[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Pelznähmaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Gattung.
[0002] Derartige Pelznähmaschinen sind in vielfachen Ausgestaltungen bekannt (DE-C 951 606,
20 24 284, 27 02 258 und 27 20 444, DE-A 20 65 037). Beim Nähen gibt die Blasvorrichtung
einen Druckluftstrom oder mehrere Druckluftteilströme ab, um die Pelzhaare des Nähgutes
aus dem Bereich der zu bildenden Naht wegzubiegen, so daß sie nicht mit in die Naht
eingenäht werden. Die dabei austretende Druckluft wird vom Bedienungspersonal in der
Regel als ebenso störend und unangenehm wie ein kalter Luftzug empfunden und kann
sogar Ursache für Krankheiten sein.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Pelznähmaschine der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung zu schaffen, bei welcher diese Nachteile
behoben sind.
[0004] Diese Aufgabe ist durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Pelznähmaschine
sind in den restlichen Patentansprüchen gekennzeichnet.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Pelznähmaschine wird die der Blasvorrichtung zugeführte
Druckluft auf eine solche Temperatur erwärmt, daß sie nach dem Austreten aus der Blasvorrichtung
kein Luftzuggefühl beim Bedienungspersonal hervorruft und dessen Wohlbefinden nicht
beeinträchtigt, ebenso wenig wie dessen tatsächlichen Gesundheitszustand. Beispielsweise
kann die Druckluft auf eine Temperatur zwischen etwa 35°C und etwa 60
00 erwärmt werden, so daß nach dem Austritt aus der Blasvorrichtung keine solche niedrige
Drucklufttemperatur vorliegt, auf welche der menschliche Körper empfindlich reagieren
würde.
[0006] Nachstehend sind Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Pelznähmaschine anhand von
Zeichnungen beispielsweise beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Pelznähmaschine; und
Fig.2 sadie3 jeweils das Schaltbild einer elektrischen Schal- tung für die Druckluftquelle und die Heizvorrichtung der Pelznähmaschine gemäß Fig.
1, wobei unterschiedliche Druckluftquellen vorgesehen sind.
[0007] Die Pelznähmaschine 1 gemäß Fig.1 ist auf einer waagerechten Tischplatte 2 angeordnet
und mit zwei Transporttellern 3 sowie 4 und einer Blasvorrichtung 5 versehen.
[0008] Die beiden Transportteller 3 und 4 liegen in derselben waagerechten Ebene und sind
jeweils um eine senkrechte Achse drehbar. Der innere Transportteller 3 ist am oberen
Ende einer senkrechten Welle befestigt, die im Gehäuse der Pelznähmaschine 1 drehbar
gelagert ist und intermittierend angetrieben wird. Der äußere Transportteller 4 ist
in Richtung des Doppelpfeiles 6 waagerecht beweglich angeordnet und auf den inneren
Transportteller 3 zu federbelastet. Beim Nähen bewegen die beiden Transportteller
3 und 4 das Nähgut, nämlich zwei miteinander zu vernähende Pelzstücke, senkrecht zur
Zeichnungsebene von Fig. 1, und zwar auf die Zeichnungsebene zu.
[0009] Dabei sind die beiden behaarten Seiten der beiden Pelzstücke einander zugewandt und
werden die beiden Pelzstücke an den beiden miteinander zu vernähenden Rändern durch
die beiden Transportteller 3 und 4 zusammengedrückt, um von der oberhalb der beiden
Transportteller 3 und 4 parallel zum Doppelpfeil 6 hin-und herbewegten Nähnadel der
Pelznähmaschine 1 durchstochen zu werden, welche im Zusammenwirken mit dem Greifer
der Pelznähmaschine 1 die die beiden Ränder der beiden Pelzstücke miteinander verbindende
Naht bildet.
[0010] Damit die Haare der beiden Pelzstücke nicht in die Naht miteingenäht werden, müssen
sie vor dem Eintritt der beiden Ränder der beiden Pelzstücke zwischen die beiden Transportteller
3 und 4 aus demjenigen Bereich weggebogen werden, in welchem dann die Naht hervorgebracht
wird. Dazu dient die Blasvorrichtung 5 mit einem Blasrohr 7, welches um eine waagerechte
Achse 8 zwischen der dargestellten Betriebsstellung und einer Ruhestellung verschwenkbar
ist, in welcher das Blasrohr 7 von den beiden Transporttellern 3 und 4 nach oben entfernt
ist. Die Blasvorrichtung 5 ist über eine Verbindungsleitung 10 an eine Druckluftquelle
11 angeschlossen, um bei Beaufschlagung mit Druckluft in der Betriebsstellung gemäß
Fig. 1 einen Druckluftstrom oder mehrere Druckluftteilströme 12 aus dem Blasrohr 7
austreten zu lassen, womit die Pelzhaare des Nähgutes in Fig. 1 nach unten zwischen
die beiden miteinander zu vernähenden Pelzstücke und von deren beiden zwischen die
beiden Transportteller 3 und 4 gelangenden Rändern weggebogen werden.
[0011] In der Verbindungsleitung 10 zwischen der Druckluftquelle 11 und der Blasvorrichtung
5 ist eine Heizvorrichtung 13 zur Erwärmung der der Blasvorrichtung 5 zugeführten
Druckluft vorgesehen. Die Heizvorrichtung 13 weist einen von der in der Verbindungsleitung
10 strömenden Druckluft durchströmten Rohrstutzen 14 mit mindestens einem inneren
Heizorgan auf, welcher erforderlichenfalls mit einer äußeren Wärmeisolierung versehen
ist. Das bzw. jedes Heizorgan kann von einem elektrischen Heizwiderstand gebildet
sein. Besonders günstig ist es, den Rohrstutzen 14 mit einem wendelförmig verlaufenden
elektrischen Heizwiderstand auszustatten, welcher sich im Rohrstutzen 14 vom einen
zum anderen Ende desselben erstreckt, und zwar entlang einer imaginären, zum Rohrstutzen
14 koaxialen Zylinderfläche.
