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EP 0 141 303 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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15.05.1985 Patentblatt 1985/20 |
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Anmeldetag: 09.10.1984 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH FR GB IT LI SE |
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Priorität: |
19.10.1983 DE 3337954
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Anmelder: MASCHINENFABRIK REINHAUSEN GMBH |
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D-93025 Regensburg (DE) |
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Erfinder: |
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- Bleibtreu, Alexander
D-8400 Regensburg (DE)
- Dohnal, Dieter, Dr.-Ing.
D-8411 Lappersdorf (DE)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
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Stufentransformator mit einem Isolierstoffzylinder für einen Stufenschalter |
(57) Isolierstoffzylinder für hohe dielektrische Beanspruchungen, der aus unter Vakuum
aushärtbaren Harzsystemen mit einer gewickelten Armierung aus Glasfasern besteht.
Die gewickelte Armierung besteht ausschließlich aus einer mehrlagig gewickelten Glasfasermatte,
deren Faserstruktur aus kurzen ungerichteten Fasern aufgebaut ist.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Isolierstoffzylinder gemäß Oberbegriff des Patentanspruches.
[0002] Derartige Isolierstoffzylinder werden üblicherweise als Wickelhohlkörper ausgeführt,
und zwar wird der Wickel trocken auf einen Wickeldorn aufgebracht, wonach das Ganze
in eine geschlossene zylindrische Form kommt und evakuiert wird, um dann mit Expoxydharz
aufgefüllt zu werden. Als Wickelmaterial werden entweder durchgehende Fäden oder auch
Gewebebahnen verwendet. Mit dieser Methode lassen sich hochwertige Isolierstoffzylinder
mit insbesondere hoher mechanischer Festigkeit herstellen. Bei den genannten Isolierzylindern
kommt es jedoch oft nicht allein auf die mechanische Beanspruchung des Wickelhohlkörpers
an, sondern zur mechanischen Beanspruchung kommen spezielle dielektrische Beanspruchungen
hinzu, insbesondere wenn an unterschiedlichen Stellen in der Zylinderwand Kontakte
unterschiedlichen elektrischen Potentials sitzen. Hier spielt die Spannungsbeanspruchung
zwischen den einzelnen Kontakten eine besondere Rolle.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, den eingangs genannten Isolierstoffzylinder so zu verbessern,
daß die Zylinderwand neben einer ausreichende mechanischen Festigkeit vor allem eine
hohe dielektrische Festigkeit für möglichst alle Richtungen aufweist. Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruches angegebenen Mittel
gelöst.
[0004] Die Erfindung geht von der Tatsache aus, daß die Wand eines Isolierstoffzylinders
aus Epoxydharz mit einer gewickelten Armierung aus Glasfasern, die unter Vakuum ausgehärtet
ist, nicht als homogenes Isoliermaterial angesehen werden kann. Bei einem solchen
Material muß die dielektrische Festigkeit abhängig von der Beanspruchungsrichtung
gesehen werden. Dabei sind vorzugsweise zwei Beanspruchungsrichtungen zu betrachten,
und zwar die Beanspruchung in Faserrichtung und die Beanspruchung quer zur Faserrichtung.
Dabei wird die Beanspruchung in Faserrichtung immer ungünstigere Werte ergeben als
eine Beanspruchung quer zur Faserrichtung. Die Ursache dafür ist darin zu sehen, daß
einzelne Fäden mitunter nicht einwandfrei vom Harz benetzt sind und es damit zu gerichteten
Durchschlagskanälen entlang den Fäden zwischen zwei Punkten unterschiedlichen Potentials
kommen kann. Wird nun - wie vorgeschlagen - die gewickelte Armierung ausschließlich
aus einer mehrlagig gewickelten Glasfasermatte, die eine Faserstruktur aus kurzen
ungerichteten Fasern aufweist, hergestellt, kann es nicht mehr zu einer direkten Kanalbildung
zwischen Metallteilen unterschiedlichen Potentials kommen. Hierbei ist wesentlich,
daß dies infolge der ungerichteten Kurzfasern für alle beliebigen Richtungen gilt.
Für eine mitunter unregelmäßige Anordnung von Kontakten unterschiedlichen Potentials
in der Zylinderwand braucht also nicht mehr besonders berücksichtigt zu werden, ob
die dielektrische Beanspruchung quer zur Faser oder längs zur Faser auftritt. Der
mit der Erfindung erzielte Vorteil ist also darin zu sehen, daß insgesamt die dielektrische
Spannungsfestigkeit der Zylinderwand für jede beliebige Richtung verbessert ist. D.h.,
bei der Anordnung von Kontakten in der Zylinderwand braucht praktisch der Faserverlauf
der Armierung nicht mehr besonders berücksichtigt zu werden.
[0005] Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung sind z.B. Isolierstoffzylinder für
Stufenschalter von Stufentransformatoren, und zwar speziell Isolierstoffzylinder als
Tragkonstruktion für die feststehenden Stufenkontakte eines Stufenwählers. Will man
die Tragkonstruktion eines derartigen Stufenwählers - die üblicherweise als Käfig
aus Isolierstäben ausgeführt ist - als geschlossenen Isolierstoffzylinder ausführen,
so treten wegen der Vielzahl der anzuordnenden feststehenden Stufenkontakte unterschiedlichen
Potentials erhebliche Probleme bezüglich der dielektrischen Beanspruchung des Isoliermaterials
auf. Bei einem mit fortlaufenden Fäden gewickelten Isolierstoffzylinder läßt es sich
praktisch nicht vermeiden, daß die gewickelten Fäden direkt von einem Stufenkontakt
zum anderen verlaufen, so daß die dielektrische Festigkeit des Isolierstoffes dann
nicht mehr ausreichend ist. Durch die Verwendung einer Matte aus ungerichteten Kurzfasern
als Wickelmaterial wird dies Problem gelöst. Natürlich ist die mechanische Festigkeit
eines derartigen Isolierstoffzylinders gegenüber einem Isolierstoffzylinder, dessen
Wickel aus durchgehenden Fäden aufgebaut ist, geringer. Dies kann jedoch beim Anwendungsbeispiel
in Kauf genommen werden, da der genannte Isolierstoffzylinder z.B. keine Druckdifferenzen
zwischen innen und außen aufzunehmen hat.
Isolierstoffzylinder für hohe dielektrische Beanspruchungen, der aus unter Vakuum
aushärtbaren Harzsystemen mit einer gewickelten Armierung aus Glasfasern besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die gewickelte Armierung ausschließlich aus einer mehrlagig
gewickelten Glasfasermatte besteht, deren Faserstruktur aus kurzen ungerichteten Fasern
aufgebaut ist.