[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Relais mit einem in einer axial durchgehenden
üffnung eines Spulenkörpers angeordneten zungenförmigen Anker, welcher mit einem Befestigungsende
im Bereich eines ersten Spulenflansches befestigt ist und mit seinem freien Ende im
Bereich des zweiten Spulenflansches zwischen zwei Polblechen umschaltbar ist, wobei
am Befestigungsende des Ankers ein flach auf der Stirnseite des ersten Spulenflansches
aufliegendes Flußübergangsblech ausgebildet ist, wobei weiterhin die Polbleche zumindest
mit einem Abschnitt flach auf der Stirnseite des zweiten Spulenflansches aufliegen
und an zwei in Verlängerung der Schmalseiten des Ankers angeordneten Abstandsstücken
des Spulenflansches anliegen und wobei auf den Stirnseiten sowohl des ersten als auch
des zweiten Spulenflansches jeweils eine Abdichtfolie angeordnet ist. Außerdem betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Relais.
[0002] Ein Relais der obengenannten Art ist aus der DE-AS 27 23 220 bekannt. Dort ist die
Konstruktion so gewählt, daß jeweils eine gute magnetische Ankopplung an den Stirnseiten
des Spulenkörpers möglich ist, und zwar an der einen Stirnseite eine Ankopplung der
Polbleche an einen flachen Dauermagneten und an der anderen Stirnseite eine Ankopplung
des Flußübergangsbleches an eine ferromagnetische Gehäusekappe. Gleichzeitig ist es
mit dieser Konstruktion aber auch möglich, mit einer Abdichtfolie auf beiden Stirnseiten
des Spulenkörpers den Kontaktraum weitgehend abzuschließen, so daß auch bei einem
späteren Einbetten des Relais in Gießharz die dünnflüssige Vergußmasse nicht in das
Innere des Spulenkörpers eindringen kann. Allerdings ist das Aufbringen der Abdichtfolien
dort noch verhältnismäßig kompliziert, da Niveauunterschiede an den Stirnseiten zwischen
Spulenkörperoberfläche und Polblechen vorhanden sind und die Abdichtfolie wegen der
mit ihren Anschlußstiften an den Außenseiten des jeweiligen Spulenflansches vorbeigeführten
Polblechen einerseits bzw. dem entsprechend angeordneten Flußübergangsblech des Ankers
andererseits U-förmig um die Spulenkörperflansche herum geführt werden müssen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, das Relais der oben genannten Art durch einfacher Gestaltung
der Einzelteile noch fertigungsgünstiger auszugestalten und dabei insbesondere die
Vorabdichtung mit der Abdichtfolie an beiden Stirnseiten des Spulenkörpers zu verbessern
und zu erleichtern, gleichzeitig aber auch mit möglichst einfacher Teilegestaltung
einen guten Schluß des dauermagnetischen Kreises wie des Erregerflußkreises zu gewährleisten.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Relais der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß am ersten Spulenflansch ein Randwulst die Spulenkörperöffnung umschließt,
welcher lediglich an zwei gegenüberliegenden Seiten von zwei der Höhe des Wulstes
entsprechenden Haltestegen des Ankers durchsetzt wird, daß die Abstandsstücke am zweiten
Spulenflansch mit einer der Dicke der Polbleche entsprechenden Höhe über die Stirnfläche
des Spulenflansches vorstehen und daß die Polbleche zwischen den Abstandsstücken und
jeweils am Rand des Spulenflansches vorgesehenen Haltenasen positioniert sind.
[0005] Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Gestaltung von Polblechen und Abstandsstücken
an dem einen Spulenflansch und von Ankerhaltestegen und Randwulst am anderen Spulenflansch
wird an beiden Stirnseiten des Spulenkörpers jeweils eine ebene Auflagefläche für
eine Abdichtfolie geschaffen, so daß diese Folie lediglich als ebenes Blatt ausgebildet
zu sein braucht, damit einfach aufzubringen ist und auch eine gute Abdichtung gewährleistet.
