[0001] Die Erfindung betrifft einen Arbeitszylinder mit drei Stellungen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Arbeitszylinder ist aus der DE-OS 31 07 908 bekannt. In einem Zylinder
ist ein mit einer Kolbenstange versehener erster Kolben angeordnet, welcher den Zylinder
in eine kolbenstangenseitige erste Druckmittelkammer und eine bezüglich der ersten
Druckmittelkammer auf der anderen Seite des Kolbens angeordnete zweite Druckmittelkammer
unterteilt. Auf dem ersten Kolben ist ein als Ringkolben ausgebildeter zweiter Kolben
abgedichtet verschiebbar angeordnet. Der zweite Kolben ist gegen eine die Mittelstellung
fixierende Abstufung des Zylindergehäuses bewegbar. Auf dem ersten Kolben sind zwei
Anschläge vorgesehen, die dadurch zur Begrenzung der Relativbewegung zwischen den
beiden Kolben dienen, daß der zweite Kolben zwischen ihnen relativ zum ersten Kolben
bewegbar ist. Der im Endbereich des ersten Kolbens angeordnete äußere Anschlag verhindert
bei einer Betätigung des ersten Kolbens mittels der Kolbenstange bei drucklosem Zylinder
ein Lösen des zweiten Kolbens vom ersten Kolben. Dieser Anschlag ist wie auch der
andere Anschlag als Seegerring ausgebildet. Dies bedeutet, daß bei der Montage des
bekannten Arbeitszylinders erst der Ringkolben auf den ersten Kolben aufgeschoben
werden muß und daß dann der Seegerring für den erwähnten Anschlag angebracht werden
kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Arbeitszylinder der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, bei dem die Montage vereinfacht ist.
[0004] Diese Aufgabe wird mit der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung gelöst. Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Die Erfindung bietet insbesondere den Vorteil, daß bei der Montage des Arbeitszylinders
die Verbindung der beiden Kolben durch einfaches Aufschieben des zweiten Kolbens auf
den ersten Kolben erfolgt, wobei ein am zweiten Kolben angeordneter Vorsprung nach
Art einer Schnappverbindung über das auf dem ersten Kolben angeordnete als Anschlag
dienende Dichtelement geführt wird. Der Bauteile- und Arbeitsaufwand wird verringert,
da Anschlag und Dichtelement aus einem einzigen Bauteil bestehen und es somit nicht
mehr erforderlich ist, eine zusätzliche Nut zur Aufnahme eines als Anschlag dienenden
Sicherungsringes in den Kolben einzuarbeiten. Es sind aus diesem Grund auch keine
speziellen Werkzeuge zum Aufziehen eines Sicherungsringes mehr erforderlich.
[0006] Da die beiden Kolben teleskopartig zusammenwirken und die beiden Anschläge, welche
ein unbeabsichtigtes Lösen der beiden Kolben voneinander verhindern, zwischen der
Mantelfläche des einen Kolbens und der der Mantelfläche zugewandten Innenwand des
anderen Kolbens angeordnet sind, verringert sich die Baulänge des Zylinders.
[0007] Anhand der Abbildung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert.
[0008] Die Abbildung zeigt einen Arbeitszylinder mit drei Stellungen im Schnitt.
[0009] In einem Zylinder 14, welcher unter Zwischenschalten eines Dichtringes 28 von einem
Deckel 25 verschlossen wird, ist ein mit einer Kolbenstange 3 versehener erster Kolben
18, 15 verschiebbar angeordnet. Der erste Kolben 18, 15 unterteilt den Zylinder in
eine kolbenstangenseitige erste Druckmittelkammer 2 und eine bezüglich der ersten
Druckmittelkammer 2 auf der anderen Seite des Kolbens 18, 15 liegende zweite Druckmittelkammer
17. Die beiden Druckmittelkammern 2 und 17 sind über je einen Druckmittelanschluß
24 bzw. 16 und eine nicht dargestellte Ventileinrichtung be- und entlüftbar. Der erste
Kolben 18, 15 weist auf seiner der zweiten Druckmittelkammer 17 zugewandten Seite
eine ballig ausgebildete umlaufende Führung 15 auf. In einer Nut 13, deren Flanken
einerseits von der balligen Führung 15 und andererseits von einem als Anschlag 11
dienenden umlaufenden Vorsprung des Kolbens 15, 18 gebildet werden, ist eine als Nutring
12 ausgebildete Dichtung gelagert. Der Nutring 12 dichtet die zweite Druckmittelkammer
17 gegen die erste Druckmittelkammer 2 ab.
[0010] Auf dem ersten Kolben 15, 18 ist ein als Ringkolben ausgebildeter zweiter Kolben
7 relativ zum ersten Kolben 15, 18 verschiebbar angeordnet. Der zweite Kolben 7 besitzt
einen sich radial nach außen erstreckenden umlaufenden Vorsprung 6, mit welchem der
zweite Kolben 7 bei einer Bewegung in Richtung auf die zweite Druckmittelkammer 17
zu an einem gehäusefesten Anschlag 19 zur Anlage bringbar ist. Der gehäusefeste Anschlag
19 wird von einer Abstufung des Zylinders 14 gebildet und dient zur Fixierung der
beiden Kolben 15, 18, 7 in der Mittelstellung. In einer Nut 4 des zweiten Kolbens
7, deren Flanken einerseits vom Vorsprung 6 und andererseits von einem weiteren umlaufenden
Vorsprung 21, welcher an der der ersten Druckmittelkammer 2 zugewandten Seite des
zweiten Kolbens 7 vorgesehen ist, gebildet werden, ist eine als Nutring 5 ausgebildete
Dichtung gelagert. Der Nutring 5 dichtet die erste Druckmittelkammer 2 gegen die zweite
Druckmittelkammer 17 ab.
[0011] Zur Abdichtung des Raumes zwischen den beiden teleskopartig zusammenwirkenden Kolben
15, 18, 7 ist eine zusätzliche als Nutring 22 ausgebildete Dichtung zwischen der Mantelfläche
des ersten Kolbens 15, 18 und der Innenwand des zweiten Kolbens 7 angeordnet. Der
zweite Nutring 22 ist in diesem Ausführungsbeispiel in einer in der Mantelfläche des
ersten Kolbens 15, 18 vorgesehenen Nut 23 gelagert, welche in dem der ersten Druckmittelkammer
2 zugewandten Endbereich des ersten Kolbens 15, 18 vorgesehen ist. Der zweite Kolben
7 weist in seinem dem ersten Kolben 15, 18 zugewandten Endbereich einen sich radial
nach innen, in Richtung auf die Mantelfläche des ersten Kolbens 15, 18 zu erstreckenden,
vorzugsweise umlaufenden Vorsprung 8, 9, 10 auf. Der Vorsprung dient als Anschlag,
welcher mit dem auf dem ersten Kolben 15, 18 angeordneten, vom Dichtring 22 gebildeten
Anschlag zusammenwirkt.
[0012] Der Anschlag 8, 9, 10 weist auf seiner dem Dichtring 22 zugewandten Seite eine steile
Kante 8 und auf seiner dem Dichtring 22 abgewandten Seite eine rampenförmige Abschrägung
10 auf.
[0013] Im Deckel 25 des Zylinders 14 ist eine Ausnehmung 27 vorgesehen, durch welche die
Kolbenstange 3 aus dem Zylinder 14 herausgeführt wird. Ein Dichtring 26, der in einer
in der Wandung der Ausnehmung 27 angeordneten Nut gelagert ist und dichtend an der
Kolbenstange 3 anliegt, verhindert ein Austreten von Druckmittel aus der ersten Druckmittelkammer
2 durch die Ausnehmung 27 zur Atmosphäre hin. Der Raum zwischen den beiden Kolben
15,18,7 ist über eine Atmungsbohrung 20 mit der Atmosphäre verbunden. Bei der Montage
des Arbeitszylinders wird der als Ringkolben ausgebildete zweite Kolben 7 von der
kolbenstangenseitigen Stirnseite des ersten Kolbens 15, 18 her auf den ersten Kolben
15, 18 aufgeschoben. Dabei wird der Nutring 22 vom Anschlag 8, 9, 10 des zweiten Kolbens
7 elastisch verformt. Hat der Anschlag 8, 9, 10 den Nutring 22 überfahren, so erlangt
der Nutring 22 seine ursprüngliche Form wieder. Das Aufschieben des zweiten Kolbens
7 auf den ersten Kolben 15, 18 kann ohne die Verwendung von speziellen Werkezeugen
erfolgen, da der am zweiten Kolben 7 angeordnete Anschlag 8, 9, 10 eine rampenförmige
Schräge 10 aufweist, welche beim Aufschieben des zweiten Kolbens 7 auf den ersten
Kolben 15, 18 den Nutring 22 materialschonend verformt. Ein Trennen der beiden Kolben
7, 15, 18 ist ohne den Einsatz von speziellen Werkzeugen nur möglich, wenn eine Beschädigung
des Nutringes 22 in Kauf genommen wird, da die nach der Montage dem Nutring zugewandte
Seite des Anschlages 8, 9, 10 als steile Kante 8 ausgebildet ist.
[0014] Die Funktion des im Vorstehenden beschriebenen Arbeitszylinders wird nachfolgend
näher erläutert.
[0015] Es wird angenommen, daß der mit der Kolbenstange 3 verbundene erste Kolben 15, 18,
wie in der Abbildung dargestellt, die Mittelstellung eingenommen hat. Über die Druckmittelanschlüsse
24, 16 steht in der ersten Druckmittelkammer 2 und in der zweiten Druckmittelkammer
17 Druck an. Die Drücke in den beiden Druckmittelkammern 2, 17 sind gleich. Der zweite
Kolben 7 wird gegen den gehäusefesten Anschlag 19 angedrückt und bleibt in Ruhe. Der
erste Kolben 15, 18 wird mit seinem Anschlag 11 gegen den zweiten Kolben 7 angedrückt.
Da die Summe der vom Druck aus der ersten Druckmittelkammer 2 beaufschlagten Wirkflächen
der beiden Kolben 15, 18, 7 größer ist als die vom Druck aus der zweiten Druckmittelkammer
17 beaufschlagte entgegengerichtete Wirkfläche des ersten Kolbens 15, 18 verbleibt
der mit der Kolbenstange 3 verbundene erste Kolben 15, 18 in der Mittelstellung.
[0016] Soll der mit der Kolbenstange 3 verbundene erste Kolben 15, 18 in seine linke Endlage
gebracht werden, so wird die erste Druckmittelkammer 2 entlüftet. Vom Druck aus der
zweiten Druckmittelkammer 17 wird der erste Kolben 15, 18 nach links verschoben und
nimmt mit seinem Anschlag 11 den zweiten Kolben 7 mit.
[0017] Soll der erste Kolben 15, 18 in seine rechte Endlage gebracht und so die Kolbenstange
3 in den Zylinder 14 eingefahren werden, wird die zweite Druckmittelkammer 17 entlüftet
und die erste Druckmittelkammer 2 wird belüftet. Sowohl der erste Kolben 15, 18 als
auch der zweite Kolben 7 werden vom Druck aus der ersten Druckmittelkammer 2 in Richtung
auf die zweite Druckmittelkammer 17 zu bewegt. Der zweite Kolben 7 kommt mit seinem
Vorsprung 6 am gehäusefesten Anschlag 19 zur Anlage und der erste Kolben 15, 18 fährt
weiter bis in seine rechte Endlage.
[0018] Wird wieder die neutrale Mittelstellung gewünscht, so wird auch die zweite Druckmittelkammer
17 wieder mit Druckmittel beaufschlagt. Der erste Kolben 15, 18 wird vom Druckmittel
aus der zweiten Druckmittelkammer 17 nach links in Richtung auf die erste Druckmittelkammer
2 zu verschoben und zwar so weit, bis er mit seinem Anschlag 11 an der ihm zugewandten
Stirnseite des zweiten Kolbens 7 zur Anlage kommt.
[0019] Befinden sich der erste Kolben 15, 18 und der zweite Kolben 7 in ihrer linken Endlage
und der erste Kolben 15, 18 wird mittels der Kolbenstange 3 bei drucklosem Zylinder
nach rechts in Richtung auf die zweite Druckmittelkammer 17 zu verschoben, so kommt
der erste Kolben 15, 18 mit seinem Nutring 22 an der steilen Kante 8 des am zweiten
Kolben 7 angeordneten Anschlages 8, 9, 10 zur Anlage und nimmt den zweiten Kolben
7 mit. Ein unbeabsichtigtes Trennen der beiden Kolben 15, 18, 7 ist somit ausgeschlossen,
so daß bei wieder in Betriebnahme des Arbeitszylinders die Funktion sichergestellt
ist.
1. Arbeitszylinder mit drei Stellungen, welcher die folgenden Merkmale aufweist:
a) es ist ein mit einem Betätigungsglied (3) versehener erster Kolben (15,18) vorgesehen,
der abgedichtet im Zylinder geführt ist;
b) es ist ein als Ringkolben ausgebildeter zweiter Kolben (7) vorgesehen, der gegenüber
der Zylinderinnenwand und einer äußeren Mantelfläche des ersten Kolbens (15,18) abgedichtet
geführt ist;
c) zur Begrenzung der Relativbewegung zwischen dem ersten Kolben (15,18) und dem zweiten
Kolben (7) weisen diese für jede Bewegungsrichtung je einen mit einem entsprechenden
weiteren Anschlag des jeweils anderen Kolbens zusammenwirkenden Anschlag auf;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
d) einer der Anschläge wird von einer zwischen den beiden Kolben (15,18,7) angeordneten
Dichtung (22) gebildet;
e) der mit der Dichtung (22) zur Begrenzung der Relativbewegung der beiden Kolben
(15,18,7) zusammenwirkende zugeordnete weitere Anschlag (8, 9,10) ist so ausgebildet,
daß er beim zusammenfügen der beiden Kolben (15,18,7) nach Art einer Schnappverbindung
über die Dichtung (22) führbar ist.
2. Arbeitszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Dichtung
(22) zur Begrenzung der Relativbewegung der beiden Kolben (15,18,7) zusammenwirkende
zugeordnete weitere Anschlag (8,9,10) als umlaufender Vorsprung ausgebildet ist, welcher
auf seiner der Dichtung (22) zugewandten Seite eine steile Kante (8) und auf seiner
der Dichtung (22) abgewandten Seite eine rampenförmige Schräge (10) aufweist.
3. Arbeitszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (22)
als Nutring ausgebildet ist.
4. Arbeitszylinder nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch die folgenden Merkmale:
a) der von der Dichtung (22) gebildete Anschlag ist auf der Mantelfläche des ersten
Kolbens (15,18) angeordnet;
b) der mit der Dichtung (22) zur Begrenzung der Relativbewegung der beiden Kolben
(15,18,7) zusammenwirkende zugeordnete weitere Anschlag (8,9,10) ist an der dem ersten
Kolben (15,18) zugewandten Innenwand des zweiten Kolbens (7) angeordnet.
5. Arbeitszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Dichtung
(22) zur Begrenzung der Relativbewegung der beiden Kolben (15,18,7) zusammenwirkende
zugeordnete weitere Anschlag von wenigstens einem Federelement gebildet wird.
6. Arbeitszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Dichtung
(22) zur Begrenzung der Relativbewegung der beiden Kolben (15,18,7) zusammenwirkende
zugeordnete weitere Anschlag federnd gelagert ist.