(19)
(11) EP 0 140 342 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.05.1985  Patentblatt  1985/19

(21) Anmeldenummer: 84112891.1

(22) Anmeldetag:  25.10.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 19/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB LI NL

(30) Priorität: 28.10.1983 DE 3339175

(71) Anmelder: Schlüter, Werner
D-58644 Iserlohn (DE)

(72) Erfinder:
  • Schlüter, Werner
    D-58644 Iserlohn (DE)

(74) Vertreter: Schröter, Martin, Dipl.-Ing. 
Im Tückwinkel 22
D-58636 Iserlohn
D-58636 Iserlohn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sockelleiste


    (57) Vorgeschlagen wird ein Trägerprofil für die Ausbildung von aus Keramikplatten bestehenden Sockeln im Eckbereich zwischen dem Boden und der Wand eines Raumes, eines Balkons, Terrasse od.dgl..
    Ein solches Trägerprofil ist eine winkelförmige Sockelleiste 5 mit einem mit Durchbrüchen 56 versehenen ersten Befestigungsschenkel 55 und einem dazu senkrechten zweiten Schenkel 51, an dessen Außenseite im Bereich von Durchbrüchen 54 vorstehende Abstandselemente 52 vorgesehen sind.
    Wird eine an ihrer Befestigungsseite mit Mörtel 4 versehene Sockelplatte 7 gegen den zweiten Schenkel 51 gepreßt, so tritt der Mörtel durch die Durchbrechungen hindurch und bildet an der Außenseite des Schenkels nietkopfartige Mörtelelemente 41. Auf diese Weise sind die Sockelplatten 7 ausreichend mit dem Trägerprofil 5 verklammert. Bei Bewebungen des Bodens verschiebt sich daher die Sockelplatte zusammen mit dem Trägerprofil, so daß es zu keinem Abrissen zwischen den Bodenplatten 6 und den Sockelplatten 7 kommen kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine winkelförmige Sockelleiste zur Aufnahme von plattenartigen Belägen, insbesondere von Keramikplatten, welche Leiste einen mit Durchbrüchen versehenen ersten Befestigungsschenkel und einen dazu senkrechten zweiten Schenkel aufweist. Eine solche Sockelleiste ist aus dem DE-GM 80 25 553 bekannt. Sie dient zur Ausbildung des Eckbereiches zwischen Boden und Wand eines Raumes, eines Balkons oder einer Terrasse. Sie wird dabei mit ihrem ersten Befestigungsschenkel, der durchbrochen ist, auf dem Bodenmörtel od.dgl. eingebracht. Darauf werden die Keramikplatten aufgebracht, die sich mit dem durch die Durchbrechungen durchdringenden Mörtel verbinden. Der zweite Schenkel, der an der Wand anliegt, bildet durch seine entsprechende Gestaltung den Wandabschluß in Form eines Sockels. Dieser Abschlußschenkel wird mit einem geringen Abstand an der anschließenden Wand ohne zusätzliche Befestigungsmittel angelegt, so daß der Boden sich zusammen mit der Sockelleiste gegenüber der Wand verschieben kann, ohne daß es zu Spannungen kommt. In der Regel ist am oberen Ende des Abschlußschenkels nach der Einbringung der Sockelleiste ein dauererlastisches Dichtmaterial eingebracht.

    [0002] Neben solchen Sockelausbildungen, bei denen der eigentliche Sockel vom Abschlußschenkel der Sockelleiste gebildet wird, werden auch Sockel aus Keramikplatten gewünscht und gefertigt. Bei einer solchen Sockelausbildung werden auf die Bodenplatten im Anschluß an den Wandbereich die den Sockel bildenden Wandplatten aufgesetzt und mit entsprechendem Mörtel od.dgl. an der Wand befestigt. Durch die unterschiedlichen Wärmedehnungsbewegungen von Boden und Wand und auch durch die Nachgiebigkeit des Bodenaufbaues infolge der unter dem Boden verlegten Dämmplatten, kommt es zu Spannungen und zu Abrissen der Verbindungsschicht zwischen den Bodenplatten und den an der Wand befestigten Sockelplatten. Auch dauerelastische Fugenausbildungen in diesem Bereich können das aufgezeigte Problem nicht lösen.

    [0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine geeignete Trägervorrichtung auszubilden, mit der diese Spannungen im Anbindungsbereich von Boden und Wand bei Sockelausbildungen aus Plattenmaterial vermieden werden.

    [0004] Zur Lösung dieser Erfindungsaufgabe wird daher eine winkelförmige Sockelleiste der eingangs genannten Art vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß an der Außenseite des mit Durchbrüchen ausgestatteten zweiten Schenkels vorstehend Abstandselemente vorgesehen sind.

    [0005] Nach einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung sind dabei aus dem zweiten Schenkel Abstandsstege od.dgl. herausgeklinkt. Dabei können jeweils um einen als Bohrung ausgebildeten Durchbruch herum konzentrisch mit geringem Abstand mehrere Abstandsstege ausgebildet sein.

    [0006] Eine solche Sockelleiste wird durch den gelochten ersten Schenkel fest unter den Bodenplatten eingebunden und stellt ein Trägerprofil für die auf die Bodenplatten aufgesetzten Sockelplatten im entsprechenden Wandbereich dar.

    [0007] Bei Bewegungen im Boden vermag die Sockelleiste sich zusammen mit den Sockelplatten zu verschieben, so daß es zu keinen Spannungen zwischen den miteinander verbundenen Boden- und Sockelplatten kommt.

    [0008] Die Sockelplatten werden mit der darauf aufgebrachten Mörtelschicht gegen den zweiten Schenkel der Sockelleiste gepreßt. Dabei drückt sich der Mörtel in den durch die Abstandselemente freigehaltenen Raum durch die Durchbrüche im Schenkel hindruch und verklammert sich etwa pilzkopf- bzw. nietartig außen am zweiten Schenkel, ohne sich im wesentlichen mit dem Wandmaterial bzw. der dort aufgebrachten Dämmstoffschicht zu verbinden.

    [0009] Es erweist sich fertigungstechnisch als günstig jeweils um die in gleichen Abständen zueinander angeordneten Durchbrüche, vorzugsweise Bohrungen, im zweiten Schenkel etwa quadratisch,mit Abstand zum Durchbruch,unterbrochene Einschnitte auszubilden, in deren Eckbereichen jeweils ein Abstandssteg nach außen schräg herausgedrückt ist. Durch diese Ausklinkung entstehen weitere Durchbrüche, durch die Mörtelmaterial hindurchtreten kann. Dieses Mörtelmaterial vereinigt sich mit dem durch die zentrischen Durchbrüche hindurchgetretenen Mörtel, so daß der Mörtel noch zusätzlich die Stege umklammert. Über die Länge und die Höhe des zweiten Schenkels bilden sich daher eine Vielzahl von Verklammerungspunkten des Mörtels an der Leiste heraus, so daß eine innnige Verbindung mit den Sockelplatten entsteht.

    [0010] Anhand eines abgebildeten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung im folgenden näher erläutert. Es zeigen:

    Figur 1 eine Schnittdarstellung durch einen Boden- Wand-Eckbereich, in dem ein Sockel aus Keramikplatten ausgebildet ist,

    Figur 2 eine Sockelleiste in der Draufsicht,

    Figur 3 eine Innenansicht auf den zweiten Schenkel der Sockelleiste in Figur 2 und

    Figur 4 einen Schnitt nach der Linie I - I in Figur 3.