Durch diese Abstimmung von vorstehenden Teilen des Spulenkörpers und aufliegenden
Metallteilen, d.h. Polblechen an einer Seite und Flußübergangsblech an der anderen
Seite, ergibt sich auch eine gute magnetische Ankopplung durch die dünn gehaltene
Abdichtfolie hindurch, so daß an den Polblechen eine gute Ankopplung für einen flachen,
vierpoligen Dauermagneten und am Flußübergangsblech eine gute Ankopplung für ein rahmenförmiges
Joch oder auch für eine ferromagnetische Kappe erzielt wird.
[0006] In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Relais ist vorgesehen, daß die zwischen
den Polblechen einerseits und den Abstandsstücken andererseits gebildeten Spalte labyrinthartig
abgewinkelt sind. Damit wird gewährleistet, daß beim Vergießen des Relais zwischen
der Abdichtfolie und dem Spulenkörper eindringendes Gießharz einen möglichst langen
Weg bis zum Kontaktraum überwinden muß und dabei zum Stillstand kommt. Die Polbleche
selbst sind zweckmäßigerweise im Bereich zwischen den Abstandsstücken zum Anker hin
gekröpft ausgebildet. Dadurch wird ein ausreichender Abstand zwischen der Abdichtfolie
und der Schaltstelle geschaffen; außerdem ergibt sich zum Kontaktraum hin eine Erweiterung
des Kapillarspaltes zwischen den Polblechen und der Abdichtfolie, wodurch das Gießharz,
falls es überhaupt soweit vordringt, in jedem Fall zum Stillstand kommt. Die Polbleche
sind zweckmäßigerweise bezüglich der Spulenachse symmetrisch ausgebildet, wenn man
von den parallel nach unten geführten Anschlußstiften absieht. Dabei ist es möglich,
jeweils nur eine Form von Polblechen mit an beiden Seiten angeformten Anschlußstiften
herzustellen und vor dem Einbau wahlweise jeweils einen der Anschlußstifte abzuschneiden.
[0007] In weiterer Ausgestaltung ist der Anker an seinem Befestigungsende gegenüber der
Folie freigeschnitten, wobei er lediglich zwei bündig in dem Randwulst des Spulenkörpers
liegende Nasen aufweist. Dadurch ist die Beweglichkeit des Ankers beim Schalten nicht
durch eine aufgeklebte Abdichtfolie behindert, außerdem wird verhindert, daß Vergußmasse
dorthin fließt und die Federkonstante des Ankers zusätzlich beeinflußt (Kapillarsperre).
Andererseits wird durch die Nasen im Randwulst die gewünschte gute Abdichtung erreicht.
[0008] In zweckmäßiger Ausgestaltung ist das Relais polarisiert mit einem auf den Polblechen
angeordneten flachen, vierpoligen Dauermagneten ausgeführt, wobei ein rahmenförmiges
Joch das gesamte Relais umschließt. Dieses Joch kann aus zwei identischen, gegeneinander
um 180° gedrehten und einander im Wicklungsbereich überlappenden Blechbügeln bestehen.
Es kann aber auch als einstückiger Rahmen ausgebildet sein, der im Bereich der Spulenwicklung
zum Toleranzausgleich deformiert ist.
[0009] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist die Jochanordnung aus zwei gegensinnig
auf das Relais aufgesteckten U-förmigen Blechbügeln gebildet, deren Mittelabschnitte
achsparallel beiderseits der Spule verlaufen und deren Endschenkel jeweils paarweise
vor den beiden Stirnseiten des Relais in je einer gemeinsamen Ebene übereinander liegen,
wobei die aneinander angepaßten Flächen der aneinander stoßenden Endschenkel beider
Blechbügel gemeinsam im wesentlichen die gesamte Stirnfläche des Relais bedecken.
Dadurch wird sichergestellt, daß jeder der beiden Blechbügel vom Dauermagnet bis zum
Flußübergangsblech am entgegengesetzten Relaisende einen durchgehenden Flußpfad für
den Dauermagnetfluß, aber auch für den Steuerfluß, bildet, wobei dieser Flußpfad durch
keine Luftspalte unterbrochen wird. Beide Blechbügel können im wesentlichen identisch
ausgebildet und gegeneinander um 180° verdreht auf das Relais aufgesteckt sein. Dabei
ist es zweckmäßig, daß die gegenüber dem Mittelabschnitt des Blechbügels jeweils etwa
die halbe Breite aufweisenden Endschenkel an einer Seite des Mittelabschnitts im unteren
Bereich und an der anderen Seite des Mittelabschnitts im oberen Bereich angeformt
sind. Denkbar wäre aber auch eine andere Gestaltung der Endschenkel. Wichtig ist nur,
daß die von den beiden Blechbügeln jeweils an einer Relaisstirnseite zusammentreffenden
Endschenkel in ihren Flächen derart abgestimmt sind, daß sie sich nicht überdecken,
sondern in einer gemeinsamen Ebene liegend die gesamte Stirnseite des Relais abdecken,
um möglichst wenig Streufluß entweichen zu lassen.
[0010] Das Relais einschließlich des Joches wird zweckmäßigerweise allseitig in eine Vergußmasse
eingebettet, die lediglich von den Anschlußstiften sowie von allseitig angeordneten
Abstandsnoppen durchsetzt wird. Diese Noppen dienen dazu, beim Vergießen des Relais
in einer Form eine gleichmäßige Umhüllung mit Vergußmasse zu gewährleisten. An der
Anschlußseite des Relais bilden sie gleichzeitig Abstandsnasen für den Einbau auf
Leiterplatten.
[0011] Zweckmäßige Verfahrensschritte zur Herstellung des erfindungsgemäßen Relais sind
in den Ansprüchen 13 bis 15 angegeben.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 bis 4 ein erfindungsgemäßes Relais in verschiedenen Schnittansichten,
Fig. 5 den Spulenkörper mit einzusetzendem Anker in perspektivischer Ansicht von einer
Flanschseite,
Fig. 6 den Spulenkörper mit einzusetzenden Polblechen in perspektivischer Ansicht
von der anderen Flanschseite,
Fig. 7 bis 10 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Relais in verschiedenen
Schnittansichten,
Fig. 11 die Herstellung von Polblechen für das Relais gemäß Fig. 1 bis 6 aus einem
Blechstreifen,
Fig. 12 ein erfindungsgemäßes Relais mit einer abgewandelten Jochanordnung in Explosionsdarstellung,
Fig. 13 das Relais von 'Fig. 12 mit aufgesteckter Jochanordnung.
[0013] Das in den Fig. 1 bis 6 dargestellte Relais besitzt einen Spulenkörper 1 mit einer
Wicklung 2, einem axialen Hohlraum 3 sowie endseitigen Spulenflanschen 4 und 5. Ein
zungenförmiger Anker 6 ist mit einem Befestigungsende 6a im Bereich des Spulenflansches
4 über seitliche Lappen 7 befestigt, während das freie Ende 6b des Ankers zwischen
zwei Polblechen 8 bzw. 8' im Bereich des Spulenflansches 5 umschaltbar ist. Diese
beiden Polbleche 8 bzw. 8' liegen im wesentlichen flach auf der Stirnseite des Spulenkörpers
auf und bilden unter Zwischenfügung einer Abdichtfolie 9 eine Auflagefläche für einen
flachen, vierpoligen Dauermagneten 10. An den Polblechen 8 bzw. 8' ist jeweils ein
Anschlußstift 8a bzw. 8a' ausgebildet. Außerdem sind die kontaktgebenden Enden 8b
bzw. 8b' in den Spulenkörper hinein gekröpft, um dort Kontaktflächen wie auch Polflächen
für das Ankerende 6b zu bilden. Durch dieses Abkröpfen der Polbleche 8 bzw. 8' werden
die Arbeitsluftspalte etwas vom Dauermagneten weg verlagert, so daß die Dauermagnetpole
besser voneinander getrennt werden. Außerdem wird durch die Wegverlagerung der Arbeitsluftspalte
bzw. Kontaktstellen vom Dauermagneten 10 und von der Abdichtfolie 9 eine nachteilige
Auswirkung von Längentoleranzen des Ankers vermieden, und beim Schalten auftretende
Funken können die Folie nicht beschädigen. Die gekröpften Polbleche 8 und 8' ragen
kontaktseitig (8b, 8b') berührungslos in die Spulenkörperöffnung 3a, wodurch sich
keine Kapillarspalte bilden können, und damit kann kein Gießharz zu den Kontaktflächen
vordringen.
