Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft multifunktionelle Schmieröladditive auf Basis von Polyalkylacrylaten
und Polyalkylmethacrylaten sowie aus Olefincopolymerisaten (OCP) bzw. hydrierten Styrol-Dien-Copolymerisaten
(HSD) und PAMA gebildeten Systemen. Zur Verbesserung des "Pour point", des Viskositäts-/Temperaturverhaltens
bei hohen und tiefen Temperaturen und gegebenenfalls der Dispersent-/Detergent-Eigenschaften.
Stand der Technik
[0002] Schmieröle enthalten in der Regel n-Paraffinkohlenwasserstoffe, die sich zwar einerseits
auf die Einstellung eines guten Viskositäts-/Temperaturverhalteins günstig auswirken,
andererseits aber beim Abkühlen in kristalliner Form ausfallen und dadurch das Fließen
der Öle beeinträchtigen oder völlig verhindern ("Stocken"). Eine Verbesserung der
Tieftemperatur- Fließeigenschaften kann durch Entparaffinierung erreicht werden. Da
die Kosten erheblich ansteigen, wenn man den "Pour point" über bestimmte Werte hinweg
herabsetzen will, führt man im allgemeinen nur eine partielle Entparaffinierung der
Öle bis zu einem Pour point im Bereich von -15°C durch und bedient sich zur weiteren
Herabsetzung des Pour point (bis etwa -40°C) sogenannter Pour point-Erniedriger, die
den Pour point bereits in Konzentrationen zwischen 0,05 und 1 % wirksam herabsetzen.
Dabei ist in etwa folgende Vorstellung maßgeblich: Paraffinähnliche Verbindungen werden
in die wachsenden Paraffinkristallflächen eingebaut und verhindern so das Weiterwachsen
der Kristalle und die Bildung ausgedehnter Kristallverbände.
[0003] Für die Wirkungsweise derartiger Pour-Point-Verbesserer gilt, daß sie bestimmte Strukturelemente
aufweisen, nämlich hinreichend lange Alkylgruppen, um von der Keimbildung ab in die
wachsenden Paraffinkristalle eingebaut zu werden und in größeren Abständen Seitenketten
bzw. Seitengruppen um das Kristallwachstum zu stören. (Vgl. Ullmanns, Encyklopädie
der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 20, Verlag Chemie, 1981, S. 548). Von technisch
anwendbaren Pour-point-Erniedrigern muß andererseits verlangt werden, daß sie gute
thermische, oxidative und chemische Stabilität, Scherfestigkeit u.ä. besitzen.
[0004] Die zur Zeit bevorzugten Pour-point-Erniedriger sind Polymethacrylate, die bereits
in Konzentrationen von 0,1 - 0,5 % den Fließpunkt von Schmierölen hinreichend erniedrigen
(vgl. US-PS 2 091 627, US-PS 2 100 993, US-PS 2 114 233). Die Kohlenstoffzahl der
Alkylreste liegt dabei zwischen 12 und 18, der Verzweigungsgrad zwischen 10 und 30
Mol-%. Zur Verfügung stehen Polymethacrylate im Bereich M zwischen ca. 5 000 und 500
000, die eine Verbesserung des Fließverhaltens von leichten, niedermolekularen bis
zu schweren, hochmolekularen Schmierölen gestatten.
Aufgabe
[0005] Multifunktionelle Additive für Mineralöle sollen neben einer Herabsetzung des Stockpunktes
auch das Viskositäts-/Temperaturverhalten und zwar bei hohen und tiefen Temperaturen
verbessern. Dazu sind, verglichen mit reinen Stockpunktverbesserern, größere Zusatzmengen
im Bereich zwischen 1 - 30 Gew.-% notwendig. Außerdem können solche multifunktionelle
Viskositäts-Index-Verbesserer (VI-Verbesserer) noch Dispergier-/Detergenz-Eigenschaften
besitzen (vgl. Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Aufl., Band 20, loc.cit.,
S. 457-671). Diese multifunktionellen VI-Verbesserer sind meist auf Basis von Polymethacrylsäureestern
(PAMA) und Kombinationen (Mixed Polymers) aus PAMA mit Olefincopolymeren (OCP) oder
hydrierten Styrol-Dien-Copolymeren (HSD) und weniger auf Basis von OCP oder HSD alleine.
[0006] Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bezieht sich auf die Verbesserung
des Viskositäts-/Temperatur-Verhaltens von n-Paraffinhaltigen Mineralölen im weitesten
Sinne, besonders bei tiefen Temperaturen, hervorgerufen durch die Kristallisationsneigung
der n-Paraffine. Diese Aufgabe in einer ihrer besonders akuten Formen sei am Beispiel
der n-Paraffin-haltigen Schmieröle näher erläutert: Die Erschöpfung bestehender öllagerstätten
hat bekanntlich dazu geführt, daß weniger ergiebige bzw. geringerwertige Ölvorkommen
ausgebeutet werden. Man trifft daher in zunehmendem Maße auf ein Angebot an qualitativ
schlechteren Mineralölen (Grundölen). Kritisch kann sich z.B. der Unstand auswirken,
daß diese öle immer weniger entparaffiniert sind und sich technologisch schwerer handhaben
lassen; (sogenannte "kritische Grundöle"). Es bestand daher ein Bedürfnis nach pour-point-
bzw. fließverbessernden Additiven für Mineralöle, welche die Verwertung auch der technologisch
schwer handhabbaren Mineralöle erleichtern. Den oben aufgezeigten Problemen überlagern
sich noch spezielle Anwendungsprobleme. So treten bei Motoren-Mehrbereichsölen, die
OCP als VI-Verbesserer enthalten, vermehrte Schwierigkeiten hinsichtlich des Pour-point
auf, da die OCP's offensichtlich einen negativen Effekt auf den Pour-point ausüben.
Weiter beobachtet man Schwierigkeiten bei Verwendung von OCP-haltigen Schmierölen
bei Dieselmotoren, dann nämlich, wenn Diesel-Kraftstoff in OCP-haltige Motorenöle
gelangt. Trotz der eintretenden Verdünnung erfolgt in der Regel ein Ansteigen des
Pour-point unter dem Einfluß des Dieselkraftstoffs. Die zur Verfügung stehenden Mittel
konnten den auf die Technik zukommenden, neuen Anforderungen nur unvollkommen gerecht
werden.
Lösung
[0007] Es wurde nun gefunden, daß sich Additive dem Paraffingehalt der Schmieröle anpassen
lassen und damit die Lösung der gestellten Aufgabe ermöglichen, die außer den üblichen
Lösungsmitteln Mischungen aus den Polymeren (P), die
I. 10 - 99 Gew.-% eines oder mehrerer Polymeren P1, die
a) aus Estern der Methaeryl-, der Acrylsäure oder beiden mit geradkettigen, unverzweigten
Alkoholen mit mindestens 6 und höchstens 15 Kohlenstoffatomen und
b) aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit geradkettigen unverzweigten
Alkoholen mit 16 bis 30 Kohlenstoffatomen und
c) aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit verzweigten Alkoholen
mit 8 bis 40 Kohlenstoffatomen,
d) aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit Alkoholen mit 1 bis 5
Kohlenstoffatomen,
e) aus radikalisch copolymerisierbaren Monomeren, die funktionelle Gruppen im Molekül
aufweisen, aufgebaut sind,
wobei der Anteil des Bestandteils a) 10 - 100 Mol-%, der Anteil des Bestandteils b)
0 - 5 Mol-%, vorzugsweise 0,5 - 5 Mol-%, speziell 1 - 5 Mol-%, der Anteil des Bestandteils
c) 0 - 90 Mol-%, vorzugsweise 0,5 - 90 Mol-%, besonders bevorzugt 0,5 - 60 Mol-%,
der Anteil des Bestandteils d) 0 - 50 Mol-%, vorzugsweise 5 - 30 Mol-% und der Anteil
des Bestandteils e) 0 - 20 Mol-%, vorzugsweise 2 - 15 Mol-%, jeweils bezogen auf das
Polymere P
1 ausmacht, und
II. 90 - 1 Gew.-% eines oder mehrerer Polymerer P2, die
a') aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit geradkettigen unverzweigten
Alkoholen mit mindestens 6 und höchstens 15 Kohlenstoffatomen und
b') aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit geradkettigen, unverzweigten
Alkoholen mit 16 bis 30 Kohlenstoffatomen und
c') aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit verzweigten Alkoholen
mit 8 bis 40 Kohlenstoffatomen und
d') aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit Alkoholen mit 1 bis
5 Kohlenstoffatomen,
e') aus radikalisch copolymerisierbaren Monomeren, die funktionelle Gruppen im Molekül
aufweisen, aufgebaut sind,
wobei der Anteil des Bestandteils a') 0 - 90 Mol-%, vorzugsweise 30 - 90 Mol-%, der
Anteil des Bestandteils b') 10 - 70 Mol-%, der Anteil des Bestandteils c') 0 - 90
Mol-%, vorzugsweise 10 - 90 Mol-%, besonders bevorzugt 10 - 30 Mol-%, und der Anteil
des Bestandteils d') 0 bis 50 Mol%, vorzugsweise 5 - 30 Mol-%, und der Anteil des
Bestandteils e') 0 - 20 Mol-%. vorzugsweise 2 - 15 Mol-%. jeweils bezogen auf das
Polymerisat P
2 ausmacht. enthalten. (Die Summe aus a - e bzw. a' - e' beträgt jeweils 100 Mol-%).
[0008] Unter Schmierölen im Sinne der vorliegenden Erfindung seien paraffinbasische und
naphthenbasische Vakuumdestillatöle verstanden.
[0009] Hervorzuheben ist, daß die erfindungsgemäßen Additive neben den Lösungsmitteln noch
VI-verbessernde Polyolefine/Olefincopolymerisate (OCP) und/oder hydrierte Styrol-Dien-Polymerisate
(HSD) enthalten können, vorzugsweise vom T
yp der Kombination von Polyalkyl(meth)acrylaten (PAMA) und OCP (Mixed Polymere) wie
er in der DE-PS 29 05 954 bzw. der US-PS 4 290 925 beschrieben ist.
[0010] Der Anteil der Olefincopolymerisate und der hydrierten Styrol-Dien-Polymerisate bzw.
der Polymeren gemäß der zitierten DE-PS 29 05 954 bzw. der US-PS 4 290 925 an den
Additiven kann 0 bis 70 Gew.-% betragen.
[0011] Der Anteil der Polymeren (P) an den erfindungsgemäßen Additiven liegt bei 10 - 80
Gew.-%, der Gehalt an Polymeren insgesamt bei 20 - 80 Gew.-%.
[0012] Der Anteil der Komponente a) im Polymerisat P
1 liegt vorzugsweise bei 50 - 100 Mol-%, speziell bei 100 Mol-%. Der Anteil der Komponente
b') im Polymerisat P
2 liegt vorzugsweise bei 20 - 40 Mol-%.
[0013] Bevorzugt ist auch die Ausführungsform, bei der das Polymerisat P
2 nur aus den Komponenten a') und b') aufgebaut ist. Für die Komponenten a) und a')
gilt gleichermaßen:
Bevorzugt sind Acryl- bzw. Methacrylsäureester mit geradkettigen. unverzweigten C10-C14-Alkoholen, z.B. hergestellt nach dem Ziegler-Verfahren durch Hydrolyse von Aluminiumalkoxiden.
Genannt seien z.B. die Produkte Lorole® der Fa. Henkel KG. Düsseldorf und Alfole®,
Produkte der Firma Condea, Hamburg).
[0014] Für die Komponenten b) und b') gilt, daß sie vorzugsweise Acryl- bzw. Methacrylsäureester
von geradkettigen, unverzweigten C16-C24-Alkoholen, besonders von C
18-C
22-Alkoholen darstellen. Genannt seien die Talgfettalkohole und Alfole® (Produkte der
Fa. Condea).
[0015] Für die Komponenten c) und c') gilt, daß sie vorzugsweise aus Estern der Acryl- bzw.
der Methacrylsäure mit verzweigten C
8-C
20-Alkoholen des Iso-Alkanol-Typs, insbesondere aus Isodecyl-, Isotridecyl- und Isooctodecylalkoholen
besteht.
[0016] Die Komponenten a), b), c) bzw. a'), b'), c') können ihrerseits auf Polyolefine bzw.
Olefincopolymerisate des oben angegebenen Typs (OCP) gepfropft sein.
[0017] Die Molgewichte Mw der Polymerisate P liegen im allgemeinen im Bereich 50 000 bis
500 000, die der Polymerisate P
2 im Bereich 50 000 bis 500 000.
[0018] Die Herstellung der Polymerisate P
1 bzw. P
2 kann nach den üblichen radikalischen Polymerisationsverfahren vorgenommen werden.
[0019] Unter der Komponente e) der Polymeren P seien definitionsgemäß radikalisch polymerisierbare
Monomere mit funktionellen Gruppen im Molekül verstanden, insbesondere solchen, deren
positive Wirkung bei Öladditiven im Sinne von Dispergier- bzw. Detergenzaktivität
bekannt ist. Genannt seien z.B. Verbindungen der allgemeinen Formel I

worin R
1 Wasserstoff oder Methyl und Bs einen (inerten) heterocyclischen 5- oder 6-gliedrigen
Ring oder einen Rest

bedeutet, wobei Z für Sauerstoff oder einen Rest -NR
4 und Q für eine gegebenenfalls alkylierte Kohlenwasserstoffbrücke mit insgesamt 2
bis 10 Kohlenstoffatomen und R
2 und R
3 jeweils für einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen stehen oder zusammen unter
Einbeziehung des Stickstoffs und gegebenenfalls anderer Heteroatome einen heterocyclischen
5- oder 6-gliedrigen Ring bilden können und worin R4 für Wasserstoff oder einen Alkylrest
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht.
[0020] Genannt seien z.B. C- und N-Vinylpyridin-, Vinylpyrrolidon, Vinylcarbazol, Vinylimidazol
sowie deren Alkylderivate, insbesondere die N-Vinylverbindungen ferner die Dialkylaminoalkylester
der (Meth)acrylsäure, speziell Dimethylaminoäthylacrylat und -methacrylat, Dimethylaminopropylacrylat,
-methacrylat sowie die entsprechenden Amide (Dialkylaminoalkylacryl- bzw. -methacrylamide)
wie z.B. das Dimethylaminopropyl(meth)acrylamid. Die vorstehenden Definitionen (Formel
I) gelten auch für e') im Polymeren P
2*
[0021] Als Lösungsmittel (L) finden in den erfindungsgemäßen Additiven die einschlägig für
Schmierölzusätze bekannten Verwendung, insbesondere paraffin- oder naphthenbasische
Mineralöle oder die bekannten Esteröle oder Poly-α-Olefine. (Vgl. Ullmanns Encyklopädie
der techn. Chemie, Band 20, loc.cit., S. 483-529).
[0022] Herstellung der Polymerisate P
1 bzw. P
2
[0023] Die Herstellung der Polymerisate schließt an die Polymerisationsverfahren des Standes
der Technik an.
[0024] In einem Reaktionsgefäß, das zweckmäßig mit Rührer, Thermometer, Rückflußkühler und
Dosierleitung ausgestattet ist, wird eine Mischung aus Mineralöl und einer Monomerenmischung
aus a), b), c), d) und e) vorgelegt.
[0025] Unter CO
2-Atmosphäre und Rühren wird auf ca. 90 - 100°C erhitzt. Nach Erreichen dieser Temperatur
und Zugabe von Initiator (vorzugsweise Perverbindungen wie Perester, Peroxiden oder
Azoverbindungen) wird eine Mischung aus den Monomeren a), b), c), d) und e) sowie
weiterer Initiator zudosiert; ca. 2 Stunden nach Ende des Zulaufs wird weiterer
[0026] Initiator nachgefüttert. Die Gesamtinitiatormenge liegt in der Regel bei 1 - 3 Gew.-%,
bezogen auf die Gesamtmenge der Monomeren. Die Gesamtpolymerisationszeit beträgt im
allgemeinen 8 - 9 Stunden. Man erhält eine viskose Lösung mit einem Polymerisatgehalt
von im allgemeinen 40 - 70 Gew.-%.
Herstellung der Polymermischungen aus P1 und P2
[0027] Dabei kann wie folgt vorgegangen werden:
Eine Komponente wird in einem geeigneten Behälter vorgelegt und unter Rühren auf ca.
80 - 120°C erhitzt. Die Zumischkomponenten werden ebenfalls auf ca. 80 - 120°C erhitzt
und zur vorgelegten Komponente unter Rühren möglichst rasch zudosiert.
[0028] Ölaufmischung zur Messung des Pour points, der Tieftemperaturviskosität und des "Stable
Pour Points"
[0029] Das erfindungsgemäße Additive wird, eventuell zusammen mit weiteren Zusatzstoffen,
wie DI-Paket und OCP-VI-Verbesserer, bei 50 - 60°C unter Rühren im Grundöl gelöst.
Verwendung der Additive
[0030] Die erfindungsgemäßen Additive können den Schmierölen in an sich bekannter Weise
zugesetzt werden.
[0031] Für Motoren-Schmieröle und ATF-Öle empfiehlt sich ein Zusatz von 1 - 10 Gew.-%, vorzugsweise
2 - 6 Gew.-%, bei Hydraulik-und Getriebeölen ist ein Zusatz von 5 - 30 Gew.-%, vorzugsweise
10 - 20 Gew.-%, zu empfehlen.
[0032] Vorteilhafte Wirkungen der Erfindung liegen in der flexiblen Anpassung an jedes spezielle
Grundöl, besonders an kritische Grundöle und bei Mitverwendung von OCP. Ölformulierungen,
die die erfindungsgemäßen Additive enthalten, zeigen neben den erforderlichen Viskositätsdaten
bei 100°C sehr günstige Werte für Pour-point und Stable Pour-point sowie ausgezeichnete
Viskositätsdaten bei -15°C bis 40°C.
[0033] Die Charakterisierung kann durch folgende Meßgrößen erfolgen:

Additiv E
[0034] Herstellung und Daten wie Additiv A, aber Vorlage
[0035]

Zulauf:
[0036]

Additiv C
[0037] Herstellung und Daten wie Additiv A, aber
Vorlage:
[0038]
Zulauf:
[0039]

Additiv D
[0040] Herstellung wie Additiv A, aber
Vorlage:
[0041]

Zulauf:
[0042]

[0043] Es wird eine klare, viskose Lösung erhalten.
[0044] Polymerisatgehalt = 58 Gew.-% Viskosität (100°C, 58 Gew.-%ig) = 1000 mm2/s Viskosität
(100°C, 5,8 Gew.-%i.g in Mineralöl mit η
100°C = 5,3 mm
2/s = 11,0 mm
2/s SSI
1) (58 Gew.-%ig in Mineralöl mit η
100°C = 5,3 mm
2/s) = 7,5
1) SSI = Scherstabilitätsindex = Verlust an Verdickungswirkung in % bei Scherstabilitätsprüfung
nach DIN 51 3S2
Additiv E
[0045] Herstellung und Daten wie Additiv A, aber
Vorlage:
[0046]

Zulauf :
[0047]

Additiv F
[0048] Apparatur wie bei Additiv A
Vorlage:
[0049]
Zulauf 1:
[0050]

[0051] zulauf 1 1 wire innernaic 21C Min. gleichmßig zudosiert. 20 Min. nach Zulaufende
wird mit Zulauf 2 begonnen:
zulauf 2:
[0052]

[0053] Zwei Stunden nach Ende vom Zulauf 2 wird mit 0,7 g tert.-Bu- tylperoctoat nachgefüttert.
Gesamtpolymerisationszeit 12 Stunden.
[0054] Es wird eine leicht trübe, viskose Lösung erhalten. Polymerisatgehalt = 58 Gew.-%ig
Viskosität (100°C, 58 Gew.-%ig) = 800 mm
2/s Viskosität (100°C, 5,8 Gew.-% in Mineralöl mit η
100°C = 5,3 mm
2/s) = 11,0 mm
2/s SSI
1) (5,
8 %ig in Mineralöl mit η
100°C =
5,
3 mm
2/s) = 7,5
1) SSI = Scherstabilitätsindex = Verlust an Verdickungswirkung in % bei Scherstabilitätsprüfung
nach DIN 51 382
Additiv G
[0055] In einem 1 1-Vierhalskolben mit Rührer, Thermometer, Rückflußkühler und Dosierleitung
werden vorgelegt.

eines Copolymerisats, bestehend aus 70 Gew.-%

und 30 Gew.-% Propylen mit Mw = 80 000

(η
100°C = 5,3 mm
2/s)

10 Stunden bei 90°C -Alkozugesetzt und die Temperatur auf 130°C erhöht. Jetzt werden
0,9 g tert.-Butylperbenzoat
zugegeben.
[0056] Nach 1 bzw. 2 Stunden wird mit je 0,4 g tert.-Butylperbenzoat nachgefüttert.
[0057] Der Versuch wird noch weitere 5 Stunden bei 130°C gehalten. Es wird eine trübe viskose
Lösung erhalten.
[0058] Polymerisatgehalt: 58 Gew.-% Viskosität (100°C, 58 Gew.-%ig) = 2000 mm
2/s Viskosität (100°C, 5,8 Gew.-%ig in Mineralöl mit η
100°C = 5,3 mm
2/s) = 17,0 mm
2/s SSI
1) 5,
8 Gew.-
%ig in Mineralöl mit η
100°C = 5,3 mm
2/s) = 32
Additiv H
[0059] In einem 1 1-Vierhalskoben mit Rührer, Thermometer, Rückflußkühler und Dosierleitung
werden vorgelegt:

[0060] Nach Lösen der Komponenten wird bei 90°C nachstehendes Gemisch über einen Zeitraum
von 210 Min. gleichmäßig zudosiert :

1) SSI = Scherstabilitätsindex = Verlust an Verdickungswirkung in % bei Scherstabilitätsprüfung
nach DIN 51 382
[0061] Zwei Stunden nach Zulaufende wird mit 0,7 g tert.-Butylperoctoat nachgefüttert und
weitere 5 Stunden bei 90°C gerührt. Danach erfolgt die Zugabe von:

und die Temperatur wird auf 130°C erhöht.
[0062] Jetzt erfolgt der Zusatz von: 0,9 g tert.-Butylperbenzoat Nach weiteren 1 bzw. 2
Stunden wird mit jeweils 0,4 g tert.-Butylperbenzoat nachgefüttert und danach noch
5 Stunden bei 130°C gerührt. Es wird eine klare, viskose Lösung erhalten. Polymerisatgehalt
= 57 Gew.-% Viskosität (100°C, 57 Gew.-%ig). = 1300 mm
2/s Viskosität (100°C, 5,7 Gew.-%ig in Mineralöl mit η
100°C = 5,3 mm
2/s) = 14,4 mm
2/s SSI
1) (5,7 Gew.-%i
g in Mineralöl mit η
100°C = 5,3 mm
2/s) = 24
Additiv J
[0063] Herstellung und Daten wie Additiv A, aber
Vorlage:
[0064]

1) SSI = Scherstabilitätsindex = Verlust an Verdickungswirkung in % bei Scherstabilitätsprüfung
nach DIN 51 382
Zulsuf:
[0065]

Additiv K
[0066] Herstellung und Daten wie Additiv A, aber Vorlage:

Zulauf:
[0067]

Additiv L
[0068] In einem 1 1-Vierhalskolben mit Rührer, Thermometer, Rückflußkühler und Dosierleitung
werden vorgelegt:

[0069] Nach Lösen des Copolymerisats innerhalb 10 Stunden bei 90°C wird nachstehendes Gemisch
zugesetzt:
[0070]

[0071] Nach Lösen der vorgelegten Komponenten wird bei 90°C nachstehendes Gemisch über einen
Zeitraum von 210 Min. gleichmäßig zudosiert:

[0072] 2 Stunden nach Zulaufende wird mit 0,66 g tert.-Butylperoctoat nachgefüttert.
[0073] Nach einer Gesamtpolymerisationszeit von 8 Stunden werden dem Polymerisat 7,8 g Mineralöl
(η
100°C = 5,3 mm
2/s) 10,76 g N-Vinylpyrrolidon-2 zugesetzt und die Temperatur auf 130°C erhöht. Jetzt
erfolgt die Zugabe von: 0,9 g tert.-Butylperbenzoat Nach 1 bzw. 2 Stunden wird mit
je 0,4 g tert.-Butylperbenzoat nachgefüttert.
[0074] Der Versuch wird noch weitere 5 Stunden bei 130°C gehalten. Es wird eine trübe, viskose
Lösung erhalten. Polymerisatgehalt: 58 Gew.-%
[0075] Viskosität (100°C, 58 Gew.-%ig) = 1000 mm
2/s
[0076] Viskosität (100°C, 5,8 Gew.-%ig in Mineralöl mit η
100°C = 5,3 mm
2/s) = 14,3 mm
2/s SSI
1) (5,8 Gew.-%ig in Mineralöl mit η
100°C = 5,3 mm
2/s) = 22
1) SSI = Scherstabilitätsindex = Verlust an Verdickungswirkung in % bei Scherstabilitätsprüfung
nach DIN 51 382
1. Additive für n-paraffinhaltige Schmieröle auf der Basis von Polyalkylmethacrylaten
und -acrylaten, die auf den Paraffingehalt der individuellen Schmieröle abgestimmt
werden können und den üblichen Lösungsmitteln,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Additive Mischungen aus den Polymeren (P), die
I. 10 - 99 Gew.-% eines oder mehrerer Polymeren P1, die
a) aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit geradkettigen, unverzweigten
Alkoholen mit mindestens 6 und höchstens 15 Kohlenstoffatcmen und
b) aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit geradkettigen unverzweigten
Alkoholen mit 16 bis 30 Kohlenstoffatomen und
c) aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit verzweigten Alkoholen
mit 8 bis 40 Kohlenstoffatomen,
d) aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit Alkoholen mit 1 bis 5
Kohlenstoffatomen,
e) aus radikalisch copolymerisierbaren Monomeren, die funktionelle Gruppen im Molekül
aufweisen, aufgebaut sind,
wobei der Anteil des Bestandteils a) 10 - 100 Mol-%, der Anteil des Bestandteils b)
0 - 5 Mol-%, der Anteil des Bestandteils c) 0 - 90 Mol-%, der Anteil des Bestandteils
d) 0 - 50 Mol-% und der Anteil des Bestandteils e) 0 - 20 Mol-%, jeweils bezogen auf
das Polymere P ausmacht, und
II. 90 - 1 Gew.-% eines oder mehrerer Polymerer P2, die
a') aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit geradkettigen unverzweigten
Alkoholen mit mindestens 6 und höchstens 15 Kohlenstoffatomen und
b') aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit geradkettigen, unverzweigten
Alkoholen mit 16 bis 30 Kohlenstoffatomen und
c') aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit verzweigten Alkoholen
mit 8 bis 40 Kohlenstoffatomen und
d') aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit Alkoholen mit 1 bis
5 Kohlenstoffatomen, aufgebaut sind,
e') aus radikalisch copolymerisierbaren Monomeren, die funktionelle Gruppen im Molekül
aufweisen,
wobei der Anteil des Bestandteils a') 0 - 90 Mol-%, der Anteil des Bestandteils b')
10 - 70 Mol-%, der Anteil des Bestandteils c') 0 - 90 Mol-% und der Anteil des Bestandteils
d') 0 bis 50 Mol-% und der Anteil des Bestandteils e') 0 - 20 Mol-% jeweils bezogen
auf das Polymerisat P
2 ausmacht,
neben dem Lösungsmittel (L) enthalten.
2. Additive gemäß dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Additive neben den
Polymeren (P) und den Lösungsmitteln (L) noch VI-verbessernde Olefincopolymerisate
und/oder hydrierte Styrol-Dien-Copolymere (HSD) enthalten.
3. Additive gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die VI-verbessernden Olefincopolymerisate
(OCP) und die hydrierten Styrol-Dien-Copolymerisate (HSD), Pfropf- und/oder Blockpolymerisate
gemäß der DE-PS 29 05 954 darstellen oder diese enthalten.
4. Additive gemäß den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der
Olefincopolymerisate (OCP) und/oder der hydrierten Styrol-Dien-Polymerisate (HSD)
0 bis 70 Gew.-%, bezogen auf die Additive, beträgt.
5. Additive gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der
Polymeren (P), der Olefincopolymerisate (OCP) und der hydrierten Styrol-Dien-Polymerisate
(HSD) 20 - 80 Gew.-%, bezogen auf die Additive, beträgt.
6. Additive gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der Komponente
a) im Polymerisat P1 50 - 100 Mol-%, bevorzugt 100 Mol-%, beträgt.
7. Additive gemäß Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der Komponente
b') im Polymerisat P2 20 - 40 Mol-% beträgt.
8. Additive gemäß den Ansprüchen 1, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten
a) und/oder a') in den Polymerisaten P1 und P2 aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit geradkettigen, unverzweigten
Alkoholen mit 10 bis 14 Kohlenstoffatomen bestehen.
9. Additive gemäß den Ansprüchen 1, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten
b) und/oder b') in den Polymerisaten P1 und P2 aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit geradkettigen, unverzweigten
Alkoholen mit 16 bis 24 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 18 bis 22 Kohlenstoffatomen,
bestehen.
10. Additive gemäß den Ansprüchen 1, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten
c) und/oder c') in den Polymerisaten P1 und P2 aus Estern der Methacryl-, der Acrylsäure oder beiden mit verzweigten Alkoholen mit
8 bis 20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise iso-C10-und/oder iso-C13-und/oder iso-C13-Alkoholen bestehen.
11. Verwendung der Additive gemäß den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man sie n-paraffinhaltigen Schmierölen in Anteilen von 0,1 - 30 Gew.-%, vorzugsweise
1 - 20 Gew.-% (bezogen auf die Schmieröle), zusetzt.
12. Verwendung der Additive gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man sie
in Anteilen von 1 - 10 Gew.-% zusetzt.