(19)
(11) EP 0 142 612 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.1985  Patentblatt  1985/22

(21) Anmeldenummer: 84108661.4

(22) Anmeldetag:  21.07.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 21/02, B65D 85/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI LU NL

(30) Priorität: 31.08.1983 DE 3331306

(71) Anmelder: MEWA Zentralverwaltung GmbH
D-6200 Wiesbaden (DE)

(72) Erfinder:
  • Küttelwesch, Rudolf
    D-6272 Niedernhausen (DE)

(74) Vertreter: Tergau, Enno, Dipl.-Ing. et al
Tergau & Pohl Patentanwälte Mögeldorfer Hauptstrasse 51
90482 Nürnberg
90482 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aus Fässern bestehende gestapelte Wagenladung


    (57) Es wird ein Faß-System zum Transport von Recycling-Waren, beispielsweise Putzlappen o.dgl. beschrieben. Das System weist zahlreiche Einzelfässer teils gleichen, teils verschiedenen Volumens auf, die zu einer Wagenladung gestapeft werden können. Die Höhe aller Fässer (3) ist gleich und die maximalen linearen Grundrißabmessungen der größeren Fässer (5) verhalten sich zu denen der kleineren Fässer (4) wie 1:0,66.
    Durch diese Abmessungen können die Fässer in mehreren Etagen übereinander, sowie gegebenenfalls auch auf Paletten von Normgröße gestapelt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine aus zahlreichen Einzelfässern teils gleichen, teils verschiedenen Volumens bestehende gestapelte Wagenladung.

    [0002] Bei speziellen Verteilerdiensten ist es üblich, die zu verteilende bzw. einzusammelnde Ware in Fässern unterzubringen, die während des Verteil- bzw. Einsammelvorganges auf einem Wagen gestapelt werden müssen. Als Beispiel für diese Dienste wird die Verteilung und Einsammlung von Maschinenputztüchern genannt, welche Tücher in zeitlich regelmäßigem Turnus oder auch nach Absprache beim Benutzer, beispielsweise einer Autoreparaturwerkstatt, einer Maschinenfabrik o.dgl. in benutztem, also beschmutztem Zustand abgeholt und durch frische Tücher ersetzt werden müssen. Die benutzten Tücher werden vom Benutzer in Fässern, meist Kunststofffässern, gesammelt und die Fässer werden vom Verleiher, meist einer Wäscherei, zum vereinbarten Zeitpunkt abgeholt und gegen ein oder mehrere Fässer mit frisch gewaschenen Tüchern ausgetauscht.

    [0003] Da der Bedarf der einzelnen Benutzer an Tüchern unterschiedlich ist, werden für diese Austauschaktion Fässer unterschiedlichen Volumens verwendet, die in wahlloser Reihenfolge auf dem Wagen angeordnet bzw. gestapelt werden müssen.

    [0004] Es hat sich bewährt und weitgehend durchgesetzt, für diese Zwecke Fässer beispielsweise mit einem Nutzvolumen von 110 Litern und 220 Litern einzusetzen.

    [0005] Das Nebeneinander- und Übereinanderstapeln derartiger Transportfässer mit unterschiedlichem Volumen auf einem Wagen in möglichst kompakter Anordnung macht Schwierigkeiten, da die unterschiedlichen Außenabmessungen der Fässer eine beliebige Anordnung, insbesondere übereinander, verbieten.

    [0006] Die Folge hiervon ist, daß die Wagenkapazität vielfach nicht optimal ausgenutzt wird, was natürlich unerwünscht ist, andererseits nach dem Stande der Technik jedoch nicht zu umgehen war.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System anzugeben, nach welchem eine aus Fässern mit verschiedenem Volumen bestehende Wagenladung kompakt und in beliebiger Faß-Anordnung gepackt oder gestapelt werden kann.

    [0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Höhe aller Fässer gleich ist und sich die maximalen linearen Grundriß-Abmessungen der größeren Fässer zu denen der kleineren Fässer wie 1:0,66 verhalten.

    [0009] Mit diesem Faß-System ist es ohne weiteres möglich, die gegebene Wagenkapazität voll auszunutzen, da die angegebenen Außenabmessungen der Fässer es einerseits ermöglichen, beispielsweise auf einem gegebenen Wagengrundriß, nebeneinander zwei große Fässer oder stattdessen drei kleine Fässer unterzubringen. Die stets gleiche Höhe der Fässer gestattet es außerdem, die Fässer auch übereinander zu stapeln, und zwar unabhängig davon, ob kleine Fässer auf grossen Fässern, große auf kleinen Fässern oder gleiche auf gleichen Fässern zu stehen kommen.