[0014] Am Spulenflansch 4 bildet der Anker 6 in Fortsetzung ein Flußübergangsblech 11, welches
flach auf der Stirnseite des Spulenflansches 5 aufliegt. Über dieses Flußführungsblech
11 ist eine Abdichtfolie 12 gelegt, welche ebenso wie die Abdichtfolie 9 als Verbundfolie
ausgebildet sein kann und beispielsweise mittels eines warmen Stempels auf der Spulenkörper-Stirnseite
befestigt wird. Ein rahmenförmiges Joch 13, bestehend aus zwei identischen, gegeneinander
um 180° verdreht angeordneten Jochbügeln 13a, ist um das gesamte Relais herum gelegt
und an der einen Stirnseite mit dem Dauermagneten 10 sowie an der anderen Stirnseite
mit dem Flußführungsblech 11 gekoppelt. Im Bereich der Spulenwicklung 2 überlappen
sich die Enden der beiden Jochbügel 13a; falls notwendig, können sie in diesem Bereich
auch miteinander verschweißt werden.
[0015] Das gesamte Relais ist in Vergußmasse 25 eingebettet. Zu diesem Zweck wird das fertig
montierte Relais einschließlich Dauermagnet und Joch jeweils in eine Gießform gebracht,
in die dann Vergußmasse eingefüllt wird. Um das Relais innerhalb der Vergußmasse richtig
zu positionieren, weist der Spulenkörper nach allen Seiten vorstehende Abstandsnoppen
14 auf. Im Bereich der Anschlußseite gehen diese Abstandsnoppen außerdem in Abstandsnasen
15 über, welche nicht vollständig in Vergußmasse eingebettet werden und in an sich
bekannter Weise dazu dienen, beim Einlöten des Relais auf Leiterplatten einen Abstand
zum Abziehen von Lötdämpfen zu gewährleisten.
[0016] In Fig. 5 ist der Spulenkörper 1 in einer perspektivischen Sicht auf den Spulenflansch
4 zusammen mit dem speziell angepaßten Anker 6 dargestellt. Der Anker wird mit den
bereits erwähnten Befestigungslappen 7 in Nuten 4a des Spulenkörperflansches 4 befestigt,
beispielsweise eingeklebt. Dabei liegt das an den Anker angeformte Flußübergangsblech
11 in einer stirnseitigen Vertiefung 16 des Spulenkörperflansches, deren Tiefe etwas
größer ist als die Dicke des Flußübergangsbleches 11. Um den Spulenkörperinnenraum
3 herum ist am Spulenflansch ein Wulst 17 angeformt, der an einer Seite in einer Ausnehmung
11a des Flußübergangsbleches liegt und sich an der anderen Seite der Spulenkörperöffnung
3 fortsetzt, dabei in der gleichen Ebene auch noch einen Getterraum 18 zur Aufnahme
einer säulenförmigen Gettertablette 19 mit umschließt. Der Getterraum 18 weist oben
und unten jeweils einen an die Kontur des säulenförmigen Getters 19 angepaßten Haltesteg
18a auf. Damit wird der Getter 19 an den Enden fixiert, während sein Mittelteil freiliegt,
so daß die Luft aus dem mit dem Getterraum 18 in Verbindung stehenden Spuleninnenraum
ungehindert an die Getteroberfläche gelangt.
[0017] In den zwei Ausnehmungen 20 des Wulstes 17 liegen zwei am Anker als Fortsätze angeformte
Nasen 21, die einen freigeschnittenen Abschnitt 22 des Ankers begrenzen. Dadurch ist
die freie Beweglichkeit des Ankers 6 auch nach dem Aufbringen der Abdichtfolie 12
gewährleistet, während andererseits die Nasen 21 an ihrer Endfläche genau eben mit
der Oberfläche des Wulstes 17 abschließen, so daß der Wulst 17 zusammen mit den Nasen
21 eine ebene Oberfläche für die Auflage der Abdichtfolie 12 (Fig. 1 und 2) bildet.
Damit kann diese Abdichtfolie als einfaches ebenes Blättchen auf die Stirnseite des
Spulenkörperflansches 4 aufgelegt und mit einem einfachen Stempel etwa durch Warmverformung
einer Folienschicht, befestigt werden. Beim Vergießen dringt das Gießharz auch in
die stirnseitige Vertiefung 16 und in die erweiterten Kammern 4b ein. Dadurch wird
der Anker 6 sowohl im Bereich seines Fluß- übergangsblechs 11 als auch seiner seitlichen
Lappen 7 zusätzlich durch das Harz fixiert.
[0018] Fig. 6 zeigt eine perspektivische Sicht auf die andere Seite des Spulenkörpers 1
mit dem Spulenflansch 5, auf welchem die Polbleche 8 bzw. 8' aufgesetzt werden. Der
Spulenkörperflansch 5 besitzt dabei einander gegenüberliegende, T-förmige Abstandsstücke
23, an welchen die Polbleche 8 bzw. 8' jeweils seitlich anliegen, wodurch der Kontaktabstand
bzw. der Arbeitsluftspalt zwischen beiden Polblechen festgelegt wird. Mit den Querstücken
23a greifen diese Abstandsstücke 23 jeweils mit Ausschnitten 8c bzw. 8c' der Polbleche
8 bzw. 8' ineinander, so daß sich ein labyrinthartiger Verlauf des zwischen beiden
Teilen gebildeten Spaltes ergibt. Dadurch wird das Einfließen von Vergußmasse in das
Spulenkörperinnere erschwert.
[0019] In den Randbereichen des Spulenflansches 5 sind Haltenasen 24 angeformt, an denen
sich die Polbleche 8 bzw. 8' in Ausschnitten 8d bzw. 8d' abstützen. Mit dieser Abstützung
werden die Polbleche 8 bzw. 8' gegen die Abstandsstücke 23 gepreßt, wobei Rippen 8e
bzw. 8e' für einen Toleranzausgleich sorgen. Die Höhe der Abstandsstücke 23 entspricht
genau der Dicke der Polbleche 8 bzw. 8', zweckmäßigerweise entspricht auch die Höhe
der Haltenasen 24 dieser Dicke. Dadurch ergibt sich auch im Bereich des Spulenflansches
5 eine die Spulenkörperöffnung umschließende ebene Auflagefläche für die Abdichtfolie
9.
[0020] Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, können die beiden Polbleche 8 und 8' zunächst völlig
identisch im Streifen ausgebildet sein. Es wird also lediglich ein Polblech 8 mit
zwei Anschlußstiften 8a bzw. 8a' ausgestanzt und gebogen. Danach wird je nach Einbaulage
entweder der Anschlußstift 8a' (beim Polblech 8) oder der Anschlußstift 8a (beim Polblech
8') vom Streifen abgeschnitten. Die beiden identisch ausgebildeten Polbleche werden
dann um 180° gegeneinander verdreht eingebaut.
[0021] Fertigungstechnisch noch günstiger ist es, wenn gemäß Fig. 11 die einzelnen identischen
Polbleche 8 bzw. 8' mit jeweils nur einem zwischenliegenden Anschlußstift 8a bzw.
8a' an einem Blechstreifen 25 ausgestanzt und geformt werden. Beim Vereinzeln wird
dann der Streifen entweder an den Trennstellen 26 durchschnitten, um Polbleche 8 mit
Anschlußstiften 8a zu erhalten, oder der Streifen wird an den Trennstellen 27 durchschnitten,
um Polbleche 8' mit Anschlußstiften 8a' zu erhalten.
[0022] In den Fig. 7 bis 10 ist ein abgewandeltes Relais in vier Schnittansichten dargestellt,
das die gleichen Vorteile wie das vorher beschriebene Ausführungsbeispiel auf weist.
