[0001] Die Erfindung betrifft ein Gitter-Leichttragwerk für ggfs. fahrbare Arbeits-, Montage-,
Wartungsgerüste oder -plattformen u. dgl., bestehend aus rohrförmigen Vertikal- und
Horizontaltragelementen, die an den Gitterknotenpunkten miteinander verbunden sind
sowie ggfs. aus Diagonalstreben.
[0002] Wie schon einleitend erwähnt, werden Gitter-Leichttragwerke sehr vielseitig verwendet.
Sie finden in Industrie, Werften o. dgl. ebenso Verwendung wie sie auch Elemente von
Lager-, Regal- oder Teilen von Geländern sein können.
[0003] Gitter-Leichttragwerke sind in der Regel vertikal orientiert und können entweder
als in einer Ebene liegende Konstruktion oder als räumliche Konstruktion, insbesondere
dann, wenn sie als Arbeits-, Montage-, Wartungsgerüste oder -plattformen oder Regale
Verwendung finden, ausgebildet sein. Gemeinsam ist allen diesen Ausführungen von Gitter-Leichttragwerken,
daß sie vertikale Tragelemente und Horizontaltragelemente haben, die an Knotenpunkten
miteinander verbunden sind und die ggfs. durch Diagonalstreben ausgesteift werden.
[0004] Als Leichttragwerke werden die bekannten Ausführungen aus Rohren gefertigt, die bevorzugt
aus Leichtmetall bestehen, aber auch als Stahlrohre ausgebildet sein können.
[0005] Bei bisherigen Ausführungen mußte insbesondere dann, wenn das Tragwerk mit seinen
Tragelementen hochbelastbar sein sollte, zugleich aber spiel- und klapperfreier Sitz
erzielt werden mußte, auf unlösbare Verbindungen an den Knotenpunkten zurückgegriffen
werden, d. h. es wurden rohrschellen- oder muffenartige Verbindungselemente eingesetzt
und mit den angrenzenden Vertikal- oder Horizontaltragelementen verschweißt.
[0006] Bei dünnwandigen rohrförmigen Tragelementen, die bis zur Grenze statisch ausgelastet
werden sollen, stellt Schweißen, unabhängig davon ob Stahl oder Leichtmetall verwendet
wird, eine festigkeitsmindernde Verbindungsart dar, weil die Schweißhitze Gefügeänderungen
verursacht, die die Tragfestigkeit, d. h. also Belastbarkeit der rohrförmigen Tragelemente
verringert. Darüber hinaus hat das Schweißen den erheblichen Nachteil, daß die hergestellten
Knotenverbindungen unlösbar werden, d. h. ein Umbau oder eine Reparatur von Gerüsten
ist nicht mehr möglich. Außerdem bringt das Schweißen infolge der thermischen Beanspruchung
Wärmespannungen in das Gitter-Leichttragwerk ein. Die Folge besteht darin, daß die
Tragwerke nach dem Schweißen gerichtet werden müssen und darüber hinaus müssen die
Schweißstellen verputzt und oberflächenbearbeitet werden.
[0007] Der Erfindung liegt, ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik die Aufgabe
zugrunde, ein Gitter-Leichttragwerk der eingangs genannten Art so auszubilden, daß
es zerlegbare Knotenverbindungen aufweist, also wieder demontierbar ist, zugleich
eine hohe Tragfestigkeit aufweist und die Nachteile der bisherigen Schweißverbindungen
vermeidet.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich das eingangs genannte Gitter-Leichttragwerk
erfindungsgemäß dadurch, daß Vertikal- und Horizontaltragelemente mittels montierbarer
Knotenverbinder verbunden sind, daß die Knotenverbinder mit den Vertikal- und Horizontaltragelementen
im Formschluß mittels Vorsprüngen und Vertiefungen an den Knotenverbindern sowie korrespondierender
Löcher und Vorsprünge an den Vertikal- und Horizontaltragelementen verbunden sind,
daß die Knotenverbinder an den Vertikaltragelementen mittels innerer, an den Horizontaltragelementen
mittels äußerer Druckflächen zusätzlich im Kraftschluß anliegen, wobei die Knotenverbinder
längs einer Ebene, die mit den Längsachsen der Vertikaltragelemente und Horizontaltragelemente
zusammenfällt, in zwei Halbschalen geteilt und von dem jeweils umschließenden Horizontaltragelement
zangenartig zusammengehalten sind.