[0012] Gemäß Fig. 2 ist die Druckluftquelle 11 von einem Gebläse 15 gebildet, welches über
elektrische Leitungen 16 und 17 mit elektrischem Strom beaufschlagt werden kann. Parallel
zum Gebläse 15 ist an die beiden elektrischen Leitungen 16 und 17 weiterhin die Heizvorrichtung
13 bzw. deren wendelförmig verlaufender elektrischer Heizwiderstand angeschlossen.
In der elektrischen Leitung 17 ist ein elektrischer Schalter 18 vorgesehen, welcher
dann geöffnet ist, wenn die Blasvorrichtung 5 bzw. deren Blasrohr 7 sich in der Ruhestellung
befindet, und welcher dann geschlossen wird, wenn die Blasvorrichtung 5 bzw. deren
Blasrohr 7 in die Betriebsstellung gemäß Fig. 1 geschwenkt wird. Die elektrische Schaltung
gemäß Fig. 2 gewährleistet also, daß die Heizvorrichtung 13 und die Druckluftquelle
11 bzw. das Gebläse 15 gemeinsam ein- und ausgeschaltet werden, und zwar mittels des
Schalters 18 beim Verschwenken der Blasvorrichtung 5 bzw. des Blasrohres 7 derselben
in die Betriebsstellung gemäß Fig. 1 bzw. in die Ruhestellung, um die Blasvorrichtung
5 mit erwärmter Druckluft zu beaufschlagen bzw. diese Druckluftzufuhr zu unterbrechen.
[0013] Die Heizleistung der Heizvorrichtung 13 ist so gewählt, daß die von dem der Pelznähmaschine
1 zugeordneten Gebläse 15 gelieferte Druckluft, welche etwa Raumtemperatur aufweist,
auf die jeweils gewünschte Temperatur zwischen etwa 35 C und etwa 60°C erwärmt wird.
Falls die Drucklufttemperatur hinter der Heizvorrichtung 13 aufgrund von Störungen
einen vorgegebenen oberen Grenzwert überschreiten sollte, dann öffnet ein elektrischer
Thermoschalter 19 selbsttätig, welcher mit der Heizvorrichtung 13 bzw. deren wendelförmig
verlaufendem elektrischem Heizwiderstand in Reihe liegt, um die Heizvorrichtung 13
abzuschalten.
[0014] Statt die Pelznähmaschine 1 gemäß Fig. 1 mit einem Gebläse 15 als Druckluftquelle
11 zu versehen, kann die Verbindungsleitung 10 der Pelznähmaschine 1 auch an ein Druckluftnetz
angeschlossen werden, und zwar über ein elektromagnetisches Absperrventil 20, welches
zusammen mit dem Druckluftnetz die Druckluftquelle 11 bildet. Dieses veranschaulicht
Fig. 3, woraus auch hervorgeht, daß die elektrische Schaltung für diese Druckluftquelle
11 und die Heizvorrichtung 13 mit derjenigen nach Fig. 2 identisch ist, abgesehen
davon, daß die beiden elektrischen Leitungen 16 und 17 statt an das Gebläse 15 nunmehr
an den Elektromagneten 21 des Absperrventils 20 angeschlossen sind, so daß beim Schließen
des elektrischen Schalters 18 die Heizvorrichtung 13 eingeschaltet und der Elektromagnet
21 erregt wird, um das Absperrventil 20 zu öffnen, so daß Druckluft aus dem Druckluftnetz
durch die Verbindungsleitung 10 und die Heizvorrichtung 13 hindurch zur Blasvorrichtung
5 strömt. Beim Öffnen des Schalters 18 wird die Stromzufuhr zur Heizvorrichtung 13
und zum Elektromagneten 21 des Absperrventils 20 unterbrochen, so daß die Heizvorrichtung
13 wirkungslos und das Absperrventil 20 geschlossen wird, also die Beaufschlagung
der Blasvorrichtung 5 mit erwärmter Druckluft aufhört.
1. Pelznähmaschine mit einer an eine Druckluftquelle(11)angeschlossenen Blasvorrichtung
(5) zum Wegbiegen der Pelzhaare aus dem Bereich der zu bildenden Naht, gekennkeichnet
durch eine in der Verbindungsleitung (10) zwischen der Druckluftquelle (11) und der
Blasvorrichtung (5) angeordnete Heizvorrichtung (13) zur Drucklufterwärmung.
2. Pelznähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung
(13) mindestens einen elektrischen Heizwiderstand aufweist.
3. Pelznähmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung
(13) einen von der in der Verbindungsleitung (10) strömenden Druckluft durchströmten
Rohrstutzen (14) mit mindestens einem inneren Heizorgan bzw. elektrischen Heizwiderstand
aufweist.
4. Pelznähmaschine nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrstutzen
(14) mit einem wendelförmig verlaufenden elektrischen Heizwiderstand versehen ist,
welcher sich im Rohrstutzen (14) koaxial zu demselben vom einen zum anderen Ende desselben
erstreckt.
5. Pelznähmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizvorrichtung (13) und die Druckluftquelle (11) gemeinsam ein- und ausschaltbar
sind.
6. Pelznähmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen
Schalter (19) zum selbsttätigen Abschalten der Heizvorrichtung (13) bei Überschreiten
einer vorgegebenen Drucklufttemperatur hinter der Heizvorrichtung (13).