(19)
(11) EP 0 140 346 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.05.1985  Patentblatt  1985/19

(21) Anmeldenummer: 84112903.4

(22) Anmeldetag:  25.10.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 88/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 02.11.1983 DE 8331441 U

(71) Anmelder: LOLIFT Verwaltungs GmbH
D-2200 Elmshorn (DE)

(72) Erfinder:
  • Lehmann,Rolaf
    D-2200 Elmshorn (DE)

(74) Vertreter: Gauger, Hans-Peter, Dipl.-Ing. 
Müller, Schupfner & Gauger Postfach 10 11 61
D-80085 München
D-80085 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Grossraum-Transportbeutel für Schüttgut


    (57) O Bei einem Großraum-Transportbeutel für Schüttgut ist die Beutelwand (1) aus einem Zuschnitt eines synthetischen Fasergewebes gebildet, dessen längs zweier Schnittkanten über die volle Beutelhöhe reichende Verbindungsnaht (2) als eine Zick-Zack-Naht zur Bereitstellung einer mit einem nahtlos ausgebildeten Rundgewebe vergleichbaren Festig- keit bezüglich des Berstdruckes ausgeführt ist.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Großraum-Transportbeutel für Schüttgut, bei dem die Beutelwand aus einem Zuschnitt eines Fasergewebes besteht, der längs zweier, in Kett- oder Schußfadenrichtung verlaufender Schnittkanten mit einer über die volle Beutelhöhe reichenden Verbindungsnaht versehen ist.

    [0002] Bei einem aus dem DE-GM 78 30 440 bekannten Transportbeutel dieser Art ist die Verbindungsnaht als eine auf einer Kettelmaschine mit einem Nähdurchgang ausgeführten Doppelstichnaht ausgebildet. Damit diese Verbindungsnaht bei einer Nutzlast von wenigstens einer Tonne einen bezüglich des Berstdruckes genügend großen Sicherheitsfaktor erhält, ist die Beutelwand mit vier weiteren, parallel zu der Verbindungsnaht verlaufenden Eckennähten versehen, die ebenfalls als Doppelstichnähte ausgeführt sind. Die Eckennähte unterteilen die Beutelwand in vier paarweise parallele Seitenwände des Beutels. Die Verbindungsnaht ist in der Mitte einer dieser Seitenwände ausgebildet. Für eine weitere Vergrößerung des Sicherheitsfaktors ist eine Ausrichtung aller Nähte in der Kettfadenrichtung des Fasergewebes und eine Übernähung wenigstens der Eckennähte unter Verwendung desselben Fadens vorgesehen. Der bekannte Transportbeutel weist daneben noch einen separat angenähten Boden mit einem an einer zentralen Stelle angenähten Entleerungsrohr, einen ebenfalls separat angenähten Deckel mit einem an einer entsprechenden zentralen Stelle angenähten Füllrohr und vier gemeinsam mit den Eckennähten angenähte U-förmige Trageschlaufen auf. Die Herstellung dieses bekannten Großraum-Transportbeutels ist daher relativ aufwendig und kostenungünstig.

    [0003] Bei einem gattungsähnlichen Transportbeutel gemäß der DE-PS 24 16 169 besteht die Beutelwand aus einem Rundgewebe, an das ein Boden und ein Deckel mit einer durch einen Schnurzug verschließbaren Einfüllöffnung separat angenäht sind. In jeweils einer etwa S- oder Z-förmigen Fältelung der Beutelwand sind die beiden Schlaufenenden von Trageschlaufen vernäht. Um mit einem Transportbeutel dieser Ausbildung eine mit den gattungsgleichen Transportbeuteln vergleichbare Festigkeit gegenüber dem Berstdruck mit einem übereinstimmenden Sicherheitsfaktor zu erhalten, müßte das Rundgewebe bei einer gleichen Beutelgröße aus wesentlich stärkeren und gleichzeitig dichter eingestellten Fäden als in der Praxis üblich gewebt sein, was aber zu Schwierigkeiten bei der Herstellung des Rundgewebes mit vorhandenen Webmaschinen führt. Das Weben eines Rundgewebes ist außerdem wesentlich teurer als das Weben des bei den gattungsgleichen Transportbeuteln verwendeten Flachgewebes. Solche gattungsähnlichen Transportbeutel scheiden daher unter Berücksichtigung insbesondere des Sicherheitsfaktors für einen Transport von Schüttgut aus, wenn dafür ein Füllvolumen von etwa 1 m3 und eine Nutzlast bis maximal etwa 1250 kg verlangt wird und ihre zulässige Verwendung einen Falltest aus einer freien Fallhöhe von 120 cm unbeschädigt aushalten muß.

    [0004] Die durch die Patentansprüche gekennzeichnete Erfindung löst die Aufgabe, einen Großraum-Transportbeutel für Schüttgut der angegebenen Gattung bereitzustellen, der unter Berücksichtigung der vorerwähnten Bedingungen für einen Falltest kostengünstiger herstellbar ist und dabei eine mit den bekannten Transportbeuteln vergleichbare Festigkeit bezüglich des Berstdruckes aufweist.

    [0005] Durch die nach der Erfindung vorgesehene Ausbildung der Verbindungsnaht als eine Zick-Zack-Naht, die mit einer normalen Einnadel-Nähmaschine ausgeführt werden kann, entfällt die Notwendigkeit für das Vorsehen besonderer Eckennähte. Die Beutelwand ist somit nur mit einer einzigen Naht versehen, deren in der Nahtrichtung ausgerichtetes Nahtbild bei einer kantenseitigen Überlappung des Gewebezuschnittes von etwa 10 bis 20 cm eine Länge von beispielsweise etwa 10 cm haben kann. Diese einzige Naht entwickelt eine mit einem nahtlos aus entsprechend starken und gleichzeitig dichter eingestellten Fäden ausgebildeten Rundgewebe vergleichbare Festigkeit, wenn für Vergleichszwecke die Bedingungen des Falltestes zu grunde gelegt werden. Wegen des Wegfalls von besonderen Eckennähten ist damit ein solcher Großraum-Transportbeutel jetzt wesentlich kostengünstiger herstellbar. Gleichzeitig wird damit auch ein größerer Freiheitsgrad für eine beabsichtigte Anbringung von Trageschlaufen an der Einfüllöffnung des Beutels erhalten, wobei unverändert die Möglichkeit für ein separates Annähen eines Bodens und eines Deckels, jeweils mit oder ohne ein besonderes Entleerungs- bzw. Füllrohr besteht. Das Annähen solcher Trageschlaufen zusammen mit einem einfach oder doppelt vorhandenen Gewebestreifen ebenfalls mit einer Zick-Zack-Naht ergibt dann gleichzeitig eine weitere Materialfestigkeit der Beutelwand sowie eine verstärkte Haltekraft der Trageschlaufen in den Bereichen, die beim Füllen des dabei beispielsweise an den Haken eines Lastkranes oder an die Zinken der Gabel eines Gabelstaplers angehängten Beutels sowie auch bei dessen Transport materialmäßig am stärksten beansprucht sind.

    [0006] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfingungsgemäßen Großraum-Transportbeutels ist in einer Perspektivansicht in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben.

    [0007] Der für die Füllung mit einem Schüttgut von in der Regel wenigstens einer Tonne Nutzlast vorgesehene Transportbeutel weist eine Beutelwand 1 auf, die aus einem Zuschnitt eines synthetischen Fasergewebes mit einer Zugfestigkeit von wenigstens etwa 197 N/cm2 besteht. Der Zuschnitt ist dabei rechteckig mit einerFertiglänge von beispielsweise 380 cm und einer Breite entsprechend der gewünschten Beutelhöhe ausgeführt. Die Höhenkanten dieses Zuschnittes sind für die Bildung einer Verbindungsnaht 2 vorgesehen. Sie können entweder in der Kett- oder in der Schußfadenrichtung des Gewebes verlaufen und sind zweckmäßig über eine Breite von etwa 2 cm gesäumt. Zur Bildung der Verbindungsnaht 2, die als eine Zick-Zack-Naht mit einer in Nahtrichtung ausgerichteten Länge des Nahtbildes von etwa 10 cm ausgebildet wird, erfahren die gesäumten Schnittkanten des Zuschnittes eine Überlappung 3 von beispielsweise 20 cm, bevor die Zick-Zack-Naht mittels einer normalen Einnadel-Nähmaschine genäht wird.

    [0008] An die Beutelwand 1 sind vier etwa U-förmige Trageschlaufen 4 gemeinsam mit einem ihre beiden Schlaufenenden jeweils überdeckenden Gewebestreifen 5 angenäht. Das Annähen der Trageschlaufen 4 und der Gewebestreifen 5 ist ebenfalls mit einer Zick-Zack-Naht verwirklicht. Die Gewebestreifen 5 können aus dem gleichen Fasergewebe wie die Beutelwand 1 oder aus einem anderen Material bestehen. Ihr Annähen an die Beutelwand erfolgt zweckmäßig erst nach dem Nähen der Verbindungsnaht 2 in einer solchen wechselseitigen Anordnung, daß die vier Trageschlaufen 4 die vier oberen Ecken des Beutels überkreuzen.

    [0009] Der Beutel weist weiterhin einen mittels einer überwendlings- oder Sicherheitsnaht 6 separat angenähten Boden 7 und einen ebenfalls saparat angenähten Deckel 8 auf. An einer zentralen Stelle des Bodens 7 ist ein Entleerungsrohr 9 separat angenäht, während an einer entsprechenden zentralen Stelle des Deckels 8 ein Füllrohr 10 ebenfalls separat angenäht ist. Für andere Ausführungsformen des Beutels kann an dem Boden 7 auf das Rohr 9 verzichtet werden. Statt eines mit dem Rohr 10 versehenen Deckels 8 kann auch ein Deckel verwendet sein, der beispielsweise eine durch einen Schnurzug verschließbare Einfüllöffnung aufweist. Die vier Trageschlaufen können schließlich durch ein Einpunkt-Hebeelement der Ausführungsform gemäß dem DE-GM 79 36 129 ersetzt sein.


    Ansprüche

    1. Großraum-Transportbeutel für Schüttgut, bei dem die Beutelwand (1) aus einem Zuschnitt eines Fasergewebes besteht, der längs zweier, in Kett- oder Schußfadenrichtung verlaufender Schnittkanten mit einer über die volle Beutelhöhe reichende Verbindungsnaht (2) versehen ist, dadurch gekennzeichnet , daß die Verbindungsnaht (2) als eine Zick-Zack-Naht mit einer in Nahtrichtung ausgerichtete Länge des Nahtbildes von etwa 10 cm ausgebildet ist.
     
    2. Großraum-Transportbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Schnittkanten des Fasergewebes an der Verbindungsnaht (2) eine Überlappung (3) von etwa 10 bis 20 cm aufweisen.
     
    3. Großraum-Transportbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß an die Beutelwand (1) wenigstens ein Boden (7) mittels einer überwendlings- oder Sicherheitsnaht (6) separat angenäht ist.
     
    4. Großraum-Transportbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß an die Beutelwand (1) die beiden Schlaufenenden von etwa U-förmigen Trageschlaufen (4) gemeinsam mit einem unterlegten und/oder überdeckenden Gewebestreifen (5) mittels einer Zick-Zack-Naht angenäht sind.
     




    Zeichnung