(19)
(11) EP 0 142 050 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.05.1985  Patentblatt  1985/21

(21) Anmeldenummer: 84112384.7

(22) Anmeldetag:  13.10.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01B 11/10, H01B 11/08, H01B 11/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB SE

(30) Priorität: 14.10.1983 DE 3337432

(71) Anmelder: Audioplan, Renate Kühn
D-7502 Malsch 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Kühn, Volker
    D-7502 Malsch (DE)
  • Kühn, Thomas
    D-7502 Malsch (DE)

(74) Vertreter: Lempert, Jost, Dipl.-Phys. Dr. rer.nat. et al
Patentanwälte, Dipl.-Ing. Heiner Lichti, Dipl.-Phys. Dr. rer. nat. Jost Lempert, Dipl.-Ing. Hartmut Lasch, Postfach 41 07 60
76207 Karlsruhe
76207 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Signalkabel


    (57) Zur Verbesserung der Übertragungseigenschaften und zum Ausschluß von Verzerrungen wird ein Signalkabel (1) mit zwei nebeneinander verlaufenden isolierten Leitern (3, 2) mit Anschlußelementen (4) vorgeschlagen, bei dem jeder Leiter (2, 3) von einem eigenen koaxialen Einzelschirm (11, 12) umgeben ist und die Schirme (11, 12) umgeben ist und die Schirme (11, 12) gegen die Anschlußelemente (4) isoliert sind, wobei weiterhin die Leiter (2, 3) und die Einzelschirme (11, 12) gemeinsam durch einen isolierten Gesamtschirm (16) umgeben sind, der zumindest mit einem der Anschlußelemente (4) elektrisch verbunden ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Signalkabel, wie als Verstärkerkabel, mit zwei nebeneinander verlaufenden isolierten Leitern mit Anschlußelementen.

    [0002] Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein Signalkabel, wie sie bei der Übertragung von Musiksignalen zwischen Komponenten einer Musikanlage auftreten.Neben solchen Phonokabeln bezieht sich die Erfindung auch auf Kabel zur Übertragung digitaler Signale, beispielsweise in der Datenkommunikation.

    [0003] Üblicherweise werden beispielsweise als Signalkabel solche mit einer gemeinsamen Abschirmung beider Leiter durch eine diese umgebende Schirmleitung benutzt,die mit einer der Einzel leitern am Anschlußelement elektrisch verbunden ist.

    [0004] Weiterhin wurde schon versucht Koaxialkabel einzusetzen, bei denen also der eine Einzelleiter eine Litze Ist und der andere Einzelleiter ein diese umgebender koaxialer Schirm ist. Schließlich wurde versucht zwei im Querschnitt ringförmige Leitungen koaxial zueinander anzuordnen, um so die Übertragungseigenschaften eines solchen Kabels zu verbessern. Im allgemeinen bedingt aber die Erreichung der Verbesserung hinsichtlich einer Kenngröße eine Verschlechterung hinsichtlich anderer Kenngrößen, so daß im allgemeinen bei den bekannten Kabeln immer gewisse Nachteile in Kauf zu nehmen sind bzw. in Kauf genommen werden, wenn diese als weniger gewichtig bewertet werden.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Signalkabel in der eingangs genannten Art zu entwickeln, das gegenüber den bekannten Kabeln wesentlich bessere Übertragungseigenschaften aufweist und insbesondere parasitäre magnetische und/oder kapazitive Verkopplungen der beiden Einzelleiter mit hierdurch verbundenen nachteiligen Impulsverzögerungen und hierdurch bedingten Verzerrungen ebenso vermeidet, wie äußere Störungen und deren Einfluß auf die Einzelleiter bzw. die durch diese übertragenen Signale.

    [0006] Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe dadurch gelöst, daß jeder Leiter von einem gegen ihn und gegeneinander isolierten eigenen koaxialen Einzelschirm umgeben ist und daß die Einzelschirme gegen die Anschlußelemente isoliert sind. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird zunächst eine Abschirmung der parallel verlaufenden Einzelleiter gegen Außenstörungen erreicht,darüberhinaus aber eine gegenseitige Abschirmung der Einzelleiter sowie eine Senkung der Gesamtkapazität des Kabels, wodurch eine Verringerung der gegenseitigen Beeinflussung der signalführenden Einzelleiter erzielt wird. Wesentlichist nicht nur, daß die Einzel leiter jeweils durch Einzelschirme nach außen hin und gegeneinander abgeschirmt sind, sondern darüberhinaus daß die einzelnen Schirme selbst nicht mit den Anschlußelementen und insbesondere auch dadurch auch nicht mit einem Einzelleiter elektrisch verbunden sind, sondern vielmehr in jeder Hinsicht elektrisch isoliert sind. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung werden einerseits induktive, eine ungestörte Signalübertragung hindernde bzw. einer solchen entgegenstehende Einflüsse vermieden und andererseits praktisch eine Reihenanordnung von Kapazitäten mit der hierdurch bedingten Verringerung der Gesamtkapazität erzielt.

    [0007] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Leiter und die Einzelschirme gemeinsam von einem isolierten Gesamtschirm umgeben sind, wobei insbesondere auch in ansich bekannter Weise vorgesehen sein kann, daß der Gesamtschirm, nicht aber die Einzelschirme mit einem der Anschlußelemente elektrisch verbunden sind. In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Einzelschirme als blanke verzinnte Kupfergewebe ausgebildet sind und/oder daß die Leiter versilbert sind. Grundsätzlich könnte auch der Gesamtschirm als blankes oder verzinntes Kupfergewebe ausgebildet sein, aber gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist aber vorgesehen, daß der Gesamtschirm als versilbertes Kupfergewebe ausgebildet ist. Ins- , besondere in dem Fall, daß die Einzelleiter eine größere Stärke, beispielsweise im Bereich von einem Querschnitt über 0,5mm2 aufweisen, bestehen diese vorteilhafterweise aus einzeln isolierten Litzen, die vorzugsweise selbst versilbert sind; es kann eine Isolierung, aus Fluorkohlenstoffmaterial, wie (P)TFE, FEP, PFA gewählt werden.

    [0008] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kabels unterBezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:

    Figur 1 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kabels, mit teilweise weggebrochenen Teilen;

    Figur 2 eine schematische Darstellung der einzelnen nicht isolierenden Elemente des Kabels nach Figur 1;

    Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III der Figur 1; und

    Figur 4 eine schematische Darstellung des Schnitts der Figur 3.



    [0009] Das erfindungsgemäße Signalkabel 1 weist zwei Einzelleiter 2, 3 auf. Die Leiter 2, 3 sind an ihren Enden mit Anschlußelementen 4 in Form von Steckern verbunden, wobei der Leiter 2 mit einer Steckerbuchse 6 und der Leiter 3 jeweils mit einem gegen die Steckerbuchse 6 isolierten Steckstift 7 elektrisch verbunden ist.

    [0010] Die Einzelleiter 2, 3 können beispielsweise aus versilberten Kupferlitzen bestehen. Wenn die Einzelleiter 2, 3 größere Querschnitte, beispielsweise über 0,5 mm2 aufweisen, so ist es vorteilhaft die Leiter mit einzeln isolierten Litzen auszubilden, wobei die Litzen beispielsweise eine PTFE-Isolierung aufweisen.

    [0011] Die Leiter 2, 3 sind jeweils als solche von einem Isoliermantel 8, 9 umgeben. Um die Isolierung 8, 9 herum ist jeweils koaxial zu den Leitern 2, 3 ein Einzelschirm 11, 12 aus elektrisch leitfähigem netzartigen Abschirmgeflecht angeordnet. Jeder Einzelschirm 11, 12 ist wiederum von einem Isoliermantel 13, 14 umgeben. Insofern entspricht der beschriebene Aufbau jeder Einzelleiteranordnung 2, 8 , 11, 13 bzw. 3, 9, 12, 14 ansich einem Koaxialkabel. Während bei einem Koaxialkabel aber sowohl der Innenleiter (hier beispielsweise 3) als auch das Abschirmgeflecht (hier beispielsweise12)und einem Pol eines Steckverbinders verbunden ist, enden erfindungsgemäß die Einzelabschirmungen 11, 12 vor den Steckelementen 4, sind mit diesen nicht verbunden, sondern gegenüber diesen Isoliert.

    [0012] Beide Einzelleiteranordnungen 2,8, 11, 13 und 3, 9, 12, 14 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel in einem gemeinsamen isolierenden Innenmantel 16 angeordnet, der aus elektrotechnischen Gründen bei der dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Signalkabels 1 ansich nicht erforderlich ist, da jede Einzelleiteranordnung durch die Mäntel 13, 14 isoliert ist, aber auch aus mechanischen Gründen vorzuziehen ist. Der Innenmantel 16 ist wiederum koaxial von einem Gesamtschirm 17 in Form ebenfalls eines leitenden Abschirmgeflechts umgeben. Nach außen schließt sich weiterhin ein Außenisollermantel 18 an, der das gesamte Signalkabel nach außen hin abisoliert. Der Gesamtschirm 17 ist zumindestens mit einem der Anschlußelemen te 4 und dort mit einem der Pole 6 bzw. 7, im dargestellten Ausführungsbeispiel mit der Steckhülse 6 elektrisch verbunden.

    [0013] Das erfindungsgemäße Signalkabel 1 bietet nicht nur eine optimale Abschirmung von Außenstörungen, sondern darüberhinaus insbesondere eine Verringerung der gegenseitigen Beeinflussung der signalführenden Leiter, was bei bekannten Signalkabeln zu Störungen, Verzerrungen etc. führt. Die erfindungsgemäßen Vorteile werden insbesondere dadurch erreicht, daß die Abschirmungen 11, 12 selbst nicht in den elektrischen Leitungsvorgang mit eingeschaltet sind, sondern vielmehr gegenüber den Anschlußelementen isoliert sind und ledigl ich Abschirmaufgaben erfüllen. Neben dem Einsatz im Musikbereich eignet sich das erfindungsgemäße Kabel auch zur Übertragung in der Datenkommunikation, da durch die erfindungsgemäße Ausgestaltungen Laufzeitverzerrungen etc . minimiert werden.

    [0014] Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in geeigneten Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.


    Ansprüche

    1. Signalkabel, wie als Verstärkerkabel, mit zwei nebeneinander verlaufenden isolierten Leitern mit Anschlußelementen, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Leiter (2, 3) von einem gegen ihn und gegeneinander isolierten eigenen koaxialen Einzelschirm (11, 12) umgeben ist und daß die Einzelschirme (11, 12) gegen die Anschlußelemente (4) isoliert sind.
     
    2. Signal kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (2, 3) und die Einzelschirme (11, 12) gemeinsam von einem isolierten Gesamtschirm (17) umgeben sind.
     
    3. Signalkabel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtschirm (17) zumindest mit einem der Anschlußelemente (6) elektrisch verbunden ist.
     
    4. Signalkabel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtschirm (17) mit beiden Anschlußelementen verbunden ist.
     
    5. Signalkabel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelschirme (11, 12) als blanke oder verzinnte Kupfergewebe ausgebildet sind.
     
    6. Signalkabel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtschirm (17) als versilbertes Kupfergewebe ausgebildet ist.
     
    7. Signalkabel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (2, 3) versilbert sind.
     
    8. Signalkabel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (2, 3) aus einzeln isolierten Litzen bestehen.
     
    9. Signal kabel nach Anspruch8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelisolierung der Litzen aus Fluorkohlenstoffmaterial, wie (P)TFE,FEP,PFA (Teflon) besteht.
     




    Zeichnung