(19)
(11) EP 0 142 591 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.1985  Patentblatt  1985/22

(21) Anmeldenummer: 83810545.0

(22) Anmeldetag:  22.11.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 47/34, B65H 51/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK SULZER-RÜTI AG
CH-8630 Rüti (Zürich) (CH)

(72) Erfinder:
  • Riboli, Gianni
    CH-8637 Laupen (CH)

(74) Vertreter: Trieblnig, Adolf et al
c/o Sulzer Management AG KS/Patente/0007
8401 Winterthur
8401 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schussfadenspeicher für eine Webmaschine


    (57) Der Schussfadenspeicher enthält eine exzentrisch zur ortsfesten Achse (3) angeordnete Wickeltrommel (2). Diese ist auf der ihrem exzentrischen Teil gegenüberliegenden Seite mit mehreren Trägerbügeln (5) versehen, die zusammen mit der Trommel (2) rotieren. Auf der Stirnseite trägt der aus den Teilen (2,5) bestehende, die Wicklung (33) tragende Wickelkörper (25) eine Fadenführungsscheibe (21), die auf einer Trägerscheibe (18) angebracht ist. Die Scheibe (21) ist so gestattet, dass ihr Aussenumfang überall die gleiche Distanz (D) vom Ballonbrecher (26) aufweist, wobei der in Figur 2 obere Teil dieser Distanz durch den oberen Teil der Wickeltrommel (2) gebildet ist. Es lässt sich hierdurch erzielen, dass im Ballon (27) des abgezogenen Schussfadens (16) immer etwa dieselbe Zentrifugalkraft entsteht, so dass der Ballon (27) nirgends unter stärker schwankenden Schlägen gegen den Innenumfang (37) des Ballonbrechers (26) geschleudert werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schussfadenspeicher für eine Webmaschine, mit einem radial verstellbare Umfangselemente aufweisenden Wickelkörper und einem Ballonbrecher für den von dem Wickelkörper abzuziehenden, in das Webfach der Webmaschine einzutragenden Schussfaden.

    [0002] Bei einem bisherigen Schussfadenspeicher dieser Art (DE-OS 29 20 629 - US-PS 4 238 080 / TS 263) rotiert der Wickelkörper während des Betriebes mehr oder weniger exzentrisch zu der ortsfesten Schussfadenspeicher-Achse, je nachdem welche Radialposition die verstellbaren Umfangselemente einnehmen. Wird der Speicher etwa entsprechend DE-PS 20 28 543 - US-PS 3 761 031 / T. 366, Bezugszeichen 101 auf der Fadenabzugsseite in Verbindung mit einem Ballonbrecher benutzt -- was die Regel ist -- , so können in dem Fadenballon des abgezogenen Schussfadens ungleich starke Zentrifugalkräfte entstehen. Der Schussfaden wird dann ständig verschieden stark gegen den Ballonbrecher geschlagen. Je nach Schussgarn können diese unkonstanten Zentrifugalkräfte sich schädlich auf den Faden auswirken. Insbesondere können z.B. einzelne Fibrillen eines Glasfaser-Schussgarnes brechen, wodurch Gewebefehler entstehen können.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen besonders in dieser Hinsicht verbesserten Schussfadenspeicher zu schaffen.

    [0004] Die Erfindung liegt in einem auf der Fadenabzugs-Stirnseite des Wickelkörpers angeordneten, ringförmigen, relativ zu dem Ballonbrecher konzentrisch angeordneten Fadenführungsglied zum Erzeugen konstanter Umfangsdistanz zwischen Wickelkörper und Ballonbrecher.

    [0005] Auf diese Weise lässt sich die in dem abgezogenen und zum Eintrag in der Webmaschine kommenden Schussfaden entstehende Zentrifugalkraft -- wie die Versuche ergeben haben -- im wesentlichen konstant halten. Der Schussfaden schlägt dann nicht mehr stossförmig gegen den Ballonbrecher, sondern läuft mit der konstanten Zentrifugalkraft tangierend entlang dem Innenumfang des Ballonbrechers. Auch empfindliche Schussgarne, wie z.B. Glasfasermaterialien, lassen sich dann ohne Schaden in das Webfach der Webmaschine eintragen. Das entstehende Gewebe enthält keine Gewebefehler, z.B. sichtbare, diskontinuierliche Stellen mehr, die auf Fibrillenbrüche des Schussfadens zurückzuführen wären.

    [0006] Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.

    Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines erfindungsgemäss ausgebildeten Schussfadenspeichers, teilweise im Schnitt und schematisiert,

    Fig. 2 ist eine zugehörige Stirnansicht in Richtung A in Fig. 1 und

    i Fig. 3 zeigt ein Detail aus Fig. 1 in grösserem Massstab.



