[0001] Die Erfindung betrifft einen Wickelapparat zum Bilden von Wattewickeln mit mindestens
einer rotierenden Wikkelwalze und einer bestimmten Anzahl Kalanderwalzen zum Verdichten
einer Watteschicht zu einer wickelbaren Wattebahn.
[0002] Wattewickel dienen als Vorlage für die Kehrstrecke und für den nachfolgenden Kämmprozess.
[0003] Kalanderwalzen dienen der Pressung einer Wattebahn, um das Wiederabwickeln des Wattewickels
ohne gegenseitige Verfilzung der Wattebahnen durchführen zu können. Um eine gute Pressung
zu erhalten, sollte die Wattebahn vor dem Bilden des Wickels mindestens zwei Pressungen
erfahren.
[0004] Um die Verlängerung der Wattebahn, welche durch die Pressung entsteht, aufzunehmen,
und um eine kleine Verstreckung der Wattebahn von Presspassage zu Presspassage zu
erhalten, kann die Umfangsgeschwindigkeit der Kalanderwalzen von Walze zu Walze etwas
erhöht werden.
[0005] Das genannte Verstrecken der Wattebahn geschieht dabei vorteilhafterweise bei gleichzeitiger
Anlage der Wattebahn an die jeweilige Kalanderwalze, um dadurch den Fasern eine Führung,
d.h. einen sogenannten Streicheffekt zu geben und um ein sogenanntes Zurückfedern
(auch Atmen genannt), d.h. um ein teilweises Vernichten einer vorangegangenen Pressung
zu vermeiden.
[0006] Solche Kalanderwalzen-Anordnungen sind, aus dem deutschen Patent Nr. 644 119 oder
dem englischen Patent Nr. 711 599 ersichtlich.
[0007] In diesen Patentschriften sind Kalanderwalzen in einer senkrechten Anordnung aufeinandergestapelt.
Dabei ist es bekannt, dass die darin genannten Kalanderwalzen, bei welchen die Wellenlagen
in Gleitschienen geführt waren, mit dem ganzen Gewicht aufeinander abgestützt waren.
[0008] Diese Anordnung hatte den Nachteil, dass beim evtl. Leerlaufen der Walzen, d.h. ohne
dazwischenliegende Wattebahn, einerseits die Walzen entsprechend der unterschiedlichen
Umfangsgeschwindigkeit gegeneinander rieben und anderseits beim Bilden eines Wattewickels
um eine Kalanderwalze, d.h. bei einer Störung, die Kalanderwalzen voneinander gehoben
werden mussten, um die entsprechende Kalanderwalze wieder vom Wickel zu befreien.
[0009] Um diese beiden Nachteile zu beheben oder zumindest grössten Teils zu beheben, wurde
eine Anordnung der Kalanderwalzen gewählt, in welcher zwei Kalanderwalzenpaare nebeneinander
angeordnet sind und die vorgenannte senkrechte Anordnung lediglich pro Walzenpaar
angewendet wurde.
[0010] Solche Anordnungen sind in der US Patentschrift Nr. 25 02 894 und in der deutschen
Patentschrift Nr. 629 355 gezeigt.
[0011] Die durch die letztgenannte Kalanderwalzenanordnung erreichten Vorteile wurden aber
mindestens teilweise mit dem erwähnten Nachteil erkauft, dass die Wattebahn in der
Verstreckzone zwischen den beiden Walzenpaaren nicht mehr geführt war, was zu dem
genannten "Atmen" geführt hat.
[0012] Erfindungsgemäss werden diese Nachteile dadurch behoben, dass die Kalanderwalzen
derart geführt werden, wie dies im kennzeichnenden Teil des ersten Anspruches definiert
ist.
[0013] Die weiteren vorteilhaften Ausführungsformen sind in zusätzlichen Ansprüchen beschrieben.
[0014] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind einerseits der einfache Aufbau und
die keine Reibung verursachende Führung der Kalanderwalzen.
[0015] Im weiteren kann ein sich um eine Kalanderwalze gebildeter Wickel ohne weiteres Bewegen
von der sich in Ruhestellung befindlichen Kalanderwalzen entfernt werden. Ebenso kann
beim Start der Maschine die Watte bei ruhenden Walzen zwischen die zwei ersten Kalanderwalzen
eingeführt und anschliessend durch das Verschieben der Kalanderwalzen aus der Ruheposition
in die Arbeitsposition in der Arbeitsposition festgeklemmt werden, bevor die Kalanderwalzen
gestartet werden.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich Aus- ührungswege darstellenden
Zeichnungen erläutert.
[0017] Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt entsprechend den Linien V, durch einen Teil eines Wickelapparates
mit erfindungsgemässen Kalanderwalzen, halbschematisch dargestellt.
Fig. 1A einen Teil von Figur 1, vergrössert dargestellt,
Fig. 2 einen Schnitt in Pfeilrichtung I (Fig. 1) durch einen erfindungsgemässen Teil
Fig. 3 und 4 Varianten des Wickelapparates von Figur 1,
Fig. 5 bis 7 schematische Darstellung der Wickelapparate der Figuren 1, 3 und 4 mit
einer aufgelegten Wattebahn,
Fig. 8 eine Variante der Kalanderwalzen von Fig. 1,
Fig. 8A einen Teil der Vorrichtung von Fig. 8, vergrössert und in Pfeilrichtung II
(Fig. 8) in Draufsicht und im Schnitt dargestellt.
Fig. 9 und 11 weitere Varianten der Kalanderwalzen von Fig. 1,
Fig. 10 eine Variante der Kalanderwalze von Fig. 9
Fig. 9A einen Teil der Vorrichtung von Fig. 9, vergrössert und in Pfeilrichtung III
(Fig. 9) in Draufsicht und im Schnitt dargestellt,
Fig. 11A einen Teil der Vorrichtung von Fig. 11 vergrössert und in Pfeilrichtung IV
(Fig. 11) in Draufsicht und im Schnitt dargestellt,
Fig. llB einen Teil der Vorrichtung von Fig. 11, vergrössert dargestellt,
Fig. 12 eine Variante der Anordnung von Fig. 9 verkleinert und schematisch dargestellt,
Fig. 13 eine Variante der Anordnung von Fig. 8, verkleinert und schematisch dargestellt,
Fig. 14 eine Variante der Anordnung von Fig. 12, schematisch dargestellt,
Fig. 15 eine Variante der Anordnung von Fig. 11, verkleinert und schematisch dargestellt.
[0018] Ein Wickelapparat 1 (Fig. 1) umfasst eine erste Wickelwalze 2 und eine zweite Wickelwalze
3 zur Aufnahme einer Wickelhülse 4 respective des auf die Hülse 4 aufgenommenen Wickels
(nicht gezeigt).
[0019] Vor der ersten Wickelwalze 2 sind Kalanderwalzen 5 bis 8 angeordnet, wobei die Kalanderwalze
5 als erste, die Kalanderwalze 6 als zweite, die Kalanderwalze 7 als dritte und die
Kalanderwalze 8 als letzte Kalanderwalze bezeichnet wird.
[0020] Der Wickelapparat wird durch eine Haube 9 abgedeckt.
[0021] Die Kalanderwalzen 5 bis 8 werden je mittels zweier Federpaare 10 getragen, welche
je aus zwei als Blattfedern ausgebildeten Federbeinen 11 und 12 bestehen. Jedes Federpaar
10 ist einerseits mit einem Träger 13 und anderseits mit einem, ein Wellenende der
Kalanderwalzen aufnehmenden Lagerkörper 14 mittels Schrauben 15 fest verbunden. Der
Träger 13 ist in einen Teil 13A zur Aufnahme der Schrauben 15 und in einen Teil 13B
unterteilt, welcher mit einer Anschlussfläche 16 und mit zwei Gewindelöcher 17 zur
Aufnahme von Schrauben 18 (Fig. 2) versehen ist.
[0022] Mittels dieser Schrauben 18 werden die Träger 13 derart an Seitenwänden 19 respektive
20 des Wickelapparates 1 befestigt, dass die Anschlussflächen 16 (Fig. 10) jeweils
an diesen Wänden anliegen. Im weiteren werden die Kalanderwalzen mittels dieser Träger
13 derart an diesen Wänden 19 und 20 befestigt, dass die Rotationsachsen 21 der Kalanderwalzen
5 bis 8 je parallel zur Rotationsachse 22 der ersten Wickelwalze 2 liegen. In den
Figuren 1 bis 4 ist jeweils nur ein Träger 13 pro Kalanderwalze gezeigt.
[0023] Im weiteren zeigt die Fig. 1 die Kalanderwalzen 5 bis 8 in einer Ruheposition (auch
Ausgangsposition genannt), in welcher sie einen gegenseitigen Abstand D von ca. 3
mm aufweisen. Ein zwischen der letzten Kalanderwalze 8 und der ersten Wickelwalze
2 vorgesehener Abstand E beträgt in dieser Ruheposition der Kalanderwalze ebenfalls
ca. 3 mm.
[0024] Die Erfindung ist allerdings nicht auf das Einhalten dieser 3 mm für die Abstände
D und E eingeschränkt, grössere oder evtl. etwas kleinere Abstände können ebenfalls
dem genannten Lösen von Wickeln an Kalanderwalzen dienlich sein.In dieser Ruheposition
herrscht pro Kalanderwalze Gleichgewicht zwischen der Summe der Federkräfte an beiden
Enden der Kalanderwalze und dem Yalanderwalzengewicht.
[0025] Da die Federbeine 11 und 12 mittels der Schrauben 15 fest mit den Trägern 13 respektive
mit den Lagerkörpern 14 verbunden sind, haben sie als Federpaar eine aus der Festigkeitslehre
bekannte 'Rechteckfeder'-Charakteristik, d. h. die Durchbiegungscharakteristik entspricht
zirka der Durchbiegungscharakteristik der 'Rechteckfedern'.
[0026] Um das vorerwähnte Gleichgewicht zu erhalten, werden die Positionen der Träger 13
an den Seitenwänden 19 respektive 20 solange verschoben, bis der gewünschte Abstand
D auf der ganzen Länge der Kalanderwalze das gewünschte Mass aufweist.
[0027] Kleinere Korrekturen dieser Position können nachträglich dadurch ermöglicht werden,
dass die für das Durchschieben der Schrauben 18 notwendigen Löcher 22 (Fig. 2) etwas
grösser als der Durchmesser der Schrauben 18 gewählt werden.
[0028] Um nun die Kalanderwalzen 5 bis 8 aus der Ruheposition in eine Arbeitsposition zu
versetzen, welcher sie ohne dazwischenliegende Watteschicht aneinander anliegen und
in welcher der Abstand E noch zirka 0.2 mm aufweist, ist einerseits auf beiden Seiten
der Kalanderwalzen ein Pneumatikzylinder 23 (in Fig. 1 und 2 nur einer gezeigt), und
anderseits an beiden Seiten der Kalanderwalzen je ein Anschlagmittel 24 (Fig. l, in
Fig. 2 mit strichpunktierten Linien angedeutet) vorgesehen.
[0029] Der Zylinder 23 ist auf beiden Seiten der Kalanderwalzen auf einem an der entsprechenden
Wand 19 respektive 20 befestigten Support 25 (Fig. 2, in Fig. 1 nur schematisch angedeutet)
abgestützt. Anderseits liegt ein zum Kolben 26 des Zylinders 23 gehörender Kolbenkopf
27 an der die Kalanderwalze 5 betreffenden Blattfeder 11 an.
[0030] Der Kolbenkopf 27 ist, um beidseits des Schraubenkopfes der Schraube 15 auf der Blattfeder
11 anliegen zu können, wie in Fig.2 gezeigt U-förmig gestaltet.
[0031] Das Anschlagmittel 24 besteht je aus einer an der Seitenwand 19 respektive 20 (Fig.
2, in Fig. 1 nur schematisch dargestellt) befestigten Stütze 28 sowie aus einer dazugehörigen
Schraube 29. Diese Schraube 29 dient, wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich, als
Anschlag, mittels welchem die Bewegung der letzten Kalanderwalze 8 derart gestoppt
wird, dass der genannte Abstand E in der Arbeitsposition der Kalanderwalzen nicht
kleiner als ca. 0,2 mm wird, d.h. zumindest so bleibt, dass keine Berührung zwischen
der Kalanderwalze 8 und der ersten Wickelwalze 2 entsteht. Dabei liegt der Kopf der
Schraube 15, des entsprechenden Federbeines an der Schraube 29 an. Der Abstand E kann
durch Drehen der Schraube 29 angepasst werden.
[0032] Mit den Figuren 3 und 4 ist gezeigt, dass die Verwendung der mit Fig. 1 gezeigten
gefederten Kalanderwalzenführungmitteln nicht auf die in Fig. 1 gezeigten Anordnungen
eingeschränkt ist, sondern in einer vertikalen Anordnung (Fig.3) oder einer horizontalen
Anordnung (Fig. 4) verwendet werden kann. Die Kalanderwalzen sind in diesen Figuren
in derselben Reihenfolge numeriert wie in Fig. 1.
[0033] Dasselbe gilt für die Figuren 5 bis 7, in welchen dargestellt wird, auf welche Art
eine Wattebahn 30 über die Kalanderwalzen 5 bis 8 und anschliessend über die erste
Wickelwalze 2 und schliesslich an die Wickelhülse 4 gebracht wird.
[0034] Mit den Figuren 8 bis 11 werden erfindungsgemässe Varianten der Kalanderwalzenführungsmittel
gezeigt. Gleiche Elemente haben deshalb dieselben Bezugszeichen.
[0035] In Figur 8 werden die Lagerkörper 40 in einer Führungsbahn 41 (Fig. 8A, in Fig. 8
nur schematisch angedeutet), bestehend aus einer oberen Führungsschiene 42 und einer
unteren Führungsschiene 43, geführt.
[0036] Die Umfangsfläche 44 der Lagerkörper 40 ist dementsprechend den Schienen angepasst
und ist beispielsweise kreisrund und weist eine für das Gleiten zwischen dieser Fläche
und den Führungsschienen geeignete Feinheit und Breite B (Fig. 8A) auf.
[0037] Um die mittels der Führungsbahn 41 geführten Kalanderwalzen 5 bis 8 in ihrer Längsrichtung
zu stabilisieren, umfasst die Führungsbahn 41 eine Anschlagleiste 45 (Fig. 8A).
[0038] In einer, wie mit der Figur 8 gezeigten Anordnung der Kalanderwalzen haben, infolge
der Gravitation, die Kalanderwalzen 5 bis 7 die Tendenz im Gegenuhrzeigersinn und
die Kalanderwalze 8 im Uhrzeigersinn in der Führungsbahn abwärts zu gleiten. Um dies
nur bis zu einem bestimmten Mass zu erlauben, in welchem die früher genannten Abstände
D respektive der Abstand E zirka 3 mm aufweisen, liegen die Lagerkörper 40 an Schwenkarmen
46 an, wobei die Schwenkarme durch Anliegen an Riegel 47 gehörenden Nasen 49 arretiert
sind.
[0039] Die Schwenkarme 46 sind je mittels eines Bolzens 48 in den Seitenwänden 19 repsektive
20 schwenkbar gelagert und werden, um das Einführen der Kalanderwalzen respektive
deren Lagerkörper 40 in die Führungsbahn 41 zu ermöglichen, im Uhrzeigersinn geschwenkt,
bis die Führungsbahn frei ist. Die Riegel 47 sind deshalb derart in den Seitenwänden
19 respektive 20 verschiebbar geführt, dass sie aus einer Ausgangsposition, in welcher
die Anschlagnasen 49 an der Seitenwand 19 respektive 20 anliegen, in einer Arbeitsposition
verschoben werden können, in welcher die Anschlagnase 49, wie in Fig. 8a gezeigt,
vor dem Schwenkarm 46 liegt, wodurch das Zurückschwenken des Schwenkarmes 46 im Uhrzeigersinn
verhindert wird.
[0040] Die Riegel 47 (in Fig. 8 nur teilweise gezeigt) sind im weiteren mit einem Handgriff
50 (Fig. 8a) sowie mit einem Anschlag (nicht gezeigt) versehen. Letzterer dient der
richtigen Positionierung des Riegels und liegt in der Arbeitsposition des Riegels
an der Aussenfläche 51 der Seitenwand 19, respektive an der Aussenfläche 52 der Seitenwand
20, an.
[0041] Die beidseits der Kalanderwalze 8 vorgesehenen Schwenkarme 46 benötigen, da sich
die Kalanderwalze 8 im Uhrzeigersinn in der Führungsbahn nach unter bewegt, je zwei
Anschläge, wovon der eine der Riegel 47 ist, und je eine Feder 53.
[0042] Die Feder 53 ist eine auf einer zu den Seitenwänden 19 respektive 20 gehörenden Basis
56 (in Fig. 8 nur angedeutet) abgestützte Druckfeder und drängt die Kalanderwalze
8 in der Führungsbahn 41 im Gegenuhrzeigersinn in die Ruheposition, in welcher der
Schwenkarm 46 an der Nase 49 des Riegels 47 anliegt.
[0043] In dieser Ruheposition der Kalanderwalze 8 weist der Abstand E eine Grösse von ca.
3 mm auf. Die Kalanderwalzen 5, 6 und 7 liegen in der Ruheposition infolge der Schwerkraft
(auch Gravitation genannt), welche sie im Gegenuhrzeigersinn in der Führungsbahn 41
verschieben lässt, mittels der Schwenkarme 46 an den Nasen 49 an, wobei die Abstände
zwischen den Riegeln 47 derart gewählt ist, dass in dieser Ruheposition die Abstände
D zwischen den Kalanderwalzen die bereits erwähnten zirka 3 mm aufweisen,
[0044] Die Arbeitsposition der Kalanderwalzen 5 bis 8 wird in der für die Figuren 1 und
2 beschriebenen Weise, mittels je eines auf beiden Seiten der Kalanderwalzen vorgesehenen
Zylinders 23 erwirkt. Dementsprechend wird auf eine Wiederholung der Elemente verzichtet
und auf den Beschreibungsteil für die Figuren l und 2 hingewiesen, d. h., die gleichen
Elemente sind mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0045] In der Arbeitsposition der Kalanderwalzen von Fig. 8 liegen die Schwenkarme 46 der
letzten Kalanderwalze je an einer Anschlagschraube 54 an, um zu gewährleisten dass
der Abstand E in dieser Arbeitsposition der Kalanderwalzen mindestens 0,2 mm aufweist.
In dieser Position liegen die der Kalanderwalze 8 zugeordneten Schwenkarme 46 nicht
mehr an den Anschlagnasen 49 an, was auch für die Schwenkarme zutrifft, welche den
Kalanderwalzen 5, 6 und 7 zugeordnet sind.
[0046] Die Anschlagschraube 54 ist je mittels einer Stütze 55, in welcher ein Gewinde zur
Aufnahme dieser Schraube vorgesehen ist, mit der Seitenwand 19 respektive 20 verbunden,
d. h. auf beiden Seiten der Kalanderwalzen sind je ein Schwenkarm 46, ein Riegel 47,
eine Feder 53 und eine Anschlagschraube 54 etc. vorgesehen.
[0047] Die Figuren 9 und 9a zeigen eine weitere, der Variante von Figur 8 respektive 8a
ähnliche Variante, in welcher sich die Kalanderwalzen in gleicher Weise infolge der
Schwerkraft bewegen und in derselben Weise durch Anschläge bzw. Federn arretiert bzw.
bewegt werden. Dementsprechend haben Elemente mit denselben Funktionen dieselben Bezugszeichen
wie in den Beschreibungen der vorhergehenden Figuren. Der wesentliche Unterschied
zu der mit den Figuren 8 und 8a gezeigten Anordnung besteht in der Führung der Kalanderwalzen
5 bis 8, indem diese mittels Pendelarme 60 schwenkbar angeordnet sind. Die Pendelarme
60 sind mittels Bolzen 48 schwenkbar an den Seitenwänden 19 und 20 befestigt und nehmen
die Lagerkörper 61 der Kalanderwalzen 5 bis 8 auf. Die Riegel 47, die Arretierschrauben
54, die Druckfedern 53 und die Zylinder 23 haben mit dem zugehörigen Zubehör dieselben
Funktionen, wie in der mit den Figuren 8 und 8a gezeigten Anordnung. Dementsprechend
liegen die der Kalanderwalzen 8 zugeordneten Pendelarme 60 in der Ruheposition infolge
des Federdruckes der Feder 53 an den Nasen 49 der Riegel 47 an. Gleichzeitig liegen
die den Kalanderwalzen 5, 6 und 7 zugeordneten Pendelarme 60 infolge der Schwerkraft
der Kalanderwalzen an den entsprechenden Nasen 49 der Riegel 47 an. In dieser Ruheposition
weisen die Abstände D und der Abstand E das bereits früher erwähnte Mass von ca. 3
mm auf.
[0048] Die Verschiebung aus dieser Ruheposition in die Arbeitsposition in welcher die Kalanderwalzen,
bei fehlender Wattebahn aneinanderliegen geschieht, wie für die Anordnung der Figuren
1 und 8 beschrieben, mittels der Zylinder 23.
[0049] Figur 10 zeigt eine weitere Variante der Kalanderwalzenführung in der die Lagerkörper
61 durch einen federnden Arm 70 aufgenommen werden. Dieser federnde Arm 70 umfasst
einen an den Seitenwänden 19 und 20 befestigten (nicht gezeigt) Tragbalken 71, einen
Tragarm 72 und eine den Tragarm 72 mit dem Tragbalken 71 verbindende Blattfeder 73.
[0050] Die Verwendung dieses federnden Armes 70 kann je nach Wahl der Biegefestigkeit der
Blattfeder 73 in folgenden 2 Arten erfolgen:
1. Art: Die Blattfeder hat eine Biegefestigkeit, welche derjenigen des Federpaares
10 der Anordnung von Figur 1 entspricht. Daraus folgt, dass der federnde Arm 70 in
der für die Figur 1 beschriebenen Weise verwendet werden kann.
2. Art: Die Blattfeder wird bezüglich Biegefestigkeit lediglich derart gewählt, dass
sie eine biegbare Verbindung zwischen dem Tragbalken 71 und dem Tragarm 72 ergibt,
ohne in der Lage zu sein, dass Gewichtsmoment der Kalanderwalzen kompensieren zu können.
Daraus folgt, dass der federnde Arm 70 in der für die Figur 9 beschriebenen Weise
unter folgenden Bedingungen verwendet wird:
Der Abstand H muss in einer solchen Relation zur Dicke der Blattfeder stehen, dass
im wesentlichen kein Ausscheren der Blattfeder durch das Abstützen der Kalanderwalzen
auf der Nase 49 verursacht wird. Unter Ausscheren soll eine Biegung in der Blattfeder
73 verstanden werden, welche entstehen kann, wenn sich die einander gegenüberliegenden
Flächen des Tragbalkens 71 und des federnden Armes 70 relativ zueinander verschieben.
[0051] Die Figuren 11 und lla - respektive llb - zeigen letztlich eine Variante in der Anwendung
von Pendelarmen 601 welche den Pendelarmen 60 der Figur 9 entsprechen jedoch mit einem
noch zu beschreibenden Zusatz versehen verwendet werden. Im weiteren werden bei dieser
Variante ebenfalls die Riegel 47 und die Anschlagschraube 54 in derselben Weise verwendet,
wie dies mit den Figuren 8 und 9 beschrieben wurde. Der wesentliche Verfahrensunterschied
zu den mit den Figuren 1, 8 und 9 gezeigten beschriebenen Anordnung, besteht darin,
dass das Bewegen der Kalanderwalzen aus der Ruheposition in die Arbeitsposition nicht
durch den Zylinder 23, sondern durch Zugfedern 80 erfolgt, welche einerseits mit dem
Pendelarm 601 und andererseits mit einem an den Seitenwänden 19 und 20 befestigten
Pfeiler 81 verbunden sind. Jede Zugfeder 80 ist so bemessen, dass sie in der Lage
ist, die Kalanderwalzen aus der Ruheposition in die Arbeitsposition zu schwenken.
In dieser Arbeitsposition liegt der Pendelarm 601 der Kalanderwalze 8 an der Anschlagschraube
54 an. Wie für die Anordnung der Figuren 1, 8 und 9 beschrieben, sind auch für die
mit Fig. 11 gezeigte Anordnung die Elemente beidseits der Kalanderwalzen vorgesehen.
Im folgenden sei diese beidseitige Anordnung kurz beschrieben:
Das Schwenken der Pendelarme 601 aus der Arbeitsposition in die Ruheposition, in welcher
die Pendelarme 601 an den Anschlagnasen 49 der Riegel 47 anliegen, geschieht mittels
eines Seilzuges 82. Dieser Seilzug 82 umfasst einen auf einer je zu den Wänden 19
respektive 20 gehörenden Basis 90 befestigten Pneumatikzylinder 83 mit einem Kolben
84, an welchem ein Zugseil 85 befestigt ist.
[0052] Dieses Zugseil wird vom Kolben 84 aus durch an den Pendelarmen 601 vorgesehene Oesen
86 sowie durch eine nach jeder Oese vorgesehene Druckfeder 87 und je über eine zwischen
den Druckfedern 87 und den Oesen 86 angebrachte Rollen 88 geführt. Das dem Kolben
84 entgegengesetzte Ende des Zugseiles 85 wird mit dem, der Oese 86 entgegengesetzten
Ende der letzten Druckfeder 87 verbunden.
[0053] Zwischen den Druckfedern 87 und den Rollen 88 ist je ein Mitnehmer 89 fest mit dem
Seil verbunden. Die Länge des Kolbenhubes muss etwas (z.B. 5 mm) grösser sein als
die Summe aller Abstände D (analog Fig. 1,8,9) und dem Abstand E, welche der Uebersicht
halber in Figur 11 nicht eingetragen sind.
[0054] Die Federcharakteristik (d.h. Relation der Federlängenveränderung zur Federkraftveränderung)
der Federn 87 muss so bemessen sein, dass Ihre zusammendrückbare Länge LD (Fig. llb)
folgende Bedingungen erfüllt:
1. Die Länge LD der letzten Feder 87, d. h. der der Kalanderwalze 8 zugeordneten Feder
87, muss mindestens dem 3-fachen Abstand D, und
2. die Länge LD der zweitletzten Feder 87 dem 2-fachen Abstand D,
3. die Länge LD der drittletzten Feder dem 1-fachen Abstand D entsprechen während
4. für die erste Feder, (resp. viertletzte) Feder, 87 die Länge LD Null sein kann.
Das Letztere würde bedeuten, dass auf die Feder 87 der ersten Kalanderwalze 5 verzichtet
werden könnte und der Mitnehmer 89 so positioniert werden kann, dass dieser bei Auflage
des Pendelarmes 601 an der ersten Nase 49 an der Oese 86 anliegt. Andererseits muss
der erste Abstand K (Fig. 11B) zwischen der ersten Feder 87, d. h. der der Kalanderwalze
5 zugeordneten Feder 87, und dem ersten Mitnehmer 89 dem 3-fachen Abstand D, der zweite
Abstand K dem 2-fachen Abstand D und der dritte Abstand K dem 1-fachen Abstand D entsprechen
muss. Dass der letzte Abstand K Null ist, ist dadurch gegeben, dass das Ende des Zugseiles
85 mit dem von der Oese abgewendeten Ende der Druckfeder 87 verbunden ist.
[0055] Im weiteren müssen die Federkräfte der Druckfedern 87 grösser sein als die Federkräfte
der Zugfedern 80 damit eine Verschiebung der Kalanderwalze aus der Arbeitsin die Ruheposition
gewährleistet ist.
[0056] Der Vorteil der mit den Fig. 11 gezeigten Anordnung besteht darin, dass die Anpresskraft
zwischen den Kalanderwalzen entsprechend der Wahl der Zugfeder-Charakteristik gewählt
werden kann. Mit Fig. 12 ist eine Variante der Fig. 9 dargestellt und da es sich um
lediglich eine andere Anordnung gleicher Elemente handelt, haben die Elemente dieselben
Bezugszeichen wie in Fig. 9. In dieser Anordnung sind die Kalanderwalzen 5 bis 8 mittels
der Pendelarme 60 in der Ruheposition freihängend angeordnet. Um die Kalanderwalzen
in die früher beschriebene Arbeitsposition zu verschieben, wird, wie mit Fig. 9 beschrieben,
der Zylinder 23 aktiviert bis alle Kalanderwalzen aneinanderliegen und die der Kalanderwalze
8 zugeordneten Pendelarme 60 an der Anschlagschraube 54 anliegen, um den beschriebenen,
hier nicht mehr eingezeichnete Abstand E auf das gewünschte Mass von 0,2 mm zu bringen.
[0057] Fig. 13 zeigt insofern eine Variante zu der mit Fig. 8 gezeigten Anordnung, in dem
die Führungsbahn 41 soweit nach unten verschoben ist, bis sämtliche Kalanderwalzen
in der Führungsbahn mittels ihrer Schwerkraft in der Führungsbahn in gleicher Richtung
abwärts gleiten. Dadurch kann auf die in Fig. 8 gezeigten Druckfeder 53 verzichtet
werden. Auch in dieser Fig. sind, da es sich um dieselben Elemente wie in Fig. 8 handelt,
die selben Bezugszeichen verwendet.
[0058] Bei der mit Fig. 14 gezeigten Variante handelt es sich um eine ähnliche Anordnung
wie mit Fig. 12, mit dem einzigen Unterschied, dass die Kalanderwalzen nicht in einer
horizontalen, sondern in einer steigenden Geraden angeordnet sind. Der Vorteil dieser
Anordnung gegenüber derjenigen von Fig. 12 besteht darin, dass sie raumsparender ist.
Bei den Elementen handelt es sich um dieselben wie in Fig. 12 respekt. 9, so dass
auch hier dieselben Bezugszeichen verwendet wurden. Letztlich zeigt Fig. 15 insofern
eine Variante der mit
[0059] Fig. 11 gezeigten Anordnung, indem einerseits der Seilzug 82 die Kalanderwalzen aus
der Ruheposition in die Arbeitsposition zieht und andererseits dass die letzte Kalanderwalze
8 freihängend angeordnet ist. Diese Neuanordnung weist gegenüber derjenigen der Fig.
11 den Vorteil auf, dass auf die Zugfedern 80 verzichtet werden kann.
[0060] Der Seilzug 82 weist in der genau gleichen Art wie für Fig. 11 beschrieben, ein Zugseil
85, die Zugfedern 87, die Rollen 88 und die Mitnehmer 89 auf.
[0061] Ausserdem sind die für Fig. 15 beschriebenen Abstände zwischen den Mitnehmern 89
und den Druckfedern 87 im gleichen Sinne vorgesehen.
[0062] Letztlich sind die Kalanderwalzen auch in dieser
[0063] Figur in der Arbeitsposition, wenn sämtliche Kalanderwalzen aneinanderliegen und
die der letzten Kalanderwalze zugeordneten Pendelarme 60 an der Arretierschraube 54
anliegen.
[0064] Da es sich auch in dieser Figur um dieselben Elemente wie in der mit Fig. 11 bezeichneten
Anordnung verwendeten Elemente handelt, sind dieselben Bezugszeichen verwendet und
der Uebersichthalber gewisse Bezugszeichen nicht verwendet worden.
1. Wickelapparat zum Bilden von Wattewickeln mit mindestens einer rotierenden Wickelwalze
und einer bestimmten Anzahl Kalanderwalzen zum Verdichten einer Watteschicht zu einer
wickelbaren Wattebahn,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kalanderwalzen innerhalb eines gegebenen Bereichs mittels Führungsmittel
bewegbar sind.
2. Wickelapparat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der genannte Bereich durch eine Ruheposition und durch eine Arbeitsposition der
Kalanderwalzen abgegrenzt wird.
3. Wickelapparat nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsmittel die Kalanderwalzen selbsttätig in die Ruheposition bewegen.
4. Wickelapparat nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsmittel Kraftmittel sind.
5. Wickelapparat nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsmittel ein Federpaar sind, mit zwei mit Abstand voneinandergehaltenen
Einzelfedern, wobei das eine Ende des Federpaares ortsfest und das andere Ende mit
Bestandteilen der Kalanderwalze verbunden ist.
6. Wickelapparat nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Federpaar zwei Blattfedern umfasst, welche einerseits mit einem ortsfesten
Träger und andererseits mit den Lagerkörpern der Kalanderwalzen fest verbunden sind.
7. Wickelapparat nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein an den Führungsmitteln angreifendes Kraftmittel die Kalanderwalzen
in die Arbeitsposition bewegt.
8. Wickelapparat nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsmittel eine Kombination von Führungselementen und Kraftmittel sind.
9. Wickelapparat nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungselemente eine Führungsbahn zur mittelbaren Aufnahme der Kalanderwalzen
und pro Kalanderwalze zwei durch Arretiermittel positionierbare Schwenkarme, zur mittelbaren
Positionierung der Kalanderwalzen in der Ruheposition, sind.
10. Wickelapparat nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungselemente Pendelarme zur Aufnahme der Kalanderwalzen umfassen, welche
zur Positionierung der Kalanderwalzen in der Ruheposition durch Arretierungen positionierbar
sind.
11. Wickelapparat nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kraftmittel zum Bewegen der Kalanderwalzen in die Ruheposition, die Schwerkraft
der einzelnen Kalanderwalzen sind.
12. Wickelapparat nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kraftmittel zum Bewegen der Kalanderwalzen in die Ruheposition, die Schwerkraft
der Kalanderwalzen und/oder Federn sind.
13. Wickelapparat nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kraftmittel zum Bewegen der Kalanderwalzen in die Ruheposition, ein durch
ein Antriebsmittel gezogener Seilzug ist.
14. Wickelapparat nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftmittel ein Antriebsmittel ist.
15. Wickelapparat nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass dass Antriebsmittel ein Pneumatikzylinder ist.
16. Wickelapparat nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Antriebsmittel ein Pneumatikzylinder ist.
17. Wickelapparat nach Anspruch 7 und 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftmittel zwei pro Kalanderwalze vorgesehene und an den Pendelarmen angreifende
Federn sind.
18. Wickelapparat nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die Watteschicht an die Wickelwalze abgebende Kalanderwalze durch eine Arretierung
in ihrer Arbeitsposition gehalten wird.
19. Wickelwalze zum Bilden von Wattewickel mit mindestens einer rotierenden Wickelwalze
und einer bestimmten Anzahl Kalanderwalzen zum Verdichten einer Watteschicht zu einer
wickelbaren Wattebahn,
dadurch gekennzeichnet,
das die Kalanderwalzen sichelförmig um die Wickelwalzen angeordnet sind und innerhalb
eines gegebenen Bereiches mittels Führungsmittel aus einer Ruheposition in eine Arbeitsposition
bewegbar sind.
20. Wickelapparat nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wickelwalzen in der Ruheposition einen gegenseitigen Abstand sowie die nächste
Kalanderwalze einen Abstand zur Wickelwalze von 2 - 5 mm, vorzugsweise von 3 mm aufweist
und das in der Arbeitsposition die Kalanderwalzen gegeneinander gepresst sind und
der Abstand zwischen der letzten Kalanderwalze und der Wickelwalze derart auf ein
Mindestmass reduziert wird, dass zwischen dieser letzten Kalanderwalze und der Wickelwalze
auch ohne Watteschicht keine Berührung stattfindet.