(19)
(11) EP 0 141 193 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.05.1985  Patentblatt  1985/20

(21) Anmeldenummer: 84110910.1

(22) Anmeldetag:  12.09.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01R 23/70, H01R 21/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 12.09.1983 DE 3332811

(71) Anmelder: Siemens Nixdorf Informationssysteme Aktiengesellschaft
D-33102 Paderborn (DE)

(72) Erfinder:
  • Neumann, Gerd, Ing.grad.
    D-4790 Paderborn (DE)

(74) Vertreter: Schaumburg, Thoenes & Thurn 
Mauerkircherstrasse 31
81679 München
81679 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Steckeranordnung mit einer Steckerleiste und einer diese aufnehmenden Buchsenleiste


    (57) Bei einer Steckeranordnung mit einer Steckerleiste (88) und einer Buchsenleiste (48) sind mehrere in Steckrichtung hintereinander angeordnete Kontakte (30a bis 30d) bzw. Gegenkontakte (68a bis 68d) im Sinne einer in Steckrichtung abnehmenden Buchsenweite bzw. Steckerdicke gestuft angeordnet, außerdem sind zusammenwirdende Zentrierführungen (77, 134) zum lage- und seitenrichtigen, verkantungsfreien Stecken vorgesehen.
    Die gestuften Buchsen (35) bzw. Stecker (71) gewährleisten, daß beim Stecken keine Fehlkontakte vorkommen und daß alle zugeordneten Kontakte gleichzeitig zustandekommen. Die Konstruktion ermöglicht in einfacher Weise die Ausbildung eines voreilenden Massekontaktes.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Steckeranordnung der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.

    [0002] Derartige Steckeranordnungen dienen vorwiegend zum elektrischen Verbinden von Leiterplatten mit elektrischen Geräten. Dabei ist im allgemeinen die Buchsenleiste an einem Rand der Leiterplatte angeordnet, während die Steckerleiste mit dem Gerät verbunden ist. Mehrere in Steckrichtung hintereinander gestaffelte Kontakte ermöglichen eine hohe Kontaktdichte auf der vorgegebenen Randlänge der Leiterplatte.

    [0003] Ein Problem bei derartigen Steckeranordnungen ist, daß beim Steckvorgang beispielsweise der vordere Gegenkontakt der Steckerleiste alle Kontakte der Buchsenleiste nacheinander passiert, bis er den ihm zugeordneten Kontakt erreicht. Dabei besteht die Gefahr, daß Fehlkontakte zustande kommen, was zur Beschädigung der Leiterplatte oder des Gerätes führen kann. Es muß deshalb dafür Sorge getragen werden, daß beim Steckvorgang oder beim Herausnehmen einer Leiterplatte aus dem Gerät Fehlkontakte vermieden werden.

    [0004] Es ist bereits eine Steckeranordnung der gattungsgemäßen Art bekannt, bei der die Kontakte der Buchsenleiste jeweils paarweise gegenüberliegend angeordnet sind derart, daß alle durch je zwei gegenüberliegende Kontakte gebildeten Buchsen die gleiche Buchsenweite haben (US-PS 4 288 140). Um Fehlkontakte beim Steckvorgang zu vermeiden, sind allen Kontakten der Buchsenleiste jeweils Nocken zugeordnet, welche durch die Leiterplatte selbst beim Steckvorgang oder beim Entnehmen bestätigt werden; diese Nocken spreizen die buchsen so weit auf, daß keine Berührung zwischen den Kontakten der Buchsenleiste und den Gegenkontakten der Steckerleiste stattfinden können. Erst wenn die Steckkarte eine Lage einnimmt, bei der sich jeweils zugeordnete Kontakte und Gegenkontakte gegenüberliegen, geben die Nocken die die Buchsen bildenden Kontakte frei, so daß die Kontakte in ihre natürliche Lage federn und dabei in Berührung mit den Gegenkontakten gelangen. Diese Lösung mit ihren beweglich gelagerten Kontakten, den Spreiznocken sowie der speziell zum Betätigen der Spreiznocken ausgebildeten Leiterplatte ist sehr aufwendig und deshalb teuer. Außerdem erfordert der Spreizweg der Kontakte eine entsprechend größere Bauhöhe in Spreizrichtung. Ein weiterer Nachteil wird darin gesehen, daß durch häufiges Stekken und Entnehmen der Leiterplatten die elastische Federkraft der Kontakte sich verschlechtert, was zu unzureichenden elektrischen Kontakten führen kann.