    [0007] In einem ortsfest angeordneten Gestell 1 ist eine eine Achse 60 aufweisende Wickeltrommel 2 um eine ortsfeste Achse 3 rotierend (Pfeil 4) angeordnet. Auf der in Fig. 1,2 unteren Seite der Wickeltrommel 2 sind mehrere, mit der Trommel 2 rotierende Fadenträger-Bügel 5 angebracht. Der Wickelkörper besteht somit aus der Wickeltrommel 2 und den TrägerbUgeln 5, die gemeinsam um die Achse 3 rotieren. Die einen Enden 6 der Trägerbügel 5 ragen in Schlitze 7 einer rotierenden Grundscheibe 8, die anderen Enden 9 der Bügel 5 treten in Bohrungen 11 der Wickeltrommel 2 ein und sind mittels Klemmschrauben 51 radial entsprechend den Pfeilen 12 einstellbar. Dadurch lässt sich auch die Trägerpartie 13 der Bügel 5, die im wesentlichen parallel zur Achse 3 verläuft, radial einstellen, so dass der Wickelumfang des aus den Teilen 2,5 bestehenden Wickelkörpers 25 verstellbar wird. Dadurch lässt sich auch die Länge einer Windung 14 des von Spule 15 kommenden Schussfaden 16 einstellen.

    [0008] Auf der Stirnfläche 17 der Wickeltrommel 2 ist eine Zwischenscheibe 18 und darauf mittels einer exzentrisch zu Achse 3 angeordneten Schraube 19 und eines Deckels 20 eine in Fig. 2 zur Mitte hin abgebrochen gezeichnete Fadenführungsscheibe 21 befestigt. Ihr hinterer Teil 22 ist um die Trägerscheibe 18 herum verlängert.

    [0009] Der Wickelkörper 25 ist von einem konzentrisch zur Achse 3 angeordneten Ballonbrecher 26 umschlossen, durch den der Ballon 27 des abgezogenen Schussfadens 16 begrenzt wird. Der Schussfaden gelangt während des Webbetriebes durch eine Oese 52 der schematisch angedeuteten Webmaschine 53 in das von den Kettfäden 54 gebildete Webfach 55.

    [0010] Auf dem Umfang 28 des Wickelkörpers 2 ist ein parallel zur Achse 3 verlaufender Schlitz 29 vorgesehen, durch welchen mit der Wickeltrommel 2 umlaufende Stifte 31 austreten können. Während ihres Umlaufes mit der Wickeltrommel 2 werden die Stifte 31 entsprechend Pfeil 32 bewegt, so dass sie bei Position 31a aus dem Umfang der Wickeltrommel 2 austreten und über Position 31b wieder eintreten und somit vom Umfang verschwinden. Dadurch kann das Fadenwindungspaket 33 in Fig. 1 nach rechts über Kopf abgezogen und in das Webfach 55 eingetragen werden. Während des Fadenabzuges werden links von Position 31a neue Windungen 14b auf den Wickelkörper 25 aufgewickelt.

    [0011] Durch die Fadenführungsscheibe 21 wird dafür gesorgt, dass die Distanz D zwischen Scheibe 21 und Ballonbrecher 26 -- wie sich besonders aus Fig. 2 ergibt -- auf dem ganzen Umfang im wesentlichen gleich gross ist. Der Fadenballon 27 gleitet daher bei 34 auf der Führungsscheibe 21 und bei. 35 auf dem Innenumfang 37 des Ballonbrechers 26. Die Zentrifugalkraft, die im Ballon 27 auftritt, ändert sich während des Fadenabzuges höchstens geringfügig. Dadurch können auch empfindliche Garne verarbeitet werden, z.B. Glasfasermaterial. Durch die konstante Zentrifugalkraft im Fadenballon 27 wird vermieden, dass der abgezogene Schussfaden im Bereich des Ballons 27 in ungleicher Stärke an den Innenumfang 37 des Ballonbrechers 26 schlagen kann, wodurch Brüche der einzelnen Fibrillen des Schussfadens 16 und damit Gewebefehler verhindert werden können.

    [0012] Bei einer anderen Bauart kann der aus den Teilen 2,5 bestehende Wickelkörper 25 stillstehen und der Schussfaden 16 wird durch einen in Fig. 2 gestrichelt angedeuteten, entsprechend Pfeil 38 rotierenden, rohrförmigen Wickler (Flyer) 39 zugeführt werden. Statt der durchgehenden Scheibe 21 kann als Fadenführungsglied auf der Abzugsseite 17 des Wickelkörpers 25 auch ein Ring verwendet werden, dessen Gestalt etwa dem in Fig. 2 dargestellten Teil der Scheibe 21 entsprechen kann.


    Ansprüche

    1. Schussfadenspeicher für eine Webmaschine, mit einem radial verstellbare Umfangselemente (5) aufweisenden Wickelkörper (25) und einem Ballonbrecher (26) für den von dem Wickelkörper (25) abzuziehenden, in das Webfach der Webmaschine einzutragenden Schussfaden (16), gekennzeichnet durch ein auf der Fadenabzugs-Stirnseite (17) des Wickelkörpers (25) angeordnetes, ringförmiges, relativ zu dem Ballonbrecher (26) konzentrisch angeordnetes Fadenführungsglied (21) zum Erzeugen konstanter Umfangsdistanz (D) zwischen Wickelkörper (25) und Ballonbrecher (26).
     
    2. Speicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelkörper (25) aus einem trommelförmigen Teil (2) und mehreren, ihm gegenüber radial verstellbaren Führungsträger-Bügeln (5) besteht, wobei als Fadenführungsglied auf der Stirnseite (1) des trommelförmigen Teiles (2) eine konzentrisch zum Ballonbrecher (26) angeordnete Scheibe (21) angebracht ist.
     
    3. Speicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelkörper (25) um eine ortsfeste Achse (3) des Schussfadenspeichers exzentrisch rotierend und der Ballonbrecher (26) drehfest relativ zu der Achse (25) angeordnet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht