[0001] Die Erfindung betrifft eine Gegenstrom-Taktwaschmaschine mit mehrere Waschkammern
aufweisenden Waschzonen.
[0002] Zum Waschen von großen Wäschemengen werden kontinuierlich arbeitende Waschstraßen
eingesetzt. Allgemein durchgesetzt haben sich dabei nach dem Strömungsverfahren arbeitende
Waschstraßen und insbesondere wegen des sparsamen Wasser- und Energieverbrauchs im
Gegenstrom arbeitende Taktwaschanlagen. Die um ihre Längsachse drehend antreibbare
Waschtrommel ist dabei in eine Anzahl Waschkammern unterteilt, und mehrere.Waschkammern
sind zu Waschzonen zusammengefaßt, z.B. in eine Einweichzone, Klarwaschzone und eine
Spülzone. Der in die Beschickungskammer eingegebene Wäscheposten durchläuft taktweise
die einzelnen Waschkammern und Waschzonen. Am Ende der Waschtrommel wird Frischwasser
zugeführt, welches mindestens teilweise die Waschtrommel im Gegenstrom zur Wäsche
durchströmt. Dieses Verfahren ist problemlos, wenn in einer solchen Anlage nur weiße
Wäsche gewaschen wird.
[0003] Der Anteil der farbigen Wäsche (Buntwäsche)., wie z.B. grüne oder blaue Operationswäsche,
farbige Bettwäsche oder Tischwäsche ist in den Wäschereien jedoch schon sehr groß,
und steigt noch weiter.
[0004] Wenn jedoch in einer Taktwaschanlage Buntwäsche und anschließend Weißwäsche gewaschen
wird, dann fließen durch den Gegenstrom Farbpartikel von der farbigen Wäsche zur weißen
Wäsche und verfärben diese.
[0005] Da das Verfärben von Weißwäsche nicht auftreten darf, wird die Buntwäsche entweder
in separaten Einzelmaschinen oder in einer "Badwechsel-Waschstraße" gewaschen, welche
nicht im Gegenstrom arbeitet. Dies bedeutet höhere Investitionskosten, da die Badwechselwaschstrasse
erheblich teurer ist als eine Gegenstrom-Waschstraße, und es bedeutet höhere Waschkosten,
da die Verbräuche dieser Anlagen erheblich höher liegen als bei einer Gegenstrom-Waschstraße.
[0006] Wenn man wegen dieser Nachteile die Buntwäsche trotzdem in einer Gegenstrom-Waschstraße
mitwaschen will, dann muß ein großer Teil der nachfolgenden Waschkammern leer gelassen
werden, um das Verfärben der nachfolgenden Weißwäsche zu verhindern.
[0007] Bei stark färbender Buntwäsche müssen in der Regel 60 - 70 % der Kammern einer Waschstraße
leergefahren werden.
[0008] Dadurch wird die Leistung einer Waschstraße erheblich reduziert, während andererseits
die Verbräche nicht reduziert werden, denn Wasser, Dampf und Waschmittel müssen weiter
zugeführt werden, auch wenn keine Wäsche in den Kammern ist.
[0009] Um diese Leerkammern zu vermeiden, wird in der DE-OS 29 49 228 vorgeschlagen, über
eine Vielzahl von Ventilen und Umgehungsleitungen, den Gegenstrom jeweils um die Waschkammer
herumzulenken, in welcher sich ein Posten Buntwäsche befindet. Es wird also der Gegenstrom
im Prinzip aufrecht erhalten und nur für die mit Buntwäsche gefüllte Waschkammer laufend
eleminiert. Es liegt auf der Hand, daß hierzu eine teure und umständliche Steuerungsvorrichtung
notwendig ist.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einer Gegenstrom-Taktwaschmaschine mit
einfachem Mitteln Buntwäsche und Weißwäsche direkt hintereinander zu waschen, d.h.
ohne daß Leerkammern notwendig sind.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, ,daß man die Maschine oder einzelne
Waschzonen von Gegenstrombetrieb auf Mitstrombetrieb (Badstrom-Umkehr) umschaltet,
solange sich ein Posten Bundwäsche in der Maschine befindet. Die Badstrom-Umkehr wird
mit den im Patentanspruch angegebenen Mitteln und Maßnahmen erreicht.
[0012] Man hat auf diese Weise die Vorteile einer Gegenstrom-Taktwaschmaschine mit den Vorteilen
einer nach dem Mehrlaugenverfahren arbeitenden Waschmaschine so kombiniert, daß ohne
große Mehraufwendungen die Maschine nach dem einen oder dem ander Verfahren betrieben
werden kann.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert und dargestellt.
[0014] Es zeigen schematisch:
Fig. 1: die bei Gegenstrombetrieb in Funktions gesetzten Steuerorgane und Leitungen.
Fig. 2: die bei Mitstrombetrieb tätigen Organe.
[0015] Die in einzelne Kammer unterteilte Waschtrommel 1 mit den Waschzonen "Einweichen"
2, "Klarwaschen" 3 und "Spülen" 4 wird um ihre Längsachse drehend angetrieben, wobei
die bei 5 eingegebenen Wäscheposten die Maschine in bekannter Weise durchlaufen und
am Entleerungsende 6 in eine nachgeschaltete Presse übernommen werden. Üblicherweise
wird die Waschlauge im Gegenstrom zum Weg der Wäscheposten geführt wie in Fig. 1 für
den Bereich der Klarwaschzone 3 dargestellt ist. Die Waschlauge wird am Ende der Klarwaschzone
bei 7 zugeführt und über den Überlauf 8 am Anfang der Klarwaschzone abgeführt. Um
im Bedarfsfalle die Waschlauge auch im Mitstrom führen zu können ist zu Beginn der
Klarwaschzone zusätzlich ein Waschlaugenzulauf 9 und am Ende der Klarwaschzone ein
weiterer Überlauf 10 vorgesehen, so daß die Waschlauge gemäß Pfeil auch im Mitstrom
geführt werden kann. Dabei sind die Ventile 11 und 12 geschlossen und die Ventile
13 und 14 geöffnet. Bei Gegenstrombetrieb ist die Schaltung umgekehrt wie aus der
Zeichnung Fig. 1 zu erkennen ist. Die den Gegenstrom erzeugende Pumpe ist bei Mitstrombetrieb
ausgeschaltet.
[0016] Das für den Bereich der Klarwaschzone als Ausführungsbeispiel dargestelle Verfahren
ist auch für die anderen Waschzonen oder für die ganze Maschine.anwendbar.
Gegenstrom-Taktwaschmaschine mit mehrere Waschkammern aufweisenden Waschzonen, dadurch
gekennzeichnet, daß einzelne Waschzonen oder die ganze Maschine von Gegenstrombetrieb
auf Mitstrombetrieb umschaltbar ist, indem zusätzlich
a) im Überlauf (8) des Gegenstromes ein Absperrventil (1)
b) am Anfang der jeweiligen Waschzone ein Frischwasserzulauf (2),
c) am Ende der jeweiligen Waschzone ein Überlauf (10) und
d) ein Wahlschalter zum Ausschalten der den Gegenstrom erzeugenden Pumpe
vorgesehen ist, wobei während des Mitstrombetriebes der Gegenstromüberlauf (8) geschlossen,
die den Gegenstrom erzeugende Pumpe ausgeschaltet, gleichzeitig der Überlauf (10)
am Ende der.Waschzonen geöffnet ist, und durch den Frischwasserzulauf (9) am Anfang
der Waschzone die erforderliche Menge Wasser zugegeben wird.