[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Spannen von rechteckigen Gewebestücken,
insbesondere für die Herstellung von Siebdruckschablonen, mit einem Spannrahmen aus
paarweise parallelen, gegeneinander verschiebbaren Spanne balken mit längsbeweglichen
Klemmstellen, an denen das Gewebestück längs seiner Kanten festklemmbar ist.
[0002] Siebdruckschablonen, wie sie im Siebdruck auf Keramik-, Glas- sowie Kunststoff-Substrate,
aber auch auf eine Vielzahl anderer Bedruckstoffe eingesetzt werden, bestehen aus
Siebmaterial, Schablonenmaterial und Rahmen.
[0003] Bei der Herstellung von Siebdruckschablonen wird das Siebmaterial, das in der Regel
aus feinmaschigem Kunststoff-oder Metalldrahtgewebe besteht, in Kett- und Schussrichtung
mechanisch gespannt und in gespanntem Zustand mit dem Schablonenrahmen verbunden,
z.B. verklebt. Hierzu dienen Spanneinrichtungen, die es erlauben, das Siebmaterial
in die erforderliche Spannung zu versetzen und bis zur Beendigung des Klebeprozesses
unter Spannung zu halten. Das Siebmaterial wird hierbei bezogen auf die gespannte
Materialfläche im Ueberschuss gespannt, und der Rahmen wird nach Abbinden bzw. Trocknen
des Klebstoffs aus der Siebmaterialfläche herausgetrennt, worauf sich der Bemusterungsprozess
anschliesst.
[0004] Wesentliche, qualitätsbestimmende Eigenschaften der Siebdruckschablone sind Höhe
und Gleichmässigkeit der Siebmaterialspannung. Beim Siebdruckvorgang wird die Schablone
bekanntlich nicht auf das zu bedruckende Substrat aufgelegt, sondern in einem bestimmten
Abstand (Absprung) zum Substrat gehalten. Der Kontaktdruck des Farbübertragungselements,
der Rakel, wird nun so gewählt, dass die Rakel in ihrer Einsatzlinie das Siebmaterial
an das zu bedrukkende Substrat drückt, das Siebmaterial aber an allen übrigen Stellen
keinen Substratkontakt hat. Durch diese Massnahme wird die grösstmögliche Uebereinstimmung
zwischen dem auf der Schablone angelegten und dem schliesslich gedruckten Bild erreicht.
[0005] Beim Druck mit Absprung erfährt das Siebmaterial eine geometrische Veränderung; es
wird durch den Kontaktdruck der Rakel aus der zweidimensionalen Planlage in einen
dreidimensionalen Zustand gebracht und dabei gestreckt. Hierdurch addiert sich während
der Rakelbewegung zu der Siebmaterialspannung, die bei der Schablonenherstellung eingestellt
wurde, temporär eine zusätzliche, nämlich absprungbedingte Siebmaterialspannung. Beide
Spannungen können, wenn sie zusammen die siebmaterialspezifische Streckgrenze überschreiten,
zu einer irreversiblen Strekkung des Siebmaterials führen, mit der Folge eines starken
Spannungsabfalls. Die Siebdruckschablone ist in diesem Fall unbrauchbar geworden.
Zwar kann man mit einer solchen Siebdruckschablone noch mit Absprung drucken, der
Schablonenkontakt mit dem Substrat begrenzt sich jedoch nicht mehr auf die Einsatzlinie
der Rakel. Es entsteht ein verschmiertes, unpräzises Druckbild. Der letztgenannte
Mangel tritt auch dann auf, wenn das Siebmaterial von vorneherein nicht die erforderliche
Spannung hatte. Schliesslich entsteht unpräziser Druckausfall, wenn das Siebmaterial
ungleiche Spannungen aufweist.
[0006] Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine gleichmässige und in ihrer Höhe siebmaterialspezifisch
richtige Siebmaterialspannung den Druckausfall entscheidend beeinflusst. Dementsprechend
grosse Bedeutung kommt daher der konstruktiven Gestaltung der Spanneinrichtung zu.
Spanneinrichtungen in der heute gebräuchlichen Form weisen einen aus paarweise parallelen,
gegeneinander verschiebbaren Spannbalken gebildeten Spannrahmen auf. An den Spannbalken
sind zahlreiche Spannzangen oder Kluppen längsbeweglich gelagert, an denen das Gewebestück
längs seiner Kanten festgehalten wird. Zum Spannen des Gewebestücks in Kett- und Schussrichtung
werden die Spannbalken mechanisch oder pneumatisch kreuzweise verfahren.
[0007] Die Anordnung einer Vielzahl einzelner, mechanisch voneinander unabhängiger Spannzangen
an jedem Spannbalken hat folgenden Grund: Spannt man das Gewebestück z.B. in Kettrichtung,
so müssen diejenigen Spannzangen, die das Gewebestück in Schussrichtung halten, der
in Kettrichtung auftretenden Elongation des Gewebestückes folgen, damit ein fadengerades
Spannen des Gewebes vor allem an den Materialrändern gewährleistet ist. Das gleich
gilt bei einer Elongation in Schussrichtung für die in Kettrichtung arbeitenden Spannzangen.
Diesem Erfordernis wird entsprochen, indem die Spannzangen an jedem Spannbalken an
Schienen z.B. kugelgelagert geführt werden.
[0008] Je nach Grösse des zu spannenden Gewebestückes wird eine unter Umständen grosse Anzahl
von Spannzangen benötigt, welche die Spanneinrichtung in ihrer Herstellung verteuern.
Ueberdies muss jede Spannzange vor dem Spannvorgang korrekt mit Gewebematerial belegt
und geschlossen werden, wodurch die Einspannung zu einem zeitraubenden Vorgang werden
kann.
[0009] Trotz der vielen Spannzangen wird der Geweberand nur an einzelnen Stellen gehalten,
und die Spannkraft greift nur an diesen Stellen an. Zwischen den Spannzangen kann
ein erheblicher Spannungsverlust im Gewebe auftreten. Eine gleichmässige Materialspannung
ist also auf diese Weise nicht erreichbar.
[0010] Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer Spanneinrichtung der eingangs genannten
Art, bei welcher diese Nachteile vermieden werden.
[0011] Die erfindungsgemässe Lösung besteht darin, dass jeder Spannbalken zwei zusammenwirkende
Klemmorgane aufweist, die sich über die ganze Länge des Spannbalkens erstrecken und
je durch einen pneumatisch oder hydraulisch druckbeaufschlagbaren Schlauch aus elastischem
Material gebildet sind, der in fluchtenden Nuten einer geschlossenen Reihe von an
einer Laufschiene längsbeweglich gelagerten Laufstücken gehalten ist und bei Druckbeaufschlagung
eine Elongation erfährt.
[0012] Diese Lösung hat erstens den Vorteil, dass jeder Geweberand durch eine einzige Klemmbewegung
gesamthaft fixiert wird. Zweitens wird durch die Verwendung druckbeaufschlagter Schläuche
als Klemmorgane die Materialkante beim Spannen auf ihrer ganzen Länge gehalten, so
dass eine gleichmässige Spannung des Gewebes resultiert.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt,
und zwar zeigen:
Fig. 1 Draufsicht des Spannrahmens,
Fig. 2 Querschnitt eines Spannbalkens,
Fig. 3 Spanneinrichtung in einer ersten Arbeitsphase,
Fig. 4 Spanneinrichtung in einer zweiten Arbeitsphase,
Fig. 5 und 6 Detailansichten eines Arbeitstisches.
[0014] Die Spanneinrichtung weist gemäss Fig. 1 vier Spannbalken 1, 2, 3 und 4 auf, die
paarweise parallel angeordnet sind und zusammen den Spannrahmen bilden. Jeder Spannbalken
hält eine Kante des rechteckigen GewebestUckes 5 fest. Je zwei parallele Spannbalken
1,3 bzw. 2,4 sind gegeneinander verschiebbar. Die Spannkraft wird z.B. mittels eines
Spindeltriebes 6 an jedem Spannbalken erzeugt. An deren Stelle können auch z.B. pneumatisch
oder hydraulisch betriebene Motoren treten. Beim Spannvorgang können entweder beide
Spannbalken 1,3 bzw. 2,4 jedes Paares in Pfeilrichtung bewegt werden, oder es kann
jeweils nur ein Spannbalken bewegt werden, während der gegenüberliegende Spannbalken
unbewegt bleibt. Hierbei kann die Parallelität der Spannbalkenpaare mit mechanischen
Mitteln, z.B. über nicht dargestellte Führungsstangen, erzwungen sein, oder es kann
eine schwimmende Befestigung zwischen dem Spannbalken und seinem Bewegungsmittel vorgesehen
sein. Im letzteren Fall bestimmt die Gleichmässigkeit der Elongation des Gewebematerials
den Grad der Parallelität der Spannbalken.
[0015] Die konstruktive Gestaltung der Spannbalken geht aus Fig. 2 hervor. Der Spannbalken
weist einen feststehenden Unterteil und einen aufklappbaren Oberteil auf. Der Unterteil
besteht aus einem Tragrohr 7 und einer daran befestigten Grundplatte 8, während der
Oberteil durch eine Schwenkplatte 9 gebildet wird, welche durch ein längsachsiges
Scharnier 10 mit dem Tragrohr 7 verbunden ist. Die Grundplatte 8 und die Schwenkplatte
9 tragen an den einander zugewandten Seiten je eine Laufschiene 11 bzw. 12, an denen
je mehrere Laufstücke 13 bzw. 14 in geschlossener Reihe längsbeweglich gelagert und
formschlüssig gehalten sind. Im vorliegenden Beispiel ist dazu eine Wälzlagerung vorgesehen,
wobei Kugeln 15 in Längsnuten 16 und 17 der Laufschienen 11,12 und der Laufstücke
13,14 eingeSchlossen sind. Eine Gleitlagerung wäre ebenfalls möglich.
[0016] )ie beiden zusammenwirkenden Klemmorgane sind durch pneunatisch oder hydraulisch
druckbeaufschlagbare Schläuche L8 und 19 aus elastischem Material gebildet, welche
sich Über die ganze Länge des Spannbalkens erstrecken. Die übereinander liegenden
Laufstücke 13 und 14 haben einander zugekehrte offene Nuten 20 bzw. 21, in denen die
Schläuche 18 und 19 bis auf eine für die Klemmfunktion erforderliche freie Längspartie
derselben eingebettet sind. Zu diesem Zweck liegen die Nuten 20 bzw. 21 aller Laufstücke
13 bzw. 14 einer Reihe in einer Flucht. Die Schläuche 18 und 19 sind in nicht dargestellter
Weise am einen Ende des Spannbalkens mit einer Zuleitung für das Druckmittel verbunden
und am anderen Ende des Spannbalkens abgeschlossen.
[0017] Durch die Scharnierbefestigung 10 ist der gesamte Oberteil des Spannbalkens zum Einlegen
einer Gewebestückkante aufklappbar. Im zusammengeklappten Zustand sind Ober- und Unterteil
des Spannbalkens durch eine Verriegelung gegenseitig fixierbar. Diesem Zweck dient
eine Haltestange 22, welche an der Grundplatte 8 befestigt ist und die Schwenkplatte
9 in einer Bohrung 23 durchsetzt. Durch eine Querbohrung 24 der Haltestange 22 ist
ein mit Griff 25 versehener Keil 26 einschiebbar, der die Schwenkplatte 9 in der dargestellten
Lage hält. Vorzugsweise sind zwei oder mehr solcher Verriegelungsvorrichtungen an
einem Spannbalken vorhanden.
[0018] Werden nun die Schläuche 18 und 19 mit Druck beaufschlagt, so erzeugen diese über
der ganzen Länge des Spannbalkens einen Klemmdruck auf die zuvor eingelegte Gewebestückkante,
wodurch diese am Spannbalken festgehalten wird.
[0019] Bei dem nachfolgenden Spannvorgang werden die gemäss Fig. 1 angeordneten Spannbalken
1 bis 4 paarweise um eine bestimmte Strecke (Spannweg) voneinander wegbewegt, um das
eingeklemmte Gewebestück 5 in die erforderliche Spannung zu versetzen. Dabei erfolgt
zwangsläufig eine Elongation des Gewebematerials in Kett- und Schussrichtung. Dieser
Elongation müssen die Spannbalken längs der Klemmlinie folgen, d.h. die jeweilige
Klemmlinie muss um den parallel zu dieser verlaufenden Spannweg länger werden. Zu
diesem Zweck wird der Schlauchdruck mit zunehmender Spannkraft erhöht, wodurch nicht
nur die auf das Gewebematerial ausgeübte Klemmkraft erhöht wird, sondern zugleich
die Schläuche gelängt und die LaufstUcke 13,14 auseinander geschoben werden. Dabei
bleiben jedoch in den entstehenden Lücken zwischen den Laufstücken die Klemmwirkung
und die auf das Gewebestück 5 ausgeübte Zugkraft erhalten, so dass eine gleichmässige
Spannung des Gewebes in Kett- und Schussrichtung erreicht wird.
[0020] Bei mechanischer Bewegung der Spannbalken, z.B. mittels der Spindeltriebe 6 (Fig.
1), kann ein nicht dargestellter Druckaufnehmer die Spannung des Gewebes anzeigen.
Im Falle pneumatischer oder hydraulischer Bewegung der Spannbalken bildet der Systemdruck
ein Mass für die Gewebespannung. Die Schlauchelongation durch Drucksteigerung kann
sowohl manuell als auch automatisch vorgenommen werden. Im letzteren Fall können nicht
dargestellte Mittel vorgesehen sein, welche den Schlauchdruck in Abhängigkeit vom
Spannweg der Spannbalken steuern.
[0021] Zweckmässigerweise wird die druckabhängige Dehnungsfähigkeit der Schläuche an die
Streckfähigkeit des jeweiligen Gewebematerials angepasst. Beispielsweise sind zum
Spannen von Kunststoffgeweben Schläuche mit höherer Elastizität vorzusehen als bei
Metalldrahtgeweben.
[0022] Die Schlauchelongation kann entweder vom einen Schlauchende aus nach einer Seite
oder von der Schlauchmitte aus nach beiden Seiten erfolgen. Dazu können die Laufschienen
an ihrem einen Ende oder in ihrer Längsmitte einen Anschlag für die Laufstücke aufweisen,
von dem aus die Längsbewegung der Laufstücke ein- bzw. beidseitig erfolgen kann.
[0023] Das zu spannende Gewebestück soll in bezug auf den aus den Spannbalken 1 bis 4 gebildeten
Spannrahmen möglichst rechtwinklig plaziert werden, d.h. Kett- und Schussfäden des
Gewebestückes sollen möglichst genau parallel zu den jeweiligen Spannbalken verlaufen.
Ausserdem soll es dem Verarbeiter ohne grossen Aufwand möglich sein, das Gewebestück
beschädigungsfrei in den Spannrahmen einzulegen. Für beide Erfordernisse ist gemäss
den Fig. 3 und 4 innerhalb des Spannrahmens ein höhenverstellbarer Tisch 27 angeordnet,
der eine seitlich ausfahrbare Tischplatte 28 aufweist, wie das in Fig. 5 im einzelnen
dargestellt ist. In Fig. 3 sind ein pneumatischer Zylinder 29 für die Höhenverstellung
des Tisches 27 und mehrere teleskopartige Führungen 30 zur Stabilisierung seiner Horizontallage
angedeutet. Für die Höhenverstellung kann jedoch auch ein anderer Antrieb, z.B. ein
Spindeltrieb oder ein hydraulischer Zylinder vorgesehen sein. Zwei einander gegenüberliegende
Spannbalken 31 und 33 des Spannrahmens sind in Fig. 3 im geöffneten und in Fig. 4
im geschlossenen Zustand dargestellt.
[0024] Für die Herstellung von Siebdruckschablonen wird nun folgendermassen vorgegangen:
Zur Vorbereitung des Gewebematerials wird die Tischplatte 28 zunächst auf eine Höhe
angehoben, die über dem Niveau der Spannbalken 31,33 liegt (Fig. 3). In dieser Tischposition
ist es möglich, das beispielsweise von einer auf einem Ständer 34 gelagerten Rolle
35 abgezogene Gewebematerial 36 auf der Tischplatte 28 abzulegen, auf das erforderliche
Mass abzulängen und das Gewebestück 37 auszurichten. Zum Einlegen der Gewebestückkanten
in den Spannrahmen wird die Tischplatte 28 auf das Niveau der Spannbalken 31,33 abgesenkt.
Sodann werden die Spannbalken geschlossen (Fig. 4), worauf das Gewebestück 37 gespannt
wird. Nun wird die Tischplatte 28 weiter abgesenkt und seitlich aus der Spanneinrichtung
ausgefahren, um einen oder mehrere Schablonenrahmen aufzulegen und in gewünschter
Weise zu positionieren. Anschliesslich wird die belegte Tischplatte 28 wieder zurückgeschoben
und soweit angehoben, dass die Rahmenschenkel gegen das gespannte Gewebestück 37 gedrückt
werden. Vorzugsweise sind in Verbindung mit den Antriebsmitteln zur Höhenverstellung
der Tischplatte 28 weitere Mittel vorgesehen, die es ermöglichen, den Kontaktdruck
voreinzustellen. Hierauf kann von der Oberseite des Gewebestückes 37 her Klebstoff
auf die Rahmenschenkel aufgetragen und nach Abbinden des Klebstoffs der Schablonenrahmen
aus dem Gewebestück 37 herausgetrennt werden.
[0025] Die Fig. 5 zeigt die konstruktiven Mittel zur verschiebbaren Lagerung der Tischplatte
28. An zwei parallelen Kanten eines Untersatzes 38 ist je eine C-förmige Führungsschiene
39 angebracht. In der Führungsschiene sind Rollen 40 befestigt, die ihrerseits die
Tischplatte 28 an einem Winkelprofil 41 tragen.
[0026] Bei einer in der beschriebenen Weise vorbereiteten Siebdruckschablone lastet die
Gewebespannung auf den Rahmenschenkeln, die je nach Stabilität mehr oder weniger nachgeben,
was einen Spannungsverlust nach sich zieht.
[0027] Um auch diesen Nachteil zu vermeiden, sind gemäss Fig. 6 auf der Tischplatte 28 Haltebolzen
42 und Exzenterscheiben 43 an wählbaren Positionen einsetzbar, die es ermöglichen,
den Schablonenrahmen 44 vor dem Verkleben mit dem Gewebestück elastisch vorzuspannen.
Nach Entnahme des mit dem Gewebestück versehenen Schablonenrahmens aus der Spanneionrichtung
wirkt diese Vorspannung der Gewebespannung entgegen, so dass der sonst auftretende
Spannungsverlust ausgeglichen wird.
1. Einrichtung zum Spannen von rechteckigen Gewebestükken, insbesondere für die Herstellung
von Siebdruckschablonen, mit einem Spannrahmen aus paarweise parallelen, gegeneinander
verschiebbaren Spannbalken mit längsbeweglichen Klemmstellen, an denen das Gewebestück
längs seiner Kanten festklemmbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Spannbalken
zwei zusammenwirkende Klemmorgane aufweist, die sich über die ganze Länge des Spannbalkens
erstrecken und je durch einen pneumatisch oder hydraulisch druckbeaufschlagbaren Schlauch
aus elastischem Material gebildet sind, der in fluchtenden Nuten einer geschlossenen
Reihe von an einer Laufschiene längsbeweglich gelagerten Laufstücken gehalten ist
und bei Druckbeaufschlagung eine Elongation erfährt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Spannbalken einen
Ober- und einen Unterteil aufweist, die durch ein längsachsiges Scharnier miteinander
beweglich verbunden und im zusammengeklappten Zustand durch eine Verriegelung gegenseitig
fixierbar sind, dass Ober- und Unterteil an den einander zugewandten Seiten je eine
Laufschiene tragen, an denen die Laufstücke formschlüssig gehalten sind, und dass
die übereinander liegenden Laufstücke einander zugekehrte offene Nuten aufweisen,
in denen die Schläuche bis auf eine für die Klemmfunktion erforderliche freie Längspartie
derselben eingebettet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schläuche am einen
Ende des Spannbalkens mit einer Zuleitung für das Druckmittel verbunden und am anderen
Ende des Spannbalkens abgeschlossen sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind,
welche den Schlauchdruck in Abhängigkeit vom Spannweg der Spannbalken steuern.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufschienen an ihrem
einen Ende oder in ihrer Längsmitte einen Anschlag für die Laufstücke aufweisen, von
dem aus die Längsbewegung der Laufstükke ein- bzw. beidseitig erfolgen kann.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Spannrahmens
ein höhenverstellbarer Tisch angeordnet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tischplatte seitlich
ausfahrbar ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6, für die Herstellung von Siebdruckschablonen, dadurch
gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, die es ermöglichen, einen auf der höhenverstellbaren
Tischplatte aufgelegten Schablonenrahmen mit vorwählbarem Kontaktdruck an das gespannte
Gewebestück zu drücken.
9. Einrichtung nach Anspruch 6, für die Herstellung von Siebdruckschablonen, dadurch
gekennzeichnet, dass auf der Tischplatte Haltebolzen und Exzenterscheiben an wählbaren
Positionen einsetzbar sind, die es ermöglichen, einen auf die Tischplatte aufgelegten
Schablonenrahmen vorzuspannen.