    [0010] Des weiteren ist es mit dem angegebenen System der Faßabmessungen möglich, die Fässer auch auf Paletten zu stapeln, wobei die gleichen wechselweisen Anordnungen von großen und kleinen Fässern eingesetzt werden. Insbesondere wenn Großverbraucher mit Wechselfässern versorgt werden müssen, ist es oft erwünscht oder zwingend vorgeschrieben, die erforderliche Anzahl der Fässer auf einer oder mehreren Paletten unterzubringen, da häufig für den Wechsel der Fässer nur eine äußerst knapp bemessene Zeit zur Verfügung steht. In diesem Fall muß das Lieferfahrzeug zur festgesetzten Zeit beim Kunden anfahren, dort wird mit einem geeigneten Gerät, beispielsweise einem Gabelstapler, die Palette oder eine größere Anzahl von Paletten vom Wagen genommen und es werden die Fässer mit den verbrauchten Tüchern, welche ebenfalls auf Paletten angeordnet sind, an die freigewordene Stelle gesetzt. Der Wechsel der Fässer geht äußerst schnell vonstatten, worauf der Wagen zum nächsten Kunden weiterfährt, wobei dort ohne weiteres auch solche Fässer abgeladen bzw. umgetauscht werden können, die nicht auf Paletten angeordnet sind.

    [0011] Fässer mit dem angegebenen Größenverhältnis sind zur Zeit auf dem Markt nicht erhältlich. Die üblicherweise angebotenen Faß-Systeme haben etwa folgende Abmessungen: Inhalt Durchmesser bzw. Höhe Entladeöffnung Rechteckmaß



    [0012] Es ist ersichtlich, daß die größeren Fässer mit 220 Liter Inhalt auch eine größere Höhe als die kleineren Fässer aufweisen. Ein höhengleiches Stapeln der Fässer in mehreren übereinandergestellten Reihen, ist somit nicht möglich.

    [0013] Ein weiterer Nachteil der vorbekannten Faß-Systeme sind die Entladeöffnungen von nur 395 mm beim 120-Liter- und 470 mm beim 220-Liter-Faß. Bei diesen, im Verhältnis zum Durchmesser kleineren Öffnungen entstehen beim Entladen durch automatische Faßkipper und ähnliche Vorrichtungen erhebliche Probleme. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Faßinhalt, wie im gewählten Beispiel, aus schwer schüttbaren Teilen, beispielsweise Tüchern besteht. Ähnliche Schwierigkeiten treten aber auch bei anderen Recyclingprodukten, wie beispielsweise Metallspänen, Rückstandschlämmen und anderen Dingen ein.

    [0014] Diese Nachteile hat das erfindungsgemäße Faß-System nicht, da einmal die Außenabmessungen durch die Wahl des quadratischen Formates zum Euro-Pool-Palettensystem paßt, das 120- und 220-Liter-Faß gleiche Höhe haben und die Fässer ohne Einschnürung eine mit dem Faßquerschnitt identische Entladeöffnung haben.

    [0015] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Fässer einen wenigstens angenähert quadratischen Querschnitt aufweisen und im Bereich ihrer Standfläche mit einem runden Rollboden ausgestattet sind. Der wenigstens angenähert quadratische Querschnitt gestattet es, die Fässer dicht gepackt und standfest nebeneinander zu stapeln; der runde Rollboden erleichtert den Transport der Fässer, auch wenn diese mit schwerem Füllgut beladen sind.

    [0016] Auch bewährt es sich, wenn die Fässer einen über Scharniere angelenkten und mit Klammern verschließbaren Klappdeckel aufweisen. Ein derartiger Klappdeckel behindert weder die Be- noch die Entladung des Fasses und kann nicht verlorengehen. Er bietet für darüber angeordnete Fässer eine sichere Standfläche, was der Stabilität der gestapelten Wagenladung zugute kommt.

    [0017] Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es stellen dar:

    Fig. 1 eine Seitenansicht eines Wagens, welcher mit dem angegebenen Faß-System beladen ist;

    Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Teil der Wagenladung nach Anspruch 1 in schematischer Darstellung.

    In Fig. 1 ist ein Transportwagen 1 dargestellt, dessen Ladefläche 2 mit Fässern 3 in kompakter Anordnung beladen ist.



    [0018] Die Fässer sind in zwei Größen vorhanden, von denen die eine (4) 110 Liter und die andere (5) 220 Liter faßt.

    [0019] Die Höhe aller Fässer ist gleich, so daß sich die Fässer exakt übereinander stapeln lassen.

    [0020] Die linearen Grundriß-Abmessungen der größeren Fässer verhalten sich zu denen der kleineren Fässer wie 1:0,66; es nimmt also beispielsweise der Durchmesser der kleineren Fässer nur 2/3 des Durchmessers der größeren Fässer ein. Diese Verhältnisse sind aus Fig. 2 ersichtlich.

    [0021] Aus den angegebenen Größen folgt, daß beispielsweise auf der Breite einer Wagenladung zwei oder vier größere Fässer 5 nebeneinander oder stattdessen drei oder sechs kleinere Fässer 4 nebeneinander angeordnet werden können. Die Fässer können dabei auch ohne weiteres - wie aus Fig. 1 ersichtlich - in zwei Reihen übereinander gestapelt werden, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob größere Fässer auf kleineren, ob kleinere Fässer auf größeren oder ob gleich große Fässer aufeinander zu stehen kommen.

    [0022] Des weiteren ist es möglich, die Fässer - je nach Größe - zu viert oder zu neunt auf Paletten 6 anzuordnen, wie dies für eine Viereranordnung der größeren Fässer in der linken Hälfte der Fig. 2 und für eine Neuneranordnung der kleineren Fässer in der rechten Hälfte der Fig. 2 dargestellt ist.

    [0023] Die Paletten können und sollten dabei Normgröße haben, wobei bekanntlich die Seitenabmessungen 7 bzw. 8 einer jeden Palette 1200 mm betragen. In aller Regel faßt die Ladefläche 2 eines normalen Transportwagens dabei zwei Paletten nebeneinander.

    [0024] Bei der Arbeit mit dem angegebenen Palettensystem wird der Transportwagen 1 beim Lieferer, also beispielsweise dem Putztuch-Verleiher bzw. der Wäscherei, in gegebener Reihenfolge mit Fässern beladen. Die Reihenfolge entspricht dabei dem Fahrplan, nach welchem der Fahrer die einzelnen Abnehmer besuchen wird.

    [0025] Am Ort des Abnehmers wird nun die für diesen Abnehmer bestimmte Anzahl von Fässern von der Ladefläche entfernt, gegebenenfalls mittels Stapler, sofern die Fässer auf Paletten angeordnet sind. An die freigewordene Stelle treten die beim Abnehmer vorhandenen Fässer, welche mit gebrauchten Tüchern gefüllt sind. Der Austausch geht äußerst schnell und kann ohne Rücksicht auf übereinander angeordnete Fässer vorgenommen bleiben. Dabei ist ersichtlich, daß der Wagen stets gleich beladen und die Fässer zu einer kompakten Wagenladung aneinandergereiht werden.


    Ansprüche

    1. Aus zahlreichen Einzelfässern teils gleichen, teils verschiedenen Volumens bestehende gestapelte Wagenladung,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Höhe aller Fässer (3) gleich ist und sich die maximalen linearen Grundrißabmessungen der größeren Fässer (5) zu denen der kleineren Fässer (4) wie 1:0,66 verhalten.
     
    2. Wagenladung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Fässer (3) in Doppel- oder Dreierreihen angeordnet sind, wobei die Reihengröße über die Wagenlänge beliebig variiert.
     
    3. Wagenladung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Fässer (3) in zwei Etagen übereinander angeordnet sind.
     
    4. Wagenladung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Fässer (3) je nach Größe zu viert oder zu neunt auf Paletten (6) angeordnet sind.
     
    5. Wagenladung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Fässer (3) unabhängig von der Größe eine mit dem jeweiligen Faßquerschnitt identische Entladeöffnung haben.
     
    6. Wagenladung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Fässer (3) einen wenigstens angenähert quadratischen Querschnitt aufweisen und im Bereich ihrer Standfläche mit einem runden Rollboden ausgestattet sind.
     
    7. Wagenladung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Fässer (3) einen über Scharniere angelenkten und mit Klammern verschließbaren Klappdeckel aufweisen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht