[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen der Quersiegel- und
Trennlage bei endlosen Schlauchbeutelpackungen gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen
Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss Patentanspruch
9.
[0002] Bei Schlauchbeutelpackungen, wie sie beispielsweise in der CH-A 527 090 beschrieben
sind, wird eine Folienbahn durch einen Faltkasten gezogen, um aus dieser Folienbahn
einen Schlauch zu bilden. Diesem Schlauch werden mit regelmässigem Abstand die zu
verpackenden Gegenstände kontinuierlich zugeführt. Der gefüllte Schlauch wird dann
durch Quersiegelnähte in einzelne Packungen unterteilt und meist gleichzeitig mit
der Siegelung werden die Packungen abgetrennt. Gemäss dieser Veröffentlichung können
auf diese Weise bis zu etwa 300 - 400 Packungen pro Minute hergestellt werden.
[0003] Wenn die Folienbahn bedruckt ist, muss natürlich beachtet werden, dass die Motive
immer gleich angeordnet sind. Insbesondere bei Verwendung von Kunststoffolien können
sich die Längen infolge Schwankungen der Zugspannung stark ändern, so dass eine genaue
Einstellung der Siegel- und Trennlage notwendig ist.
[0004] Aus der DE-A 29 51 178 und aus der EP-A 11 595 ist es bekannt, auf die Folien eine
Marke aufzubringen und diese durch einen Sensor auszuwerten, um immer an der richtigen
Stelle zu siegeln und zu trennen. Gemäss der erstgenannten Anordnung wird die Abweichung
in der Länge der einzelnen Abschnitte quantisiert und entweder wird die Geschwindigkeit
der Schneidemittel und/oder der Transportmittel verändert. Dazu ist ein Schrittmotor
vorhanden, der auf ein Differentialgetriebe einwirkt, um zusammen mit dem mechanischen
Ausgang des Hauptmotors diese Veränderung zu bewirken. Ebenso ist in der zweitgenannten
Veröffentlichung ein Differentialantrieb mit einem Schrittmotor vorgesehen, jedoch
ist hier angenommen dass eine Verpackung falsch ist und ausgestossen werden muss.
[0005] Demgegenüber stellt sich für die Erfindung die Aufgabe, eine falsche Lage der Marken
bezüglich einer Schneidstelle kontinuierlich auszugleichen.
[0006] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des
unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist im Patentanspruch 9 gekennzeichnet.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschema zur Darstellung des Informationsflusses in einer Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, und
Fig. 2 Diagramme zur Erläuterung der Erfindung.
[0009] In Fig. 1 bedeuten dreieckig-geschlossene Pfeile, wenn sie ausgefüllt sind, den Materialfluss,
und wenn sie leer sind, den Energiefluss, offene Pfeile hingegen bedeuten den Informationsfluss.
Die Energie-Einspeisung erfolgt bei N.
[0010] Von einer Schlauchbeutel-Verpackungsmaschine sind der Schlauchbeutelpackungsteil
A, ein Schlauchbeuteltransportteil B, ein optoelektrischer Sensor C und ein Quersiegel-und
Trennteil D sowie ein Hauptantrieb E, ein zweiter Antrieb H, ein Rechner R und ein
Eingabe- und Anzeigeteil J schematisch dargestellt.
[0011] Als wichtige Informationen werden dem Rechner R der Maschinenzustand MC; nämlich
"steht still" - "läuft" - Handantrieb" - "Maschinenhalt" neben den frei wählbaren
Parametern aus dem Eingabe- und Anzeigeteil J, neben den Daten über die Winkellage
Fi des Folienmusters Z und der Marken M (Fig. 2) und denen über die Winkellage Ms
des Schlauches P und über die Drehzahl nMi der Maschine eingegeben. Dabei bedeuten
die Buchstaben i,s jeweils hinter der Gerätebezeichnung ob es sich um einen Istwert
oder um einen Sollwert handelt.
[0012] Der zweite Antrieb H erhält aus dem Rechner R eine Information über die benötigte
Drehzahl nFs. Aus den beiden getrennt dargestellten Speisestellen N fliesst elektrische
Energie in die Antriebe E, H, die als mechanische Energie mit einer Hauptwelle Schlauchbeutelpackungsteil
A und auf den Quersiegel- und Trennteil D übertragen wird. Vom zweiten Antrieb H wird
der Transportteil B direkt angesteuert und die Drehzahl wird selbständig konstant
gehalten. Als Antriebsmaschine für den zweiten Antrieb kann ein Scheibenläufermotor
verwendet werden.
[0013] Die Information über die Winkellage ϕMi wird mittels 360 Impulsen pro Umdrehung der
Welle dargestellt. Diese können mittels eines Winkelkodierers , mittels eines Schrittimpulsgebers
oder auch mit einem induktiven Impulsgeber erzeugt werden.
[0014] Für die Abgabe der Drehzahlinformationen nMi und nFi können Tachometer verwendet
werden. Für die Eingabe der Drehzahl der Maschine nMs kann ein Potentiometer zur Abgabe
einer einstellbaren konstanten Spannung vorgesehen sein.
[0015] Die Arbeitsweise wird an Hand von Fig. 2 beschrieben. Oben am Bild ist ein Schlauchbeutelband
P dargestellt, das sich von rechts nach links bewegen soll. Es wird der optoelektrische
Sensor C und der Quersiegel- und Trennteil D der Maschine dargestellt. Auf dem Schlauchbeutelband
P sind die Marken M und die Motive oder Figuren F angedeutet.
[0016] In der ersten Zeile sind die Impulse ϕMs aus dem Quersiegel-und Trennteil D dargestellt,
die hier einen variablen Abstand haben. Die Impulse ϕFi der zweiten Zeile sind die
Impulse aus dem Sensor C und stimmen zeitlich mit den Marken M überein. Im Rechner
wird die zeitliche Differenz S der beiden Impulse ϕMs -ϕFi gebildet und durch Integration
U=fsdt wird dasFehlersignal und daraus die gewünschte Drehzahl nFs für den Transportteil
B bestimmt.
[0017] Dies zeigt deutlich, dass mit der Erfindung alle mechanischen Teile für die Drehzahländerung
wegfallen und nur eine einfache, sich rasch einstellende Impulssteuerung benötigt
wird.
1. Verfahren zum Einstellen der Quersiegel- und Trennlage bei endlosen Schlauchbeutelpackungen
in einer Schlauchbeutel-Verpackungsmaschine, welche Maschine mit einem Hauptantrieb
(E) für den Antrieb des Verpackungsteils (A) und des Quersiegel- und Trennteils (B)
sowie mit einem Sensor (C) zur Feststellung des Vorbeilaufens von an den Schlauchbeutelpackungen
vorhandenen Marken (M) ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet, dass einerseits der
Zeitpunkt beim Durchlaufen der Marke (M) beim Sensor (C) und gleichzeitig periodisch
die Drehwinkellage beim Antrieb (E) festgestellt wird, und dass der Vorschub der Schlauchbeutelpackungen
(P) nach Auswertung der Signale (ϕF,ϕM) aus dem Sensor (C) und aus dem Antrieb (E)
verändert wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Veränderung des
Vorschubes mittels eines zweiten Antriebes (B) für die Schlauchbeutelpackungen bewirkt
wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Feststellung
der jeweiligen Drehwinkellage des Antriebes (E) an einer eine Umdrehung pro Arbeitszyklus
durchführenden Welle die Winkellage (ϕM) gemessen wird.
4. Verfahren nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gemessenen Daten,
nämlich das Sensorsignal (ϕF), die Drehzahl (nM) und die Winkellage (ϕM) einem Rechner
(R) zugeführt werden, und dass zeitliche Abweichungen zwischen dem Sensorsignal (f
F) und der Drehwinkellage (ϕM) zur Steuerung des genannten zweiten Antriebes (B) verwendet
werden.
5. Verfahren nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass pro Arbeitszyklus
eine Anzahl Impulse als Drehwinkellage (fM) erzeugt werden, mit denen die Genauigkeit
der Sollage bestimmt wird.
6. Verfahren nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Drehwinkellage
(ϕM) ein Austastfenster für den Sensor (C) bestimmt wird, um diesen nur in einem begrenzten
Bereich der gesamten Schlauchbeutellänge zu aktivieren.
7. Verfahren nach einem der Patentansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Welle eine synchron zum Arbeitstakt rotierende Welle ist, und dass zur Erzeugung
eines Signals für die Drehzahl (nM) ein Tachometer mit dieser Welle gekoppelt ist.
8. Verfahren nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rechner (R) neben
den Signalen (ϕM) für die Drehwinkellage noch die Signale (nM) für die Drehzahl zugeleitet
werden.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Verpackungsteil (A) und dem Quersiegel-und Trennteil (D) und stromaufwärts
des Sensors (C) ein Schlauchtransportteil (B) mit einem separaten zweiten Antrieb
(H) vorhanden ist.
10. Vorrichtung nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass einem Rechner
(R) einerseits Informationen über die Solldaten einspeicherbar sind, und dass anderseits
die Istdaten über Winkellage (ϕF), Drehzahl (nM) beim Quersiegel- und Trennteil (C)
sowie die Informationen über das Erscheinen der Marke (M) zuführbar sind, um mit dem
festgestellten zeitlichen Unterschied die Drehzahl (nF) des zweiten Antriebes (H)
zu verändern.