[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten der Gießflüssigkeit, wie Gießwasser,
während des Gießvorganges zur Anreicherung mit C0
2 und H
2C0
3 für Gewächshäuser und für Freilandkulturen.
[0002] Es sind vielerlei Verfahren und Anordnungen bekannt, um zum Beispiel Wasser mit Kohlendioxydgas
anzureichern oder zu imprägnieren. Dazu wird häufig das C0
2-Gas in den Kopfraum eines Druckbehälters geleitet und die Flüssigkeit, die in einer
vorbestimmten Menge in dem Druckbehälter enthalten ist, beim Einführen oder beim Umwälzen
durch den Kopfraum versprüht. Auf der anderen Seite ist es möglich, das Gas unterhalb
des Flüssigkeitsspiegels in den Wasservorrat durch einen porösen Stein oder dgl. einperlen
zu lassen (vgl. DE-AS 11 92 598, US-PS 224 10 18 oder GB-PS 137 14 66). Um das Wasser
aus dem Vorrat durch den Kopfraum umzuwälzen und zu versprühen, kann eine mechanische
Umwälzpumpe oder eine Gaspumpe verwendet werden, durch die das CO
2-Gas unter Druck in den Kopfraum gedrückt wird und dabei Flüssigkeit aus dem Wasservorrat
mitreißt (vgl. GB-PS 1 274 363).
[0003] Bei allen bekannten Verfahren wird mit relativ hohen Drücken und möglichst niedrigen
Temperaturen gearbeitet, da das Aufnahmevermögen von Wasser für Gas gemäß dem Kenry'schen
Gesetz mit abnehmender Temperatur und/oder zunehmendem Druck ansteigt. Die für eine
Feinstimprägnierung (hoher Imprägnierungsgrad bei kleinstmöglichsten Bläschen) erforderlichen
hohen Drücke und niedrigen Temperaturen schränken den Anwendungsbereich dieser Imprägnierungsverfahren
stark ein und machen sie aus Gründen des Aufwandes für den Einsatz z.B. in Gärtnereien
oder Gartenbaubetrieben und Freilandkulturen ungeeignet.
[0004] Hinzu kommt, daß bei Anteilen an größeren CO
2-Bläschen in der Flüssigkeit die Verarbeitung der imprägnierten Flüssigkeit, z.B.
während der Anreicherung mit anderen Stoffen, wie Düngemitteln, oder beim Verteilen,
z.B. nach der Tröpfchen-Gieß-Methode oder dgl. außerordentlich erschwert ist, weil
die Bläschen die kapillarartigen Strömungswege verstopfen und die Strömung behindern.
Ein größerer Anteil von größeren CO
2-Bläschen führt nach Freisetzen der Flüssigkeit, z.B. beim Gießen, zu einer starken
Entmischung und zum Entweichen des CO
2 in Gasform in die Atmosphäre. Umfangreiche Untersuchungen bestätigen jedoch, daß
für die Förderung des Wachstums der Pflanze und ihres Widerstandes gegen Schädlinge
maßgeblich der in den Kulturboden eindringende und dort gespeicherte Anteil des CO
2 ist.Da zwischen dem physikalisch gelösten Anteil des C0
2 und dem als Kohlensäure chemisch gebundenen Anteil ein durch Naturgesetz festgegebenes
Verhältnis (1.000 : 1) besteht, ist der in den Kulturboden einzubringende Anteil an
Kohlensäure um so größer, je stärker die Flüssigkeit mit C0
2 imprägniert werden kann. Bei nur schwach mit C0
2 imprägnierten Flüssigkeiten stellt sich dieses Verhältnis nicht oder nur unvollkommen
ein. Untersuchungen haben ergeben, daß der Gehalt an Kohlensäure im Boden einen entscheidenden
Einfluß auf gesundes und störungsfreies Wachstum der Pflanzen besitzt.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, das eingangs genannte Verfahren so weiterzubilden,
daß unter wesentlich vereinfachten Verhältnissen ein optimal hoher Grad an Feinstimprägnierung
von Flüssigkeit mit CO
Z und so ein maximal hoher Anteil an Kohlensäure in der Flüssigkeit sichergestellt werden
kann und so die Anwendungsmöglichkeiten für mit C0
2 feinstimprägnierten Flüssigkeiten wesentlich erweitert und auch für den landwirtschaftlichen
oder gartenbaumäßigen Betrieb eröffnet werden kann. Dabei sollen bei optimaler Gasanreicherung
die Anteile von relativ größeren Bläschen in der Flüssigkeit beseitigt oder weitgehend
ausgeschaltet werden.
[0006] Diese Aufgabe wird verfahrensgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 oder 3 und
vorrichtungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 9 gelöst.
[0007] Überraschenderweise konnte in zahlreichen und voneinander unabhängigen Versuchen
festgestellt werden, daß mit Hilfe des neuen Verfahrens, z.B. übliches Gießwasser
auf gegenüber den üblichen Werten sehr hohe Werte von z.B. über 4 g pro Liter mit
C0
2 unter Schaffung stabiler Verhältnisse (sehr geringe Neigung zur Entmischung) unabhängig
von dem jeweils angewendeten Flüssigkeitsdruck feinstimprägniert werden konnte. Eine
ähnliche Unabhängigkeit gilt gegenüber der vorliegenden Flüssigkeitstemperatur. Damit
ergibt sich, daß das neue Verfahren außerhalb der Geltungsbereiche der üblichen Imprägnierungsgesetze
(z.B. Henry'sches Gesetz) arbeitet. Dies beruht darauf, daß die Imprägnierung im Bereich
einer Zone von momentan herabgesetztem Druck (Unterdruck) erfolgt.
[0008] Durch die weitgehende Druckunabhängigkeit und Unabhängigkeit von der Temperatur wird
das neue Imprägnierungsverfahren gegenüber den bekannten Verfahren außerordentlich
wirtschaftlich, so daß es auch im Großen, z.B. in der Landwirtschaft, in Gartenbaubetrieben,
in der Forstwirtschaft oder dgl. eingesetzt werden kann. Die wesentlich erweiterte
Einsatzmöglichkeit beruht auch darauf, daß wegen der Druckunabhängigkeit das neue
Verfahren unter allen durch den Anwendungsort vorgegebenen Verhältnissen, z.B. unabhängig
von dem üblichen Arbeitsdruck des Gießwasserleitungssystems und unabhängig von der
jeweils angewendeten Gießart mit gleich guter Wirkung eingesetzt werden kann. Es bedarf
daher keiner besonderen Anpassungsmaßnahmen an die besonderen Verhältnisse des Systems,
keiner größeren Speicherungsvermögen oder Druckänderungseinrichtungen zwischen Bereichen
von wesentlich unterschiedlichen Drücken.
[0009] Trotz der möglichen geringen Arbeitsdrücke und der möglichen relativ hohen Temperatur
(bis Umgebungstemperatur) werden Imprägnierungsgrade erzielt, die nicht hinter denen
der üblichen Hochdruckimprägnierungsanlagen zurückstehen. Hinzu kommt, daß das neue
Verfahren eine Feinstimprägnierung ermöglicht, bei der störende, relativ größere Bläschen
in der Flüssigkeit nicht vorliegen.
[0010] Anspruch 2 betrifft eine bevorzugte Ausführung des neuen Verfahrens, während die
Maßnahmen nach Anspruch 3 sich besonders auf die Behandlung von Gießwasser beziehen.
[0011] Die Unteransprüche geben im übrigen vorteilhafte Weiterbildungen des neuen Verfahrens
und der neuen Anordnung wieder.
[0012] Unter "Gießwasser" wird hier normales Wasser oder mit Düngesalzen oder dgl. angereichertes
Wasser verstanden. Unter "normalem" C0
2-Aufnahmevermögen wird das von normalem, also nicht chemisch reinem Wasser verstanden.
[0013] Während das neue Verfahren und die neue Anordnung in erster Linie im Zusammenhang
mit der Aufbereitung von Gießflüssigkeit beschrieben sind, ist dem Fachmann ersichtlich,
daß sie sich mit besonderem Vorteil auch bei der Behandlung anderer Flüssigkeiten
mit anderen Gasen zu anderen Zwecken einsetzen lassen.
[0014] Das neue Verfahren ermöglicht eine Aufbereitung von Gießwasser in einer Weise, die
den Verhältnissen nahekommt, wie sie in besonders optimaler Form in der Natur in den
wurzelnahen Bereichen des Erdbodens auftreten. Dort in der Natur wird der erforderliche
Unterdruck durch das Wurzelwerk als solchem erzeugt, und das CO
2 teilweise vom Wurzelwerk selbst abgegebenen bzw. als bodenbürtiges CO
2 zur Verfügung gestellt, wobei das C0
2 in Gasform bei etwa atmosphärem Druck und atmosphärer Temperatur vorliegt.
[0015] In der bevorzugten Ausführung der Anordnung wird die außerordentlich gute Feinstimprägnierung
der Flüssigkeit mit CO
2 erzielt, indem durch die verschiedenen Injektorstufen eine fortlaufende Nachimprägnierung
erfolgt. Aufgrund der Durchmessererweiterung und der dadurch bedingten sprungartigen
Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit wird erreicht, daß die jeweils
in der voranstehenden Injektorstufe aufgenommene Gasmenge über den Querschnitt der
Flüssigkeit wesentlich besser verteilt wird, wodurch gleichzeitig die Gasaufnahmefähigkeit
der Flüssigkeit in der nachfolgenden Injektorstufe entscheidend verbessert wird. Bei
großen Querschnitten der Flüssigkeitsströmung kann es dabei sinnvoll sein, die Flüssigkeitsströmung
als Ringströmung durch das Injektor- Düsen-System zu leiten, um so eine bessere Durchmischung
der Flüssigkeit mit den aufgenommenen Gasmengen zu gewährleisten.
[0016] Eine weitere, die Feinstimprägnierung wesentlich unterstützende und die homogene
Durchmischung der Flüssigkeit unterstützende Maßnahme besteht darin, daß den Gasinjektorstufen
ein weiteres Injektor-Düsensystem nachgeschaltet ist, das jedoch lediglich zur Rückmischung
von bereits vollständig imprägnierter Flüssigkeit mit der in dem Düsensystem befindlichen
Flüssigkeit dient.
[0017] Die neue Anordnung kann verwendet werden, um durch das beschriebene System die imprägnierte
Flüssigkeit direkt einer Entnahmestelle oder Verbraucherstelle zuzuführen, so daß
eine direkte Abgabe der imprägnierten Flüssigkeit erfolgen kann. Bei Verbraucherstellen
mit unterschiedlichen Abnahmemengen ist es jedoch vorteilhaft, wenn man die neue Anordnung
kombiniert mit einem Vorrats-Druckbehälter, in dem ein Vorrat an feinstimprägnierter
Flüssigkeit bereitgehalten wird, wobei der Zulauf der Flüssigkeit durch das Injektor-Düsensystem
erfolgt und der Ablauf aus dem Flüssigkeitsvorrat demgegenüber abgeschirmt oder versetzt
so erfolgt, daß etwaig vorhandene relativ größere Bläschen ausreichend Zeit haben,
in dem Flüssigkeitsvorrat nach oben in den Gasraum aufzusteigen.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
[0019] In der einzigen Figur ist ein Druckbehälter mit der Anordnung gemäß der Erfindung
im senkrechten Schnitt dargestellt.
[0020] Im gezeigten Beispiel besteht der Druckbehälter 1 aus einem Druckmantel 2 und Deckel
3 und Boden 4. Durch die dargestellten Fühler wird in dem Druckbehälter eine Flüssigkeitsmenge
8 zwischen dem minimalen Flüssigkeitsstand 26 und dem maximalen Flüssigkeitsstand
27 aufrecht erhalten. Über der Flüssigkeit verbleibt in jedem Fall ein Kopfraum 7,
der durch Leitung 5 mit dem Gas, z.B. Kohlendioxydgas, unter einem vorbestimmten Druck
von z.B. bis zu 6 bar gefüllt gehalten wird. Die Zufuhr des Gases erfolgt z.B. über
einen Druckfühler x) . Im Boden des Behälters 4 ist ein Ablauf 6 für die imprägnierte
Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsvorrat 8 vorgesehen. In horizontaler Richtung versetzt
gegenüber dem Ablauf 6 ist ein Injektor-Düsen-System 9 angeordnet, das in den Deckel
3 eingebaut ist. Das System 9 weist einen zentralen Durchströmkanal auf, der eingangsx)
resp.einen Druckminderer
[0021] seitig über einen Stutzen 10 mit einer Druckwasserquelle verbunden ist. Das System
9 kann z.B. mittels Flansch 11 abgedichtet in den Deckel 3 eingebaut sein. Das Injektor-
Düsen-System 9 weist im dargestellten Beispiel 3 in Strömungsrichtung hintereinander
liegende Injektorstufen 12a, 12b, 12c auf. Vor jeder Injektorstufe ist die lichte
Weite des Flüssigkeitströmungskanals stufenartig erweitert, wie bei 13a, 13b, 13c
gezeigt ist. Dadurch ändert sich die Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit unmittelbar
bei Eintritt in eine Injektorstufe schlagartig. Unmittelbar hinter der Durchmessererweiterung
liegen die Ansaugkanäle 14a, 14b, 14c, die im dargestellten Beispiel in den Gaskopfraum
7 münden. Bei Betrieb wird somit das Gas aus dem Gaskopfraum 7 über die Kanäle 14
angesaugt, so daß sich Gas und Flüssigkeit mischen. Da das eintretende Gas vornehmlich
im Bereich der außen liegenden Flüssigkeitsschichten verbleibt, sorgt die abrupte
Durchmessererweiterung und die dadurch bedingte abrupte Verringerung der Durchflußgeschwindigkeit
bei Eintritt der Flüssigkeit in die nächste Injektorstufe für eine innige Durchmischung
aller Schichten der Flüssigkeitsströmung. Dadurch ergibt sich eine Homogenisierung
der Durchmischung einerseits und eine Verbesserung der erneuten Gasaufnahme oder Nachimprägnierung
in der nachfolgenden Stufe. Es sind mindestens zwei Injektorstufen 12a, 12b notwendig,
um die erforderliche Feinstimprägnierung zu erhalten.
[0022] Um weiterhin die Ausschaltung von relativ größeren Gasbläschen in der Flüssigkeit
zu fördern, ist dem Injektor-Düsensystem 9 ein weiteres Injektor-Düsensystem .15 achsial
nachgeschaltet. Im dargestellten Beispiel weist dieses System zwei Injektorstufen
16a, 16b auf. Auch hier wird zur Förderung der Durchmischung die lichte Weite des
Flüssigkeitsströmungskanals vor Eintritt in eine Injektorstufe abrupt verändert. Diese
Injektorstufen 16a, 16b dienen nicht zur Nachimprägnierung, sondern zur Förderung
der Durchmischung und Homogenisierung und zur Verringerung des Anteiles größerer Bläschen.
Zu diesem Zweck weist das System 15 einen äußeren, zum Gasraum 7 abgeschlossenen Mantel
18 auf, dessen unterer offener Rand unterhalb des tiefstliegenden Flüssigkeitsspiegels
26 in der Flüssigkeitsmenge 8 endet. Durch das offene Ende 21 des Mantels und durch
eine stromabwärts liegende Austrittsöffnung 20 des Flüssigkeitsströmungskanals kann
unter der Saugwirkung der Injektorstufen 16a, 16b bereits fertig imprägnierte Flüssigkeit
angesaugt und der Flüssigkeitsströmung in dem System 15 zugemischt werden. Der Austritt
25 des Injektor-Düsensystems liegt ebenfalls unterhalb des tiefsten Flüssigkeitsspiegels
26, so daß die austretende Flüssigkeit keinerlei Gas in größeren Blasen aus dem Kopfraum
7 mitreißen kann.
[0023] Durch die seitliche Versetzung des Austritts 25 des Injektor-Düsensystems 15 gegenüber
dem Auslaß 6 des Flüssigkeitsvorrages wird gewährleistet, daß etwaige größere Bläschen
in der Flüssigkeit Zeit genug haben, durch den Flüssigkeitsvorrat 8 in den Kopfraum
7 aufzusteigen, so daß sie nicht durch die Flüssigkeitsentnahme und damit durch die
Leitung 6 mitgerissen werden können.
[0024] Wird Flüssigkeit durch den Einlaß 10 eingeführt, nimmt die Flüssigkeit in der beschriebenen
Weise Gas aus dem Kopfraum 7 auf. Der Flüssigkeitsspiegel 26 steigt durch die zugeführte
Flüssigkeit an. Der Kopfraum 7 verkleinert sich volumenmäßig. Ist diese Volumenverkleinerung
größer als die Gasaufnahme der Flüssigkeit, steigt gleichzeitig der Druck im Kopfraum
7 an, so daß die Gaszufuhr über die Zufuhrleitung 5 abgeschaltet wird. Ist die Gasaufnahme
durch die Flüssigkeit größer, so wird während der Imprägnierung weiterhin Gas in den
Kopfraum 7 nachgeführt, so daß in diesem Raum der Druck aufrechterhalten bleibt. Der
Druck im Gasraum kann beispielsweise auf dem Leitungsdruck des Gießwassernetzes, z.B.
auf einem Druck bis zu 6 bar oder auch darüber gehalten werden.
[0025] Werden die Injektor-Düsensysteme 9 und 15 zur Einzelabgabe oder direkten Abgabe von
Imprägnierflüssigkeit eingesetzt, entfällt der Druckbehälter 1. Das Injektor-Düsensystem
9 wird von einem Mantel umgeben, dessen Ringraum mit der Druckgasquelle in Verbindung
steht, während der Mantel 18 des Injektor-Düsensystems 15 am unteren Ende, wie bei
22 angedeutet ist, geschlossen bleibt. In diesem Fall setzt sich der Durchströmkanal
für die Flüssigkeit, wie bei 6a angedeutet ist, fort, und zwar bis zur Entnahmestelle.
[0026] Die Differenz zwischen kleinstem und größtem Flüssigkeitsstand 26 bzw. 27 wird so
bemessen, daß bei Einzelentnahme aus dem Druckbehälter 1 die Nachfuhr von Flüssigkeit
durch die Injektor-Düsensysteme 9 und 15 nicht zu häufig erfolgt, so daß eine die
Flüssigkeit dem Zulauf 10 zuführende Pumpe nicht ständig ein- und ausgeschaltet zu
werden braucht.
[0027] Bei Versorgung von großen Entnahmestellen wird der Durchströmquerschnitt für die
Injektor-Düsensysteme 9 und 15 wesentlich vergrößert. Um dennoch eine innige homogene
Durchmischung über die Querschnittsfläche der Flüssigkeitsströmung zu gewährleisten,
ist es zweckmäßig, in die Systeme 9 und 15 einen Verdrängungskörper 30 einzusetzen,
der die Flüssigkeit in Längsströmung durch das System führt. Wie dargestellt, könnte
der Verdrängungskörper 30 allmählich oder stufenweise im Durchmesser vergrößert sein
oder aber auch als in Strömungsrichtung glatter Zylinderkörper ausgebildet sein.
[0028] Die Querschnittsform und Querschnittsänderung des Körpers 30 richtet sich nach der
durchzusetzenden Volumenmenge und muß sicherstellen, daß die gewünschte abrupte Geschwindigkeitsverminderung
der Flüssigkeit von Injektorstufe zu Injektorstufe erreicht wird.
[0029] Die beschriebene Anordnung arbeitet zuverlässig sowohl für die Direktabgabe als auch
für die dargestellte indirekte Abgabe von imprägnierter Flüssigkeit, und zwar in einem
Druckbereich von etwa 1 bar aufwärts. Die Anordnung ist daher besonders geeignet für
den Einsatz in Gartenbaubetrieben, da sie für alle dort auftretenden Druckverhältnisse
infrage kommt, da wegen des erniedrigten Imprägnierungsdruckes jede in der Praxis
nachteilige Kompression des Gases im Wasser vermieden wird. Im gewerblichen Bereich
ist der C0
2-Gasdruck gleich dem Leistungs-Förderdruck.
[0030] Bei Anwendung im Haushalt oder in der Hobby-Gärtnerei ist dagegen in der Gasleitung
ein Druckminderungsventil zweckmäßig, das in Abhängigkeit vom jeweiligen Wasserleitungsdruck
auf den optimalen Gasdruck bei Inbetriebnahme des Gerätes automatisch eingeregelt
wird, z.B. über eine dem Wasserdruck ausgesetzte Membran-Steuereinrichtung.
1. Verfahren zum Aufbereiten von Gießwasser während des Gießvorganges zur Anreicherung mit C02 und H2CO3, dadurch gekennzeichnet , daß die Flüssigkeit mit der Temperatur und mit dem Druck
des jeweirigen Gießleitungssystems mit reinem C02 auf einen Wert bis zum Fünffachen des natürlichen CO2-Aufnahme- vermögens der Flüssigkeit für CO2 feinstimprägniert wird, indem die strömende Flüssigkeit an einer oder mehreren Stellen
ihres Strömungsweges momentan auf einen gegenüber dem normalen Druck des Gießleitungssystems
herabgesetzten Druck gebracht und gleichzeitig in partiellen Bereichen CO2-Atmosphäre ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Flüssigkeit in der
Imprägnierungszone an den genannten Stellen ihres Strömungsweges jeweils einer abrupten
Verringerung ihrer Strömungsgeschwindigkeit und einer Atmosphäre von reinem C02 ausgesetzt wird, deren Druck mindestens etwa dem normalen Druck des jeweiligen Gießleitungssystems
entspricht.
3. Verfahren zum Aufbereiten von Gießwasser während des Gießvorganges zur Anreicherung
mit C02 und H2CO3, dadurch gekennzeichnet , daß das Gießwasser unabhängig von der jeweiligen Größe
des zwischen 1 bar und etwa 6 bar liegenden Leitungsdruckes und unabhängig von seiner
zwischen etwa 6°C-20°C liegenden Gießtemperatur allein unter Anwendung von gegenüber
dem normalen Leitungsdruck momentan herabgesetztem Druck mit CO2 in einer Menge bis zu etwa 5g pro Liter feinstimprägniert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Flüssigkeit durch eine
Folge von wenigstens zwei Gasinjektordüsen geleitet und in jeder Düse ihre Strömungsgeschwindigkeit
unter Erzeugung eines Unterdrucks abrupt verringert wird, und daß die CO2-Atmosphäre der Ansaugwirkung des Unterdruckes ausgesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Flüssigkeit
nach Passieren der Gasimprägnierungsstellen durch wenigstens eine weitere Stelle geleitet
und an dieser ebenfalls einer abrupten Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit ausgesetzt
wird, und daß ein Teil der bereits feinstimprägnierten Flüssigkeit der Ansaugwirkung
des hierbei erzeugten Unterdrucks ausgesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Flüssigkeit in Form
einer Ringströmung durch jede Injektordüse geleitet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Flüssigkeitsströmung
nach Passieren der genannten Stellen ihres Strömungsweges direkt der oder den Abgabestellen
für imprägnierte Flüssigkeit zugeleitet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Flüssigkeitsströmung
nach Passieren der genannten Stellen einer Vorratsmenge an imprägnierter Flüssigkeit
unterhalb deren Flüssigkeitsspiegel zugeleitet wird, und daß aus der Vorratsmenge
die imprägnierte Flüssigkeit einer oder mehreren Abgabestellen zugeleitet wird.
9. Anordnung zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 3 mit einem Gießleitungssystem
für unter einem vorbestimmten Druck zwischen 1 bar und 6 bar an eine oder mehrere
Abgabestellen zu verteilende Flüssigkeit, gekennzeichnet durch eine Anordnung zum
Feinstimprägnieren der Flüssigkeit mit CO2 und Anreicherung mit H2CO3, welche wenigstens zwei in der Strömungsrichtung des Leitungssystems hintereinander
angeordnete Injektordüsen (12a bis 12c) aufweist, die gleichachsig an das Leitungssystem
anschließbar sind, wobei der Strömungsquerschnitt in jeder Injektordüse eine stufenartige
Erweiterung (13a bis 13c) aufweist und jede Erweiterung mit einer an eine Quelle für
reines CO2 anschließbaren Gaskammer (7) in Ansaugverbindung (14a bis 14c) steht.
10.Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß den mit der Gaskammer (7)
in Ansaugverbindung stehenden Injektordüsen (12a bis 12c) wenigstens eine weitere
Injektordüse (15) nachgeschaltet ist, die ebenfalls eine stufenartige Erweiterung
aufweist, deren Ansaugöffnung (22a,22b) mit einer stromabwärts liegenden Austrittsöffnung
(20) für bereits imprägnierte Flüssigkeit strömungsmäßig verbunden ist.
11.Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die letzte der mit der
Gaskammer (7) in Ansaugverbindung stehenden Injektor- düsen in eine Vorratsmenge (8)
an bereits imprägnierter Flüssigkeit unter deren Flüssigkeitsspiegel (26, 27) mündet,
und die nachgeschaltete Injektordüse mit ihter Ansaugöffnung mit der Vorratsmenge
(8) in Strömungsverbindung steht.
12. Anordnung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet , daß die Gaskammer
(7) durch den Kopfraum eines die Vorratsmenge (8) enthaltenden Druckbehälters (1)
gebildet ist.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß die
bereits imprägnierte Flüssigkeit ansaugende Injektordüse (16a,16b) von einem einen
Ringraum bildenden Mantel (18) umgeben ist, in welchen die Ansaugöffnung (22a,22b)
dieser Injektorstufe sowie die Flüssigkeitsaustrittsöffnung (20) des Gießleitungssystems
mündet bzw. der frei in die Vorratsmenge (8) an imprägnierter Flüssigkeit taucht.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet , daß der
mit dem Gießleitungssystem verbindbare Auslauf (6) des Behälters (1) gegenüber dem
Austritt (25) der letzten Injektordüse so abgeschirmt oder seitlich versetzt angeordnet
ist, daß größere Gasblasen ungehindert in den Gaskopfraum (7) aufsteigen können.
15. Anordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß in dem
Durchströmkanal für die Flüssigkeit durch die verschiedenen Injektorstufengruppen
(9,15) durch einen zentralen Verdrängungsteil (30) als Ringkanal ausgebildet ist,
wobei der Durchmesser des Verdrängungsteils (30) in Strömungsrichtung vorzugsweise
stetig oder stufenweise zunimmt oder rohrförmig zylindrisch ausgebildet ist.