[0009] Das erfindungsgemäß ausgebildete Gitter-Leichttragwerk läßt sich durch Knotenverbinder
erstellen, die einfach montiert werden können, weil sie aus zwei Halbschalen bestehen.
Aus diesem Grund kann die Verbindung, falls erforderlich, auch wieder gelöst werden.
Die hohe Festigkeit der Knotenverbinder wird dadurch gesichert, daß diese einerseits
durch Formschluß und zusätzlich andererseits durch Kraftschluß mit den Vertikal- und
Horizontaltragelementen verbunden sind. Dabei werden die Knotenverbinder so ausgebildet,
daß sie im Bereich der Vertikaltragelemente diese von außen umschließen, während sie
in die Horizontaltragelemente einpreßbar sind. Die Anschlußbereiche für die Vertikaltragelemente
weisen Vorsprünge auf, die in entsprechende Löcher der Vertikaltragelemente formschlüssig
einrasten, die Anschlußbereiche für die Horizontaltragelemente weisen Ausnehmungen
auf, welche in entsprechende korrespondierende, nach innen vorspringende Vorsprünge
oder Erhebungen der Horizontaltragelemente einrasten. Die neuen Knotenverbinder mit
den entsprechend angepassten Vertikal-und Horizontaltragelementen lassen sich dadurch
montieren, daß man die beiden Halbschalen zunächst um das Vertikaltragelement legt,
mit dem Vorsprung oder den Vorsprüngen in das Loch des entsprechenden Vertikaltragelementes
einrastet und alsdann das Horizontaltragelement aufpreßt. Das zangenartige Umgreifen
des Knotenverbinders durch das Horizontaltragelement hat zur Folge, daß die beiden
Halbschalen mit entsprechender Kraft zusammengepresst werden. Diese Kraft wird auf
den Anschlußbereich für das Vertikaltragelement übertragen, das nun seinerseits mit
den Druckflächen zusätzlich kraftschlüssig am Vertikaltragelement anliegt. Wird das
Horizontaltragelement nach dem Aufpressen leicht verdreht, so tritt seine nach innen
vorspringende Erhebung in die Ausnehmung des Knotenverbinders ein und führt auch in
diesem Bereich zu einer formschlüssigen Verbindung. Der Knotenverbinder ist nun sowohl
mit dem Vertikaltragelement wie auch mit dem Horizontaltragelement sowohl formschlüssig
als auch kraftschlüssig verbunden, er kann infolge des Formschlusses auch unter stärksten
Belastungen nicht verrutschen oder auswandern, es sei denn, die Vorsprünge, die in
entsprechende Löcher oder Vertiefungen eingreifen, werden abgeschert, also die Festigkeit
des Materials überwunden, und es ist ein zuverlässig klapperfreier Sitz erzielt, weil
der Kraftschluß Spiel ausschaltet. Es leuchtet ein, daß ein Gitter-Leichttragwerk,
das auf diese Weise erstellt wird, infolge der Vermeidung von Schweißbeanspruchung
höher statisch belastbar ist als eine Schweißkonstruktion. Darüber hinaus besteht
der Vorteil, daß das Gitter-Leichttragwerk beliebig demontierbar und umbaubar ist.
[0010] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 2 führt zu Montagevorteilen; denn im Anschlußbereich
für die Vertikalstreben kann jede Halbschale ein gewisses Spiel im Vergleich zum Außendurchmesser
haben, wodurch sie sich leichter montieren läßt und der Kraftschluß wird durch die
nach innen vorspringenden Bunde an den axialen Enden erzeugt. Dies hat überdies den
Vorteil, daß das Eindringen von Feuchtigkeit und Verunreinigungen unter Witterungseinfluß
oder aufgrund ausgeführter
Ar-beiten sicher vermieden wird. Die Reduzierung des Druckkontaktes im Anschlußbereich
für die Horizontaltragelemente auf die schmalen Längsrippen hat den Vorteil, daß das
Aufpressen der Horizontaltragelemente auf die Knotenverbinder erleichtert wird.
[0011] Gemäß Anspruch 3 haben die Vertikaltragelemente je Knoten wenigstens ein Loch und
die Knotenverbinder an wenigstens einer Halbschale wenigstens einen, in das Loch eingreifenden
Einrastbolzen. Die Vertikaltragelemente können werksseitig bereits mit geeigneten
Lochreihen versehen werden, um die unterschiedlichen Gitterkonstruktionen zu ermöglichen.
[0012] Den Formschluß zwischen Horizontaltragelementen und Knotenverbindern führen auf besonders
vorteilhafte Weise Knotenverbinder der Weiterbildung nach Anspruch 4 herbei, denn
durch den Anschlag wird die Aufpreßtiefe der
Horizontaltragelemente exakt definiert und die vor eingepressten, quer verlaufenden,
nach innen vorspringenden Knaggen der Horizontaltragelemente können dann bequem durch
Drehen der Horizontaltragelemente in die Querausnehmungen in den Längsrippen einrasten.
[0013] Die Knotenverbinder können sehr vielseitig konfiguriert werden. Bei der Ausgestaltung
nach Anspruch 5 ist ein rechtwinkliges Kreuz als Grundkonzeption gewählt, wobei an
einem Vertikaltragelement ein Knoten mit zwei gleichachsigen Horizontaltragelementen
gebildet wird.
[0014] Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 6 ist die Grundkonzeption des Knotenverbinders
T-förmig, wobei an einem Vertikaltragelement ein einziges, rechtwinklig verlaufendes
Horizontaltragelement angeschlossen werden kann. Um bei dieser Ausführung am Außenende
des Anschlußbereiches für das Vertikaltragelement die Umfangskräfte aufzunehmen, die
durch das Aufpressen der Halbschalen auf das Vertikaltragelement entstehen und zum
Aufweiten der Halbschalen führen können, sind im Bereich der Stoßfuge jeweils hakenförmige
Vorsprünge und dahinterliegende Vertiefungen, an jeder Halbschale je ein Vorsprung
und je eine Vertiefung, vorgesehen, die korrespondierend zueinander angeordnet sind
und bei montiertem Knotenverbinder ineinandergreifen. Auf diese Weise wird ein Ringschluß
erreicht, der auf Umfangsspannungen hochbelastbar ist.
[0015] Obwohl für Gitter-Leichttragwerke gemäß der Erfindung die üblichen, d. h. bekannten
schellenartigen Anschlußelemente für Diagonalstreben verwendet werden können, besteht
auch die Möglichkeit, Knotenverbinder für Diagonalstreben gemäß Anspruch 7 auszugestalten,
wobei auf wenige genormte Diagonalwinkel, z. B. 30 und 45° begrenzt werden kann. Die
Diagonalstreben werden dann ähnlich wie die Horizontaltragelemente aufgepreßt und
eingerastet.
[0016] Für besonders stark auf Erschütterungen und andere dynamische Einflüsse belastete
Gitter-Leichttragwerke ist die Weiterbildung gemäß Anspruch 8 gedacht. An dem bereits
für die definierte Lage des Stirnendes des Horizontaltragelementes vorgesehenen Anschlag
kann eine nach außen vorspringende Schweißnase angeformt sein, die es ermöglicht,
die jeweiligen Knotenverbinder mit den anschließenden Horizontaltragelementen punktförmig
zu verschweißen. Das punktförmige Verschweißen an dieser Stelle ist deshalb von Bedeutung,
weil es ein Verdrehen der Horizontaltragelemente unter dynamischen Einflüssen und
damit das öffnen des Formschlusses zwischen dem Horizontaltragelement und dem Knotenverbinder
zuverlässig verhindert. Trotz dieser Maßnahme bleibt das Gitter-Leichttragwerk montierbar,
zerlegbar und wird auch nicht thermisch gefährdet, denn eine punktförmige Schweißverbindung
kann ohne Beeinträchtigung der Tragfähigkeit ausgeführt werden. Zur Demontage läßt
sich eine punktförmige Schweißverbindung entweder mit Hammer und Meissel bzw. mechanischem
Hammer oder mittels Trennscheibe wieder lösen und die Teile des Gitter-Leichttragwerkes
sind wieder voll verwendbar.
[0017] Auf diese Weise ist ein Gitter-Leichttragwerk in einer Ausführung geschaffen, die
höchsten Belastungen sowohl in statischer als auch in dynamischer Hinsicht; gewachsen
ist, die beliebig variabel, d. h. demontierbar und in anderer Form wieder montierbar
ist, die eine hohe Lebensdauer der Teile gewährleistet und die darüber hinaus schnelle
und saubere Montage und Demontage gewährleistet.
