[0001] Die Erfindung betrifft ein Signalkabel, wie als Verstärkerkabel, mit zwei nebeneinander
verlaufenden isolierten Leitern mit Anschlußelementen.
[0002] Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein Signalkabel, wie sie bei der Übertragung
von Musiksignalen zwischen Komponenten einer Musikanlage auftreten.Neben solchen Phonokabeln
bezieht sich die Erfindung auch auf Kabel zur Übertragung digitaler Signale, beispielsweise
in der Datenkommunikation.
[0003] Üblicherweise werden beispielsweise als Signalkabel solche mit einer gemeinsamen
Abschirmung beider Leiter durch eine diese umgebende Schirmleitung benutzt,die mit
einer der Einzel leitern am Anschlußelement elektrisch verbunden ist.
[0004] Weiterhin wurde schon versucht Koaxialkabel einzusetzen, bei denen also der eine
Einzelleiter eine Litze Ist und der andere Einzelleiter ein diese umgebender koaxialer
Schirm ist. Schließlich wurde versucht zwei im Querschnitt ringförmige Leitungen koaxial
zueinander anzuordnen, um so die Übertragungseigenschaften eines solchen Kabels zu
verbessern. Im allgemeinen bedingt aber die Erreichung der Verbesserung hinsichtlich
einer Kenngröße eine Verschlechterung hinsichtlich anderer Kenngrößen, so daß im allgemeinen
bei den bekannten Kabeln immer gewisse Nachteile in Kauf zu nehmen sind bzw. in Kauf
genommen werden, wenn diese als weniger gewichtig bewertet werden.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Signalkabel in der eingangs genannten
Art zu entwickeln, das gegenüber den bekannten Kabeln wesentlich bessere Übertragungseigenschaften
aufweist und insbesondere parasitäre magnetische und/oder kapazitive Verkopplungen
der beiden Einzelleiter mit hierdurch verbundenen nachteiligen Impulsverzögerungen
und hierdurch bedingten Verzerrungen ebenso vermeidet, wie äußere Störungen und deren
Einfluß auf die Einzelleiter bzw. die durch diese übertragenen Signale.
[0006] Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe dadurch gelöst, daß jeder Leiter von einem
gegen ihn und gegeneinander isolierten eigenen koaxialen Einzelschirm umgeben ist
und daß die Einzelschirme gegen die Anschlußelemente isoliert sind. Durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung wird zunächst eine Abschirmung der parallel verlaufenden Einzelleiter
gegen Außenstörungen erreicht,darüberhinaus aber eine gegenseitige Abschirmung der
Einzelleiter sowie eine Senkung der Gesamtkapazität des Kabels, wodurch eine Verringerung
der gegenseitigen Beeinflussung der signalführenden Einzelleiter erzielt wird. Wesentlichist
nicht nur, daß die Einzel leiter jeweils durch Einzelschirme nach außen hin und gegeneinander
abgeschirmt sind, sondern darüberhinaus daß die einzelnen Schirme selbst nicht mit
den Anschlußelementen und insbesondere auch dadurch auch nicht mit einem Einzelleiter
elektrisch verbunden sind, sondern vielmehr in jeder Hinsicht elektrisch isoliert
sind. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung werden einerseits induktive, eine ungestörte
Signalübertragung hindernde bzw. einer solchen entgegenstehende Einflüsse vermieden
und andererseits praktisch eine Reihenanordnung von Kapazitäten mit der hierdurch
bedingten Verringerung der Gesamtkapazität erzielt.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Leiter
und die Einzelschirme gemeinsam von einem isolierten Gesamtschirm umgeben sind, wobei
insbesondere auch in ansich bekannter Weise vorgesehen sein kann, daß der Gesamtschirm,
nicht aber die Einzelschirme mit einem der Anschlußelemente elektrisch verbunden sind.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Einzelschirme als blanke verzinnte
Kupfergewebe ausgebildet sind und/oder daß die Leiter versilbert sind. Grundsätzlich
könnte auch der Gesamtschirm als blankes oder verzinntes Kupfergewebe ausgebildet
sein, aber gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist aber vorgesehen, daß der Gesamtschirm
als versilbertes Kupfergewebe ausgebildet ist. Ins- , besondere in dem Fall, daß die
Einzelleiter eine größere Stärke, beispielsweise im Bereich von einem Querschnitt
über 0,5mm2 aufweisen, bestehen diese vorteilhafterweise aus einzeln isolierten Litzen,
die vorzugsweise selbst versilbert sind; es kann eine Isolierung, aus Fluorkohlenstoffmaterial,
wie (P)TFE, FEP, PFA gewählt werden.
[0008] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Kabels unterBezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:
Figur 1 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kabels,
mit teilweise weggebrochenen Teilen;
Figur 2 eine schematische Darstellung der einzelnen nicht isolierenden Elemente des
Kabels nach Figur 1;
Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III der Figur 1; und
Figur 4 eine schematische Darstellung des Schnitts der Figur 3.
[0009] Das erfindungsgemäße Signalkabel 1 weist zwei Einzelleiter 2, 3 auf. Die Leiter 2,
3 sind an ihren Enden mit Anschlußelementen 4 in Form von Steckern verbunden, wobei
der Leiter 2 mit einer Steckerbuchse 6 und der Leiter 3 jeweils mit einem gegen die
Steckerbuchse 6 isolierten Steckstift 7 elektrisch verbunden ist.
[0010] Die Einzelleiter 2, 3 können beispielsweise aus versilberten Kupferlitzen bestehen.
Wenn die Einzelleiter 2, 3 größere Querschnitte, beispielsweise über 0,5 mm
2 aufweisen, so ist es vorteilhaft die Leiter mit einzeln isolierten Litzen auszubilden,
wobei die Litzen beispielsweise eine PTFE-Isolierung aufweisen.
[0011] Die Leiter 2, 3 sind jeweils als solche von einem Isoliermantel 8, 9 umgeben. Um
die Isolierung 8, 9 herum ist jeweils koaxial zu den Leitern 2, 3 ein Einzelschirm
11, 12 aus elektrisch leitfähigem netzartigen Abschirmgeflecht angeordnet. Jeder Einzelschirm
11, 12 ist wiederum von einem Isoliermantel 13, 14 umgeben. Insofern entspricht der
beschriebene Aufbau jeder Einzelleiteranordnung 2, 8 , 11, 13 bzw. 3, 9, 12, 14 ansich
einem Koaxialkabel. Während bei einem Koaxialkabel aber sowohl der Innenleiter (hier
beispielsweise 3) als auch das Abschirmgeflecht (hier beispielsweise12)und einem Pol
eines Steckverbinders verbunden ist, enden erfindungsgemäß die Einzelabschirmungen
11, 12 vor den Steckelementen 4, sind mit diesen nicht verbunden, sondern gegenüber
diesen Isoliert.
[0012] Beide Einzelleiteranordnungen 2,8, 11, 13 und 3, 9, 12, 14 sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel in einem gemeinsamen isolierenden Innenmantel 16 angeordnet, der
aus elektrotechnischen Gründen bei der dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Signalkabels 1 ansich nicht erforderlich ist, da jede Einzelleiteranordnung durch
die Mäntel 13, 14 isoliert ist, aber auch aus mechanischen Gründen vorzuziehen ist.
Der Innenmantel 16 ist wiederum koaxial von einem Gesamtschirm 17 in Form ebenfalls
eines leitenden Abschirmgeflechts umgeben. Nach außen schließt sich weiterhin ein
Außenisollermantel 18 an, der das gesamte Signalkabel nach außen hin abisoliert. Der
Gesamtschirm 17 ist zumindestens mit einem der Anschlußelemen te 4 und dort mit einem
der Pole 6 bzw. 7, im dargestellten Ausführungsbeispiel mit der Steckhülse 6 elektrisch
verbunden.
[0013] Das erfindungsgemäße Signalkabel 1 bietet nicht nur eine optimale Abschirmung von
Außenstörungen, sondern darüberhinaus insbesondere eine Verringerung der gegenseitigen
Beeinflussung der signalführenden Leiter, was bei bekannten Signalkabeln zu Störungen,
Verzerrungen etc. führt. Die erfindungsgemäßen Vorteile werden insbesondere dadurch
erreicht, daß die Abschirmungen 11, 12 selbst nicht in den elektrischen Leitungsvorgang
mit eingeschaltet sind, sondern vielmehr gegenüber den Anschlußelementen isoliert
sind und ledigl ich Abschirmaufgaben erfüllen. Neben dem Einsatz im Musikbereich eignet
sich das erfindungsgemäße Kabel auch zur Übertragung in der Datenkommunikation, da
durch die erfindungsgemäße Ausgestaltungen Laufzeitverzerrungen etc . minimiert werden.
[0014] Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in geeigneten Kombinationen
für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
1. Signalkabel, wie als Verstärkerkabel, mit zwei nebeneinander verlaufenden isolierten
Leitern mit Anschlußelementen, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Leiter (2, 3) von
einem gegen ihn und gegeneinander isolierten eigenen koaxialen Einzelschirm (11, 12)
umgeben ist und daß die Einzelschirme (11, 12) gegen die Anschlußelemente (4) isoliert
sind.
2. Signal kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (2, 3) und
die Einzelschirme (11, 12) gemeinsam von einem isolierten Gesamtschirm (17) umgeben
sind.
3. Signalkabel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtschirm (17)
zumindest mit einem der Anschlußelemente (6) elektrisch verbunden ist.
4. Signalkabel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtschirm (17)
mit beiden Anschlußelementen verbunden ist.
5. Signalkabel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzelschirme (11, 12) als blanke oder verzinnte Kupfergewebe ausgebildet sind.
6. Signalkabel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gesamtschirm (17) als versilbertes Kupfergewebe ausgebildet ist.
7. Signalkabel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leiter (2, 3) versilbert sind.
8. Signalkabel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leiter (2, 3) aus einzeln isolierten Litzen bestehen.
9. Signal kabel nach Anspruch8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelisolierung der
Litzen aus Fluorkohlenstoffmaterial, wie (P)TFE,FEP,PFA (Teflon) besteht.