(19)
(11) EP 0 140 138 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.05.1985  Patentblatt  1985/19

(21) Anmeldenummer: 84111216.2

(22) Anmeldetag:  20.09.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F15B 15/08, F15B 15/26, F15B 15/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI SE

(30) Priorität: 06.10.1983 DE 8328831 U

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Lörcher, Gerhard
    D-8701 Reichenberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Arbeitszylinder


    (57) @ Der Arbeitszylinder weist ein auf einem Zylinderrohr (10) gleitend angeordnetes Kraftübertragungsglied (11) auf, dem zwei ebenfalls auf dem Zylinderrohr gleitend angeordnete Läufer (12, 13) zugeordnet sind. Auf jedem dieser Läufer befindet sich ein Stoßdämpfer (14, 15), der mit dem Kraftübertragungsglied (11) in Wirkverbindung steht. In den Läufern und im Kraftübertragungsglied ist jeweils eine Bremseinrichtung zum Arretieren des betreffenden Teils auf der Kolbenstange (10) integriert. Zum Feststellen des Übertragungsglied wird nach Unterbrechung der Druckmittelzufuhr - einer der Läufer (12) abgebremst. Der betreffende Stoßdämpfer (14) sorgt nun für ein Abbremsen des Übertragungsglieds, das dann, wenn es seine genaue Position erreicht hat, ebenfalls durch die in ihm integrierte Bremseinrichtung festgestellt wird.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung geht aus von einem Arbeitszylinder nach der Gattung des Hauptanspruchs. Im Hinblick auf die Kompressibilität von Druckluft können pneumatische Antriebe vor allem bei hohen Geschwindigkeiten und/oder großen bewegten Massen nur sehr ungenau positioniert werden, da insbesondere der Schleichgang ungenau reproduzierbar ist. Für viele Anwendungsfälle erreicht man nur unzureichende Positionier- bzw. Wiederholgenauigkeit. Dies gilt auch für Arbeitszylinder, die bereits mit einer Bremseinrichtung ausgestattet sind.

    Vorteile der Erfindung



    [0002] Der erfindungsgemäße Arbeitszylinder mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß das bezüglich seiner Hublage ständig gemessene Kraftübertragungsglied den Vorabschaltpunkt für das Festhalten des vorlaufenden Führungskörpers steuert, wodurch ein definierter Dämpfungsweg für das Kraftübertragungsglied erzielt wird. Mit Erreichen der gewünschten Position kann dann das Kraftübertragungsglied präzise zum Stillstand gebracht werden.

    [0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale möglich.

    Zeichnung



    [0004] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel in Seitenansicht, Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel ebenfalls in Seitenansicht.

    Beschreibung des Ausführungsbeispiels



    [0005] In Figur 1 ist mit 10 ein Zylinderrohr bezeichnet, auf dem ein Kraftübertragungsglied 11 gleitend angeordnet ist. Das Kraftübertragungsglied wird bewegt durch mindestens einen, im Inneren des Zylinderrohrs 10 angeordneten, nicht dargestellten Kolben, der über einen abgedichteten Schlitz mit dem Kraftübertragungsglied verbunden ist. Ein solcher Arbeitszylinder ist beispielsweise bekannt durch die deutsche Patentschrift 846 493.

    [0006] Beidseits des Kraftübertragungsglieds 11 sind auf dem Zylinderrohr 10 zwei Läufer 12, 13 gleitend angeordnet, an deren Oberseite jeweils ein hydraulischer Stoßdämpfer 14, 15 angeordnet ist. Von jedem Stoßdämpfer führt eine Stange 16, 17 zum Kraftübertragungsglied und ist dort starr befestigt. Oberhalb jedes Stoßdämpfers 14, 15 befindet sich ein Steg 18, 19, in denen Längsschlitze 20, 21 ausgebildet sind. In jedem Längsschlitz ist eine Lasche 22, 23 verschiebbar angelenkt, von denen jede an einem am Kraftübertragungsglied 11 fest angeordnetem Steg 24, 25 mittels Schrauben befestigt ist. Dadurch werden die Teile 12 und 14 auf Distanz zum Kraftübertragungsglied 11 gehalten.

    [0007] Im Kraftübertragungsglied 11 ist eine nicht weiter dargestellte, an sich bekannte Bremseinrichtung angeordnet, die zum Abbremsen und Feststellen des Kraftübertragungsglieds dient. Solche Bremseinrichtungen sind bekannt beispielsweise aus der DE-OS 29 45 133. Auch beim Gegenstand dieser Schrift handelt es sich um einen kolbenstangenlosen Arbeitszylinder. In jedem Läufer 12, 13 ist ebenfalls eine ähnlich ausgebildete Bremse angeordnet.