    [0005] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Steckeranordnung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, welche einfach im Aufbau und damit billig in der Herstellung ist und bei welcher Fehlkontakte zwischen einander nicht zugeordneten Kontakten bzw. Gegenkontakten während des Herstellens bzw. Lösens der Steckverbindung vermieden werden.

    [0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 enthaltenen Merkmale gelöst.

    [0007] Die Kontakte der Buchsen und die Gegenkontakte der Stecker sind so gestuft, daß der in Steckrichtung vordere Steckerteil geringer Dicke zunächst Buchsenteile großer Buchsenweite passiert, bis er zu dem ihm zugeordneten Buchsenteil gelangt; in diesem Augenblick erreichen auch alle anderen Steckerteile die ihnen zugeordneten, in der Buchsenweite entsprechenden Buchsenteile, so daß alle zugeordneten Kontakte bzw. Gegenkontakte gleichzeitig in gegenseitige Berührung gelangen. Um eine Fehlkontaktierung etwa durch Verkanten der Steckerleiste gegenüber der Buchsenleiste zu verhindern, sind Zentrierführungen vorgesehen, welche ein gegenseitiges Verkanten während des Steckens bzw. Lösens verhindern.

    [0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kontakte jeder Buchse jeweils paarweise symmetrisch zu einer die Steckrichtung enthaltenden Längsebene der Buchsenleiste angeordnet sind und daß die Gegenkontakte jedes Steckers entsprechend paarweise symmetrisch zu einer die Steckrichtung enthaltenden Längsebene der Steckerleiste angeordnet sind. Jede Buchse besteht demnach aus mehreren in Steckrichtung hintereinander angeordneten, zweipoligen Buchsenteilen mit in Steckrichtung abnehmender Buchsenweite; die Stecker weisen ein entsprechendes, komplementäres Profil mit mehreren zweipoligen Stekkerteilen auf, deren Dicke in Steckrichtung abnimmt.

    [0009] Die Kontakte der Buchsenleiste und die Gegenkontakte der Steckerleiste sind vorzugsweise jeweils durch mehrere flach übereinanderliegende, in Steckrichtung ausgerichtete Kontaktlamellen gebildet, deren eines Ende jeweils mit den elektrischen Komponenten der zugeordneten Geräte verbunden ist, während das andere Ende jeweils die Kontaktzonen bildet.

    [0010] Der Aufbau der Buchsenleiste bzw. der Steckerleiste erfolgt erfindungsgemäß in der Weise, daß die Kontaktlamellen der Buchsenleiste und/oder die Kontaktlamellen der Steckerleiste jeweils auf gemeinsamen Tragekörpern aus elektrisch isolierendem Material montiert sind und daß die so gebildeten Buchsenleisten bzw. Steckerleisten jeweils in ein Buchsengehäuse bzw. ein Steckergehäuse einsetzbar sind, welches die Kontakte gegen jede äußere Berührung schützt. Dabei sind die Buchsenleiste und die Steckerleiste jeweils mit einem bestimmten Bewegungsspiel in den Gehäusen angeordnet, so daß beim Steckvorgang eine gegenseitige Bewegung der nicht immer exakt zueinander ausgerichteten Buchsenleiste bzw. Steckerleiste möglich ist.

    [0011] Die Kontaktlamellen der Steckerleiste sind erfindungsgemäß an ihren der Kontaktseite abgewandten Anschlußenden als Lötfahnen ausgebildet und zwischen ihrem Anschlußende und ihrem mit den Tragekörpern verbundenen Bereich zu einem elastischen Bewegungsausgleichsbogen geformt. Die bei der Montage oder auch beim Betrieb des Gerätes auf die Anschlußenden wirkenden Kräfte werden durch den Bewegungsausgleichsbogen aufgenommen, so daß die exakte Lage der Kontaktenden nicht beeinflußt werden kann.

    [0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vörgesehen, daß an der Steckerleiste ein bis in die Ebene des in Steckrichtung vorderen Gegenkontaktes ragender Massestecker mit einer der größten Steckerdicke entsprechenden Dicke angeordnet ist und daß an der Buchsenleiste eine dem Massestecker gegenüberliegende Massebuchse angeordnet ist, welche nur die der größten Buchsenweite entsprechenden Kontakte aufweist. Dadurch kommt beim Steckvorgang ein Kontakt zwischen dem Massestecker und der Massebuchse zustande, bevor irgendwelche anderen Kontakte bzw. Gegenkontakte sich berühren.

    [0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Buchsengehäuse und das Steckergehäuse jeweils etwa bis zur Ebene der vorderen Kontakte vorgezogen sind und das eines der Gehäuse eine der Innenkontur des anderen Gehäuses entsprechende Außenkontur aufweist. Ein Stecken ist deshalb nur möglich, wenn die beiden Gehäuse und damit die Steckerleiste und die Buchsenleiste exakt zueinander ausgerichtet sind, so daß Fehlkontaktierungen infolge Verkantens ausgeschlossen sind. Außerdem sind die Buchsenleiste und die Steckerleiste jeweils mit komplementären, ein lage-und seitenrichtiges Zusammenstecken derselben sicherstellenden Führungsflächen versehen.

    [0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Patentanprüchen, der Zeichnung, sowie der Zeichnungsbeschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 in einer perspektivischen Teilansicht ein Gerätegehäuse mit einem für die Aufnahme einer Leiterplatte vorgesehenen Einschubgehäuse sowie mit mehreren Gegenkontakteinheiten;

    Fig. 2 in vergrößerter Einzeldarstellung ein Einschubgehäuse mit einer Leiterplatte sowie einer Kontaktlamelleneinheit;

    Fig. 3 eine perspektivische, teilweise geschnittene Ansicht einer mit einer Leiterplatte verbundenen, als Buchsenleiste ausgebildeten Kontaktlamelleneinheit;

    Fig. 4 eine perspektivische, teilweise geschnittene Ansicht einer als Steckerleiste ausgebildeten Gegenkontakteinheit;

    Fig. 5 einen Längsschnitt durch Kontaktlamellen- und Gegenkontakteinheit gemäß den Fig. 3 und 4 entlang der Linie V-V.



    [0015] Das in Fig. 1 in einer Ansicht von der Rückseite her dargestellte Gerätegehäuse 2 ist mit mehreren durch kleine Stege 3 gebildeten Fächern 4 zur Aufnahme von Einschubgehäusen 6 versehen, in denen jeweils eine Leiterplatte angeordnet ist. Dabei sind der besseren Übersichtlichkeit wegen nur wenige Fächer 4 und nur ein Einschubgehäuse 6 dargestellt.

    [0016] Fig. 2 zeigt ein Einschubgehäuse 6 mit einer darin angeordneten, mit elektronischen Bauteilen 8 bestückten Leiterplatte 10. Wie weiter hinten noch genauer beschrieben wird, kann auf die der Geräterückseite zugewandte Schmalseite 12 des Einschubgehäuses 6 eine Kontaktlamelleneinheit 14 angesetzt werden, deren Kontaktlamellen 16 jeweils mit an dem der Schmalseite 12 zugeordneten Plattenrand angeordneten Randkontakten in Verbindung stehen. Wie weiterhin in Fig. 2 erkennbar ist, ist das Einschubgehäuse 6 mit Lüftungsschlitzen 18 ausgestattet, welche sich jeweils mit in der Oberseite bzw. Unterseite des Gerätegehäuses 2 ausgebildeten Lüftungsschlitzen 20 decken.