    [0011] Auf dem Boden 1 und der Wand 2 sind die mit der Ziffer 3 bezeichneten Wärmedämmplatten aufgebracht. Auf der auf dem Boden aufgelegten Mörtelschicht 4 ist der erste Schenkel 55 der insgesamt mit der Ziffer 5 bezeichneten Sockelleiste aufgedrückt. Eine solche Sockelleiste ist vorzugsweise ein abgekantetes Blechprofil, beispielsweise aus verzinktem Stahlblech. Der erste Schenkel 55 ist vorzugsweise in einer Stärke von o,5 bis 1 mm ausgebildet und besitzt in gleichmäßigen Abständen Durchbrechungen 56. Beim Aufdrücken diese Schenkels 55 auf der Mörtelschicht 4 tritt durch diese Durchbrechung 56 Mörtel nach oben durch. Mit diesem durchtretenden Mörtel wird die darauf aufgelegte Bodenplatte 6 befestigt.

    [0012] Die Sockelleiste 5 ist mit ihrem zweiten Schenkel 51 gegen die an der Wand 2 anliegende Dämmstoffplatte 3 geschoben. Die an der Außenseite des Schenkels 51 ausgebildeten Abstandselemente, beispielsweise schmale Abstandsstege 53, gewährleisten eine schmale Abstandsfuge 9.

    [0013] Wie insbesondere aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich ist, sind im zweiten Schenkel in gleichmäßigen Abständen voneinander Bohrungen 52 angeordnet. Um die Bohrungen herum sind jeweils quadratische unterbrochene Einschnitte ausgebildet. In den Eckbereichen dieser Einschnitte sind jeweils nach außen schräg stehend die Abstandsstege 53 herausgeklinkt. An den herausgeklinkten Stellen sind ebenfalls Durchbrüche 54 entstanden.

    [0014] Wird die an ihrer Befestigungsseite mit Mörtel 4 versehene Sockelplatte 7 gegen den Schenkel 51 gepreßt, so tritt der Mörtel durch die Durchbrechungen 52 und 54 hindurch und bildet an der Außenseite des Schenkels nietkopfartige Mörtelelemente 41. Nach der Erhärtung des Mörtels oder eines geeigneten Klebers in der Abstandsfuge 9 ist eine sichere Verklammerung der Platten 7 mit dem Leistenschenkel 51 erreicht, an dessen glatten Innenflächen sich die Platten nur schwer ankleben lassen.

    [0015] Zur Abdichtung des oberen Spaltes wird in der Regel eine dauerelastische Dichtung 8 vorgesehen.

    Zusammenfassung der Bezugszeichen



    [0016] 

    1 Boden

    2 Wand

    3 Wärmedämmung

    4 Estrich

    41 Mörtelelement

    5 Trägerprofil

    51 Schenkel

    52 Bohrung

    53 Abstandssteg

    54 Durchbruch

    55 Schenkel

    56 Durchbrechung

    6 Fliede

    7 Sockelplatte

    8 elastische Dichtung

    9 Abstandsfuge




    Ansprüche

    1. Winkelförmige Sockelleiste zur Aufnahme von plattenartigen Belägen, insbesondere von Keramikplatten, welche Leiste einen mit Durchbrüchen versehenen ersten Befestigungsschenkel und eine dazu senkrechten zweiten Schenkel aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite des mit Durchbrüchen (54) ausgestatteten zweiten Schenkels (51) vorstehend Abstandselemente (52) vorgesehen sind.
     
    2. Sockelleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem zweiten Schenkel (51) Abstandsstege (52) od.dgl. herausgeklinkt sind.
     
    3. Sockelleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils um einen als Bohrung (52) ausgebildeten Durchbruch herum konzentrisch mit geringem Abstand mehrere Abstandsstege (52) ausgebildet sind.
     
    4. Sockelleiste nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils um oie in gleichen Abständen zueinander angeordneten Durchbrüche (52) im zweiten Schenkel (51) etwa quadratisch, mit Abstand zum Durchbruch (52) unterbrochene Einschnitte gebildet sind, in deren Eckbereichen jeweils ein Abstandssteg (52) schräg nach außen herausgedrückt ist.
     




    Zeichnung