[0001] Die Erfindung betrifft einen Taschen-Lockenwickler zum Frisieren von Haar mit einem
in ein Handgriffgehäuse einschiebbaren Aufwickeldorn gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Bei einem in der Praxis bekannten Taschen-Lockenwickler ist ein von Hand in das Handgriffgehäuse
zurückschiebbarer Aufwickeldorn mit mehreren Reihen von Zähnen ausgerüstet, die auf
dem Dorn feststehend angebracht sind. Dieser Aufwickeldorn, der mittels eines inneren
Heizstabes auch beheizbar ist, ist an einem im Handgriffgehäuse geführten Schiebeblock
um seine Längsachse drehbar gelagert, so daß auf ihn aufgerollte Haarlocken auch wieder
ausgerollt werden können. Zum Fixieren des Aufwickeldornes in seiner Ausschubsteilung
ist ein in eine Einrastöffnung des Gehäuses einrastbarer Druckknopf vorgesehen, der
in das Gehäuseinnere zurückgedrückt den Aufwickeldorn zum Zurückschieben in das Gehäuse
freigibt. Da dieser Aufwickeldorn nur mit seinen feststehenden Zähnen in das Handgriffgehäuse
zurückschiebbar ist, ist entweder ein größeres Gehäuse oder ein im Querschnitt kleinerer
Aufwickeldorn erforderlich. Die abstehenden Zähne erfordern zum Entfernen des Lockenwicklers
stets ein Aufrollen der geformten Haarlocke, wodurch diese wiederum weitgehend aufgelöst
wird. Es ist schon ein Lockenwickler mit umlegbaren bzw. einziehbaren Zähnen bekannt
(DE-AS 29 44 050). Die Zähne sind zu diesem Zweck an auf einem Wicklerrohr schwenkbar
gelagerten Schwenkstäben aufgereiht, wobei diese Schwenkstäbe von einer gegenüber
dem Wicklerrohr drehbaren Drehhülse mit Durchtrittsöffnungen für die Zähne umgeben
sind. Dabei bilden diese Durchtrittsöffnungen Anschlagkanten zum Aufrichten bzw. Umlegen
der Zähne. Dieser Aufwickeldorn erstreckt sich in Fortsetzung des Handgriffes, weshalb
dieser Lockenwickler zu lang ist, um als Taschen- oder Reise-Frisierstab dienen zu
können.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Lockenwickler mit einem zurückschiebbaren
Aufwickeldorn zu schaffen, dessen Zähne umleg- und wieder aufrichtbar sind und der
zusätzlich noch mit einer Ondulierschere ausgerüstet werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird an einem Lockenwickler gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 nach der Erfindung durch die-Kennzeichnungsmerkmale dieses Patentanspruches gelöst.
[0005] Weitere Merkmale der Erfindung sind in Unteransprüchen beansprucht.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung entsteht ein Taschen-Lockenwickler, der besonders
vorteilhaft ist und nicht nur die Vorzüge der bekannten Lockenwickler in sich vereinigt,
sondern auch gewährleistet, daß der Aufwickeldorn nur bei umgelegten Zähnen in das
Handgriffgehäuse eingeschoben werden kann. Zudem bietet dieser Lockenwickler noch
die Möglichkeit, ihn mit einer Ondulierschere auszurüsten, um so ein wirkliches Universal-Taschengerät
zu schaffen.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles,das auch in der
Zeichnung schematisiert dargestellt ist, näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen ausgezogenen Lockenwickler,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen zusammengeschobenen Lockenwickler,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Aufwickeldorn nach der Linie III-III der Fig. 1 und
Fig. 4 eine Stirnansicht zu Fig. 2.
[0008] Der dargestellte Lockenwickler setzt sich in wesentlichen aus einem Handgriffgehäuse
1 und einem Aufwickeldorn 2 zusammen. Letzterer besteht wiederum aus einem inneren
Wicklerrohr 3 und einer Dornhülse 5. Diese Dornhülse ist mit ihrem griffseitigen Ende
auf einem Bund 6 eines Schiebeblockes 8 festsitzend und unverdrehbar aufgezogen. Der
Schiebeblock ist ein im wesentlichen zylindrischer Körper (Fig. 2) mit seitlichen
Abflachungen 9 zur Führung im Handgriffgehäuse. In einem durchgehenden Zylinderhohlraum
10 des Schiebeblockes ist ein Einsteckende 11 des Wicklerrohres 3 um seine Längsachse
drehbar gelagert. In diesem Hohlraum 10 ist ferner eine Kontaktarmatur 12 eingesetzt,
an der über die Leitungsdrähte 13 ein im Wicklerrohr 3 eingesetzter Heizstab 15 angeschlossen
ist. Ein Schleifkontakt 16 steht mit einem Ringkontakt 17 einer Kabeleinführung 18
in Verbindung, die im Zylinderhohlraum 10 mittels einer Aufsetzkappe 20 drehbar gehalten
ist. An der Unterseite des Schiebeblockes ist mittels einer Federschwinge 22 ein Fixierknopf
23 eindrückbar befestigt. Dieser rastet in Auszugstellung des Aufwickeldornes 2 (Fig.
1) in eine Einrastöffnung 24 des Handgriffgehäuses 1 ein und arretiert somit diese
Auszugstellung. Eine Ausnehmung 25 ermöglicht ein ausreichendes Eindrücken des Fixierknopfes,
wodurch die Arretierung aufgehoben und der Schiebeblock im Handgriffgehäuse zurückgeschoben
werden kann, wie Fig. 2 zeigt. Der Fixierknopf 23 weist noch eine nach innen abstehende
Nase 26 auf, die in der Niederdrückstellung in eine Fixieröffnung 27 des Wicklerrohres
3 eingreift und auf diese Weise die Drehstellung des Wicklerrohres fixiert bzw. sich
der Fixierknopf nur dann zur Freigabe der Rückschubbewegung niederdrüoken läßt, wenn
sich das Wicklerrohr in dieser Fixierstellung befindet. In dieser Wicklerruhrstellung
sind die Zähne umgelegt und der Aufwickeldorn läßt sich in das Gehäuseinnere zurückschieben.
Dazu dient ein Handknauf 28, der mit dem Wicklerrohr 3 drehsicher verbunden ist.
[0009] In Längsmulden 30 des Wicklerrohres 3 sind auf den Umfang gleichmäßig verteilte Schwenkstäbe
31 eingelegt, auf denen sich die Zähne 32 befinden. In Fig. 3 sind diese Zähne in
die Ringnuten 36 des Wicklerrohres umgelegt, so daß sich die Zahnspitzen vollständig
im Inneren der Dornhülse 5 befinden. Diese Dornhülse ist mit Durchtrittsöffnungen
34 ausgestattet, deren Gleitflächen 35 in das Innere bzw. in die Ringnuten hineinragen.
Wird sodann das Wicklerrohr 3 im Uhrzeigersinn gegenüber der feststehenden Dornhülse
5 gedreht, dann werden die Zähne 32 durch die Gleitflächen 35 aufgerichtet und stehen
nach außen vor. Bei einer Drehung im entgegengesetzten Sinne werden hingegen die Zähne
durch die Anschlagkanten der Durchtrittsöffnungen 34 in das Innere umgelegt (Fig.
3).
[0010] Der zylindrische Schiebeblock 8 weist an einer Stelle radial abstehende Lagerwände
40 auf, zwischen denen sich eine Querachse 41 erstreckt, an der ein Ondulierscherenblatt
42 befestigt ist. Von seiner Auflagestellung auf der Dornhülse 5 (Fig. i), in der
es mittels einer Feder 44 gehalten wird, ist es hochschwenkbar (gestrichelt). Zu dieser
Betätigung erstreckt sich in Fortsetzung der Ondulierschere von der Querachse 41 ein
Schwenkhebel 45 in das Gehäuseinnere. Ein Drücker 46 ist mit seinem nach innen gerichteten
Nocken 47 auf diesen Schwenkhebel 45 niederdrückbar, wodurch das Scherenblatt hochgeschwenkt
wird. Der Drücker ist an seiner Vorderseite mittels eines Querstiftes 48 im Gehäuse
gelagert und zweckmäßig in Richtung Ausgangsstellung federbelastet. Das Handgriffgehäuse
selbst ist zur Aufnahme der Lagerwände 40 um einen Führungsschacht 50 erweitert, in
den sich die Ondulierschere mit ihrer Lagerung vollständig einfahren läßt. Gleichzeitig
bildet dieser Führungsschacht die Längsführung für den Schiebeblock mit dem Aufwickeldorn.
[0011] Zum Einsatz dieses Lockenwicklers wird zunächst der Aufwickeldorn 2 durch Erfassen
des Knaufes 28 aus dem Handgriffgehäuse herausgezogen, wobei die Wicklerzähne eingezogen
und die Ondulierschere auf der Dornhülse aufgelegt sind. Da die Ondulierschere in
der Regel nur so breit wie der Umfangsabstand zwischen zwei aufgerichteten Zahnreihen
ist, können die Zähne auch bei aufgelegter Ondulierschere aufgerichtet werden. Das
Einrollen einer Haarlocke kann also auch mit aufgelegter Ondulierschere ausgeführt
werden. Zum Abziehen des Lockenwicklers aus einer eingedrehten Locke werden die Zähne
durch Drehen am Knauf 28 nach innen umgelegt. Soll die Ondulierschere eingesetzt werden,
so genügt zum Hochklappen des Scherenblattes ein Druck auf den Drücker 46. Durch einfache
Dreh- und/oder Druckbewegungen können so abwechselnd verschiedene Haarbehandlungsvorgänge
mit diesem einen Gerät ausgeführt werden. Sind diese Frisierarbeiten beendet, dann
genügt ein Druck auf den Fixierknopf 23 und der Aufwickeldorn kann in das Gehäuse
zurückgeschoben werden, sofern sich der Fixierknopf 23 auch in die Fixieröffnung 27
hineindrücken läßt, was dann der Fall ist, wenn die Zähne vorher umgelegt worden sind.
[0012] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf einen Lockenwickler, bei dem die Zähne mittels
Gleitflächen 35 an den Durchtrittsöffnungen 34 aufrichtbar sind. Diese Aufrichtbewegung
kann auch durch andere im Innern der Dornhülse vorgesehene Anschlagflächen bewirkt
werden.
[0013] Wenn beim Ausführungsbeispiel die Dornhülse 5 feststeht und das Wicklerrohr 3 drehbar
gelagert ist, so schließt dies eine andere Lösung mit einer drehbaren Dornhülse und
feststehendem Wicklerrohr nicht aus. Die Dornhülse müßte dann in den Bereich des Fixierknopfes
23 verlängert und mit der Fixieröffnung 27 ausgestattet sein.
1. Taschen-Lockenwickler zum Frisieren von Haar mit einem in ein Handgriffgehäuse
(1) einschiebbaren Aufwickeldorn (2), der auf seinem Umfang mit radial abstehenden
Zähnen versehen und an einem im Gehäuseinnern längsverschiebbar geführten Schiebeblock
(8) drehbar gelagert ist, mit einem mittels einer Schwinge (22) am Schiebeblock befestigten
Fixierknopf (23), der in Auszugsstellung des Aufwickeldornes in eine Einrastöffnung
(24) des Handgriffgehäuses eingreift und in das Gehäuseinnere eindrückbar ist, um
den Aufwickeldorn zum Einschieben in das Gehäuse freizugeben, dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufwickeldorn (2) ein Wicklerrohr (3), in dessen auf den Umfang ver- teilten Längsmulden (30) mit Zahnreihen (32) ausgestattete Schwenkstäbe (31) um ihre
Längsachsen schwenkbar gelagert sind, sowie eine dieses Wicklerrohr (3) und die Schwenkstäbe
(31) umgebende und mit Durchtrittsöffnungen (34) für die Zähne (32) versehene Dornhülse
(5) aufweist, daß entweder das Wicklerrohr (3) oder die Dornhülse (5) am Schiebeblock
(8) drehbar gelagert ist, daß auf die Zähne einwirkende Aufricht-und Umleg-Organe
vorgesehen sind, die beim Drehen des Wicklerrohres (3) gegenüber der Dornhülse oder
umgekehrt, die Zähne (32) durch die Durchtrittsöffnungen (34) hindurch aufrichten
bzw. diese auf das Wicklerrohr um- . legen, und daß der drehbare Teil (3 oder 5) des
Aufwickeldornes eine Fixieröffnung (27) aufweist, die in der Umlegestellung der Zähne
(32) dem Fixierknopf (23) gegenüberliegt und ein Niederdrücken des Fixierknopfes zum
Auslösen der Rückschubarretierung ermöglicht.
2. Lockenwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Drehen des Wicklerrohres
(3) bzw. der Dornhülse (5) an seinem freien Ende ein Griffknauf (28) vorgesehen ist.
3. Lockenwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schiebeblock
(8) ein zylindrischer Körper mit seitlichen Abflachungen (9) zur Führung im Handgriffgehäuse
(1) ist.
4. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dornhülse (5) auf einem Bund (6) des Schiebeblockes (8) festsitzpnd aufgezogen und das Wicklerrohr (3) um seine Längsachse in einem Zylinderhohlraum
(10) des Schiebeblockes drehbar gelagert ist.
5. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf
dem Schiebeblock (8) ein um eine Querachse (41) von der Dornhülse (5) hochschwenkbares
Ondulierscherenblatt (42) gelagert ist.
6. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ondulierscherenblatt (42) auf der Innenseite der Querachse (41) einen Schwenkhebel
(45) aufweist, der in Auszugsstellung des Aufwickeldornes (2) mit einem im Handgriffgehäuse
(1) gelagerten Drücker (46) zum Hochklappen des Ondulierscherenblattes in Wechselwirkung
steht.
7. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Querachse (41) zwischen vom Schiebeblock (8) abstehenden Lagerwänden (40) gelagert
und das Handgriffgehäuse (1) auf der Länge des Verschiebeweges zur Aufnahme dieser
Lagerwände um einen Führungsschaft (50) erweitert ist.
8. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwenkhebel (45) der Ondulierschere zwischen den Lagerwänden (40) bewegbar ist.
9. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ondulierscherenblatt (42) eine Breite aufweist, die den Umfangsabstand zwischen den
benachbarten Zahnreihen nicht überschreitet.