    [0017] Eine an der Rückseite des Gerätegehäuses 2 befestigbare Rückwand 22 ist mit Aufnahmeöffnungen 24 versehen, welche jeweils den Kontaktlamelleneinheiten des Einschubgehäuses 6 gegenüberliegen. Es wurden wiederum nur zwei Aufnahmeöffnungen dargestellt, welche einem Einschubgehäuse zugeordnet sind. In diese Aufnahmeöffnungen können Gegenkontakteinheiten 26 eingesetzt und mechanisch verriegelt werden, wie weiter unten noch genauer beschrieben wird. Beim Einstecken des mit der Leiterplatte 10 versehenen Einschubgehäuses 6 kommen die Kontaktlamellen 16 mit in den Gegenkontakteinheiten 26 enthaltenen Gegenkontakten in elektrisch leitende Verbindung. Jeder der Gegenkontakte endet auf der Rückseite der Gegenkontakteinheit als Lötfahne 108 oder dergleichen, die in an sich bekannter Weise über eine sogenannte elektrische Rückwand 31 miteinander verschaltet sind.

    [0018] Fig. 3 zeigt in einer gegenüber Fig. 1 geänderten Blickrichtung eine Kontaktlamelleneinheit 14, welche an das Einschubgehäuse 6 angesetzt ist. Im Einschubgehäuse 6 ist die Leiterplatte 10 angeordnet und auf eine nicht näher dargestellte Weise befestigt. In dem in Fig. 3 dargestellten Randbereich der Leiterplatte 10 sind auf mehreren nebeneinanderliegenden Randabschnitten jeweils Gruppen von etwa rechtwinklig zum Plattenrand 25 aufgereihten Kontaktstellen 28a bis 28d vorgesehen, die auf eine nicht näher dargestellte Weise mit den auf der Leiterplatte 10 befindlichen elektronischen Bauteilen verbunden sind. Diesen Kontaktstellen 28a bis 28d sind jeweils Kontaktlamellen 30a bis 30d zugeordnet, die mit einem ersten Ende 32a bis 32d mit diesen Kontaktstellen in elektrisch leitender Berührung stehen, und deren dem ersten Ende abgewandter freier Schenkel 34a bis 34d parallel zur Leiterplatte 10 und in Steckrichtung ausgerichtet ist. Wie Fig. 3 erkennen läßt, liegen die freien Schenkel 34a bis 34d der Kontaktlamellen 30a bis 30d einer Kontaktlamellengruppe jeweils in einer Ebene übereinander. Auf diese Weise können jedem Randabschnitt der Leiterplatte 10 mehrere Randkontakte zugeordnet werden, was bei vorgegebener Randlänge zu einer Vermehrung der möglichen Anzahl von Kontakten führt.

    [0019] Die freien Enden der Kontaktlamellen 30a bis 30d liegen nicht alle übereinander, sondern sind teilweise in Steckrichtung gegeneinander versetzt. Die beiden äußeren Kontaktlamellen 30a und 30d sind zu einem äußeren, zweipoligen Buchsenteil 36, die inneren Kontaktlamellen 30b und 30c zu einem inneren zweipoligen Buchsenteil 38 zusammengefaßt. Das innere Buchsenteil 38 ist dabei in Steckrichtung (Pfeil 40) gegenüber dem äußeren Buchsenteil 36 zurückversetzt; beide Buchsenteile bilden zusammen eine Buchse 35.

    [0020] Wie aus Fig. 3 weiterhin zu ersehen ist, sind alle Kontaktlamellen, welche im beschriebenen Ausführungsbeispiel die Kontaktbuchsen bilden, auf gemeinsamen Tragekörpern 42, 44, 46 sowie Stützkörpern 64, 66 aus einem elektrisch isolierenden Material montiert und zu einer Buchsenleiste 48 zusammengefaßt. Die Tragekörper 42 bis 46 und die Stützkörper 64, 66 können auf eine nicht näher dargestellte Weise, z.B. durch Ultraschallschweißen mechanisch miteinander verbunden sein. Die Buchsenleiste 48 ist als Ganzes in einem schützenden Buchsengehäuse 50 aufgenommen. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel setzt sich demnach die Kontaktlamelleneinheit 14 aus der Buchsenleiste 48 und dem Buchsengehäuse 50 zusammen. Die Tragekörper 42 bis 46 isolieren die einzelnen Kontaktlamellen voneinander und geben diesen eine gewisse Steifigkeit, so daß sie gegen Verbiegen geschützt sind. Die Tragekörper 42, 44 , 46 sind jeweils mit Haltenocken 52, 54, 56 versehen, welche in entsprechende Ausnehmungen (z.B. 58) der Kontaktlamellen eingreifen und diese mit den Tragekörpern verbinden. Im Bereich der freien Enden der äußeren Kontaktlamellen 30a bzw. 30d sind an deren Innenseiten Stützkörper 60 befestigt, welche einerseits ebenfalls als Versteifung dieser Kontaktlamellen dienen und andererseits als Abstützung für die inneren Kontaktlamellen 30b und 30c über die an ihnen ausgebildeten Haltenasen 61. Zwischen den Kontaktlamellengruppen sind jeweils an den Tragekörpern ausgebildete Zwischenstege 62 zur gegenseitigen-Stützung und Isolierung der Kontaktlamellengruppen vorgesehen.

    [0021] Der Zusammenbau der Kontaktlamelleneinheit 14 erfolgt in der Weise, daß die Kontaktlamellen 30 mit den Tragekörpern 42 bis 46 und den Stützkörpern 64, 66 zur Buchsenleiste 48 zusammengesetzt werden, worauf diese als Ganzes mit der Leiterplatte 10 z. B. durch Löten verbunden wird. Dieser Lötvorgang erfolgt vorzugsweise gleichzeitig mit dem Anlöten der auf der Leiterplatte angeordneten elektrischen Bauteile. Wenn die Leiterplatte als Multi-Layer-Leiterplatte ausgebildet ist, können die einzelnen Kontaktstellen 28a bis 28d jeweils mit verschiedenen Schichten der Platte in Verbindung stehen. Anschließend wird das Buchsengehäuse 50 auf die mit der Leiterplatte verbundene Buchsenleiste 48 aufgesetzt und mit dieser - z.B. durch Ultraschallschweißen - verbunden. Die so gebildete Baugruppe kann als Ganzes in das Einschubgehäuse 6 eingesetzt werden, wobei das Buchsengehäuse 50 mit dem Einschubgehäuse 6 verbunden wird, z.B. durch mechanische Verriegelung, Verschweißen, Verschrauben oder dergleichen.

    [0022] Fig. 4 zeigt eine zur Kontaktlamelleneinheit 14 passend ausgebildete Gegenkontakteinheit 26. Die freien Enden der Gegenkontakte 68a bis 68d sind komplementär zur Anordnung der Kontaktlamellen 30a bis 30d in Steckrichtung (Pfeil 40) gegeneinander versetzt. Die beiden inneren Gegenkontakte 68b und 68c sind im dargestellten Beispiel zu einem inneren zweipoligen Steckerteil 70, die beiden äußeren Gegenkontakte 68a und 68d zu einem äußeren zweipoligen Steckerteil 72 zusammengefaßt, wobei der Steckerteil 70 zum Eingriff in das Buchsenteil 38, der Steckerteil 72 zum Eingriff in das Buchsenteil 36 bestimmt ist. Die Gegenkontakte 68a bis 68d sind wiederum auf gemeinsamen Tragekörpern 74, 76, 78 montiert und durch Stützkörper 92 und 94 befestigt, wobei an den Tragekörpern ausgebildete Haltenocken 80, 82, 84 in entsprechende Ausnehmungen (z. B. 86) der Gegenkontakte eingreifen und diese halten. Die Tragekörper 74 bis 78 und Stützkörper 92, 94 sind auf eine nicht näher dargestellte Weise, z.B. durch Ultraschallschweißen miteinander mechanisch verbindbar und bilden mit den Gegenkontakten 68a bis 68d zusammen die Steckerleiste 88, die als Ganzes in das Steckergehäuse 90 einsetzbar ist. Die Steckerteile 70, 72 bilden zusammen einen Stecker 71.

    [0023] Zwischen den Gegenkontaktgruppen sind an den Tragekörpern 74 bis 78 ausgebildete Isolierstege 96 vorgesehen, welche zur Lagefixierung sowie zur gegenseitigen elektrischen Isolierung der Gegenkontaktgruppen dienen. Die Steckerleiste 88 wird entgegen der Richtung des Pfeiles 40 in das Steckergehäuse 90 eingeschoben, wobei die seitliche Führung durch an den Enden des Tragekörpers 76 ausgebildete Führungsstege 77 erfolgt, wie noch beschrieben wird. Beim Einschieben bewegt sich ein auf einem der Isolierkörper 94 ausgebildeter Fixiernocken 95 entlang einer an der Gehäusewand ausgebildeten elastischen Spreizzunge 97 und drückt diese hoch, bis der Fixiernocken 95 in eine am Ende der Spreizzunge ausgebildete Ausnehmung 99 schnappt.

    [0024] Die aus Steckerleiste 88 und Steckergehäuse 90 zusammengesetzte Gegenkontakteinheit 26 wird in die Aufnahmeöffnung 24 der Rückwand 22 in Richtung des Pfeiles 98 eingeschoben, bis der auf der Außenseite des Steckergehäuses 90 angeordnete Verriegelungsnocken 100 durch die Ausnehmung 102 in der Rückwand 22 hindurchgetreten ist; sodann wird die Gegenkontakteinheit 26 in Richtung des Pfeiles 104 verschoben, wobei der Verriegelungsnocken 100 sowie ein diesem gegenüberliegender Verriegelungsnocken 106 sich an die Rückwand 22 anlegen und diese zwischen sich fixieren.

    [0025] Die Gegenkontakte 68a bis 68d sind an ihren in Fig. 4 linken Enden als Lötfahnen 108 oder dergleichen ausgebildet, welche durch entsprechende öffnungen 110 in der elektrischen Rückwand 31 hindurchragen und mit auf dieser angeordneten Leitungen verbunden sind, wie nicht dargestellt zu werden braucht. Zwischen den Lötfahnen 108 und den mit den Haltekörpern 74 bis 78 sowie Stützkörpern 92, 94 verbundenen Bereichen sind die Gegenkontakte jeweils zu einem elastischen Bewegungsausgleichsbogen 112, 114, 116, 118 geformt. Diese dienen dazu, die auf die Lötfahnen wirkenden Kräfte beim Stecken der Stecker elastisch aufzunehmen, ohne daß diese Kräfte zu einer Verschiebung der Kontaktenden der Gegenkontakte führen. In ihrem unmittelbar an der elektrischen Rückwand 31 anliegenden Bereich sind die Gegenkontakte nochmals durch Stütz- und Isolierkörper 120 gegeneinander abgestützt.

    [0026] Wie die Figuren 3 und 4 erkennen lassen, ist am äußeren seitlichen Ende der Buchsenleiste 48 eine gesonderte Gruppe von Kontaktlamellen 122, 124 vorgesehen, die mit einer am äußersten seitlichen Ende der Steckerleiste 88 angeordneten Gruppe von Gegenkontakten 126, 128 zusammenwirkt. Die Kontaktlamellen 122 und 124 entsprechen exakt den Kontaktlamellen 30a bzw. 30d und sind ebenfalls zu einer zweipoligen Kontaktbuchse zusammengefaßt. Ein inneres Buchsenteil fehlt bei dieser Gruppe. Die Gegenkontakte 126, 128 entsprechen im wesentlichen-den Gegenkontakten 68a und 68d, sind jedoch soweit vorgezogen, daß sie mit dem vorderen Steckerteil 70 etwa bündig abschließen.

    [0027] Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt entlang der Linie V-V in den Fig. 3 und 4. Dabei ist einerseits der Aufbau der Kontaktlamelleneinheit 14 und der Gegenkontakteinheit 26 sowie deren gegenseitige Lage kurz vor dem Zusammenkuppeln zu erkennen, andererseits die Ausbildung der für die Masseverbindung dienenden Kontaktlamellen 122, 124 sowie der Gegenkontakte 126, 128. Die Kontaktlamellen 122, 124 entsprechen exakt den Kon- taktlamellen 30a und 30d, wie ein Vergleich mit Fig. 3 erkennen läßt. Auch die Tragekörper 42 und 46 entsprechen den in Fig. 3 dargestellten. Da die das innere Buchsenteil bildenden Kontaktlamellen 30b, 30c fehlen, ist der mittlere Tragekörper 44a um die Stärke dieser Kontaktlamellen höher als der Tragekörper 44. Bei den Stützkörpern 60a können im Gegensatz zu den Stützkörpern 60 in Fig. 3 die Stütznasen 61 zur Abstützung der inneren Kontaktlamellen fehlen. Die Kontaktlamellen 122, 124 bilden die Massebuchse 123.

    [0028] Im linken Teil der Fig. 5 ist zu erkennen, daß die Gegenkontakte 126, 128 im Gegensatz zu den in Fig. 4 dargestellten äußeren Gegenkontakten 68a und 68d bis zur Stirnseite des Steckergehäuses 90 vorgezogen sind. Entsprechend sind auch die Tragekörper 74a und 78a gegenüber den Tragekörpern 74, 78 vorgezogen. Der mittlere Tragekörper 76a ist wiederum um die Stärke der fehlenden inneren Gegenkontakte höher ausgebildet. Das Buchsengehäuse 50 und das Steckergehäuse 90 sind jeweils in Steckrichtung soweit vorgezogen, daß sie die in ihnen enthaltenen Kontakte ganz überdecken und diese gegen Berührung und Beschädigung weitgehend schützen. Beim Steckvorgang dringt das Steckergehäuse 90 teilweise in das Buchsengehäuse 50, ein, wobei die Außenflächen 130 des ersteren an den Innenflächen 132 des letzteren geführt werden. Wegen der vorgezogenen Form der Gegenkontakte 126, 128 kommen diese mit den zugeordneten Kontaktlamellen 122, 124 als erste in elektrisch leitende Berührung, d. h. bevor die als Signalkontakte dienenden Kontaktlamellen 30 und die Gegenkontakte 68 sich berühren. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß beim Steckvorgang zuerst eine Masseverbindung oder eine andere erwünschte Sonderverbindung hergestellt wird. Die Kontaktlamellen 126, 128 bilden den Massestecker 127.

    [0029] Zur gegenseitigen Abstützung der Gegenkontakte 126, 128 im Bereich der Lötfahnen 108 sind wiederum Stütz-und Isolierkörper 120 vorgesehen, wobei der mittlere Stütz- und Isolierkörper 120a zum Ausgleich für die fehlenden inneren Gegenkontakte etwas höher ausgebildet ist.

    [0030] Um eine lagerichtige Kupplung der Buchsenleiste 48 mit der Steckerleiste 88 sicherzustellen, ohne daß beim Steckvorgang z. B. die Steckerteile 70 mit den nicht zugeordneten Buchsenteilen 36 in Berührung kommen können, sind an der Buchsenleiste 48 z. B. mit den Tragekörpern 42 bis 46 bzw. den Stützkörpern 64, 66 verbundene Führungsstege 134 vorgesehen, welche mit den Führungsstegen 77 der Steckerleiste 88 zusammenwirken. Dabei ist beispielsweise eine Aufnahme 136 im Führungssteg 134 so ausgebildet, daß deren inneres Profil komplementär zu dem Profil der zugeordneten Führungsstege 77 ausgebildet ist. Diese Führung gewährleistet ein genaues und paralelles Zusammenstecken von Steckerleiste 88 und Buchsenleiste 48 und verhindert unbeabsichtigte Fehlkontakte. Außerdem können an dem Buchsengehäuse 50 und dem Steckergehäuse 90 jeweils zusammenwirkende Kodierprofile ausgebildet sein, welche nur ein seitenrichtiges Zusammenstecken der Gehäuse erlauben.


    Ansprüche

    1. Steckeranordnung mit einer Steckerleiste und einer diese aufnehmenden Buchsenleiste, wobei jede Buchse mehrere in einer Querebene der Buchsenleiste angeordnete, in Steckrichtung hintereinander gestaffelte Kontakte aufweist und jeder Stecker mit entsprechend in Steckrichtung hintereinander gestaffelten Gegenkontakten versehen ist, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontakte (30a bis 30d) jeder Buchse (35) in Steckrichtung im Sinne abnehmender Buchsenweite gestuft angeordnet und die Gegenkontakte (68a bis 68d) jedes Steckers (71) in Steckrichtung entsprechend im Sinne abnehmender Steckerdicke gestuft angeordnet sind und daß an der Steckerleiste (88) und an der Buchsenleiste (48) jeweils miteinander zusammenwirkende Zentrierführungen (77, 134) vorgesehen sind.
     
    2. Steckeranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontakte (30a bis 30d) jeder Buchse (36) jeweils paarweise symmetrisch zu einer die Steckrichtung enthaltenden Längsebene der Buchsenleiste (48) angeordnet sind und daß jeweils zwei Gegenkontakte (68a bis 68d) jedes Stekkers (71) entsprechend paarweise symmetrisch zu einer die Steckrichtung enthaltenden Längsebene der Steckerleiste (88) angeordnet sind.
     
    3. Steckeranordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontakte (30a bis 30d) jeder Buchse (35) durch mehrere in einer Querebeneder Buchsenleiste (48) flach übereinanderliegende, in Steckrichtung ausgerichtete Kontaktlamellen (30a bis 30d) gebildet sind.
     
    4. Steckeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Gegenkontakte (68a bis 68d) jedes Steckers (71) durch mehrere in einer Querebene der Steckerleiste (88) flach übereinanderliegende, in Steckrichtung ausgerichtete Kontaktlamellen (68a bis 68d) gebildet sind.
     
    5. Steckeranordnung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktlamellen (30a bis 30d) der Buchsenleiste (48) und/oder die Kontaktlamellen (68a bis 68d) der Steckerleiste (88) jeweils auf gemeinsammen Tragekörpern (42, 44, 46; 74, 76, 78) aus elektrisch isolierendem Material montiert sind und daß die so gebildeten Buchsenleisten (48) bzw. Steckerleisten (88) jeweils in ein Buchsengehäuse (50) bzw. ein Steckergehäuse (90) einsetzbar sind.
     
    6. Steckeranordnung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktlamellen (68a bis 68d) der Steckerleiste (88) an ihren der Kontaktseite abgewandten Anschlußenden als Lötfahnen (108) ausgebildet sind und daß sie zwischen ihrem Anschlußende und ihrem mit den Tragekörpern (74, 76, 78) verbundenen Bereich zu einem elastischen Bewegungsausgleichsbogen (112, 114, 116, 118) geformt sind.
     
    7. Steckeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenzeichnet, daß an der Steckerleiste (88) ein bis in die Ebene des in Steckrichtung vorderen Gegenkontaktes (68b, 68c) ragender Massestecker (127) mit einer der größten Steckerdicke entsprechenden Dicke angeordnet ist und daß an der Buchsenleiste (48) eine dem Massestecker (127) gegenüberliegende Massebuchse (123) angeordnet ist, welche nur die der größten Buchsenweite entsprechenden Kontakte (122, 124) aufweist.
     
    8. Steckeranordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß das Buchsengehäuse (50) und das Steckergehäuse (90) jeweils etwa bis zur Ebene der vorderen Kontake (34a, 34d; 68b, 68c) vorgezogen sind und daß eines der Gehäuse (90) eine der Innenkontur des anderen Gehäuses (50) etwa entsprechende Außenkontur aufweist.
     
    9. Steckeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Buchsenleiste (48) und die Steckerleiste (88) jeweils mit komplementären, ein lagerichtiges Zusammenstecken derselben sicherstellenden Führungsflächen (77, 134) versehen sind.
     
    10. Steckeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß die aus der Buchsenleiste (48) und dem Buchsengehäuse (50) bestehende Einheit mit einer Leiterplatte (10) verbindbar ist und daß das Buchsengehäuse (50) mit einem die Leiterplatte (10) aufnehmenden Einschubgehäuse (6) mechanisch verbindbar ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht