[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Druckgasschalter gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1. Es handelt sich hierbei um einen Schalter des sogenannten Puffertyps.
Als Gas wird vorzugsweise SF
6 verwendet. Die zylindrische Hülse, welche den Gasstrom während des Ausschaltvorganges
führt bzw. steuert, umgibt den festen Schaltkontakt vollständig, und zwar sowohl im
eingeschalteten Zustand als auch während des Ausschaltvorganges. Ein solcher Schalter
ist in erster Linie für den sogenannten Mittelspannungsbereich bestimmt, d.h. für
den Bereich von 6 bis 36 kV. Er kann grundsätzlich jedoch auch für höhere Spannungen
eingesetzt werden.
[0002] Aus der DE-AS 12 07 473-ist bereits ein Schalter ähnlicher Bauart bekannt, bei welchem
der gesamte feste Schaltkontakt gegenüber dem Lichtbogen exponiert angeordnet ist,
so daß die Gefahr besteht, daß der eine Fußpunkt des Lichtbogens an einer solchen
Stelle, z.B. an der Endfläche des festen Schaltkontaktes, stehenbleibt, daß die Beblasung
des Lichtbogens unzureichend ist. Bei einer anderen, beispielsweise aus der DE-OS
18 15 723 bekannten Schalterkonstruktion des Puffertyps besteht die zur Steuerung
des Gasstromes durch die Schaltstelle beim Ausschaltvorgang vorgesehene Vorrichtung
normalerweise aus einer kompliziert geformten Hülse, die von dem festen oder beweglichen
Schaltkontakt getragen wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Druckgasschalter der eingangs genannten
Art zu entwickeln, dessen Aufbau einfacher und billiger als der der bekannten Druckgasschalter
ist und der bessere Schalteigenschaften als die bekannten Druckgasschalter hat.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Druckgasschalter gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 vorgeschlagen, der erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1
genannten Merkmale hat.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen genannt.
[0006] Dadurch, daß man das freie Ende des festen Schaltkontaktes mit einem Ring versieht,
der zwischen dem festen Schaltkontakt und der Hülse auf dem beweglichen Schaltkontakt
abdichtet, vermeidet man einen Leckstrom des Gases, so daß der gesamte Gasstrom in
den festen Schaltkontakt hineingeleitet wird. Um zu vermeiden, daß der Lichtbogen
an der Endfläche des festen Schaltkontaktes brennt,und um zu erreichen, daß er stattdessen
in die Öffnung des festen Kontaktes hineingeleitet wird, wo sein Fußpunkt effektiver
gekühlt wird, reicht eine Kante des Ringes über die Endfläche des festen Schaltkontaktes.
Ferner kann man in dem festen Schaltkontakt eine dichte Hülse anbringen, um ein Herausströmen
von heißem Gas durch die Seiten des festen Schaltkontaktes, der normalerweise zur
Bildung von Kontaktfingern mit Längsschlitzen versehen ist, zu verhindern.
[0007] Anhand des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher
erläutert werden. Es zeigen
Figur 1 ein Ausführungsbeispiel eines Druckgasschalters gemäß der Erfindung im eingeschalteten
Zustand,
Figur 2 den Schalter gemäß Figur 1 in Ausschaltstellung,
Figur 3 ein Detail des Druckgasschalters gemäß den Figuren 1 und 2 in-vergrößertem
Maßstab.
[0008] Der Schalter nach den Figuren 1 und 2 ist mit Hauptkontakten, welche den Betriebsstrom
führen, aber keine Schaltfunktion haben, und mit Schaltkontakten versehen, mit welchen
der eigentliche Schaltvorgang ausgeführt wird. Die Erfindung betrifft im wesentlichen
die Ausgestaltung der Schaltkontaktanordnung, welche auch für einen Schalter ohne
separate Betriebsstromkontakte verwendet werden kann.
[0009] Der Schalter nach den Figuren 1 und 2 hat ein im wesentlichen zylindrisches Gehäuse
22 mit einem oberen und einem unteren Deckel 24, 23. Das Gehäuse ist mit SF
6-Gas gefüllt, welches unter einem Überdruck von beispielsweise 0,2 MPa steht. An jede
Anschlußschiene ist ein Kontaktflansch 3, 4 angeschlossen, dereietztgenannte über
ein Winkelstück 5. An jedem Flansch ist ein fester Hauptkontakt 6 bzw. 7 befestigt,
der aus einem leitenden Zylinder besteht, welcher der Länge nach zur Bildung von Kontaktfingern
aufgeschlitzt ist. Diese festen Hauptkontakte werden mit einem beweglichen Hauptkontakt
in Form eines leitenden Zylinders 8 verbunden, der mittels eines leitenden Flansches
9 an einem Kontaktstab 10 befestigt ist. Der Kontaktstab ist axial beweglich und in
einer festen Hülse 14 gelagert. An seinem unteren Ende ist der Kontaktstab mit einer
Pleuelstange 11 aus Isoliermaterial verbunden, die an einen Kurbelarm 12 auf einer
Welle 13 angeschlossen ist. Durch Drehen der Welle 13 kann man somit den Kontaktstab
10 nach oben und unten führen und auf diese Weise den Schalter ein- und ausschalten.
[0010] Zwischen den Flanschen 3 und 9 ist die Schaltstelle selbst angeordnet. Diese besteht
aus einem festen Schaltkontakt 18 und einem beweglichen Schaltkontakt 17. Der feste
Schaltkontakt 18 besteht aus einem leitfähigen Zylinder, der an dem Flansch 3 befestigt
ist, und zwar konzentrisch vor einem Loch 21 in diesem Flansch. Der zylindrische Schaltkontakt
18 ist in Längsrichtung mehrfach geschlitzt, so daß er Kontaktfinger bildet, die den
beweglichen Schaltkontakt 17 umgreifen, der als Kopf auf dem Kontaktstab ausgebildet
ist.
[0011] An dem oberen Ende der Hülse 14, welche den Kontaktstab 10 führt, ist ein Flansch
15 vorhanden, der so bemessen ist, daß er als Kolben in den Zylinder 8 hineinpaßt,
so daß der Zylinder und der Kolben zusammen eine Pumpe bilden.
[0012] Beim Ausschalten des Schalters werden die beweglichen Teile 8, 9, 10, 17 des Schalters
von der Pleuelstange 11 nach unten gezogen, wobei vor allem die Hauptkontaktstelle
geöffnet wird, da der Zylinder 8 und der Flansch 9 aus dem festen Hauptkontakt 6 herausgleiten.
Dabei kommutiert der Strom zu den Schaltkontakten 17, 18, die bei Fortsetzung der
Bewegung geöffnet werden. Gleichzeitig wird das Gas im Zylinder 8 komprimmiert und
strömt mit großer Geschwindigkeit nach oben durch die Löcher 16 im Flansch 9, entlang
am beweglichen Schaltkontakt 17, durch den festen Schaltkontakt 18 und durch das Loch
21 im Flansch 3.
[0013] Um diesen Gasstrom zu führen, ist auf der Oberseite des Flansches 9 eine isolierende
Hülse 19 derart angebracht, daß sie die Löcher 16 und den festen Schaltkontakt umgibt.
Diese Hülse hat eine zylindrische Form mit geraden Wänden. An dem unteren Ende des
festen Schaltkontaktes 18 ist ein Ring 20 angeordnet, welcher eine Dichtung zwischen
dem festen Schaltkontakt 18 und der Hülse 19 herstellt. Dieser Ring überdeckt mit
einer Kante die Endfläche des festen Schaltkontaktes, um zu verhindern, daß der Lichtbogen
an dieser Endfläche brennt, und um den Fußpunkt des Lichtbogens stattdessen in die
Öffnung des festen Schaltkontaktes hineinzulenken. Auf diese Weise wird sichergestellt,
daß der Gasstrom von den Löchern 16 nach oben um den Schaltkontakt 17 herum und in
den Schaltkontakt 18 hineinströmt. Um zu vermeiden, daß das heiße Gas durch die Schlitze
des Schaltkontaktes 18 herausströmt, kann dieser auf der Innenseite mit einer Hülse
30 versehen werden, wie es in Figur 3 gezeigt ist. Diese Hülse kann aus einem leitenden
Material, beispielsweise Kupfer, bestehen.
[0014] Beim Ausschalten strömen, wie bereits erwähnt, heiße Gase von der Schaltstelle nach
oben durch den Schaltkontakt 18 und das Loch 21 gegen den oberen Deckel 24. Dies kann
dazu führen, daß von dem Deckel 24 eine Druckwelle reflektiert wird, die durch das
Loch 21 zur Schaltstelle wandert und den Ausschaltvorgang stört. Um dies zu verhindern,
ist an der Innenseite des Deckels eine Erhöhung oder Warze 25 angebracht, welche den
Gasstrom radial nach außen zur Wand des Gehäuses umlenkt, wo er nach unten in Längsrichtung
des Gehäuses umgelenkt wird und allmählich abkühlt. Diese Wirkung kann dadurch verstärkt
werden, daß der Deckel nahe seiner Peripherie auf der Innenseite einen Wulst 28 hat,
so daß die Innenseite des Deckels eine ringförmige Mulde bildet, die den Gasstrom
nach außen und dann nach unten umlenkt.
[0015] Um zu vermeiden, daß der Gasstrom von den Seiten des Gehäuses zur Schaltstelle hin
reflektiert wird, wird diese mit einer oberen isolierenden Wand 26 umgeben, die die
Schaltstelle nach unten hin überragt. Eine ähnliche isolierende Wand 27 ist im unteren
Teil des Gehäuses angeordnet, um den Hauptkontakt 7 gegen die heißen Gase zu schützen.
[0016] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt; vielmehr
sind verschiedene Modifikationen möglich. Beispielsweise kann die Erfindung auch bei
Schaltern mit Löschgasbeblasung sowohl durch den festen wie durch den beweglichen
Schaltkontakt angewendet werden.
1. Druckgasschalter mit einem hülsenförmigen festen Schaltkontakt (19) und einem entsprechenden
stab- oder rohrförmigen, axial beweglichen Schaltkontakt (17) sowie einer Pumpvorrichtung
(8, 9, 15, 16), die während des Ausschaltvorganges Druckgas um den beweglichen Schaltkontakt
herum und durch den festen Schaltkontakt bläst, wobei der bewegliche Schaltkontakt
zur Führung des Gasstroms mit einer isolierenden, zylindrischen Hülse (19) versehen
ist, die den festen Schaltkontakt umgibt, dadurch gekennzeichnet, daß das auf den
beweglichen Schaltkontakt (17) gerichtete freie Ende des festen Schaltkontaktes (18)
von einem Ring (20) umgeben ist, der zwischen der isolierenden Hülse (19) und dem
festen Schaltkontakt dichtet und der die Endfläche des festen Schaltkontaktes bedeckt.
2. Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Innenseite
des festen Schaltkontaktes (18) eine Hülse (30) vorhanden ist.
3. Druckgasschalter nach Anspruch 1 oder 2 mit einem isolierenden Gehäuse (22) mit
Deckel (23, 24), dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (24) an seiner Innenseite
über dem hülsenförmigen festen Schaltkontakt mit einer derart geformten Erhöhung oder
Warze (25) versehen ist, daß der Gasstrom während des Ausschaltvorganges von dem festen
Schaltkontakt fortgeleitet wird.
4. Druckgasschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der feste Schaltkontakt
(18) von einer isolierenden Wand (26) umgeben ist.
5. Druckgasschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine isolierende Wand (27) um den Sockel (7, 14, 15) des beweglichen Schaltkontaktes
angeordnet ist.
6. Druckgasschalter nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Deckel (24) auf der Innnenseite mit einem nach innen gerichteten Wulst (28) versehen
ist, der so geformt ist, daß die Innenseite des Deckels die Form einer ringförmigen
Mulde annimmt.