[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloß mit einem Zylinderkern, in dem quer zur Zylinderkernachse
insbesondere plättchenförmige Zuhaltungen verschieblich sind, die durch ein seitlich
der Zuhaltung im Zylinderkern angeordnetes Federelement in eine über den Zylinderkernmantel
hinausstehende, die Zylinderkerndrehung sperrende Lage und durch einen passenden Schlüssel
in eine über den Zylinderkernmantel nicht hinausstehende Lage bringbar sind, wobei
das Federelement mit dem ersten Ende an der Zuhaltung und mit dem gegenüberliegenden
zweiten Ende am Zylinderkern anliegt.
[0002] . Bei der Montage von Schließzylindern werden in die Zylinderkerne, ehe sie in das
Schloß eingefügt werden, zuerst die die Zuhaltungen beaufschlagenden Schraubendruckfedern
eingesetzt und danach die Plättchenzuhaltungen in Schlitze des Zylinderkerns derart
eingeschoben, daß die jeweils an der Zuhaltung vorspringende Nase am oberen Ende der
Schraubendruckfeder zur Anlage gelangt. In dieser Weise mit Federn und Zuhaltungen
versehene Zylinderkerne müssen sehr vorsichtig gehandhabt werden, da die Zuhaltungen
leicht aus dem Zylinderkern herausfallen. Um dies zu verhindern, ist es bekannt durch
einen zusätzlichen Arbeitsgang mindestens einen Rand der schlitzförmigen Ausnehmung
im Zylinderkern nach innen etwas einzubiegen, so daß die Einführungsöffnung verkleinert
und ein Herausfallen der Zuhaltung verhindert wird. Ferner ist es bekannt die Zuhaltung
durch einen eingesteckten Schlüssel im Zylinderkern gegen ein Herausfallen zu sichern.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen konstruktiv einfach aufgebauten Zylinderkern
mit Zuhaltungen derart zu verbessern, daß nach dem Einsetzen von Federelementen und
Zuhaltungen diese nicht aus dem Zylinderkern herausfallen können obwohl nach dem Einsetzen
zusätzliche Maßnahmen und Arbeitsvorgänge nicht durchgeführt wurden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Federelement derart schräg
zur Bewegungsrichtung der Zuhaltung angeordnet ist, daß das erste Ende näher der Zuhaltung
liegt als das zweite Ende, und daß eine zur Bewegungsrichtung parallele Zuhaltungsseitenwand,
an der die Anlagefläche für das Federelement vorspringt, im Bereich des ersten Federelementenendes
eine Ausnehmung aufweist, in der das Federelement teilweise einliegt.
[0005] Bei dieser Lösung hindert nicht nur die Zuhaltung ein Herausfallen des Federelementes
aus dem Zylinderkern sondern das Federelement hindert auch die Zuhaltung an ein Herausgleiten
aus der Öffnung des Zylinderkerns. Diesergegenseitige Halt wird im wesentlichen dadurch
erreicht, daß das Federelement in seiner Bewegungsrichtung schräg zu Bewegungsrichtung
der Zuhaltung liegt und die Zuhaltung während des Einsetzens das Federelement zuerst
zusammendrückt und erst nach einem so weiten Einstecken, das etwa der höchsten späteren
Stellung der Zuhaltung entspricht, das Federelement in eine seitliche Ausnehmung an
der Zuhaltung einschnappt und dann eire über die höchste Stellung der Zuhaltung hinausgehende
Bewegung der Zuhaltung aus dem Zylinderkern heraus verhindert.
[0006] Ein solcher mit Federelementen und Zuhaltungen versehener Zylinderkern kann sofort
nach dem Einstecken dieser Teile ohne besondere Sorgfalt gehandhabt werden, so daß
die Montage wesentlich einfacher und angenehmer wird. Ein Einstecken eines Schlüssels
in den Zylinderkern zum Halten der Zuhaltungen während der Weitermontage ist nicht
erforderlich und ein Wechsel von Zylinderkernen als auch von einzelnen Zuhaltungen
ist leicht möglich.
[0007] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß die Federelementenachse mit der Bewegungsrichtung
der Zuhaltung einen Winkel von « = 3 bis 30 Grad, insbesondere von 5 bis 20 Grad bildet.
Als besonderes zweckmäßig hat sich ein Winkel von 8 bis 10 Grad erwiesen.
[0008] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß die eine Ausnehmung für das Federelement aufweisende
Zuhaltungsseitenwand eine zur Bewegungsrichtung und Zylinderkernachse parallele Schmalseite
der Zuhaltung ist und die Federelementenachse in einer zur Zylinderkernachse rechtwinkligen
Ebene liegt. Alternativ kann aber auch die eine Ausnehmung für das Federelement aufweisende
Zuhaltungsseitenwand eine zur Bewegungsrichtung parallele und zur Zylinderkernachse
rechtwinklige Flachseite der Zuhaltung sein und die Federelementenachse in einer Ebene
liegen, die gleich oder parallel einer Ebene ist, die von der Zylinderkernachse und
der Zuhaltungsmittelachse gebildet wird.
[0009] In einer zeichnerisch nicht dargestellten Alternative, kann die Ausnehmung von einem
Vorsprung der Zuhaltungsseitenwand gebildet sein. Ferner wird vorgeschlagen, daß die
Zuhaltungsanlagefläche einen Teil der Ausnehmungswandung bildet. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn eine Ausnehmungswand parallel zur Federelementenachse ist. Hierbei kann
die Zuhaltungsanlagefläche rechtwinklig zur übrigen Ausnehmungswand sein.
[0010] Eine besonders sichere Führung der Zuhaltung als auch ein optimales Sperren der Zuhaltung
um ein Herausfallen zu verhindern wird dadurch erreicht, daß die auf der der Federanlagefläche
abgewandten Seite der Ausnehmung anschließende Zuhaltungsseitenwand in einer Ebene
liegt, die zur Bewegungsrichtung der Zuhaltung parallel ist und das Federelement im
schrägen Winkel schneidet.
[0011] Eine platzsparende Bauweise wird dadurch erzielt, daß das Federelement einen größeren
Durchmesser aufweist als die Breite der für die Zuhaltung vorgesehenen Zylinderkernausnehmung
in Richtung der Zylinderkernachse und daß das Federelement in einer schrägen Bohrung
einliegt, die von der Zylinderkernausnehmung durchdrungen ist. Auch wird vorgeschlagen,
daß bei Einführen der Zuhaltung das Federelement durch die zuerst in den Zylinderkern
eingeführte Seite insbesondere die Unterseite der Zuhaltung zusammendrückbar ist,
bis das Federelement in die endgültige Lage einschnappt.
[0012] Besonders vorteilhaft ist bei allen Ausführungsformen, daß bei vielen Schloßarten
ein Außenzylinder sich erübrigt, da der Zylinderkern auch ohne Außenzylinder gehandhabt
werden kann.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung bei einem Zylinderkern
mit Plättchenzuhaltungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Zylinderkern in Höhe einer Zuhaltung zu Beginn
des Einschiebens der Zuhaltung,
Fig. 2 einen Schnitt nach Fig. 1 mit so tief eingeschobener Zuhaltung, daß das Federelement
fast vollständig durch die Zuhaltung zusammengedrückt ist und
Fig. 3 einen Schnitt nach Fig. 1 mit so weit eingeschobener Zuhaltung, daß das Federelement
in die Arbeitsstellung und damit in Anlage an die Anlagefläche der Zuhaltung gesprungen
ist.
[0014] Ein Zylinderkern 1 eines Schließzylinders weist schlitzförmige Querausnehmungen 2
auf, die diametral den Zylinderkern durchdringen und auf beiden Seiten des Zylinderkernmantels
3 offen sind. Zahl und Abmessungen der Querausnehmungen 2 entsprechen der Zahl und
den Abmessungen plättchenförmiger Zuhaltungen 4 die in die Querausnehmungen 2 in radialer
Richtung A einschiebbar sind. Durch den Zylinderkern 1 verläuft axial zur Zylinderkernachse
5 ein Schlüsselkanal 6, mit dem Öffnungen 7 gleicher Größe in den Zuhaltungen 4 fluchten.
[0015] Die beiden Breitseiten jeder Querausnehmung 2 sind durch im Querschnitt kreissegmentförmige
Ausnehmungen vertieft, die zusammen mit dem Zwischenraum der Ausnehmung 2 eine Bohrung
8 bilden, in der ein Federelement 9 in Form einer Schraubendruckfeder etwa gleichen
Durchmessers einliegt.
[0016] Ausnehmung bzw. Bohrung 8 und damit auch das Federelement 9 liegen seitlich neben
der Zuhaltung 4, wobei die Achse 10 des Federelements und der Bohrung 8 in einer zur
Zylinderkernachse 5 rechtwinkligen Ebene liegt und mit der Mittelachse 11 der Zuhaltung
und damit auch mit der Einführungsrichtung A einen Winkel vone< = ca. 10 Grad bildet.
Bei dieser Schräglage ist das erste Ende 12 der Feder näher der Zuhaltung als das
zweite Ende 13.
[0017] Die dem Federelement 9 zugewandte Schmalseite.14 der Zuhaltung 4 weist eine Ausnehmung
15 auf, in der das erste Ende 12 zumindest teilweise einliegt und dort die Anlagefläche
16 der Zuhaltung berührt. Durch Druck des Federelementes 9 auf diese Anlagefläche
16 ist die Zuhaltung 4 entgegen der Einführungsrichtung A federbeaufschlagt. Die Ausnehmung
15 in der Schmalseite 14 wird damit von zumindest einem Teil der Anlagefläche 16 und
einer daran rechtwinklig anschließenden Ausnehmungsseitenwand 17 gebildet, die in
Richtung des zweiten Federendes in der Schmalseite 14 endet. Diese an die Ausnehmung
15 auf der der Anlagefläche 16 gegenüberliegenden Seite anschließende Schmalseite
14 ist wie auch die gegenüberliegende Schmalseite 18 parallel zur Mittelachse 11 und
damit auch parallel zur Einführungsrichtung. Hierbei schneidet eine gedachte Verlängerung
der Schmalseite 14 im Bereich der Ausnehmung 15 das Federelement 9, so daß in diesem
Bereich das Federelement eine Bewegung der Zuhaltung 4 entgegen der Einführungsrichtung
A sperrt.
[0018] Die für ein Sperren der Zuhaltung vorgesehene Ausnehmung 15 muß nicht unbedingt in
einer der Schmalseiten 1.4, 18 vorgesehen werden, sondern kann auch in einer der beiden
Flachseiten 19 eingebracht sein. Bei dieser zeichnerisch nicht dargestellten Version
liegt die Federelementenachse in einer Ebene,.die gleich oder parallel einer Ebene
ist, die von der Zylinderkernachse und der Zuhaltungsmittelachse gebildet ist. Die
Federelementenachse 10 bildet damit mit der Flachseite 19 den Winkel α. Ferner kann
die Ausnehmung 15 in einer Verstärkung oder einem Vorsprung einer der Zuhaltungsseitenwände
14, 18, 19 eingebracht sein, so daß der die Sperrung bewirkende Abschnitt 14a der
Zuhaltungsseitenwand von dem Abschnitt der Vorsprungsseitenwand gebildet ist, der
dem zweiten Ende 13 des Federelements 10 nahe ist, wie auch der Abschnitt 14a dem
zweiten Ende 13 näher ist als dem ersten Ende 12.
[0019] Statt einer Schraubendruckfeder können die unterschiedlichsten Federelemente verwendet
werden. So auch elastisches Kunststoffmaterial, das in Längsrichtung zusammendrückbar
ist.
1. Schloß mit einem Zylinderkern, in dem quer zur Zylinderkernachse insbesondere plättchenförmige
Zuhaltungen verschieblich sind, die durch ein seitlich der Zuhaltung im Zylinderkern
angeordnetes Federelement in eine über den Zylinderkernmantel hinausstehende, die
Zylinderkerndrehung sperrende Lage und durch einen passenden Schlüssel in eine über
den Zylinderkernmantel nicht hinausstehende Lage bringbar sind, wobei das Federelement
mit dem ersten Ende an der Zuhaltung und mit dem gegenüberliegenden zweiten Ende am
Zylinderkern anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (9) derart schräg
zur Bewegungsrichtung der Zuhaltung (4) angeordnet ist, daß das erste Ende (12) näher
der Zuhaltung liegt als das zweite Ende (13), und daß eine zur Bewegungsrichtung parallele
Zuhaltungsseitenwand (14), an der die Anlagefläche (16) für das Federelement ( 9)
vorspringt, im Bereich des ersten Federelementenendes (12) eine Ausnehmung (15) aufweist,
in der das Federelement teilweise einliegt.
2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federelementenachse (10)
mit der Bewegungsrichtung der Zuhaltung (4) einen Winkel von α = 3 bis 30 Grad, insbesondere
von 5 bis 20 Grad bildet.
3. Schloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Ausnehmung
(15) für das Federelement (9) aufweisende Zuhaltungsseitenwand (14) eine zur Bewegungsrichtung
und Zylinderkernachse parallele Schmalseite der Zuhaltung ist und die Federelementenachse
(10) in einer zur Zylinderkernachse (5) rechtwinkligen Ebene liegt.
4. Schloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Ausnehmung
für das Federelement aufweisende Zuhaltungsseitenwand eine zur Bewegungsrichtung parallele
und zur Zylinderkernachse rechtwinklige Flachseite (19) der Zuhaltung (4) ist und
die Federelementenachse in einer Ebene liegt, die gleich oder parallel einer Ebene
ist, die von der Zylinderkernachse (5) und der Zuhaltungsmittelachse (11) gebildet
wird.
5. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Ausnehmung
von einem Vorsprung der Zuhaltungsseitenwand gebildet ist.
6. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Zuhaltungsanlagefläche
(16) einen Teil der Ausnehmungswandung bildet.
7. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß eine Ausnehmungswand
(17) parallel zur Federelementenachse (10) ist.
8. Schloß nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Zuhaltungsanlagefläche
(16) rechtwinklig zur übrigen Ausnehmungswand (17) ist.
9. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die auf der
der Federanlagefläche (16) abgewandten Seite der Ausnehmung (15) anschließende Zuhaltungsseitenwand
(14) in einer Ebene liegt, die zur Bewegungsrichtung der Zuhaltung (4) parallel ist-und
das Federelement (9) im schrägen Winkel (α) schneidet.
10. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß das Federelement
(9) einen größeren Durchmesser aufweist als die Breite der für die Zuhaltung (4) vorgesehenen
Zylinderkernausnehmung (2) in Richtung der Zylinderkernachse (5) und daß das Federelement
(9) in einer schrägen Bohrung (8) einliegt, die von der Zylinderkernausnehmung (2)
durchdrungen ist.
11. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß bei Einführen
der Zuhaltung (4) das Federelement (9) durch die zuerst in den Zylinderkern (1) eingeführte
Seite insbesondere die Unterseite der Zuhaltung (4) zusammendrückbar ist, bis das
Federelement (9) in die endgültige Lage einschnappt.