[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Großraum-Transportbeutel für Schüttgut, bei
dem die Beutelwand aus einem Zuschnitt eines Fasergewebes besteht, der längs zweier,
in Kett- oder Schußfadenrichtung verlaufender Schnittkanten mit einer über die volle
Beutelhöhe reichenden Verbindungsnaht versehen ist.
[0002] Bei einem aus dem DE-GM 78 30 440 bekannten Transportbeutel dieser Art ist die Verbindungsnaht
als eine auf einer Kettelmaschine mit einem Nähdurchgang ausgeführten Doppelstichnaht
ausgebildet. Damit diese Verbindungsnaht bei einer Nutzlast von wenigstens einer Tonne
einen bezüglich des Berstdruckes genügend großen Sicherheitsfaktor erhält, ist die
Beutelwand mit vier weiteren, parallel zu der Verbindungsnaht verlaufenden Eckennähten
versehen, die ebenfalls als Doppelstichnähte ausgeführt sind. Die Eckennähte unterteilen
die Beutelwand in vier paarweise parallele Seitenwände des Beutels. Die Verbindungsnaht
ist in der Mitte einer dieser Seitenwände ausgebildet. Für eine weitere Vergrößerung
des
Sicherheitsfaktors ist eine Ausrichtung aller Nähte in der Kettfadenrichtung des Fasergewebes
und eine Übernähung wenigstens der Eckennähte unter Verwendung desselben Fadens vorgesehen.
Der bekannte Transportbeutel weist daneben noch einen separat angenähten Boden mit
einem an einer zentralen Stelle angenähten Entleerungsrohr, einen ebenfalls separat
angenähten Deckel mit einem an einer entsprechenden zentralen Stelle angenähten Füllrohr
und vier gemeinsam mit den Eckennähten angenähte U-förmige Trageschlaufen auf. Die
Herstellung dieses bekannten Großraum-Transportbeutels ist daher relativ aufwendig
und kostenungünstig.
[0003] Bei einem gattungsähnlichen Transportbeutel gemäß der DE-PS 24 16 169 besteht die
Beutelwand aus einem Rundgewebe, an das ein Boden und ein Deckel mit einer durch einen
Schnurzug verschließbaren Einfüllöffnung separat angenäht sind. In jeweils einer etwa
S- oder Z-förmigen Fältelung der Beutelwand sind die beiden Schlaufenenden von Trageschlaufen
vernäht. Um mit einem Transportbeutel dieser Ausbildung eine mit den gattungsgleichen
Transportbeuteln vergleichbare Festigkeit gegenüber dem Berstdruck mit einem übereinstimmenden
Sicherheitsfaktor zu erhalten, müßte das Rundgewebe bei einer gleichen Beutelgröße
aus wesentlich stärkeren und gleichzeitig dichter eingestellten Fäden als in der Praxis
üblich gewebt sein, was aber zu Schwierigkeiten bei der Herstellung des Rundgewebes
mit vorhandenen Webmaschinen führt. Das Weben eines Rundgewebes ist außerdem wesentlich
teurer als das Weben des bei den gattungsgleichen Transportbeuteln verwendeten Flachgewebes.
Solche gattungsähnlichen Transportbeutel scheiden daher unter Berücksichtigung insbesondere
des Sicherheitsfaktors für einen Transport von Schüttgut aus, wenn dafür ein Füllvolumen
von etwa 1 m
3 und eine Nutzlast bis maximal etwa 1250 kg verlangt wird und ihre zulässige Verwendung
einen Falltest aus einer freien Fallhöhe von 120 cm unbeschädigt aushalten muß.
[0004] Die durch die Patentansprüche gekennzeichnete Erfindung löst die Aufgabe, einen Großraum-Transportbeutel
für Schüttgut der angegebenen Gattung bereitzustellen, der unter Berücksichtigung
der vorerwähnten Bedingungen für einen Falltest kostengünstiger herstellbar ist und
dabei eine mit den bekannten Transportbeuteln vergleichbare Festigkeit bezüglich des
Berstdruckes aufweist.
[0005] Durch die nach der Erfindung vorgesehene Ausbildung der Verbindungsnaht als eine
Zick-Zack-Naht, die mit einer normalen Einnadel-Nähmaschine ausgeführt werden kann,
entfällt die Notwendigkeit für das Vorsehen besonderer Eckennähte. Die Beutelwand
ist somit nur mit einer einzigen Naht versehen, deren in der Nahtrichtung ausgerichtetes
Nahtbild bei einer kantenseitigen Überlappung des Gewebezuschnittes von etwa 10 bis
20 cm eine Länge von beispielsweise etwa 10 cm haben kann. Diese einzige Naht entwickelt
eine mit einem nahtlos aus entsprechend starken und gleichzeitig dichter eingestellten
Fäden ausgebildeten Rundgewebe vergleichbare Festigkeit, wenn für Vergleichszwecke
die Bedingungen des Falltestes zu grunde gelegt werden. Wegen des Wegfalls von besonderen
Eckennähten ist damit ein solcher Großraum-Transportbeutel jetzt wesentlich kostengünstiger
herstellbar. Gleichzeitig wird damit auch ein größerer Freiheitsgrad für eine beabsichtigte
Anbringung von Trageschlaufen an der Einfüllöffnung des Beutels erhalten, wobei unverändert
die Möglichkeit für ein separates Annähen eines Bodens und eines Deckels, jeweils
mit oder ohne ein besonderes Entleerungs- bzw. Füllrohr besteht. Das Annähen solcher
Trageschlaufen zusammen mit einem einfach oder doppelt vorhandenen Gewebestreifen
ebenfalls mit einer Zick-Zack-Naht ergibt dann gleichzeitig eine weitere Materialfestigkeit
der Beutelwand sowie eine verstärkte Haltekraft der Trageschlaufen in den Bereichen,
die beim Füllen des dabei beispielsweise an den Haken eines Lastkranes oder an die
Zinken der Gabel eines Gabelstaplers angehängten Beutels sowie auch bei dessen Transport
materialmäßig am stärksten beansprucht sind.
[0006] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfingungsgemäßen Großraum-Transportbeutels ist
in einer Perspektivansicht in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird nachfolgend
näher beschrieben.
[0007] Der für die Füllung mit einem Schüttgut von in der Regel wenigstens einer Tonne Nutzlast
vorgesehene Transportbeutel weist eine Beutelwand 1 auf, die aus einem Zuschnitt eines
synthetischen Fasergewebes mit einer Zugfestigkeit von wenigstens etwa 197 N/cm
2 besteht. Der Zuschnitt ist dabei rechteckig mit einerFertiglänge von beispielsweise
380 cm und einer Breite entsprechend der gewünschten Beutelhöhe ausgeführt. Die Höhenkanten
dieses Zuschnittes sind für die Bildung einer Verbindungsnaht 2 vorgesehen. Sie können
entweder in der Kett- oder in der Schußfadenrichtung des Gewebes verlaufen und sind
zweckmäßig über eine Breite von etwa 2 cm gesäumt. Zur Bildung der Verbindungsnaht
2, die als eine Zick-Zack-Naht mit einer in Nahtrichtung ausgerichteten Länge des
Nahtbildes von etwa 10 cm ausgebildet wird, erfahren die gesäumten Schnittkanten des
Zuschnittes eine Überlappung 3 von beispielsweise 20 cm, bevor die Zick-Zack-Naht
mittels einer normalen Einnadel-Nähmaschine genäht wird.
[0008] An die Beutelwand 1 sind vier etwa U-förmige Trageschlaufen 4 gemeinsam mit einem
ihre beiden Schlaufenenden jeweils überdeckenden Gewebestreifen 5 angenäht. Das Annähen
der Trageschlaufen 4 und der Gewebestreifen 5 ist ebenfalls mit einer Zick-Zack-Naht
verwirklicht. Die Gewebestreifen 5 können aus dem gleichen Fasergewebe wie die Beutelwand
1 oder aus einem anderen Material bestehen. Ihr Annähen an die Beutelwand erfolgt
zweckmäßig erst nach dem Nähen der Verbindungsnaht 2 in einer solchen wechselseitigen
Anordnung, daß die vier
Trageschlaufen 4 die vier oberen Ecken des Beutels überkreuzen.
[0009] Der Beutel weist weiterhin einen mittels einer überwendlings- oder Sicherheitsnaht
6 separat angenähten Boden 7 und einen ebenfalls saparat angenähten Deckel 8 auf.
An einer zentralen Stelle des Bodens 7 ist ein Entleerungsrohr 9 separat angenäht,
während an einer entsprechenden zentralen Stelle des Deckels 8 ein Füllrohr 10 ebenfalls
separat angenäht ist. Für andere Ausführungsformen des Beutels kann an dem Boden 7
auf das Rohr 9 verzichtet werden. Statt eines mit dem Rohr 10 versehenen Deckels 8
kann auch ein Deckel verwendet sein, der beispielsweise eine durch einen Schnurzug
verschließbare Einfüllöffnung aufweist. Die vier Trageschlaufen können schließlich
durch ein Einpunkt-Hebeelement der Ausführungsform gemäß dem DE-GM 79 36 129 ersetzt
sein.
1. Großraum-Transportbeutel für Schüttgut, bei dem die Beutelwand (1) aus einem Zuschnitt
eines Fasergewebes besteht, der längs zweier, in Kett- oder Schußfadenrichtung verlaufender
Schnittkanten mit einer über die volle Beutelhöhe reichende Verbindungsnaht (2) versehen
ist, dadurch gekennzeichnet , daß die Verbindungsnaht (2) als eine Zick-Zack-Naht
mit einer in Nahtrichtung ausgerichtete Länge des Nahtbildes von etwa 10 cm ausgebildet
ist.
2. Großraum-Transportbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Schnittkanten
des Fasergewebes an der Verbindungsnaht (2) eine Überlappung (3) von etwa 10 bis 20
cm aufweisen.
3. Großraum-Transportbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß an
die Beutelwand (1) wenigstens ein Boden (7) mittels einer überwendlings- oder Sicherheitsnaht
(6) separat angenäht ist.
4. Großraum-Transportbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet
, daß an die Beutelwand (1) die beiden Schlaufenenden von etwa U-förmigen Trageschlaufen
(4) gemeinsam mit einem unterlegten und/oder überdeckenden Gewebestreifen (5) mittels
einer Zick-Zack-Naht angenäht sind.