[0001] Die Erfindung betrifft einen Scheuerschwamm, bestehend aus einem Griffteil aus weichem
Schaumstoff und einem Scheuerteil aus gegebenenfalls Schleifmittel enthaltendem grobem
Vliesstoff, der mit einem Reinigungsmittel, insbesondere Seife, versehen ist.
[0002] Scheuerschwämme dieser Art sind bekannt. Sie bestehen aus einem Scheuerteil aus gegebenenfalls
Schleifmittel enthaltendem grobem Vliesstoff aus synthetischen Fasern und einer Schwammschicht
aus Polyurethanschaum, Viskose oder schwammähnlichem Vliesstoff. Insbesondere Scheuerschwämme
aus Polyurethan und Viskose sind beliebt und werden hauptsächlich als Topfreiniger
oder Badputzer benutzt.
[0003] Das Schwammteil und das Scheuerteil werden üblicherweise durch Verkleben der fertig
vorgebildeten Schichten hergestellt. Es sind auch flammkaschierte Verbundkörper gebräuchlich.
Bei der Flammkaschierung wird meist das aus Polyurethan bestehende Schaumteil bahn'enförmig
über offene Gasflammen geführt, wobei die Oberfläche anschmilzt und klebrig wird.
Auf die klebrig gewordene Oberfläche wird dann die gegebenenfalls schleifstoffhaltige
Vliesstoffbahn aufgelegt und durch Anpressen und Abkühlung mit dem Schwammteil verbunden;
Anschließend wird das platten- oder bahnförmige Laminat zu den gewünschten Formaten
zugeschnitten.
[0004] Die Vliesstoffschicht enthält üblicherweise Schleifmittel und dient als Scheuermedium
zum Reinigen von Töpfen, Pfannen und anderem Geschirr. Zum Reinigen von Badewannen
und sanitären Einrichtungen dienen ähnliche Scheuerschwämme, deren Scheuerkraft jedoch
im allgemeinen niedriger ist. Zum Reinigen von teflonisierten oder anderen empfindlichen
Oberflächen gibt es auch Scheuerschwämme ohne zusätzliches Schleifmittel.
[0005] Das Griffteil der Scheuerschwämme dient zum Nachwischen und Aufsaugen, im wesentlichen
aber auch als Griff für das an ihm befestigte Scheuervlies.
[0006] Scheuerschwämme lösen die in Pfannen, Töpfen usw. festsitzenden Verkrustungen aufgrund
der rauhen Oberfläche des Scheuervliesstoffes, unterstützt von den im Scheuervlies
enthaltenden Schleifkörnern auf rein mechanische Weise. Bei festsitzenden Verschmutzungen
ist es notwendig, zusätzlich chemische Reinigungsmittel anzuwenden, um den Ablösevorgang
zu erleichtern und beispielsweise Fette und Öle, die sich auf dem Geschirr befinden,
zu emulgieren. Neben dem Scheuerschwamm und Waschwasser müssen somit zusätzlich flüssige
Reinigungsmittel auf das zu reinigende Gut oder auf den Scheuerschwamm aufgetragen
werden, so daß der Verwender neben dem Scheuerschwamm immer noch ein zusätzliches
Reinigungsmittel benötigt.
[0007] Es sind auch schon Scheuerschwämme bekanntgeworden, die im Scheuerteil und/oder im
Griffteil Seife enthalten. Bei Zutritt von Wasser wird eine Teilmenge der Seife gelöst,
die dann unter Schaumentwicklung die Reinigungswirkung des Scheuervliesstoffes unterstützt
und verstärkt. Es wird jedoch als sehr nachteilig empfunden, daß bei derartigen "verseiften"
Scheuerschwämmen die durch Wasser und Seife gebildete Seifenlösung auch in die Poren
des Griffteils aus Schaumkunststoff eindringt und dort an falscher Stelle zu einer
besonders intensiven Schaumbildung führt. Der Schwammteil wird ja meist nur als Handgriff
benutzt und die Anwesenheit von schaumiger, meist auch schmieriger Seife ist an dieser
Stelle unangenehm und nutzlos.
[0008] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen "verseiften" Scheuerschwamm zu
entwickeln, der sich sauber Handhaben läßt, indem das Griffteil bei Wassereinwirkung
seifenschaumfrei bleibt.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch den in den Ansprüchen beschriebenen Scheuerschwamm.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Ausführung wird die Grenzfläche zwischen Seife und Schwamm
weitgehend oder sogar vollständig abgedichtet, nicht aber die Grenzfläche zwischen
Seife und Scheuervliesstoff. Bevorzugt wird eine Kunststoff-Folie, die entsprechend
der eingelegten Seife, Reinigungspaste oder dgl. zugeschnitten ist und diese gegenüber
dem Griffteil abdichtet. Zweckmäßig ist aber auch ein entsprechend zugeschnittener
Kunststoffbehälter, der ebenfalls die Aufgabe hat, das Griffteil seifenfrei zu halten.
In vielen Fällen genügt bereits ein wasserdichter Anstrich des Hohlraumes zwischen
Griffteil und Scheuerteil. Der wasserdichte Anstrich ist auf Kunstharzbasis aufgebaut.
In jedem Falle wird die Grenzfläche so abgedichtet, daß die Schaumbildung nur an der
gewünschten Stelle, nämlich in der Scheuerschicht aus Vliesstoff, entsteht.
[0011] Es ist sehr vorteilhaft, daß nach dem Ende der Reinigungsarbeit, wenn der noch nasse
Scheuerschwamm beiseite gelegt wird, kein Wasser aus dem Schwammteil in die Seife
vordringen kann, so daß ein weiteres Auflösen der Seife unterbunden wird. Der Seifenverbrauch
wird also auf die Zeit der Reinigungsarbeit beschränkt und die Lebensdauer der Seifenmasse
wesentlich verlängert.
[0012] Scheuerteil und Griffteil sind durch Flammkaschieren oder Verkleben miteinander verbunden.
Die Dichtungsfolie kann besonders einfach dadurch angebracht werden, daß ein oder
mehrere Folienbänder, deren Breite schmäler ist als die der fertigen Scheuerschwämme,
während des Verklebungsprozesses zwischen die Schwammbahn und die Scheuervliesstoffbahn
eingelegt wird, so daß eine Verklebung - sei es durch Klebstoff oder durch Flammkaschierung
- im.Bereich der Folie zwischen Vliesstoff und Schwamm nicht zustande kommt. Figur
l zeigt einen derartigen Formkörper. Figur 2 zeigt den gleichen Formkörper mit eingeschobener
Seife. Das Scheuerteil 1 ist mit dem Schwammteil 2 verklebt. Die Seife 4 ist durch
die Folie 3 von dem Schwammteil getrennt.
[0013] In manchen Fällen ist es erwünscht, daß für die Seife ein größeres Hohlvolumen vorgesehen
ist. Der Hohlraum kann lokal oder als durchlaufende Rinne in den Schwammteil eingefräst,
eingeschmolzen oder eingebrannt sein. Beim Einschmelzen oder Einbrennen ergibt sich
eine gewisse Verdichtung der Hohlraumwandung, die dann zusätzlich mit Folie oder einem
wasserdichten Kunststoffanstrich überzogen wird. Figur 3 zeigt ein Schwammteil mit
einer Rinne, die durch die Folie 3 abgedichtet ist. Einen vergleichbaren Scheuerschwamm
zeigt Figur 4. In dem Schaumteil 2 ist eine Rinne eingearbeitet, die durch.die Folie
3 gegenüber dem Scheuerteil 1 abgedichtet ist. In dem Hohlraum ist die Seife 4 eingebettet.
[0014] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Scheuerschwammes
besteht darin, daß der gegebenenfalls Schleifmittel enthaltende grobe Scheuervliesstoff
durch ganzflächiges Einschäumen in das Griffteil integriert ist. Wenigstens an der
Auflageseite sind die Poren des Scheuervliesstoffes mit Schaum durchdrungen, wodurch
sich eine Abdichtung ergibt. Auch hier ist es möglich, die zur Abdichtung der Seife
vorgesehene Folie einzufügen.
[0015] Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung des Scheuerschwammes ist wenigstens ein rinnenförmiger
Hohlraum zur Aufnahme der Seife, Reinigungspaste oder dgl. vorgesehen. Die Rinne ist
wenigstens einseitig von außen zugänglich, so daß Seife nachgefüllt werden kann, wenn
die Erstfüllung verbraucht ist. Es können auch verschiedene Seifenarten eingefüllt
werden oder auch ohne Seife gearbeitet werden.
[0016] Nach einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Scheuerschwammes ist in dem
Griffteil ein Hohlraum oder eine Rinne eingefräst, eingeschmolzen oder eingebrannt,
die zur Aufnahme eines zusätzlichen Dichtungselementes, z.B. eines Kunststoffbehälters,
geeignet ist. Eine derartige Ausführung ist in Figur 5 wiedergegeben. Der Behälter
muß so beschaffen sein, daß er zur Vliesstoffseite hin offen ist, so daß dort Wasser
eintreten und die Seife allmählich auflösen kann.
[0017] Es ist wesentlich, daß der zur Aufnahme der Seife vorgesehene Hohlraum stets zur
Scheuervliesseite offen ist. Er kann im übrigen beliebig gestaltet sein und dem jeweiligen
Verwendungszweck angepaßt dimensioniert sein.
[0018] Es ist weiterhin wesentlich, daß das Griffteil vollständig bzw. weitgehend gegenüber
der Seifenlösung abgedichtet ist, wobei es in der Regel ausreicht, wenn nur der im
Bereich der Seife liegende Teil der Grenzfläche Vliesstoff/Schwamm abgedichtet ist.
1. Scheuerschwamm, bestehend aus einem Griffteil aus weichem Schaumstoff und einem
Scheuerteil aus gegebenenfalls Schleifmittel enthaltendem grobem Vliesstoff sowie
einem Reinigungsmittel, wie Seife oder dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das Griffteil
aus Polyurethan-Weichschaumstoff besteht und zwischen Griffteil und Scheuerteil stellenweise
das Reinigungsmittel, wie Seife, feste Reinigungspaste oder dgl., angeordnet ist,
wobei das Reinigungsmittel durch eine wasserundurchlässige Folie oder eine (n) entsprechend
zugeschnittene (n) Kunststoffschicht oder -behälter gegenüber dem Griffteil aus Schaumstoff
gegen Wassereinwirkung abgedichtet ist.
2. Scheuerschwamm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Griffteil
und Scheuerteil ein Hohlraum in Form einer durchlaufenden Rinne zur Aufnahme des Reinigungsmittels
vorgesehen ist.
3. Scheuerschwamm nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hohlraumwandung mit einer Kunststoff-Folie überzogen ist.
4. Scheuerschwamm nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlraumwandung
einen wasserdichten Anstrich auf Kunstharzbasis aufweist.
5. Scheuerschwamm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Scheuerteil aus gegebenenfalls Schleifmittel enthaltendem grobem Vliesstoff durch
Einschäumen mit dem Griffteil verbunden ist.