    [0008] Wenn der nicht dargestellte, im Inneren des Zylinderrohrs 10 angeordnete Kolben mit Druckmittel beaufschlagt wird, bewegt er das Kraftübertragungsglied 11 in eine seiner beiden Bewegungsrichtungen. Wesentlich ist häufig, daß das Kraftübertragungsglied 11 in einer bestimmten Position festgehalten wird. Dies geschieht dadurch, daß beispielsweise bei einer Bewegung nach links der Läufer 12 durch Betätigen seiner integrierten Bremse an einer vorbestimmten Stelle abgebremst wird. Gleichzeitig wird die Zufuhr des auf den Kolben einwirkenden Druckmittels abgesperrt oder beide Seiten mit gleichem oder verschiedenen Druck beaufschlagt. Infolge seiner Massenträgheit bewegt sich das Kraftübertragungsglied 11 noch weiter in derselben Richtung, wobei es durch die Stange 16 und den Stoßdämpfer 14 abgebremst wird. Das Kraftübertragungsglied erreicht nun einen Schleichgang und kann,-verzögert durch seine integrierte Bremse, auf den feststehenden Läufer J2 auflaufen.

    [0009] Die erfindungsgemäße Idee kann natürlich auch bei einem konventionellen Arbeitszylinder mit Kolbenstange angewandt werden. Ein solches Ausführungsbeispiel zeigt die Figur 2. An der einen Seite eines Zylinderrohrs 30 befindet sich ein Deckel 31 mit integrierter Bremse. Auf dem Deckel 31 ist eine Scheibe 33 befestigt, von der mindestens zwei in Achsrichtung der Kolbenstange 32 verlaufende Führungen 34, 35 angeordnet sind. Ihre Enden sind an einer ähnlichen Scheibe 36 befestigt, die eine mittige Bohrung 37 hat, durch welche die Kolbenstange 32 mit Spiel hindurchtritt. Zwischen den beiden Scheiben 33, 36 sind zwei Platten 39, 40 angeordnet, von denen jede eine mittige Bohrung 41, 42 hat, durch welche die Kolbenstange 32 ebenfalls mit Spiel hindurchtritt. An'jeder Platte 39, 40 befinden sich bezüglich der Kolbenstange 32 zwei diametral gegenüberliegende Stoßdämpfer 43, 44 bzw. 45, 46. Die beiden Platten 39, 40 sind verbunden mit einer Bremseinrichtung 47, die sich zwischen diesen befindet. Die Funktion dieses Ausführungsbeispiels ist anhand des Vorhergehenden leicht verständlich. Wenn die Kolbenstange 32 ausfährt und in einer bestimmten Position festgestellt werden soll, wird die Bremseinrichtung 47 betätigt. Gleichzeitig wurde wiederum die Zufuhr von Druckmittel abgesperrt oder beide Seiten mit gleichem oder verschiedenem Druck beaufschlagt. Durch die Massenträgheit des Kolbens bzw. der Last verfährt die Kolbenstange 32 noch ein Stück und wird dabei durch die Stoßdämpfer abgebremst. Danach wird die Bremseinrichtung 31 durch die Kolbenstange in ihrer endgültigen Position festgestellt.


    Ansprüche

    1. Arbeitszylinder mit einem in oder an einem Zylinderrohr geführten Kraftübertragungsglied (Kolben), Kolbenstange), das durch eine Bremseinrichtung in einer beliebigen Lage feststellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftübertragungsglied (11) mit mindestens einem ebenfalls auf dem Zylinderrohr (10) gleitenden Läufer (12, 13) verbunden ist, der einen hydraulischen Stoßdämpfer (14, 15) aufweist und ebenfalls eine Bremseinrichtung aufnimmt.
     
    2. Arbeitszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beidseitig des Kraftübertragungsglieds ein Läufer (12, 13) angeordnet ist.
     
    3. Arbeitszylinder nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dieser als kolbenstangenloser Arbeitszylinder ausgebildet ist.
     
    4. Arbeitszylinder mit einem in einem Zylinderrohr geführten Kraftübertragungsglied (Kolben, Kolbenstange), die durch eine Bremseinrichtung in einer beliebigen Lage feststellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Kolbenstange eine Platte (33) befestigt ist, von der sich mehrere Führungen (34, 35) parallel zur Kolbenstange bis zu einer zweiten Platte (36) erstrecken, die gleitend auf der Kolbenstange angeordnet ist, daß sich zwischen den beiden Platten (33, 36) zwei Platten (39, 40) befinden, die zwischen sich eine Bremseinrichtung (47) aufnehmen und mit dieser fest verbunden sind, und daß zwischen den ersten Platten (39, 40) und den zweiten Platten (33, 36) Stoßdämpfer (43, 44; 45, 46) angeordnet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht