[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Mischen pulverförmiger
oder feinkörniger Materialien mit Flüssigkeiten gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Geräte zum kontinuierlichen HersteLLen homogener und feinkörniger Mischprodukte aus
festen pulverförmigen Stoffen mit einem viskosen Stoff sind bekannt und beispielsweise
als sogenannte MeLassiermaschinen im Einsatz. Mit derartigen Melassiermaschinen werden
mehlförmige Produkte mit MeLasse und anderen Flüssigkeiten unterschiedlicher Viskosität
gleichmäßig angereichert. GLeichzeitig erfolgt eine Dosierung mehrerer Flüssigkeiten,
z.B. von Hand, halb- oder vollautomatisch. Derartige Mischprodukte werden in Kraftfutterwerken
benötigt. Bei den bekannten Einrichtungen erfolgt die Vermischung der verschiedenen
Stoffe über eine Mischschnecke, der der Feststoffanteil und die FLüssigkeit zugeführt
wird. Der Kraftaufwand zum Antrieb dieser bekannten Maschinen ist hoch, der Leistungsgrad
eingeschränkt, und um ein klumpenfreies Endprodukt zu erzielen, sind hohe Steueraufwendungen
und Kontrollmaßnahmen erfordertich.
[0003] Aus der DE-PS 838 593 ist eine gattungsbildende Verfahrensweise und Vorrichtung bekannt.
Bei dieser bekannten Verfahrensweise wird der FLüssigkeitsanteil durch eine zentrale
Welle unter die Feststoffstreuteller geführt und dann nach oben abgeschleudert. Hierbei
trifft also der so erzeugte Flüssigkeitsschleier von unten auf den Feststoffschleier
und beide Komponenten werden dann zum äußeren Rand des Mischbehälters geführt. Bei
einer solchen Anordnung ist keine vollständige Durchmischung zwischen FLüssigkeit
und Feststoff mögLich, da sich der Flüssigkeitsschleier schichtartig an den im wesentlichen
horizontal und teilweise nach unten gerichteten Feststoffschleier anlegt. Eine Durchdringung
der Flüssigkeit durch den Feststoffschleier ist wohl kaum erreichbar. Eine Zuführung
unterschiedlicher Viskosität aufweisender FLüssigkeiten ist bei der bekannten Verfahrensweise
und Vorrichtung überhaupt nicht vorgesehen.
[0004] Die Durchmischung, d.h. die innige Mischung zwischen Feststoff und Flüssigkeit, wird
mit einer solchen Verfahrensweise und einer solchen Einrichtung nicht in dem angestrebten
Umfang erreicht.
[0005] Der Erfindung Liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren nach Anspruch
1 und die gattungsgemäße Vorrichtung nach Anspruch 4 dahingehend zu verbessern, daß
der Kontakt der unterschiedlichen Stoffe erhöht und damit die Separationsgefahr erniedrigt,
andererseits der Kraftaufwand für die innige Mischung verringert wird und schließlich
hohe Flüssigkeitsmengen klumpenfrei dem Feststoff zugesetzt werden können.
[0006] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Verfahrensmerkmale des
kennzeichnenden TeiLes des Hauptanspruches gelöst.
[0007] Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Einrichtung ist durch die kennzeichnenden
MerkmaLe des Anspruches 4 charakterisiert.
[0008] Durch diese VorschLäge wird ein Verfahren und ein Gerät geschaffen, das zum kontinuierlichen
Herstellen homogener und feinkörniger Mischprodukte aus festen pulverförmigen Stoffen
mit einem viskosen Stoff geeignet ist, wobei die beiden Stoffe mit unterschiedlicher
Geschwindigkeit in sich kreuzenden Wurfbahnen aufeinandertreffen. überraschenderweise
wurde festgestellt, daß gegenüber den bekannten Mischsystemen mit dieser Verfahrensweise
und dieser Einrichtung eine Krafteinsparung von über 8
0 % möglich ist und daß aber gleichzeitig bei größerer Leistung in einem Arbeitsgang
höhere FLüssigkeitsmengen kLump- und separationsfrei dem Feststoffanteil innig beigemischt
werden können.
[0009] VorteiLhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen
Einrichtung sind in den Unteransprüchen definiert.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Die Zeichnung zeigt dabei in
Fig. 1 schaubildlich und teilweise aufgeschnitten einen Mischbehälter zur Durchführung
des Verfahrens und in
Fig. 2 schematisch den Mischvorgang.
[0011] In der Zeichnung ist mit 1 ein MischbehäLter bezeichnet, dem über eine Feststoff-Fördervorrichtung
2 Feststoff zugeführt werden kann, beispielsweise MehL oder mehlartige Produkte. Die
in der Kraftfutterindustrie eingesetzten mehlartigen Produkte umfassen Korngrößen
von 0,01 bis etwa 2 mm und werden trotz dieser teilweisen GranuLatform noch als mehLartige
Produkte bezeichnet.
[0012] Mit 3 ist eine Flüssigkeitsfördervorrichtung bezeichnet, die eine ZufuhrLeitung 4
aufweist, die zu einem Misch- und Speisekopf 5 führt. Von diesem Misch- und Speisekopf
5 wird eine HohLweLLe 6 beschickt, die vorzugsweise zentrisch im MischbehäLter 1 angeordnet
ist und an ihrer Außenseite festgelegt mehrere Flüssigkeitsverteilteller 7 trägt.
Die Flüsstgkeitsverteilteller 7 sind dabei als flache Kegelstumpfabschnitte ausgebildet,
die von ihrer Befestigung an der Welle 6 ab nach außen geneigt sind. In der HohLweLLe
6 sind oberhalb jedes Flüssigkeitsverteiltellers 7 Austrittsöffnungen für die FLüssigkeit
angeordnet, wobei in der Zeichnung diese Austrittsöffnung bei 8 erkennbar ist. Sind
mehrere Flüssigkeitsverteilteller 7 auf der HohLweLLe 6 übereinander angeordnet, dann
können die durch die FLüssigkeitsaustrittsöffnungen 8 gebildeten Querschnitte unterschiedlich
sein, so daß sichergestellt ist, daß unabhängig von seiner HöhenLage jeder Flüssigkeitsverteilteller
7 mit einer gleichen FLüssigkeitsmenge beschickt wird. Eine Dosiereinrichtung für
unterschiedliche Flüssigkeiten ist in der Zeichnung aus übersichtlichkeitsgründen
nicht dargestellt.
[0013] Von unten mündet in den Mischbehälter 1 die Feststoff-Fördervorrichtung 2, die vorzugsweise
als Zufuhrschnecke 9 ausgebildet ist, die innerhalb eines Schneckenrohres 1o angeordnet
ist. Die eigentliche Schneckenwelle 11 trägt an ihrem oberen Ende einen Streuteller
12, der eine aus der Zeichnung deutlich ersichtliche konkave Form aufweist und über
die Schneckenwelle 11 in eine umdrehende Bewegung versetzt wird. Mit 14 ist in der
Zeichnung der Antriebsmotor für die ebenfalls umlaufend angetriebene Hohlwelle 6 bezeichnet.
[0014] Vorzugsweise weist der Streuteller 12 eine Umdrehüngsrichtung auf, die entgegengesetzt
der Umdrehungsrichtung der Flüssigkeitsverteilteller 7 gerichtet ist. Auch können
beide Teller, d.h. der Streuteller 11 und die Flüssigkeitsverteilteller 7, unterschiedliche
Geschwindigkeiten aufweisen.
[0015] Der über die Feststoff-Fördervorrichtung 2 zugeführte Feststoffanteil wird durch
den umlaufenden Streuteller 2, wie dies besonders deutlich die Fig. 2 zeigt, in Form
einer Wurfparabel P vom äußeren Rand des Streutellers 2 zur Gehäuseinnenwand 15 des
MischbehäLters 1 geschleudert, wobei der Streuteller 12 so geformt ist, daß eine nach
oben und außen gerichtete Wurfparabel P erzielt wird.
[0016] Aus der Zeichnung sowohl in Fig. 1 wie auch in Fig. 2 ist weiterhin ersichtlich,
daß die FLüssigkeitsteller 7 innerhalb des so gebildeten Feststoff-Freiraumes innerhalb
des Mischbehälters 1 angeordnet sind. Hierdurch werden die von der Außenkante der
Flüssigkeitsverteilteller 7 aufgrund der UmLaufbewegung der Flüssigkeitsverteilteller
7 abgeschleuderten FLüssigkeitspartikeLchen nach außen und unten innerhalb des Mischbehälters
1 gezwungen und durchdringen dabei die Wurfparabel P der nach außen, oben und dann
nach unten abgeschleuderten FeststoffteiLchen. Dies ist aus Fig. 2 deutlich zu erkennen,
wobei in Fig. 2 gestrichelt die Wurfbahn der Feststoffteilchen und punktiert die Wurfbahnen
der FLüssigkeitsteiLchen eingezeichnet sind.
[0017] Aufgrund dieser Durchdringung und insbesondere aufgrund der entgegengesetzten Drehrichtung
des Streutellers 12 gegenüber dem Flüssigkeitsverteilteller 7 erfolgt ein inniges
Berühren aLLer Feststoffteilchen mit aLLen Flüssigkeitsteilchen, wobei, wie dies Fig.
2 auch verdeutlicht, ein doppeltes Durchdringen der FLüssigkeitsteiLchen durch die
Wurfparabel P der Feststoffteilchen erzwungen wird. Die so mit FLüssigkeit angereicherten
Feststoffteilchen rieseln an der Gehäuseinnenwand nach unten ab und können unten abgezogen
werden.
[0018] Um ein Leichtes AbrieseLn des Mischproduktes an der Gehäuseinnenwand sicherzustellen,
kann diese entsprechend gleitfähig ausgebildet sein, beispielsweise eine entsprechende
Beschichtung aufweisen.
[0019] Die für die Förderung der FLüssigkeit in der Zufuhrleitung 4 erforderlichen Pumpen
sind ebenso wie die bereits erwähnten Dosiereinrichtungen aus übersichtlichkeitsgründen
nicht dargestellt.
1. Verfahren zum Mischen pulverförmiger oder feinkörniger Materialien mit Flüssigkeiten,
wobei der Feststoffanteil einem innerhalb eines Mischbehälters angeordneten, umlaufend
angetriebenen Streuteller zugeführt wird, vom Streuteller über den Streutellerrand
zur Gehäuseinnenwand des Mischbehälters abgeschleudert und die Flüssigkeit über einen
zentrisch zum Feststoffstreuteller angeordnet umlaufend angetriebenen Flüssigkeitsverteilteller
zur Gehäuseinnenwand derart abgeschleudert wird, daß auf dem Weg der FLüssigkeitströpfchen
zur Gehäuseinnenwand diese die Feststoffpartikelchen durchdringen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Feststoffanteil von unten durch den Schleier der FLüssigkeitströpfchen mit
einer nach oben und anschließend unten gerichteten Wurfparabel (P) geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlaufrichtung des Feststoffstreutellers
entgegengesetzt der UmLaufrichtung des oder der Flüssigkeitsverteilteller ausgerichtet
ist.
3. Verfahren wenigstens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffstreuteller
und die Flüssigkeitsverteilteller mit unterschiedlicher Geschwindigkeit umlaufend
angetrieben werden.
4. Vorrichtung zum Mischen eines pulverförmigen oder feinkörnigen Feststoffes mit
einer FLüssigkeit mit einem Mischbehälter (1) mit einer koaxial im MischbehäLter angeordneten
Feststoff-Fördervorrichtung (2), mit einem koaxial im MischbehäLter (1) angeordneten,
umlaufend angetriebenen, von einer Welle getragenen Feststoffstreuteller (12), der
von der Feststoff-Fördervorrichtung (2) beschickt wird, mit einer koaxiat im Mischbehälter
(1) angeordneten FLüssigkeitsfördervorrichtung (3), die von oben in den Mischbehälter
(1) mündet, mit einem koaxial im MischbehäLter 1 angeordneten, umlaufend angetriebenen
und von einer Welle getragenen Flüssigkeitsverteilteller (7), der von der Flüssigkeits-Fördervorrichtung
(3) beschickt wird, wobei der Feststoff und die FLüssigkeit derart abgeworfen werden,
daß sich ihre Wurfbahnen kreuzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoff-Fördervorrichtung
(2) von unten in den MischbehäLter (1) mündet, daß der Flüssigkeitsverteilteller (7)
oberhalb des Feststoffstreutellers (12) angeordnet ist, der zur Erzeugung eines nach
oben gerichteten Feststoffschleiers nach oben gekrümmt verläuft und daß der FLüssigkeitsverteilteller
(7) im Zentrum einer durch den Feststoffstreuteller (12) erzeugten Wurfparabel (P)
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoff-Fördervorrichtung
(2) als Zufuhrschnecke (9) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffstreuteller
(12) mit der Antriebswelle (11) der Zufuhrschnecke (9) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Flüssigkeitsverteilteller
(7) zentrisch übereinander angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Flüssigkeitsverteilteller
(7) von einer Welle getragen werden, die als Hohlwelle (6) ausgebildet ist und durch
die die FLüssigkeit der Oberfläche des oder der Flüssigkeitsverteilteller (7) zufließt.
9. Vorrichtung zumindest nach Anspruch 4 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung
mehrerer Flüssiakeitsverteilteller (7) die jeder Telleroberseite zugeordnete Austrittsöffnung
(8) für die Flüssigkeit aus der HohLweLLe (6) in Abhängigkeit der Höhe der Verteilteller
(7) unterschiedlich groß gewählt ist.
10. Vorrichtung zumindest nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
die FLüssigkeit führenden Zufuhrleitung (4) und der aLs HohLweLLe (6) ausgebildeten
FLüssigkeitszuleitung ein Misch- und Speisekopf (5) eingeschaltet ist.
11. Vorrichtung zumindest nach Anspruch 4 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlwelle
(6) mit einem eigenen Antriebsmotor (14) versehen ist.
12. Vorrichtung zumindest nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die
Flüssigkeitsverteilteller (7) als flache Kegetstumpfabschnitte ausgebildet sind, deren
äußerer Umfangsrand etwa mit der Vertikatprojektion der äußeren Umfangswand des Feststoffstreutellers
(12) fluchtet.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Innenwandung des Mischbehälters (1) kunststoffbeschichtet
ist.