Lediglich die Schaltachse des Ankers ist gegenüber dem vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel
gedreht, sie liegt nunmehr waagrecht. Ansonsten ist der Aufbau des Relais vergleichbar.
Es besitzt einen Spulenkörper 31
'mit einer Wicklung 32, einem Innenraum 33 und zwei Flanschen 34 und 35. Im Inneren
ist ein Anker 36 angeordnet, der an einer Seite über Befestigungslappen 37 am Spulenflansch
34 befestigt ist und mit seinem freien Ende zwischen zwei Polblechen 38 bzw. 38' umschaltbar
ist. Eine Abdichtfolie 39 liegt auf den Polblechen 38 bzw. 38', darauf ist ein vierpoliger
Dauermagnet 40 angeordnet. Auf der gegenüberliegenden Seite bildet der Anker zwei
seitlich angeformte Flußübergangsbleche 41. Diese Stirnseite ist mit einer Abdichtfolie
42 abgeschlossen, und zum Schließen der magnetischen Kreise ist ein Joch 43 vorgesehen.
In diesem Fall ist das Joch als U-förmiger Bügel ausgeführt, der mit seinem Mittelteil
am Dauermagneten 40 und mit seinen beiden Enden an den Flußübergangsblechen 41 anliegt.
[0023] An der Stirnseite des Spulenflansches 34 ist ein umlaufender Wulst 47 vorgesehen,
der die Spulenkörperöffnung 33 einschließlich eines Getterraumes 48 zur Aufnahme eines
Getters 49 umschließt und lediglich zwei Ausnehmungen 50 besitzt, in denen Haltestege
51 des Ankers liegen. Diese Haltestege schließen stirnseitig eben mit der Oberfläche
des Wulstes 47 ab, so daß eine ebene Auflagefläche für die Abdichtfolie 42 gebildet
ist.
[0024] Am anderen Spulenflansch 35 sind die Polbleche 38 bzw. 38' ebenfalls an die waagrechte
Lage des Ankers 36 angepaßt. Diese Polbleche 38 bzw. 38' liegen jeweils an Abstandsstücken
53 an und stützen sich am oberen bzw. am unteren Rand des Spulenflansches 35 an Haltenasen
54 ab. Die übrige Gestaltung entspricht dem vorherigen Ausführungsbeispiel. So entspricht
die Höhe der Abstandsstücke 53 und auch der Haltenasen 54 der Dicke der Polbleche
38- bzw. 38', so daß auch hier eine ebene Auflagefläche für die Abdichtfolie 39 geschaffen
wird. In vergleichbarer Weise ist auch dieses Relais schließlich in Gießharz eingebettet.
[0025] Das in den Fig. 12 und 13 dargestellte Relais ist im wesentlichen so aufgebaut wie
das Relais gemäß Fig. 1 bis 10.
[0026] Zur Führung der magnetischen Flüsse zwischen den beiden Stirnseiten des Relais ist
eine Jochanordnung vorgesehen, welche von zwei U-förmigen Blechbügeln 61 und 62 aus
ferromagnetischem Material gebildet ist. Die beiden Blechbügel 61 und 62 sind identisch
ausgebildet und gegeneinander um 180° gedreht, so daß sie von den beiden Seiten her
über das Relais geschoben werden können. Wie in Fig. 2 gezeigt, bedeckt dann jeweils
ein Mittelteil 61a bzw. 62a eine Längsseite des Relais neben der Spulenwicklung, während
die Endschenkel 61b, 61c sowie 62b und 62c an den Stirnseiten des Relais paarweise
übereinander liegen. So liegen die Endschenkel 61b und 62c vor dem Spulenflansch 5
in einer Ebene übereinander und bedecken die gesamte Stirnseite des Dauermagneten
10, während am anderen Ende des Relais die Endschenkel 61c und 62b in einer Ebene
liegend die Stirnseite am Spulenflansch 4 bedecken.
[0027] Jeder der beiden Blechbügel 61 und 62 bildet somit vom Dauermagneten 10 bis zum Flußübergangsblech
11 einen geschlossenen Flußpfad ohne zwischenliegenden Luftspalt, wodurch sich ein
guter Fluß des Magnetkreises ergibt. Dies gilt sowohl für den Fluß des Dauermagneten
10 als auch für den Steuerfluß von der Wicklung 2, der über die Polbleche 8 bzw. 8'
teilweise durch den dünnen Dauermagneten hindurch und teilweise über die Schmalseiten
der Polbleche auf die Blechbügel 61 und 62 gelangt und sich von dort über das Flußübergangsblech
11 sowie den Anker 6 schließt.
[0028] Die Fertigung der Blechbügel 61 und 62 ist sehr einfach, da sie ohne weiteres am
Streifen gestanzt werden können. Auch die Montage gestaltet sich ohne Schwierigkeiten;
zur Montageerleichterung sind die Endschenkel jeweils abgerundet. Diese Endschenkel
sind außerdem leicht nach innen vorgespannt, so daß sie zur Montage etwas aufgebogen
werden müssen und sich dann mit ihrer Vorspannung an die beiden Stirnseiten des Relais
anlegen. Das Relais kann dann mit den aufgesteckten Blechbügeln 61 und 62 in einer
zusätzlichen Schutzkappe oder ohne Schutzkappe in einer Form vergossen werden.
1. Elektromagnetisches Relais mit einem in einer axial durchgehenden Öffnung eines
Spulenkörpers angeordneten, zungenförmigen Anker, welcher mit einem Befestigungsende
im Bereich eines ersten Spulenflansches befestigt ist und mit seinem freien Ende im
Bereich des zweiten Spulenflansches zwischen zwei Polblechen umschaltbar ist, wobei
am Befestigungsende des Ankers ein auf dem ersten Spulenflansch aufliegendes Flußübergangsblech
ausgebildet ist, wobei die Polbleche zumindest mit einem Abschnitt flach auf der Stirnseite
des zweiten Spulenflansches aufliegen und an zwei in Verlängerung der Schmalseiten
des Ankers angeordneten Abstandsstücken des Spulenflansches anliegen, und wobei auf
den Stirnseiten sowohl des ersten Spulenflansches als auch des zweiten Spulenflansches
jeweils eine Abdichtfolie angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß am ersten Spulenflansch
(4, 34) ein Randwulst (17; 47) die Spulenkörperöffnung (3; 33) umschließt, welcher
lediglich an zwei gegenüberliegenden Seiten von zwei der Höhe des Wulstes (17; 47)
entsprechenden Haltestegen (21; 51) des Ankers (6; 36) durchsetzt wird, daß die Abstandsstücke
(23; 53) am zweiten Spulenflansch (5; 35) mit einer der Dicke der Polbleche (8, 8';
38; 38') entsprechenden Höhe über die Stirnfläche des Spulenflansches (5; 35) vorstehen
und daß die Polbleche (8, 8'; 38, 38') zwischen den Abstandsstücken (23; 53) und jeweils
am Rand des Spulenflansches (5; 35) vorgesehenen Haltenasen (24; 54) positioniert
sind.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den Polblechen
(8, 8'; 38, 38') einerseits und den Abstandsstücken (23; 53) andererseits gebildeten
Spalte labyrinthartig gewinkelt sind.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsstücke (23;
53) T-förmig ausgebildet sind.
4. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Polbleche
(8, 8'; 38, 38') im Bereich zwischen den Abstandsstücken (23; 53) zum Anker hin gekröpft
ausgebildet sind und berührungslos in die Spulenkörperöffnung (3a) hineinragen.
5. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Polbleche
(8, 8') - abgesehen von ihren Anschlußstiften (8a, 8a') - symmetrisch bezüglich der
Spulenachse ausgebildet und angeordnet sind.
6. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Anker
(6; 36) an seinem Befestigungsende (6a; 36a) gegenüber der Abdichtfolie (12; 42) freigeschnitten
ist und lediglich zwei bündig in dem Randwulst (17; 47) liegende Nasen (21) bzw. Stege
(51) aufweist.
7. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Anker
(6; 36) an seinem Befestigungsende (6a) seitliche Lappen (7) aufweist, welche in Nuten
(4a) des Spulenkörpers befestigt und durch Gießharz in erweiterten Kammern (4b) des
Spulenkörpers (1) zusätzlich fixiert sind.
8. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß in einem
Spulenflansch (4) ein mit dem Spulenkörperinnenraum (3) in Verbindung stehender Getterraum
(18) eingeformt ist, welcher an die Konturen eines säulenförmigen Getters (19) angepaßte
Haltestege (18a) aufweist, derart, daß der Getter (19) an seinen Enden fixiert ist
und in seinem Mittelbereich frei liegt.
9. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß auf den Polblechen
(8, 8'; 38, 38') ein flacher, vierpoliger Dauermagnet (10; 40) angeordnet ist und
daß ein rahmenförmiges bzw. bügelförmiges Joch (13; 43) das Relais umschließt.
10. Relais nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Joch (13) aus zwei identischen,
gegeneinander um 180° gedrehten und einander im'Wicklungsbereich überlappenden Blechbügeln (13a) besteht.
11. Relais nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß das Joch als einstückiger
Rahmen ausgebildet ist, der im Bereich der Spulenwicklung zum Toleranzausgleich deformiert
ist.
12. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Jochanordnung
aus zwei gegensinnig auf das Relais aufgesteckten U-förmigen Blechbügeln (61, 62)
gebildet ist, deren Mittelabschnitte (61a, 62a) achsparallel beiderseits der Spule
(2) verlaufen und deren Endschenkel (61b, 61c; 62b, 62c) jeweils paarweise vor den
beiden Stirnseiten des Relais in je einer gemeinsamen Ebene übereinander liegen, wobei
die aneinander angepaßten Flächen der aneinander stoßenden Endschenkel (61b, 62c;
61c, 62b) beider Blechbügel (61, 62) gemeinsam im wesentlichen die gesamte Stirnfläche
des Relais bedecken.
13. Relais nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß beide Blechbügel (61, 62)
im wesentlichen identisch ausgebildet sind und gegeneinander um 180° verdreht am Relais
angeordnet sind.
14. Relais nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet , daß die gegenüber dem
Mittelabschnitt (61a, 62a) etwa die halbe Breite aufweisenden Endschenkel (61b, 61c;
62b, 62c) an einer Seite des Mittelteils (61a, 62a) im unteren Bereich und an der
anderen Seite des Mittelteils im oberen Beeich angeformt sind.
15. Relais nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Endschenkel
(61b, 61c; 62b, 62c) der Jochbügel (61, 62) jeweils zum Spulenkörper (1) hin vorgespannt
sind.
16. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß es allseitig
von einer Vergußmasse (25) umschlossen ist, die lediglich von den Anschlußstiften
(8a, 8a'; 38, 38': 26) sowie von an jeder Außenseite vorgesehenen Abstandsnoppen (14)
des Spulenkörpers (1; 31) durchsetzt ist.
17. Verfahren zur Herstellung eines Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Polbleche (8, 8') identisch mit an zwei gegenüberliegenden
Seiten angeformten Anschlußfahnen (8a, 8a') geschnitten und gebogen werden, daß dann
je nach vorgesehener Einbaulage eine der Anschlußfahnen (8a; 8a') im Streifen abgeschnitten
und die beiden Polbleche (8, 8') gegeneinander um 180° verdreht auf den zweiten Spulenkörperflansch
(5) aufgesteckt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Polbleche (8, 8')
jeweils aus einem Blechstreifen (25) über einen Anschlußstift (8a, 8a') zusammenhängend
ausgeschnitten werden, wobei durch unterschiedliches Abtrennen (26, 27) der Anschlußstifte
(8a, 8a') die Polbleche für unterschiedliche Einbauseiten gewonnen werden.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet , daß nach dem Bestücken
des Spulenkörpers (1; 31) mit den Polblechen (8, 8'; 38, 38') und dem Anker (6; 36)
an beiden Stirnseiten eine Verbundfolie (9, 12; 39, 42) mit erwärmten Stempeln aufgebracht
wird, daß der Dauermagnet (10; 40) und das Joch (13, 43) aufgesetzt werden und daß
das Relais in einer Form vergossen wird.