(19)
(11) EP 0 142 607 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.1985  Patentblatt  1985/22

(21) Anmeldenummer: 84107919.7

(22) Anmeldetag:  06.07.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D06B 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 19.08.1983 DE 3330055

(71) Anmelder: Brückner Trockentechnik GmbH & Co. KG
D-71229 Leonberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Petersohn, Gerhard
    D-7531 Tiefenbronn-Mühlhausen (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Volkmar, Dr.-Ing. Dr. jur. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Färben und/oder Ausrüsten, Trocknen und Fixieren einer textilen Warenbahn


    (57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Färben und/oder Ausrüsten, Trocknen und Fixieren einer textilen Warenbahn 1, die in einer Trocknungszone 3 durch Abbrennen einer organischen Flüssigkeit getrocknet und in einer Fixierzone 4 auf mit Heißgas beheizten Zylindern unter Nachverbrennung der Abgase der Trocknungszone fixiert wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren (entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1) zum Färben und/oder Ausrüsten, Trocknen und Fixieren einer textilen Warenbahn im kontinuierlichen Betrieb, ferner eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

    [0002] Durch die DE-PS 22 14 714.4-26 ist bereits ein Verfahren zum Imprägnieren und Trocknen von Textilmaterial bekannt, bei dem das Material mit einer Imprägnierflotte behandelt wird, die eine brennbare organische Flüssigkeit enthält, durch deren Abbrennen die Ware getrocknet wird. Das Abbrennen der mit der Imprägnierflotte auf die textile Warenbahn aufgebrachten organischen Flüssigkeit (beispiwelsweise Methanol) an bzw. in unmittelbarer Nähe der Warenbahn ergibt eine rasche und gleichmäßige Wärmeübertragung und damit eine vollständige Trocknung innerhalb kurzer Zeit und auf kurzer Strecke. Dadurch werden auch bei besonders kritischen Waren, wie synthetischen Fasern aus Polyester oder Mischfasern aus Baumwolle/Polyester, Migrationserscheinen vermieden und eine gleichmäßige Trocknung erzielt.

    [0003] Es ist weiterhin bekannt (DE-PS 22 46 781.8-26) eine textile Warenbahn nach Aufbringen einer Färbeflotte (enthaltend eine brennbare organische Flüssigkeit) und Trocknen der Warenbahn durch Abbrennen dieser organischen Flüssigkeit einer Fixierzone zuzuführen, die eine sog. Thermokontaktanlage mit einer Anzahl von Zylindern enthält, die in einem durch Heißluft beheizten Raum angeordnet sind und von der textilen Warenbahn umschlungen werden. Der getrocknete Farbstoff bzw das Ausrüstungsmittel werden hierbel durch die Berührung der Warenbahn mit den Zylindern in der Faser fixiert (ein Vorgang, der in der Fachwelt beim Färben auch als "Thermosolieren" bekannt ist). Bei dem bekannten Verfahren werden die durch das Abbrennen der organischen Flüssigkeit in der Trocknungszone entstehenden Abgase der Fixierzone zugeführt, so daß ihr Wärmeinhalt für den Fixierprozeß ausgenutzt wird.

    [0004] Bei der Weiterentwicklung dieses bekannten Verfahrens haben sich nun gewisse Verbesserungen als wünschenswert erwiesen.

    [0005] Je nach dem verwendeten brennbaren organischen Lösemittel ist in der Brennkammer eine gewisse Mindesttemperatur erforderlich, um eine vollständige Verbrennung zu erreichen bzw. die Abluft frei von Schadstoffen zu halten (diese Mindesttemperatur beträgt beispielsweise bei Methanol ca. 600°C). Wegen der Aufheizung der in der Trocknungszone vorhandenen Metallmassen muß ferner die Trocknung - zur Erzielung einer gleichbleibenden Restfeuchte - mit langsamer Warengeschwindigkeit begonnen werden und kann erst nach einer gewissen Zeit (etwa einer halben Stunde) auf die Endgeschwindigkeit gesteigert werden. Dadurch wird ein kontinuierlicher Betrieb der Trocknungszone mit vor- und nachgeschalteten Anlagen außerordentlich erschwert, wenn nicht gar unmöglich.

    [0006] Bei schweren Waren können durch die bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterschiedliche Penetration Ungleichmäßigkeiten auftreten. Bei leichten Geweben mit geringer Flottenaufnahme, d.h. insgesamt geringer Energiezufuhr, sind andererseits die Aufheizzeiten sehr lang, wobei die Gefahr einer unvollständigen Verbrennung besteht.

    [0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art so auszubilden, daß ein einwandfreier kontinuierlicher Betrieb mit gleichbleibender Geschwindigkeit für Waren aller Art erreicht wird, wobei das Verfahren die Vorteile der schonenden migrationsarmen Trocknung mit denen einer wirtschaftlichen Thermosolierung verbinden soll.

    [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruches 1 gelöst.

    [0009] Indem die Abgase der Trocknungszone bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in der Fixierzone nachverbrannt werden, ist es möglich, die Trocknungszone, in der die textile Warenbahn durch Abbrennen der organischen Flüssigkeit getrocknet wird, mit konstanter Geschwindigkeit zu betreiben, wobei die gewünschte Restfeuchte der Warenbahn durch die Luftmenge gesteuert wird und wobei sich unter diesen Bedingungen schnell eine gewisse Temperatur (ca. 200 bis 250°C) im Verbrennungsschacht der Trocknungszone einstellt. Die bei einer solchen Betriebsweise in den Abgasen der Trocknungszone noch enthaltenen restlichen Schadstoffe verbrennen dann in der Fixierzone vollständig zu C02 und Wasser.

    [0010] Bei einem solchen Verfahren können damit nicht nur relativ einfach beherrschbare organische Lösemittel, wie Methanol oder Ethanol, sondern auch schwierigere Lösemittel eingesetzt werden, die zur vollständigen Verbrennung höhere Temperaturen und höhere Sauerstoffmengen erfordern würden, wofür jedoch die Voraussetzungen in der Trocknungszone aus Materialgründen nicht gegeben sind.

    [0011] Es wurde weiterhin festgestellt, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit wesentlich kürzeren Farbstoff-Fixierzeiten als bei herkömmlichen Verfahren (mit Spannrahmen oder separat laufenden Zylinder-Fixiermaschinen) gearbeitet werden kann. Der wesentliche Grund hierfür dürfte in dem hohen Wasserdampfanteil zu suchen sein, der in den Abgasen der Trocknungszone enthalten'ist (dieser Wasserdampfanteil beruht auf der Verdampfung des in der Färbeflotte.enthaltenen Wassers und des bei der Verbrennung des organischen Lösemittels entstehenden Wassers). Die Farbstoff-Fixierung geschieht infolgedessen nicht in trockener Luft, sondern in einer mit Wasserdampf hoher Temperatur angereicherten Atmosphäre.

    [0012] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man somit bei vorgegebener, konstanter Geschwindigkeit der textilen Warenbahn den Grad der Trocknung, d.h. die gewünschte Restfeuchte der Warenbahn, durch die der Brennzone zugeführte Luftmenge und damit durch den Grad der Verbrennung des organischen Lösemittels steuern, da durch die Nachverbrennung der Abgase in der Fixierzone eine vollständige Verbrennung gewährleistet ist. Hierdurch wird einerseits den Umwelt- und Sicherheitsforderungen Rechnung getragen und andererseits eine erhöhte Wirtschaftlichkeit erzielt.

    [0013] Vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist weiterhin die dadurch ermöglichte kompakte Bauweise. Da die Leistung einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden Anlage weitgehend von der Fixierzone (Thermosol-Anlage) bestimmt wird, kann man diese Fixierzone noch mit einem zweiten und/oder dritten Kammersegment versehen, um dadurch die Leistungsbreite - bezogen auf die Warengeschwindigkeit - zu steigern. So kann diese Anlage beispielsweise auch für das Trocknen von schweren Baumwollgeweben eingesetzt werden, falls die Verdampfungsleistung sonst nicht ausreicht.

    [0014] Zu den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens gehört auch eine beachtliche Energieersparnis durch die vollständige Nachverbrennung der Abgase der Trocknungszone in der Fixierzone. Das Anordnen der Fixierzone (Thermosol-Anlage) in unmittelbarer Nähe der Trocknungszone ermöglicht ferner kürzere Aufheizzeiten als bei den bekannten Anlagen.

    [0015] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und werden im Zusammenhang mit der Beschreibung eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    [0016] Es zeigen

    Fig.1 eine stark vereinfachte Schemadarstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;

    Fig.la und 1b schematische Vertikalschnittansichten durch die Trocknungszone und die Fixierzone (in gegenüber Fig.1 vergrößertem Maßstab);

    Fig.2 einen Teilschnitt längs der Linie II-II der Fig.1b.



    [0017] Die dargestellte Vorrichung zum Färben und/oder Ausrüsten, Trocknen und Fixieren einer textilen Warenbahn 1 enthält eine Imprägnierzone 2, eine Trocknungszone 3 sowie eine Fixierzone 4. Die Imprägnierzone 2 ist mit einem Trog 5 und einem Quetschwalzenpaar 6 versehen. Zwischen der Imprägnierzone 2 und der Trocknungszone 3 ist eine Verweilstrecke 7 angeordnet.

    [0018] Die Trocknungszone 3 enthält eine Brennkammer 8, die von der Warenbahn 1 in vertikaler Richtung durchlaufen wird und in der ein organisches Lösemittel, beispielsweise Methanol, verbrennt, das in der Imprägnierzone 2 zusammen mit dem Farbstoff oder einem anderen Ausrüstungsmittel in der Klotzflotte auf die Warenbahn 1 aufgebracht wird.

    [0019] Eine Zündeinrichtung 9, bestehend z.B. aus Infrarotstrahlern und einer Gasflamme, im unteren Bereich der Trocknungszone 3 läßt das organische Methanol verdampfen und entzündet es. Die entstehenden Verbrennungsgase strömen in die Brennkammer 8 nach oben (Pfeile 10) und dann längs der Pfeile 11, 12 an Strahlungswänden 13 entlang nach unten zu Abgas-Austrittsöffnungen 14, die an einen Ventilator angeschlossen sind.

    [0020] Die Warenbahn 1 wird über eine Umlenkwalze 15 umgelenkt und über eine Zugwalze 16 aus der Trocknungszone 3 abgezogen. Frischluftzufuhr zur Trocknungszone 3 erfolgt über Ansaugöffnungen 17. Der dosierte Eintritt von Frischluft in die Brennkammer 8 geschieht über eine Luftschleuse 18, welche gleichzeitig den Austritt heißer Verbrennungsgase verhindert.

    [0021] Die Fixierzone enthält beim dargestellten Ausführungsbeispiel eine Anzahl von Zylindern 19, die in zwei Ebenen derart übereinander angeordnet sind, daß benachbarte Zylinder beider Ebenen jeweils um eine halbe Abstandsteilung gegeneinander versetzt sind.

    [0022] Auf beiden Außenseiten (d.h. oberhalb und unterhalb) der Zylinderanordnung ist je ein Heißluft-Düsensystem 20 bzw. 21 angeordnet, wobei die nur angedeuteten Düsen 22 jeweils im Bereich der Mittelebene benachbarter Zylinder sowie im Lückenbereich zwischen aufeinanderfolgenden Zylindern vorgesehen sind. Das aus den Düsen 22 ausströmende Heißgas trifft daher bevorzugt einerseits im Bereich der Scheitelzonen der Zylinder auf die Warenbahn 1 und andererseits in die Lücke zwischen aufeinanderfolgenden Zylindern (vgl. Pfeile 23, 24). Dadurch ist eine gute Wärmebeaufschlagung der Warenbahn gewährleistet, zumal die an ihren Stirnseiten offenen Zylinder 19 auch von der Innenseite her auf der Temperatur des umgewälzten Heißgases gehalten werden.

    [0023] Dem oberen und unteren Düsensystem 20 bzw. 21 ist je ein Ventilator 25 bzw. 26 sowie ein Brenner 27 zugeordnet (in Fig.2 ist der zum Ventilator 25 des oberen Düsensystemes gehörende Brenner 27 sichtbar). Das aus den Düsensystemen 20, 21 ausströmende Heißgas wird aus dem Innenraum der die Zylinder 19 enthaltenden Kammer über Gitter 28 von den Ventilatoren 25, 26 angesaugt und nach Aufheizung durch die Brenner 27 wieder den Düsensystemen 20, 21 zugeführt.

    [0024] Eine an die Trocknungszone 3 anschließende Abgasleitung 29 mündet - vgl. Fig.2 - auf der Ansaugseite des Ventilators 25 bzw. 26 in das System des umgewälzten Heißgases ein, so daß die aus der Trocknungszone 3 abgezogenen Abgase in der Fixierzone 4 durch die zur Beheizung der umgewälzten Heißgase dienenden Brenner 27 einer Nachverbrennung unterworfen werden. Dadurch werden in den Abgasen der Trocknungszone 3 bei einer unvollständigen Verbrennung noch enthaltene Schadstoffe zuverlässig beseitigt. Zugleich wird der Wärmeinhalt der Abgase der Trocknungszone 3 optimal ausgenutzt. Zur Abführung der überschüssigen Fortluft aus dem Innern der Fixierzone 4 dient ein Fortluftventilator 30.

    [0025] Nach Verlassen der Fixierzone 4 wird die Warenbahn 1 über zwei Kühlwalzen 31, 32 geführt und dann zu einem Wickel 33 aufgewickelt. Die noch nicht gefärbte textile Warenbahn befindet sich auf einem Wickel 34, von dem aus die Warenbahn der Imprägnierzone 2 zuläuft.

    [0026] In der Brennkammer 8 der Trocknungszone 3 ist ein (nicht dargestellter) Temperaturfühler angeordnet, der zur Regelung der in der Brennkammer herrschenden Temperatur mit einem Ventilator verbunden ist, der an die Abgasleitung 29 angeschlossen ist und den Luftdurchsatz durch die Brennkammer 8 bestimmt. Steigt die Temperatur in der Brennkammer über den Sollwert, so wird der Luftdurchsatz vergrößert und damit die Temperatur wieder auf den Sollwert zurückgeführt.

    [0027] Auf der Außenseite des Warenbahn-Eintrittsschlitzes 35 der Fixierzone 4 ist ein Temperaturfühler 36 angeordnet, der die Temperatur der austretenden Heißluft mißt und zur Regelung der in der Fixierzone 4 herrschenden Temperatur mit dem Fortluftventilator 30 verbunden ist. Übersteigt die Temperatur in der Fixierzone 4 den vorgegebenen Sollwert, so wird der Fortluftventilator 30 im Sinne einer Erhöhung der Fortluftmenge betätigt.

    [0028] In der Abgasleitung 29, die die Trocknungszone 3 mit der Fixierzone 4 verbindet, ist eine Klappe 37 angeordnet. Eine weitere Klappe 38 befindet sich in einer an die Abgasleitung 29 anschließenden Fortluftleitung 39. Die beiden Klappen 37, 38 sind gemeinsam und gegensinnig betätigbar. Beim Anfahren der Anlage ist zunächst die Klappe 37 geschlossen und die Klappe 38 geöffnet. Hat dann die Trocknungszone 3 nach kurzer Betriebszeit ihre vorgewählte Betriebstemperatur erreicht, so wird die Klappe 37 geöffnet und die Klappe 38 geschlossen. Die Abgase der Brennkammer 8 der Trocknungszone 3 gelangen dann in die Fixierzone 4 und werden hier nachverbrannt.

    [0029] Die ersten Zylinder 19 der Fixierzone 4 weisen zweckmäßig eine Beschichtung aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polytetrafluoräthylen, auf, um eine leichte Reinigung dieser Zylinder zu ermöglichen, falls bei nicht optimaler Einstellung der Anlage Farbstoff von der Warenbahn auf die ersten Zylinder abgeschmiert werden sollte.

    [0030] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung diene folgendes Arbeitsbeispiel:

    Polyester-Futterstoff (von 1,50 m Breite und ca. 50 g/lfd m) wird mit einer Geschwindigkeit von 40 m/min in der Färbezone geklotzt. Die Färbeflotte setzt sich aus Farbstoff, Wasser und 34 Vol.-% Methanol zusammen.

    Anschließend wird die geklotzte Warenbahn in der Trocknungszone durch Verbrennung des aufgebrachten Methanols getrocknet, wobei die Warenbahn eine 1,60 m lange senkrechte Trocknungsstrecke durchläuft und die Warentemperatur unter 100°C bleibt. Die Restfeuchte der Warenbahn beim Verlassen der Trocknungszone beträgt weniger als 1 %.

    Unmittelbar nach Verlassen der Trocknungszone wird die Warenbahn mit gleichbleibender Geschwindigkeit kontinuierlich in die beschriebene Fixierzone eingefahren und darin thermosoliert. Je nach Farbstoff beträgt die Lufttemperatur in der Fixierzone 200 bis 220°C. Die Verweilzeit der Warenbahn in der mit 10 Zylindern ausgerüsteten Fixierzone beträgt ca. 26 s.

    Durch die gleichmäßige Antrocknung des Farbstoffes in der Trocknungszone tritt in der Fixierzone keine nachteilige Farbstoff-Migration ein. Man erhält vielmehr eine gleichmäßig gefärbte Ware ohne Seitenungleichheit und ohne Kantenabläufe.

    Durch Verwendung der Abgase der Trocknungszone zur Nachverbrennung in der Fixierzone wird der Gasverbrauch für die Beheizung der Umluft in der Fixierzone auf 7 cbm/h gesenkt (im Vergleich dazu beträgt der Heizgasverbrauch ohne Abgasverwertung der Trocknungszone ca. 11 cbm/h). Die aus der Fixierzone 4 entlassene Fortluft ist völlig frei von Schadstoffen.




    Ansprüche

    1. Verfahren zum Färben und/oder Ausrüsten, Trocknen und Fixieren einer textilen Warenbahn im kontinuierlichen Betrieb, wobei die Warenbahn

    a) zunächst eine Imprägnierzone durchläuft, in der auf die Warenbahn eine Flotte aufgebracht wird, die Farbstoff bzw. Ausrüstungsmittel und eventuell notwendige Hilfsmittel und/oder Chemikalien sowie eine brennbare organische Flüssigkeit enthält,

    b) anschließend in einer Trocknungszone durch Abbrennen der organischen Flüssigkeit getrocknet wird,

    c) danach in einer Fixierzone über eine Anzahl von Zylindern läuft und hierbei durch Wärmekontaktübertragung und durch Heißgase unter Ausnutzung der Abgase der Trocknungszone fixiert wird,

    dadurch gekennzeichnet, daß

    d) die Abgase der Trocknungszone in der Fixierzone nachverbrannt werden.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem in der Fixierzone ein mittels eines Brenners beheizter Heißgasstrom umgewälzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase der Trocknungszone zusammen mit dem umgewälzten Heißgasstrom dem Brenner zwecks Nachverbrennung zugeführt werden.
     
    3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise auf der Außenseite eines Warenbahneintritts- bzw. -austrittsschlitzes (35) der Fixierzone (4) ein Temperaturfühler (36) angeordnet ist, der zur Regelung der in der Fixierzone herrschenden Temperatur mit einem Ventilator (30) für die aus der Fixierzone abgezogene Fortluft verbunden ist.
     
    4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer die Brennkammer (8) der Trocknungszone (3) mit der Fixierzone (4) verbindenden Abgasleitung (29) sowie in einer an die Brennkammer (8) angeschlossenen Fortluftleitung (39) je eine Klappe (37 bzw. 38) vorgesehen ist, wobei diese beiden Klappen gemeinsam und gegensinnig betätigbar sind.
     
    5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der erste Zylinder (19) der Fixierzone (4) eine Beschichtung aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polytetrafluoräthylen, aufweist.
     
    6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgasleitung (29) der Trocknungszone (3) auf der Saugseite wenigstens eines in der Fixierzone (4) angeordneten, den Heißgasstrom umwälzenden Ventilators (25, 26) in den Heißgasstrom einmündet.
     
    7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) die Zylinder (19) der Fixierzone (4) sind in zwei Ebenen derart angeordnet, daß benachbarte Zylinder beider Ebenen jeweils um eine halbe Abstandsteilung gegeneinander versetzt sind;

    b) auf beiden Außenseiten der Zylinderanordnung ist je ein Heißgas-Düsensystem (20 bzw. 21) vorgesehen;

    c) die Düsen (22) sind jeweils im Bereich der Mittelebene benachbarter Zylinder (19) sowie im Lückenbereich zwischen aufeinanderfolgenden Zylindern angeordnet.


     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht