[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Glühlampe mit einem pilzförmigen Lampenkolben
aus Glas, der mit einer zwischen dem Kolbenhals und dem größten Kolbendurchmesser
angeordneten Innensilizierschicht versehen ist, die das Licht verstärkt zur Kolbenkuppe
reflektiert, wobei die Kolbenkuppe eine lichtstreuende Oberfläche aufweist sowie ein
Verfahren zur Herstellung der Lampe.
[0002] Die lichtstreuende Oberfläche der Kolbenkuppe wird üblicherweise durch eine Flußsäuremattierung
des Lampenkolbens hergestellt. Die Innensilizierung wird gegenwärtig im Naßverfahren
vorgenommen. Vormattierte stehende Lampenkolben werden bis zum größten Kolbendurchmesser
mit TiOp-haltiger Paste beschlämmt, wobei die Kolbenkuppe unbeschlämmt bleibt.
[0003] Es ist bekannt, auch die lichtstreuende Oberfläche mit einer Innensilizierschicht
zu erzeugen, die im Naßverfahren aufgetragen wird. Benutzt wird eine Beschlämmpaste
bestimmter Viskosität (US-PS 3 909 649).
[0004] Ferner ist die Innensilizierung von Lampenkolben im Trockenverfahren bekannt, bei
der von einem Gasstrom getragene Si0
2-Pulverteilchen in den Lampenkolben geblasen und im elektrostatischen Feld an das
erwärmte Kolbenglas gebunden werden. Wenn sich die Silizierschicht nur auf bestimmte
Teile der Kolbeninnenwand erstrecken soll, können in den die Pulverteilchen tragenden
Gasstrom diesen ablenkende Mittel angeordnet werden. So ist zum Freihalten der rohrförmigen
Kuppe eines bauchigen Lampenkolbens einer elektrischen Entladungslampe von Pulverteilchen
im Bereich des größten Kolbendurchmessers ein kreisförmiger Ablenkschild gelagert,
dessen der Beschichtungsdüse abgewandte Seite flach ist, während die der Düse zugewandte
Seite eine konvexe Form aufweist. Der Ablenkschild liegt über der Beschichtungsdüse
und ist zu dieser konzentrisch angeordnet. Der Schild ist mit Tragstäben abgestützt,
die im Düsenbereich verankert sind und besteht aus rostfreiem Stahl (
US-PS 3
279 937).
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine elektrische Glühlampe der eingangs beschriebenen
Art einfacher in Aufbau und Herstellungsweise zu gestalten.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten
Merkmalen gelöst. Der Übergang von einer zur anderen Schicht ist im wesentlichen scharfkantig.
Das Absorptionsverhältnis der ersten Innensilizierschicht, die das Licht verstärkt
zur Kolbenkuppe reflektiert, zur zweiten, auf der Kolbenkuppe aufgetragenen Innensilizierschicht
liegt im Bereich von 3 : 1 bis 15 : 1. Ein Schichtdickenverhältnis von ca. 6 : 1 (reflektierende
erste Schicht : lichtstreuender zweiter Schicht) hat sich als besonders vorteilhaft
erwiesen. Die Schichten sind in einem Arbeitsgang im elektrostatischen Verfahren aufgetragen,
wobei ein Hochspannungspotential zwischen dem Lampenkolben und der Beschichtungsdüse
angelegt ist. Die gewünschten Unterschiede in Schichtdichte und Schichtdicke sind
mittels eines kreisförmigen, flachen Ablenkschildes erreicht, das über und konzentrisch
mit der Beschichtungsdüse im Bereich des größten Kolbendurchmessers angeordnet ist
und den Pulverstrom aufteilt. Wesentlich für dieses Verfahren ist ferner, daß die
Kolbenkuppe des erwärmten Kolbens während des Beschichtens gekühlt ist. Ein wesentlicher
weiterer Vorteil dieses neuartigen Beschichtungsverfahrens ist, daß das Innenmattieren
des Lampenkolbens mittels Flußsäure entfallen kann, wodurch die Umweltbelastung wesentlich
verringert wird.
[0007] Nachfolgend ein Ausführungsbeispiel. Von den schematisch dargestellten Figuren zeigen
Figur 1 eine elektrische Glühlampe gemäß der. Erfindung in teilweise aufgebrochener
Ansicht
Figur 2 das Beschichten des Lampenkolbens
[0008] Die Lampe nach Figur 1 weist einen pilzförmigen Lampenkolben 1, einen Sockel 2 sowie
einen in einem Gestell 3 gehalterten Leuchtkörper 4 auf. Der Lampenkolben 1 ist an
seiner Innenoberfläche mit einer ersten Silizierschicht 5 versehen, die sich vom Kolbenhals
bis zum größten Kolbendurchmesser erstreckt und das Licht verstärkt zur Kolbenkuppe
6 reflektiert. Die zweite, wesentlich dünnere.Silizierschicht 7, die mit einem im
wesentlichen scharfkantigen Übergang an die erste Schicht 5 anschließt und die die
Innenwand der Kolbenkuppe 6 bedeckt, bewirkt den lichtstreuenden Effekt. Vorzugsweise
beträgt das Absorptionsverhältnis der sockelseitig aufgetragenen reflektierenden ersten
Schicht 5 zu der auf der Kolbenkuppe 6 aufgetragenen dünnen zweiten Schicht 7 ca.
6 : 1. Wie aus Figur 2 ersichtlich, sind beide Schichten in einem Arbeitsgang im elektrostatischen
Trockenverfahren aufgetragen, bei dem von einem während ca. 0,45 s währenden Luftstrom
mit ca. 3,3 bar getragene Si0
2-Pulverteilchen in den Lampenkolben 1 geblasen und im elektrostatischen Feld auf der
Innenwandung des Glaskolbens angelagert werden. Dabei liegt zwischen dem erwärmten
Lampenkolben 1 und der Beschichtungsdüse 8 eine Hochspannung von ca. 20 kV an. Die
Verteilung der Schichtdichten und Schichtdicken wird dabei mittels einer Kühlkappe
9 und eines kreisförmigen, flachen Ablenkschildes 10 erzielt. Die Kühlung der Kolbenkuppe
6 erfolgt während ca. 10 s mit Blasluft 11 von ca. 2,7 bar. Hierzu ist dem Lampenkolben
1 die Kühlkappe 9 aufgesetzt, die bis auf die Höhe des größten Kolbendurchmessers
herabreicht und mit einem Gummiring 12 abgedichtet ist. Die Blasluft 11 entweicht
durch eine in der Kühlkappe 9 angebrachte Öffnung 13. Der Ablenkschild ist innerhalb
des Lampenkolbens 1 über und konzentrisch mit der Beschichtungsdüse 8 ebenfalls etwa
in Höhe des größten Kolbendurchmessers angeordnet. Der vor Beginn des Silizierens
auf etwa 450 K erwärmte Lampenkolben 1 wird während des Silizierens im Bereich der
Kolbenkuppe 6 auf einer Temperatur von etwa 300 K gehalten, während der übrige Kolbenteil
etwa 420 K besitzt.
1. Elektrische Glühlampe mit einem pilzförmigen Lampenkolben aus Glas, der mit einer
zwischen dem Kolbenhals und dem größten Kolbendurchmesser angeordneten Innensilizierschicht
versehen ist, die das Licht verstärkt zur Kolbenkuppe reflektiert, wobei die Kolbenkuppe
eine lichtstreuende Oberfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß außer der zwischen
dem Kolbenhals und dem größten Kolbendurchmesser angeordneten ersten Innensilizierschicht
(5) auf die unbehandelte Innenwandung der Kolbenkuppe (6) eine zweite, wesentlich
dünnere Innensilizierschicht (7) aufgetragen ist.
2. Elektrische Glühlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Absorptionsverhältnis
der ersten Innensilizierschicht (5) zur zweiten Innensilizierschicht (7) im Bereich
von 3 : 1 bis 15 : 1 liegt.
3. Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Glühlampe nach Anspruch 1, bei dem
von einem Gasstrom getragene Si02-Pulverteilchen in einen erwärmten Lampenkolben geblasen und - von einem kreisförmigen
Ablenkschild in Höhe des größten Kolbendurchmessers abgelenkt - im elektrostatischen
Feld auf die Kolbeninnenwand aufgetragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Innensilizierschichten (5, 7) in einem Arbeitsgang aufgetragen werden, wobei der Ablenkschild
(9) flach geformt ist und die Kolbenkuppe (6) gekühlt wird.