(19)
(11) EP 0 141 980 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.05.1985  Patentblatt  1985/21

(21) Anmeldenummer: 84111330.1

(22) Anmeldetag:  22.09.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D06F 31/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 17.11.1983 DE 3341504

(71) Anmelder: Senkingwerk GmbH
D-31137 Hildesheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Stoll, Karl-Heinz Alexander
    D-6200 Wiesbaden (DE)

(74) Vertreter: Grosse, Wolfgang, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Herrmann-Trentepohl, Kirschner Grosse, Bockhorni & Partner Forstenrieder Allee 59
81476 München
81476 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gegenstrom - Taktwaschmaschine


    (57) Wenn in einer Gegenstrom-Taktwaschmaschine nacheinander Wäscheposten aus Weisswäsche und Buntwäsche gewaschen werden sollen, ergibt sich das Problem, dass Farbpartikel mit dem Gegenstrom zur Weisswäsche gelangen und diese verfärben. Dies wird dadurch behoben, dass neben den Steuerorganen zur Erzeugung des Gegenstromes Organe vorgesehen sind, die eine Umschaltung auf Mitstrombetrieb gestatten. Im Falle des Mitstrombetriebes wird der Überlauf (8) und der Waschlaugenzulauf (7) des Gegenstromes geschlossen sowie die den Gegenstrom erzeugende Pumpe abgeschaltet und statt dessen der Überlauf (10) sowie der Waschlaugenzulauf (9) für den Mitstrom geöffnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Gegenstrom-Taktwaschmaschine mit mehrere Waschkammern aufweisenden Waschzonen.

    [0002] Zum Waschen von großen Wäschemengen werden kontinuierlich arbeitende Waschstraßen eingesetzt. Allgemein durchgesetzt haben sich dabei nach dem Strömungsverfahren arbeitende Waschstraßen und insbesondere wegen des sparsamen Wasser- und Energieverbrauchs im Gegenstrom arbeitende Taktwaschanlagen. Die um ihre Längsachse drehend antreibbare Waschtrommel ist dabei in eine Anzahl Waschkammern unterteilt, und mehrere.Waschkammern sind zu Waschzonen zusammengefaßt, z.B. in eine Einweichzone, Klarwaschzone und eine Spülzone. Der in die Beschickungskammer eingegebene Wäscheposten durchläuft taktweise die einzelnen Waschkammern und Waschzonen. Am Ende der Waschtrommel wird Frischwasser zugeführt, welches mindestens teilweise die Waschtrommel im Gegenstrom zur Wäsche durchströmt. Dieses Verfahren ist problemlos, wenn in einer solchen Anlage nur weiße Wäsche gewaschen wird.

    [0003] Der Anteil der farbigen Wäsche (Buntwäsche)., wie z.B. grüne oder blaue Operationswäsche, farbige Bettwäsche oder Tischwäsche ist in den Wäschereien jedoch schon sehr groß, und steigt noch weiter.

    [0004] Wenn jedoch in einer Taktwaschanlage Buntwäsche und anschließend Weißwäsche gewaschen wird, dann fließen durch den Gegenstrom Farbpartikel von der farbigen Wäsche zur weißen Wäsche und verfärben diese.

    [0005] Da das Verfärben von Weißwäsche nicht auftreten darf, wird die Buntwäsche entweder in separaten Einzelmaschinen oder in einer "Badwechsel-Waschstraße" gewaschen, welche nicht im Gegenstrom arbeitet. Dies bedeutet höhere Investitionskosten, da die Badwechselwaschstrasse erheblich teurer ist als eine Gegenstrom-Waschstraße, und es bedeutet höhere Waschkosten, da die Verbräuche dieser Anlagen erheblich höher liegen als bei einer Gegenstrom-Waschstraße.

    [0006] Wenn man wegen dieser Nachteile die Buntwäsche trotzdem in einer Gegenstrom-Waschstraße mitwaschen will, dann muß ein großer Teil der nachfolgenden Waschkammern leer gelassen werden, um das Verfärben der nachfolgenden Weißwäsche zu verhindern.

    [0007] Bei stark färbender Buntwäsche müssen in der Regel 60 - 70 % der Kammern einer Waschstraße leergefahren werden.

    [0008] Dadurch wird die Leistung einer Waschstraße erheblich reduziert, während andererseits die Verbräche nicht reduziert werden, denn Wasser, Dampf und Waschmittel müssen weiter zugeführt werden, auch wenn keine Wäsche in den Kammern ist.

    [0009] Um diese Leerkammern zu vermeiden, wird in der DE-OS 29 49 228 vorgeschlagen, über eine Vielzahl von Ventilen und Umgehungsleitungen, den Gegenstrom jeweils um die Waschkammer herumzulenken, in welcher sich ein Posten Buntwäsche befindet. Es wird also der Gegenstrom im Prinzip aufrecht erhalten und nur für die mit Buntwäsche gefüllte Waschkammer laufend eleminiert. Es liegt auf der Hand, daß hierzu eine teure und umständliche Steuerungsvorrichtung notwendig ist.

    [0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einer Gegenstrom-Taktwaschmaschine mit einfachem Mitteln Buntwäsche und Weißwäsche direkt hintereinander zu waschen, d.h. ohne daß Leerkammern notwendig sind.

    [0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, ,daß man die Maschine oder einzelne Waschzonen von Gegenstrombetrieb auf Mitstrombetrieb (Badstrom-Umkehr) umschaltet, solange sich ein Posten Bundwäsche in der Maschine befindet. Die Badstrom-Umkehr wird mit den im Patentanspruch angegebenen Mitteln und Maßnahmen erreicht.

    [0012] Man hat auf diese Weise die Vorteile einer Gegenstrom-Taktwaschmaschine mit den Vorteilen einer nach dem Mehrlaugenverfahren arbeitenden Waschmaschine so kombiniert, daß ohne große Mehraufwendungen die Maschine nach dem einen oder dem ander Verfahren betrieben werden kann.

    [0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert und dargestellt.

    [0014] Es zeigen schematisch:

    Fig. 1: die bei Gegenstrombetrieb in Funktions gesetzten Steuerorgane und Leitungen.

    Fig. 2: die bei Mitstrombetrieb tätigen Organe.



    [0015] Die in einzelne Kammer unterteilte Waschtrommel 1 mit den Waschzonen "Einweichen" 2, "Klarwaschen" 3 und "Spülen" 4 wird um ihre Längsachse drehend angetrieben, wobei die bei 5 eingegebenen Wäscheposten die Maschine in bekannter Weise durchlaufen und am Entleerungsende 6 in eine nachgeschaltete Presse übernommen werden. Üblicherweise wird die Waschlauge im Gegenstrom zum Weg der Wäscheposten geführt wie in Fig. 1 für den Bereich der Klarwaschzone 3 dargestellt ist. Die Waschlauge wird am Ende der Klarwaschzone bei 7 zugeführt und über den Überlauf 8 am Anfang der Klarwaschzone abgeführt. Um im Bedarfsfalle die Waschlauge auch im Mitstrom führen zu können ist zu Beginn der Klarwaschzone zusätzlich ein Waschlaugenzulauf 9 und am Ende der Klarwaschzone ein weiterer Überlauf 10 vorgesehen, so daß die Waschlauge gemäß Pfeil auch im Mitstrom geführt werden kann. Dabei sind die Ventile 11 und 12 geschlossen und die Ventile 13 und 14 geöffnet. Bei Gegenstrombetrieb ist die Schaltung umgekehrt wie aus der Zeichnung Fig. 1 zu erkennen ist. Die den Gegenstrom erzeugende Pumpe ist bei Mitstrombetrieb ausgeschaltet.

    [0016] Das für den Bereich der Klarwaschzone als Ausführungsbeispiel dargestelle Verfahren ist auch für die anderen Waschzonen oder für die ganze Maschine.anwendbar.


    Ansprüche

    Gegenstrom-Taktwaschmaschine mit mehrere Waschkammern aufweisenden Waschzonen, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Waschzonen oder die ganze Maschine von Gegenstrombetrieb auf Mitstrombetrieb umschaltbar ist, indem zusätzlich

    a) im Überlauf (8) des Gegenstromes ein Absperrventil (1)

    b) am Anfang der jeweiligen Waschzone ein Frischwasserzulauf (2),

    c) am Ende der jeweiligen Waschzone ein Überlauf (10) und

    d) ein Wahlschalter zum Ausschalten der den Gegenstrom erzeugenden Pumpe


     
    vorgesehen ist, wobei während des Mitstrombetriebes der Gegenstromüberlauf (8) geschlossen, die den Gegenstrom erzeugende Pumpe ausgeschaltet, gleichzeitig der Überlauf (10) am Ende der.Waschzonen geöffnet ist, und durch den Frischwasserzulauf (9) am Anfang der Waschzone die erforderliche Menge Wasser zugegeben wird.
     




    Zeichnung