[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine ein- oder mehrpolige Klemmleiste mit in nach
oben offene Kammern eines Isolierteils einrastbaren, Hinterschneidungen der Stegwände
des Isolierteils untergreifenden, Kopfkontaktklemmen.
[0002] Die bekannten Klemmleisten dieser Art, meistens Netzanschlußklemmen für Elektroherde
und -speicheröfen haben zunächst den Nachteil, daß zwischen den einzelnen Klemmkörpern
die Kriechstrecken zu klein sind, ebenso wie auch die Kriech- und Luftstrecken zwischen
den Klemmschrauben und etwaigen metallischen Unterlagen häufig nicht ausreichen. Diese
Schwierigkeiten werden dabei noch dadurch erhöht, daß die Netzanschlußklemmen bei
solchen Geräten üblicherweise an solchen Stellen montiert werden, daß durch eine Luftzirkulation
die Umgebung der Netzanschlußklemme_unter den nach den gültigen Vorschriften vorgeschriebenen
Temperaturen bleibt. Durch die Luftzirkulation bleibt Staub zwischen den Klemmkörpern
und der metallischen Auflage im Gerät sowie den Klemmschrauben liegen und führt zu
elektrischen Störungen. Diese Störungen treten ganz besonders häufig dann auf, wenn
noch Luftfeuchtigkeit als weiterer Störfaktor hinzukommt.
[0003] Darüber hinaus ist die Rasthalterung der Klemmenkörper der Kopfkontaktklemmen in
den Kammern des Isolierteils unbefriedigend, insbesondere ist ein Austausch der Klemmenkörper
bei etwaigen Beschädigungen meist nicht mehr möglich, da beim Auswechseln die Rasthalterung
verlorengeht. Dies beruht darauf, daß die relativ starren Stegwände zwischen den einzelnen
Kammern nur eine sehr geringe Elastizität aufweisen, ebenso wie die aus relativ dicken
Metallschienen gefertigten Klemmkörper der Kopf kontaktklemmen, so daß sehr häufig
ein Abscheren der die Hinterschneidungen bildenden Vorsprünge auftritt.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine ein-oder mehrpolige Klemmleiste
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß ein sicheres, auch einen mehrmaligen
Austausch der Klemmen ermöglichendes Einrasten der Klemmenkörper in das Isolierteil
unter gleichzeitiger Erhöhung der Kriech- und Luftstrecken erzielt wird.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehen, daß die
Stegwände mit - gleichzeitig ein federndes Einrasten der Klemmkörper der Kopfkontaktklemmen
ermöglichenden - Kriechstromlängsschlitzen versehen sind.
[0006] Durch die erfindungsgemäßen Kriechstromlängsschlitze werden die Stegwände zwischen
den Kammern quasi in zwei durch diese Schlitze voneinander getrennte parallele Wandabschnitte
aufgelöst, d-ie bei Druckbeanspruchungen von außen wegen der Längsschlitze elastisch
nachgeben können und somit ein einfaches Einrasten der Klemmkörper gewährleisten.
Die Elastizität kann dabei unabhängig von der jeweiligen Materialwahl so eingestellt
werden, daß einerseits die Klemmen sicher gehaltert, andererseits aber auch ohne Zerstörung
der Klemmrasten - beispielsweise durch Zusammendrücken der Stegwände mit Hilfe einer
Zange od. dergl. - wieder aus ihrer Rasthalterung gelöst werden können. Durch Wahl
einer entsprechenden Tiefe der Kriechstromlängsschlitze ergibt sich eine mehrfach
erhöhte Krie;hstrecke zwischen benachbarten Kopfkontaktklemmen, so daß auch unter
Berücksichtigung der eingangs beschriebenen Störfaktoren störende elektrische Kontakte
und Oberschläge nicht zu befürchten sind.
[0007] Um die Kriech- und Luftstrecken zu elektrisch leitenden Unterlagen zu vergrößern,
sind in Weiterbildung der Erfindung an der den Kammern gegenüberliegenden Unterseite
des Isolierteils die Schraubenschäfte der Klemmschrauben aufnehmende Abschirmtöpfe
angeformt.
[0008] Das Anformen dieser Abschirmtöpfe ist problemlos möglich, da ja wegen der nach oben
offenen Kammern entsprechende Formstempel des Spritzgießoberteils in Verbindung mit
entsprechenden Vertiefungen im Unterteil eingesetzt werden können.
[0009] Die bekannten Klemmleisten waren üblicherweise mit Federringen oder Federscheiben
versehen, um ein ungewolltes Lösen der Klemmschrauben zu verhindern, vor allem, wenn
es sich um den Schutzanschluß handelt. Damit die Klemmschrauben beim Transport vom
Hersteller zum Gerätehersteller und von dort zum Betreiber gegen Verlust geschützt
sind, wurden die Klemmschrauben mit einem vorbestimmten Drehmoment angezogen. Das
hat aber wiederum den Nachteil, daß der Installateur dieser Elektrowärmegeräte, alle
Klemmschrauben lösen muß, bevor er die Leitungen anklemmt. Dies ist ein erheblicher
zusätzlicher Montageaufwand, der im Interesse einer praktischen Endmontage durch die
Installateure dringend vermieden werden sollte.
[0010] Zu diesem Zweck ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß das Isolierteil
mit auf den Schraubenschaft der Klemmschrauben wirkenden Bremseinrichtungen versehen
ist, wobei diese als im Abschirmtopf angeformte Bremsrippen, oder durch einen kleineren
Innendurchmesser des Abschirmtopfes gegenüber dem Durchmesser des Schraubenschaftes
und/oder aber durch Wahl eines ovalen Innenquerschnitts des Abschirmtopfes realisiert
sein können.
[0011] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel, sowie an Hand der Zeichnung
näher erläutert werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine dreipolige Klemmleiste von vorn,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Klemmleiste nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Aufsicht auf die Klemmleiste nach Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV,
Fig. 5 eine Vorderansicht des Isolierteils der Klemmleiste,
Fig. 6 einen Querschnitt VI-VI durch das Isolierteil in Fig. 5,
Fig: 7 eine Aufsicht auf das Isolierteil und
Fig. 8 einen Teilschnitt längs der gewinkelten Linie VIII-VIII in Fig. 7.
[0012] Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Klemmleiste besteht aus dem Isolierteil 1 und
den verrastend in Kammern 2 des Isolierteils eingesetzten Kopfkontaktklemmen 3. Jede
Kopfkontaktklemme besteht aus einem im wesentlichen als U-förmig gebogene Schiene
ausgebildeten Klemmkörper 4 mit Flachsteckfahnen 5 sowie einer Klemmschraube 6. Die
Klemmkörper 4 mit den Klemmschrauben 6, die in bekannter Weise in Schraubgewindeöffnungen
der Klemmkörper, die gegebenenfalls auch als DurchzUge ausgebildet sein können, eingeschraubt
sind, werden von oben in die Kammern 2 unter Druck eingesetzt, wobei am Klemmkörper
vorhandene Nasen 7 in von unten freigespritzte Hinterschneidungen 8 der Stegwände
9 zwischen den Kammern 2 einrasten. Um die Kriechstrecke zwischen benachbarten Kopfkontaktklemmen
zu erhöhen, sind die Stegwände 9 mit tiefen Kriechstromlängsschlitzen 10 versehen,
die durch die Aufteilung der stabilen Längswände in zwei parallele dünnere Wände gleichzeitig
eine Elastizitätserhöhung bewirken, die ein einfaches federndes Einrasten der Klemmkörper
4 sicherstellt, derart, daß auch ohne Beschädigung der Hinterschneidungen ein Wiederlösen
dieser Verrastung möglich ist.
[0013] Die Schraubenschäfte 11 der Klemmschrauben 6 greifen in nach unten geschlossene Abschirmtöpfe
12 ein, die an der Unterseite des Isolierteils 1 angeformt sind. Durch diese Abschirmtöpfe
wird die Einhaltung der notwendigen Kriech- und Luftstrecken gewährleistet, unabhängig
davon, in welcher Tiefe je nach Leiterquerschnitt die Klemmschraube 6 im Klemmkörper
4 eingeschraubt ist. Der Abschirmtopf 12 besitzt im Inneren Klemmrippen 13, die den
Schraubenschaft 11 der Klemmschraube 6 bremsend umfassen und die Klemmschraube 6 damit
in jeder gewünschten Lage haltern. Aus diesem Grund kann sowohl beim Transport der
Klemmleiste, als auch beim späteren Gerätetransport ein offener Klemmraum 14 vorhanden
sein.
[0014] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So könnte
beispielsweise an Stelle der Klemmrippen 13 zur Bremsung der Klemmschrauben 6 auch
der Abschirmtopf 12 oval oder mit einem Innendurchmesser ausgebildet sein, der insgesamt
kleiner als der Durchmesser des Schraubenschaftes 11 ausgeführt ist. Die Tiefe der
Kriechstromlängsschlitze 10 ist selbstverständlich geringer gewählt als die Tiefe
der Kammern 2, damit die Stegwände 9 im unteren Bereich entsprechend dickwandig und
damit stabil ausgebildet sind und somit eine stabile Umrahmung für die Klemmkörper
4 bilden.
1. Ein- oder mehrpolige Klemmleiste mit in nach oben offene Kammern eines Isolierteils
einrastbaren, Hinterschneidungen der Stegwände des Isolierteils untergreifenden, Kopfkontaktklemmen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stegwände (9) mit - gleichzeitig ein federndes Einrasten
der Klemmkörper (4) der Kopfkontaktklemmen (3) ermöglichenden - Kriechstromlängsschlitzen
(10) versehen sind.
2. Klemmleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der den Kammern (2)
gegenüberliegenden Unterseite des Isolierteils (1) zur Vergrößerung der Kriech-und
Luftstrecken zu elastisch leitenden Unterlagen dienende, die Schraubenschäfte (11)
der Klemmschrauben (6) aufnehmende Abschirmtöpfe (12) angeformt sind.
3. Klemmleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn- zeichnet, daß das Isolierteil (1) mit auf den Schraubenschaft (11) der Klemmschrauben
(6) 'wirkenden Bremseinrichtungen versehen ist.
4. Klemmleiste nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Abschirmtopf (12) Bremsrippen
(13) angeformt sind.
5. Klemmleiste nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, . daß der Innendurchmesser
des Abschirmtopfes (12) etwas kleiner ist als der Durchmesser des Schraubenschafts
(11).
6. Klemmleiste nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschirmtopf
(12) einen ovalen Innenquerschnitt aufweist.