaub auf. Dabei verteilt sich der
Brennstaub gleichmäßig in der Druckluft des Düsenförderers, so daß eine Aufteilung
der Druckluftströmung im nachgeschalteten Verteilerkopf eine entsprechende Aufteilung
der Brennstaubmenge auf die Austrittsöffnungen des Verteilerkopfes bewirkt. Von dem
Verteilerkopf aus wird der Brennstaub dann in verschiedenen Druckluftströmungen dem
Brenner zugeführt. Vorteilhafterweise öffnet sich mit den verschiedenen Brennstaub-/Druckluftströmungen
die Möglichkeit, den Brennstaub - statt in einer einzigen Strömung an einer einzigen
Stelle - an mehreren Stellen des Brenners in diesen einzutragen. Damit kann das Zünd-
und Flammenver- ' halten des Brenners über die Anordnung der Eintragsöffnungen in
weiten Bereichen vorteilhaft beeinflußt werden.
[0009] Bei unmittelbarer Eintragung des Brennstaubes in eine heiße Zone wie beispielsweise
einen Hochofen eröffnet der Verteilerkopf eine einfache Möglichkeit zur Beschickung
aller am Ofen vorgesehenen Eintragöffnungen. Die Eintragung erfolgt an den Hochöfen
über die Blasform, d. h. der Verteilerkopf ermöglicht eine einfache und vorteilhafte
Verteilung des Brennstaubes auf die Blasform.
[0010] In weiterer Ausbildung der Erfindung besitzt deren Verteilerkopf höchstens 20 Austrittsöffnungen.
Bei einer darüber hinausgehenden Zahl notwendiger Brennstaub-/Druckluftströmen, wie
sie am Hochofen anfallen können, ist einem ersten Verteilerkopf mindestens ein weiterer
Verteilerkopf nachgeschaltet. Vorzugsweise sind mindestens zwei Verteilerköpfe nachgeschaltet,
aus denen gleiche Brennstaub-/ Druckluftströme abgezogen werden können.
[0011] Für die Aufteilung des Brennstaub-/Druckluftgemisches in den Verteilerköpfen ist
es von Vorteil, wenn die Austrittsöffnungen zur Einlaufströmungsachse des Verteilerkopfes
parallel verlaufen und mit einem verstellbaren Ventilkegel versehen sind. Mit Hilfe
des Ventilkegels kann die Öffnungsweite jeder Austrittsöffnung verändert und darüber
der durch die Austrittsöffnung entweichende Mengenstrom geregelt werden.
[0012] Besonders günstige Strömungsverhältnisse ergeben sich bei Austrittsöffnungen, die
auf einem Kreisumfang verteilt um die Einlaufströmungsöffnung herum angeordnet sind.
Wahlweise ist dann mittig zwischen den Austrittsöffnungen noch ein Strömungskörper,
z. B. in Form eines Kegels, vorgesehen, der zur Aufteilung des anströmenden Brennstaub-/Druckluftgemisches
beiträgt.
[0013] Von besonderem Vorteil ist auch eine erfindungsgemäße Ausbildung der Ventilkegel
als Injektoren. Über diese Injektoren läßt sich zusätzlich Druckluft und/oder sogar
zusätzlich Brennstaub eindosieren, so daß mit Hilfe der Injektoren eine individuelle
Beeinflussung bzw. zusätzliche Regelbarkeit der einzelnen Austrittsströmungen des
Verteilerkopfes gegeben ist. Konstruktiv werden die verstellbaren Ventilkegel wahlweise
dadurch mit einer in Längsrichtung verschiebbaren Anordnung im Verteilergehäuse und
einer Stelleinrichtung verwirklicht. Aus den Ventil kegeln entstehen durch die Anbringung
von Durchtrittsöffnungen und die Beaufschlagung mit Druckluft und/oder Brennstaub
Injektoren.
[0014] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Verteilerkopf mit gleichbleibenden Austrittsöffnungen;
Fig. 2 einen Verteilerkopf mit veränderbaren Austrittsöffnungen.
[0015] Nach Fig. 1 ist der Verteilerkopf mehrteilig ausgebildet. In dem Trichterteil 1 mit
der Einströmöffnung 2 tritt eine Verlangsamung des vom Düsenförderer herangetragenen
Brennstaub-/Druckluftgemisches ein. Zugleich vergrößert sich der Querschnitt des Brennstaub-/Druckluftstromes,
so daß alle im Austragteil 3 angeordneten Düsen 4 gleichmäßig mit Brennstaub/Druckluft
beaufschlagt werden. Im Ausführungsbeispiel sind nur zwei einer Vielzahl gleichmäßig
verteilt angeordneter Düsen 4 dargestellt. Die Düsen 4 bilden die Austragsöffnungen
des Verteilerkopfes. Die Düsen 4 sind in dem Austragteil 3 verschraubt. An die Düsen
4 sind Leitungen 5 angeschlossen, die das austretende Brennstaub-/Druckluftgemisch
dem jeweils gewünschten Verwendungszweck zuführen.
[0016] Nach Fig. 2 hat der Verteilerkopf eine im wesentlichen zylindrische Form. Er besteht
aus einem Eintragteil 6 und einem Austragteil 7. Beide Teile 6 und 7 sind wie die
Teile 1 und 3 nach Fig. 1 miteinander verbunden. Der Eintragteil 6 ist mit einem konischen
Eintrittsstutzen 8 versehen, an den die Zuführungsleitung 12 des Düsenförderers angeschlossen
ist.
[0017] Der Austragteil 7 besitzt einen zentrisch angeordneten Strömungskörper in Form eines
Kegels 9. Um den Kegel 9 herum sind auf einem Kreisumfang Austrittsöffnungen angeordnet,
die wiederum durch Düsen 10 gebildet werden. Die Düsen 10 sind gleichmäßig verteilt
angeordnet und - wie die Düsen 4 im Austragteil 3 der Fig. 1 - im Austragteil 7 verschraubt.
An die Düsen 10 sind ebenfalls wie nach Fig. 1 Leitungen 5 angeschlossen, die das
austretende Brennstaub/Druckluftgemisch dem gewünschten Verwendungszweck zuführen.
[0018] Mit den Düsen 10 wirken die Ventilkegel 11 zusammen. Die Ventilkegel 11 sind verschiebbar
im Eintrittsteil 6 angeordnet, und zwar in paralleler Anordnung zur Längsachse 12
des Verteilerkopfes. Dabei gewährleisten Stopfbuchsen 13 eine ausreichende Abdichtung.
[0019] Die Ventilkegel 11 sind mehrteilig ausgebildet und bestehen aus einer Spitze mit
einer Durchtrittsöffnung 14 sowie einer Verstelleinrichtung und einer Brennstaub-
und/oder Druckluftzuführung. Die Durchtrittsöffnung 14 ist mehrstufig, d. h., sie
ist so weit wie möglich aufgebohrt, um die Strömungswiderstände minimal zu halten.
Das Aufbohren erfolgt stufenweise.
[0020] Mit dem Ventilkegel 11 ist eine Hülse 15 verschraubt, die an dem dem Ventilkegel
11 abgewandten Ende verschlossen ist und zur Handverstellung ein Blech 16 und einen
Griff 17 aufweist. Das Blech 16 besitzt ein Langloch 18, in dem die dargestellte Sechskantschraube
sitzt. Die Schraube ist in einem Ring 19 verschraubt und dient zur Arretierung des
Bleches 16 in der jeweils gewünschten Stellung. Der Ring 19 ist an dem Rohr 12 befestigt.
[0021] Mit der Hülse 15 ist ein Rohr 20 verschweißt, das mit einer Stange 21 einerseits
als Führung und andererseits als Druck1uft-/Brenn- staubzuführung und/oder Meßeinrichtung
dient. Die Stange 21 ist im Verteilerkopf verschiebbar angeordnet.
[0022] Zur Messung ist ein Manometer 22 an das Rohr 20 angeschlossen. Mit dem Manometer
22 wird der Luftdruck vor dem Ventilkegel 11 gemessen.
[0023] Die Druckluftzuführung erfolgt vorzugsweise über eine nicht darge
- stellte Leitung, die bei 23 an das Rohr 20 angeschlossen ist.
[0024] Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 und 2 sind die Durchmesser der Düsen 4
und 10 jeweils so gewählt, daß in Abhängigkeit von dem zu transportierenden Material
und der mit dem Düsenförderer zu überbrückenden Entfernung vom Brennstaubbehälter
zur Einsatzstelle ein bestimmter Unterdruck oberhalb des Düsenförderers entsteht.
Das gilt vorzugsweise für den Einsatz der Dosiervorrichtung bei Kohlenstaubbrennern.
[0025] Beim Einsatz eines Verteilerkopfes nach Fig. 2 werden die Ventilkegel 11 so eingestellt,
daß Überdruck am Manometer 22 angezeigt wird.
[0026] Die Geschwindigkeiten im Düsenförderer betragen insbesondere für den Einsatz bei
Kohlenstaubbrennern 10 - 24 m/sec. Die Förderentfernung ist in den Ausführungsbeispielen
nach Fig. 1 und 2 maximal 50 m, die Förderleistung beträgt maximal 5 t Brennstaub
pro Stunde. Die Zahl der Injektordüsen ist in den Ausführungsbeispielen nach Fig.
1 und 2 mindestens 3 und maximal 20 je Verteilerkopf.
1. Staubeintrag in eine heiße Zone, insbesondere Kohlenstaubbrenner für Warmwasser-
oder Dampfkessel oder Heißgaserzeuger mit einer Staubdosierung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Staubdosierung aus einem Düsenförderer mit Verteilerkopf und mindestens zwei
Austrittsöffnungen (4, 10) besteht.
2. Staubeintrag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß höchstens 20 Austrittsöffnungen
(4, 10) in jedem Verteilerkopf vorgesehen sind.
3. Staubeintrag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß einem Verteilerkopf mindestens
ein weiterer nachgeschaltet ist.
4. Staubeintrag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnungen (4 und 10) parallel verlaufen und mit einem verstellbaren
Ventilkegel (11) versehen sind.
5. Staubeintrag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen
(4, 10) auf einem Kreisumfang angeordnet sind.
6. Staubeintrag nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkegel
(11) zugleich als Injektor ausgebildet ist.
7. Staubeintrag nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 - 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkegel (11) in Längsrichtung verschiebbar, im Verteilergehäuse angeordnet
und mit einer Stelleinrichtung versehen ist.
8. Staubeintrag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkegel (11)
eine Durchtrittsöffnung (14) und eine Druckluftzuführung aufweist,