[0018] Ausführungsbeispiele erfindungsgemäß ausgebildeter Gitter-Leichttragwerke und deren
Bauelemente sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
Figur 1 - eine Ansicht eines Tragwerkmoduls in Gestalt eines ebenen Gitterelementes
in Form einer Sprossenwand, welche zur symbolhaften Darstellung der Verwendung einer
weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäß ausgebildeten Knotenverbinders über eine
einzige Horizontalstrebe mit einer teilweise wiedergegebenen weiteren Sprossenwand
verbunden ist.
Figur 2 - zeigt in perspektivischer schematischer Zeichnung ein Fahrgerüst mit Vertikal-,
Horizontal- und Diagonalstreben, welche erfindungsgemäß mittels des besonderen Knotenverbinders
zusammengeschlossen sind.
Figur 3 - zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Knotens.
Figur 4 - zeigt den Knoten gemäß Figur 3 in einer Schnittansicht gemäß der Schnittlinie
IV-IV in Figur 3.
Figur 5 - zeigt eine Seitenansicht des erfindungsgemäß ausgebildeten Knotenverbinders
ohne angeschlossene Tragelemente.
Figur 6 - zeigt eine Stirnansicht des Knotenverbinders gemäß Fig. 5, wobei eine Halbschale
in vollen Linien, die zweite Halbschale strichpunktiert in Umrißlinien wiedergegeben
ist.
Figur 7 - zeigt eine Halbschale des Knotenver- . binders in Schnittansicht bei Betrachtung
längs der Schnittlinie VII-VII in Figur 5.
[0019] Erfindungsgemäß ausgebildete Gitter-Leichttragwerke 1, die in Fig. 1 und 2 schematisch
dargestilt sind, bestehen aus Vertikaltragelementen 2 und Horizontaltragelementen
3. Bei räumlichen Strukturen, wie sie Fig. 2 zeigt, sind zusätzlich Diagonalstreben
4 vorgesehen. Die Horizontal- und Vertikaltragelemente 3 bzw. 2 wie auch die Diagonalstreben
4 bestehen bei Gitter-Leichttragwerken aus Metallrohren, wobei Stahl, vorzugsweise
jedoch Leichtmetall als Werkstoff verwendet wird.
[0020] Die Tragwerke müssen an Gitterknotenpunkten 5 mechanisch, statisch belastbar usw.
verbunden werden. Hierzu dienen erfindungsgemäß Knotenverbinder 6, die in Fig. 1 und
2 lediglich schematisch dargestellt sind, damit die grundsätzliche Konfiguration derselben
erkennbar ist. Einzelheiten der Knotenverbinder 6 zeigen die Figuren 3 bis 7.
[0021] Die Figur 3 zeigt einen Knotenverbinder 6 in eingebautem Zustande, wobei zu ersehen
ist, daß das Vertikaltragelement 2 vom Knotenverbinder 6 im Bereich des Knotens 5
von außen muffenartig umschlossen wird, während das Horizontaltragelement 3 den Knotenverbinder
6 von außen umschließt. Weitere Einzelheiten zeigt die Figur 4. Sie läßt erkennen,
daß der Knotenverbinder 6 längs einer Trennebene oder -fuge 7, die mit den Längsmittellinien
oder Längsachsen der Vertikal- und Horizontaltragelemente 2 bzw. 3 zusammenfällt,
in zwei Halbschalen 8 und 9 getrennt ist.Es ist ferner zu erkennen, daß bei dem in
Figur 3 in seiner Grundkonfiguration T-förmigen Knotenverbinder 6 ein Anschlußbereich
10 für das Vertikaltragelement und ein Anschlußbereich 11 für das Horizontaltragelement
ausgebildet sind, welche rechtwinklig kreuzende Systemachsen aufweisen.
[0022] Der Anschlußbereich 11 des Knotenverbinders 6 ist so ausgebildet, daß das Horizontaltragelement
von außen auf die beiden Halbschalen 8 und 9 bis zu einem definierten Anschlag 12
aufgepreßt werden kann. Zu erkennen ist, daß in der Außenoberfläche, d. h. der Druckfläche,
mit welcher das Horizontaltragelement 3 an dem Knotenverbinder 6 anliegt, nahe am
Anschlag 12 wenigstens eine Ausnehmung 13 vorgesehen ist, in welche gemäß Figur 3
eine lageangepaßte, nach innen vorspringende, eingeformte Knagge 14 eingreift. Auf
diese Weise besteht zwischen dem Horizontaltragelement 3 und dem Knotenverbinder 6
durch das Aufpressen sowohl Kraftschluß als auch Formschluß, weil die Knagge bzw.
Knaggen 14, die einander vorzugsweise diametral gegenüberstehen, in die Aussparung
13 einrasten.
[0023] Derselbe Formschluß und Kraftschluß wird auch im Anschlußbereich 10 für das Vertikaltragelement
2 herbeigeführt. Der Kraftschluß entsteht durch das Aufpressen des Horizontaltragelementes
3, weil durch das Aufpressen beide Halbschalen 8 und 9 zangenartig zusammengepreßt
und damit von außen muffenartig um das Vertikaltragelement 2 angelegt werden. Der
Formschluß entsteht durch zwei einander diametral und rechtwinklig zur Systemachse
des Anschlusses des Horizontaltragelementes 3 verlaufenden Achse durch sogenannte
Einrastbolzen 15, die innenseitig an den jeweiligen Halbschalen 8 und 9 angeformt
sind und in entsprechende Löcher 16 in der Wandung des Vertikaltragelementes 2 eingreifen.
[0024] Die Seitenansicht des Knotenverbinders 6 zeigt diesen ohne Horizontal- und Vertikaltragelemente
3, 2. Es ist zu erkennen, daß im Anschlußbereich 11 für die Horizontaltragelemente
3 der Kontakt mit dem umschliessenden Horizontaltragelement 3 auf vier einander umfänglich
in gleichen Abständen jeweils kreuzförmig diametral gegenüberstehenden Längsrippen
21 beschränkt ist und daß die Ausnehmung 13 durch eine Quernut in zwei einander diametral
gegenüberstehenden Längsrippen ausgebildet ist und sich ggfs. auch noch seitlich etwas
über den Bereich der Längsrippen 21 hinaus erstreckt. Auch in dem Bereich des Knotenverbinders
6, der das Vertikaltragelement 2 umschließt und dessen Systemachse rechtwinklig zum
Anschlußbereich 11 verläuft, ist der Druckkontakt zwischen dem Vertikaltragelement
und dem Knotenverbinder 6 auf schmale Druckflächen 22 reduziert, die gemäß Figur 7
durch schwach nach innen vorspringende Bunde 17 geschaffen werden. Die Bunde 17 liegen
an den axialen Enden des Anschlußbereiches 10 und ermöglichen, daß der innerhalb dieser
Bunde 17 liegende Bereich in Bezug auf das Vertikaltragelement 2 ein gewisses Übermaß
oder Spiel haben kann, das einerseits die Toleranzen vergrößert und andererseits die
Montage erleichtert.
[0025] Um bei der T-förmigen Konfiguration gemäß Figur 3 bis 7 die nach Aufpressen des Horizontaltragelementes
3 im Anschlußbereich 10 entstehenden hohen Umfangsspannungen im Bereich der Stoßfuge
7 aufzunehmen, weisen die beiden Halbschalen 8 und 9 auf der dem Anschlußbereich abgekehrten
Seite an der Stoßfuge 7 jeweils einen hakenförmigen Vorsprung 18 und dahinterliegend
eine Ausnehmung 19 auf, deren Orientierung parallel zur Stoßfuge und auch symmetrisch
zur Stoßfuge gewählt ist. Wie die Figur 6 zeigt, greifen hakenförmiger Vorsprung 18
und Vertiefung 19 ineinander ein und schließen die beiden Halbschalen 8 und 9 ringförmig
zusammen, so daß hohe Umfangsspannungen ohne die Gefahr des Aufweitens der Halbschalen
8, 9 unter Preßdruck aufgenommen werden können.
[0026] Bei kreuzförmigen Knotenverbindern 6, die in den Einzelheiten nicht dargestellt sind,
ist die hakenförmige Verbindung 18, 19 entbehrlich, weil der zweite Anschlußbereich
11 für eine weitere Horizontalstrebe den Ringschluß für den Anschlußbereich 10 sichert,
welcher die Vertikalstrebe umschließt.
[0027] Nicht gezeigt ist außerdem die in Figur 2 erkennbare alternative Ausgestaltung eines
Knotenverbinders 6, bei welchem der Anschlußbereich 11 nicht im rechten sondern in
einem schiefen Winkel zur Längsachse des Anschlußbereiches 10 verläuft, derart, daß
eine Diagonalstrebe 4 ähnlich wie ein Horizontaltragelement 3 aufgepreßt werden kann.
Derartige Diagonal-Knotenverbinder 6 können in wenigen bevorzugten Winkelausführungen
gefertigt werden, es können aber auch herkömmliche schellenartige Diagonalstrebenanschlüsse
verwendet werden, bei denen zwei Halbschalen durch Schraube und Mutter zusammengepreßt
werden und die Verbindung sichern. Derartige Verbindungen sind jedoch insbesondere
bei dynamischer Belastung eines Gitter-Leichttragwerkes 1 kontroll- und wartungsbedürftig.
[0028] Der Knotenverbinder 6 weist gemäß Figur 5 im Bereich des Anschlages 12 zusätzlich
noch eine Schweißnase 20 auf, die es ermöglicht, das aufgeschobene Horizontaltragelement
3 ggfs. die Diagonalstrebe 4 durch eine punktförmige Verschweißung zusätzlich zu sichern.
Diese Schweißverbindung ist für die mechanische Tragfähigkeit unbeachtlich, weil sie
zunächst fern vom hochbelasteten Vertikaltragelement 2 liegt, beim Erstellen auch
nur geringe Hitze in die Umgebung ausstrahlt und keine umfassenden Gefügeveränderungen
verursachen kann. Darüber hinaus läßt sich eine derartige punktförmige Schweißverbindung
mittels Trennscheibe oder auf andere Art wieder leicht lösen, so daß die Montierbarkeit
und Variationsmöglichkeit der erfindungsgemäß ausgebildeten Gitter-Leichttragwerke
1 auch bei Sicherung durch Schweiß-Punktverbindungen gegeben ist. Die zusätzliche
Schweiß-Punktverbindung im Bereich des Anschlusses der Horizontalstreben 3 bzw. Diagonalstreben
4 hat den Vorteil, daß sie hohe dynamische Belastungen aufzunehmen gestattet, denn
lediglich ein Verdrehen des Horizontaltragelementes 3 oder der Diagonalstrebe 4 wäre
die Möglichkeit, die Knotenverbindung zu lösen, denn nur durch Verdrehen dieser Elemente
kann die Rastnase 14 aus der Ausnehmung 13 heraustreten und erst dann, wenn dieser
Formschluß aufgehoben wäre, bietet sich die Möglichkeit, daß sich der Kraftschluß
zwischen Knotenverbinder 6 und dem jeweiligen Horizontaltragelement 3 bzw. der Diagonalstrebe
4 löst.
[0029] Gegenüber bekannten, im Gerüstbau gebräuchlichen Eck-oder Knotenverbindern, ist die
beschriebene Ausführung des Gitter-Leichttragwerkes erheblich überlegen, weil diese
bekannten Ausführungen entweder als Schellenverbindungen konstruiert sind, die durch
Schraube und Mutter zusammengehalten werden müssen, oder aber als Loch- und Steckverbindung
ausgestaltet sind, die entweder hohe Präzision erfordern oder nur klappernden Sitz
gewährleisten und dennoch keine hohen Knotenkräfte aufnehmen, weil die Kombination
von Form- und Reibschluß, wie sie bei dem beschriebenen Gitter-Leichttragwerk 1 erzielt
wird, nicht verwirklicht werden kann.
1. Gitter-Leichttragwerk für ggfs. fahrbare Arbeits-, Montage-, Wartungsgerüste oder
-plattformen u. dgl., bestehend aus rohrförmigen Vertikal- und Horizontaltragelementen,
die an den Gitterknotenpunkten miteinander verbunden sind sowie ggfs. aus Diagonalstreben,
dadurch gekennzeichnet,
daß Vertikal- und Horizontaltragelemente (2, 3) mittels montierbarer Knotenverbinder
(6) verbunden sind,
daß die Knotenverbinder (6) mit den Vertikal- und Horizontaltragelementen (2, 3) im
Formschluß mittels Vorsprüngen (15) und Vertiefungen (13) an den Knotenverbinder (6)
sowie korrespondierender Löcher (16) und Vorsprünge (14) an den Vertikal- und Horizontaltragelementen
(2, 3) verbunden sind,
daß die Knotenverbinder (6) an den Vertikaltragelementen (2) mittels innerer, an den
Horizontaltragelementen (3) mittels äußerer Druckflächen (22, 21) zusätzlich im Kraftschluß
anliegen, wobei die Knotenverbinder (6) längs einer Ebene (7), die mit den Längsachsen
der Vertikaltragelemente (2) und Horizontaltragelemente (3) zusammenfällt, in zwei
Halbschalen (8, 9) geteilt und von dem jeweiligen umschließenden Horizontaltragelement
(3) zangenartig zusammengehalten sind.
2. Gitter-Leichttragwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren
Druckflächen (22) der Knotenverbinder (6) an den achsialen Enden der Halbschalen (8,
9) an nach innen vorspringenden Bunden (17) vorgesehen sind, während die äußeren Druckflächen
der Knotenverbinder (6) an mehreren, über den Umfang verteilten Längsrippen (21) des
von den Horizontalstreben (3) umschlossenen Anschlußendes (11) angeordnet sind.
3. Gitter-Leichttragwerk nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vertikaltragelemente (2) je Knoten (5) wenigstens ein Loch (16), die Knotenverbinder
(6) an den, die Vertikaltragelemente (2) umschließenden Bereichen (10) an wenigstens
einer Halbschale (8, 9) wenigstens einen nach innen vorspringenden, in das Loch (16)
eingreifenden Einrastbolzen (15) aufweisen, der vorzugsweise auf der Höhe der Längsachse
des Horizontaltragelementes (3) auf einer, diese Längsachse und die Längsachse des
Vertikaltragelementes (2) rechtwinklig schneidenden Achse koaxial angeordnet ist.
4. Gitter-Leichttragwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halbschalen (8, 9) der Knotenverbinder (6) nahe des die Vertikaltragelemente
(2) umgreifenden Bereiches (10) einen , die Längsrippen (21) des vom Horizontaltragelement
(3) umschlossenen Bereichs (11) radial überragenden Anschlag (12) für die Stirnflächen
des aufgeschobenen Horizontaltragelementes (3) aufweisen, daß eine, vorzugsweise zwei
einander diametral gegenüberliegende Längsrippen (21) in definiertem, geringen Abstand
vom Anschlag (12) Querausnehmungen (13) aufweisen, in welche in definiertem, geringen
Abstand von der Endstirnfläche der Horizontaltragelemente (3) nach innen vorspringende,
quer verlaufende Knaggen (14) aufgenommen sind.
5. Gitter-Leichtragwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Knotenverbinder (6) kreuzförmig ausgebildet sind und zwei, beiderseits des
die Vertikaltragelemente (2) umschließenden Bereiches (10) liegende, gleichachsig
angeordnete, in Horizontaltragelemente (3) einpreßbare Anschlußbereiche aufweisen.
5. Gitter-Leichttragwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Knotenverbinder (6) einen, rechtwinklig zu dem die Vertikaltragelemente (2)
umschließenden Anschlußbereich (10) verlaufenden, in ein Horizontaltragelement (3)
einpreßbaren Anschlußbereich (11) aufweisen und T-förmig ausgebildet sind, wobei auf
der dem einpreßbaren Anschlußbereich abgekehrten Seite, an der Stoßfuge (7) des die
Vertikaltragelemente (2) umschließenden Anschlußbereiches (10) an jeder Halbschale
(8, 9) eine parallel zur Stoßfuge (7) angeordnete Ausnehmung (19) sowie eine hakenförmige
Nase (18) vorgesehen sind und daß Nasen (18) und Ausnehmungen (19) der Halbschalen
(8, 9) mit Umfangsspannung belastbar ineinandergreifen.
7. Gitter-Leichttragwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Knotenverbinder (6) anstelle des bzw. der Au schlußbereiche (11) für Horizontaltragelemente
(3) einen oder zwei schiewinklig zur Längsachse der Vertikaltragelemente (2) verlaufende,
nach Art der Horizontaltragelemente (3) in Diagonalstreben (4) einpreßbare Anschlußbereiche
aufweisen.
8. Gitter-Leichttragwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag (12) für die Stirnflächen der Horizontaltragelemente (3) für Extrembelästuhgen
Schweißnasen (20) aufweist.