(19)
(11) EP 0 142 621 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.1985  Patentblatt  1985/22

(21) Anmeldenummer: 84109227.3

(22) Anmeldetag:  03.08.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D05B 1/20, D05B 81/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE FR GB IT

(30) Priorität: 26.08.1983 DE 3330877

(71) Anmelder: J. Strobel & Söhne GmbH & Co
D-80036 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Strobel, Alfons
    D-8022 Grünwald (DE)
  • Wagner, Hans
    D-8000 München 83 (DE)
  • Hauser, Georg
    D-8000 München 40 (DE)

(74) Vertreter: Oedekoven, Wolf-Dieter, Dipl.-Ing. 
Erhardtstrasse 8/V
80469 München
80469 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Pelznähmaschine


    (57) Die Pelznähmaschine weist eine Blasvorrichtung (5) auf, welche an eine Druckluftquelle (11) angeschlossen ist und dazu dient, beim Nähen die Pelzhaare des Nähgutes mittels eines Druckluftstromes oder mehrerer Druckluftteilströme (12) aus dem Bereich der zu bildenden Naht wegzubiegen, so daß sie nicht mit in die Naht eingenäht werden. Um Beeinträchtigungen des Bedienungspersonals durch die austretende Druckluft, welche in der Regel als ebenso störend und unangenehm wie ein kalter Luftzug empfunden wird, zu vermeiden, ist in der Verbindungsleitung (10) zwischen der Druckluftquelle (11) und der Blasvorrichtung (5) eine Heizvorrichtung (13) zur Drucklufterwärmung angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Pelznähmaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.

    [0002] Derartige Pelznähmaschinen sind in vielfachen Ausgestaltungen bekannt (DE-C 951 606, 20 24 284, 27 02 258 und 27 20 444, DE-A 20 65 037). Beim Nähen gibt die Blasvorrichtung einen Druckluftstrom oder mehrere Druckluftteilströme ab, um die Pelzhaare des Nähgutes aus dem Bereich der zu bildenden Naht wegzubiegen, so daß sie nicht mit in die Naht eingenäht werden. Die dabei austretende Druckluft wird vom Bedienungspersonal in der Regel als ebenso störend und unangenehm wie ein kalter Luftzug empfunden und kann sogar Ursache für Krankheiten sein.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Pelznähmaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung zu schaffen, bei welcher diese Nachteile behoben sind.

    [0004] Diese Aufgabe ist durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Pelznähmaschine sind in den restlichen Patentansprüchen gekennzeichnet.

    [0005] Bei der erfindungsgemäßen Pelznähmaschine wird die der Blasvorrichtung zugeführte Druckluft auf eine solche Temperatur erwärmt, daß sie nach dem Austreten aus der Blasvorrichtung kein Luftzuggefühl beim Bedienungspersonal hervorruft und dessen Wohlbefinden nicht beeinträchtigt, ebenso wenig wie dessen tatsächlichen Gesundheitszustand. Beispielsweise kann die Druckluft auf eine Temperatur zwischen etwa 35°C und etwa 6000 erwärmt werden, so daß nach dem Austritt aus der Blasvorrichtung keine solche niedrige Drucklufttemperatur vorliegt, auf welche der menschliche Körper empfindlich reagieren würde.

    [0006] Nachstehend sind Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Pelznähmaschine anhand von Zeichnungen beispielsweise beschrieben. Darin zeigen:

    Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Pelznähmaschine; und

    Fig.2 sadie3 jeweils das Schaltbild einer elektrischen Schal- tung für die Druckluftquelle und die Heizvorrichtung der Pelznähmaschine gemäß Fig. 1, wobei unterschiedliche Druckluftquellen vorgesehen sind.



    [0007] Die Pelznähmaschine 1 gemäß Fig.1 ist auf einer waagerechten Tischplatte 2 angeordnet und mit zwei Transporttellern 3 sowie 4 und einer Blasvorrichtung 5 versehen.

    [0008] Die beiden Transportteller 3 und 4 liegen in derselben waagerechten Ebene und sind jeweils um eine senkrechte Achse drehbar. Der innere Transportteller 3 ist am oberen Ende einer senkrechten Welle befestigt, die im Gehäuse der Pelznähmaschine 1 drehbar gelagert ist und intermittierend angetrieben wird. Der äußere Transportteller 4 ist in Richtung des Doppelpfeiles 6 waagerecht beweglich angeordnet und auf den inneren Transportteller 3 zu federbelastet. Beim Nähen bewegen die beiden Transportteller 3 und 4 das Nähgut, nämlich zwei miteinander zu vernähende Pelzstücke, senkrecht zur Zeichnungsebene von Fig. 1, und zwar auf die Zeichnungsebene zu.

    [0009] Dabei sind die beiden behaarten Seiten der beiden Pelzstücke einander zugewandt und werden die beiden Pelzstücke an den beiden miteinander zu vernähenden Rändern durch die beiden Transportteller 3 und 4 zusammengedrückt, um von der oberhalb der beiden Transportteller 3 und 4 parallel zum Doppelpfeil 6 hin-und herbewegten Nähnadel der Pelznähmaschine 1 durchstochen zu werden, welche im Zusammenwirken mit dem Greifer der Pelznähmaschine 1 die die beiden Ränder der beiden Pelzstücke miteinander verbindende Naht bildet.

    [0010] Damit die Haare der beiden Pelzstücke nicht in die Naht miteingenäht werden, müssen sie vor dem Eintritt der beiden Ränder der beiden Pelzstücke zwischen die beiden Transportteller 3 und 4 aus demjenigen Bereich weggebogen werden, in welchem dann die Naht hervorgebracht wird. Dazu dient die Blasvorrichtung 5 mit einem Blasrohr 7, welches um eine waagerechte Achse 8 zwischen der dargestellten Betriebsstellung und einer Ruhestellung verschwenkbar ist, in welcher das Blasrohr 7 von den beiden Transporttellern 3 und 4 nach oben entfernt ist. Die Blasvorrichtung 5 ist über eine Verbindungsleitung 10 an eine Druckluftquelle 11 angeschlossen, um bei Beaufschlagung mit Druckluft in der Betriebsstellung gemäß Fig. 1 einen Druckluftstrom oder mehrere Druckluftteilströme 12 aus dem Blasrohr 7 austreten zu lassen, womit die Pelzhaare des Nähgutes in Fig. 1 nach unten zwischen die beiden miteinander zu vernähenden Pelzstücke und von deren beiden zwischen die beiden Transportteller 3 und 4 gelangenden Rändern weggebogen werden.

    [0011] In der Verbindungsleitung 10 zwischen der Druckluftquelle 11 und der Blasvorrichtung 5 ist eine Heizvorrichtung 13 zur Erwärmung der der Blasvorrichtung 5 zugeführten Druckluft vorgesehen. Die Heizvorrichtung 13 weist einen von der in der Verbindungsleitung 10 strömenden Druckluft durchströmten Rohrstutzen 14 mit mindestens einem inneren Heizorgan auf, welcher erforderlichenfalls mit einer äußeren Wärmeisolierung versehen ist. Das bzw. jedes Heizorgan kann von einem elektrischen Heizwiderstand gebildet sein. Besonders günstig ist es, den Rohrstutzen 14 mit einem wendelförmig verlaufenden elektrischen Heizwiderstand auszustatten, welcher sich im Rohrstutzen 14 vom einen zum anderen Ende desselben erstreckt, und zwar entlang einer imaginären, zum Rohrstutzen 14 koaxialen Zylinderfläche.

    [0012] Gemäß Fig. 2 ist die Druckluftquelle 11 von einem Gebläse 15 gebildet, welches über elektrische Leitungen 16 und 17 mit elektrischem Strom beaufschlagt werden kann. Parallel zum Gebläse 15 ist an die beiden elektrischen Leitungen 16 und 17 weiterhin die Heizvorrichtung 13 bzw. deren wendelförmig verlaufender elektrischer Heizwiderstand angeschlossen. In der elektrischen Leitung 17 ist ein elektrischer Schalter 18 vorgesehen, welcher dann geöffnet ist, wenn die Blasvorrichtung 5 bzw. deren Blasrohr 7 sich in der Ruhestellung befindet, und welcher dann geschlossen wird, wenn die Blasvorrichtung 5 bzw. deren Blasrohr 7 in die Betriebsstellung gemäß Fig. 1 geschwenkt wird. Die elektrische Schaltung gemäß Fig. 2 gewährleistet also, daß die Heizvorrichtung 13 und die Druckluftquelle 11 bzw. das Gebläse 15 gemeinsam ein- und ausgeschaltet werden, und zwar mittels des Schalters 18 beim Verschwenken der Blasvorrichtung 5 bzw. des Blasrohres 7 derselben in die Betriebsstellung gemäß Fig. 1 bzw. in die Ruhestellung, um die Blasvorrichtung 5 mit erwärmter Druckluft zu beaufschlagen bzw. diese Druckluftzufuhr zu unterbrechen.

    [0013] Die Heizleistung der Heizvorrichtung 13 ist so gewählt, daß die von dem der Pelznähmaschine 1 zugeordneten Gebläse 15 gelieferte Druckluft, welche etwa Raumtemperatur aufweist, auf die jeweils gewünschte Temperatur zwischen etwa 35 C und etwa 60°C erwärmt wird. Falls die Drucklufttemperatur hinter der Heizvorrichtung 13 aufgrund von Störungen einen vorgegebenen oberen Grenzwert überschreiten sollte, dann öffnet ein elektrischer Thermoschalter 19 selbsttätig, welcher mit der Heizvorrichtung 13 bzw. deren wendelförmig verlaufendem elektrischem Heizwiderstand in Reihe liegt, um die Heizvorrichtung 13 abzuschalten.

    [0014] Statt die Pelznähmaschine 1 gemäß Fig. 1 mit einem Gebläse 15 als Druckluftquelle 11 zu versehen, kann die Verbindungsleitung 10 der Pelznähmaschine 1 auch an ein Druckluftnetz angeschlossen werden, und zwar über ein elektromagnetisches Absperrventil 20, welches zusammen mit dem Druckluftnetz die Druckluftquelle 11 bildet. Dieses veranschaulicht Fig. 3, woraus auch hervorgeht, daß die elektrische Schaltung für diese Druckluftquelle 11 und die Heizvorrichtung 13 mit derjenigen nach Fig. 2 identisch ist, abgesehen davon, daß die beiden elektrischen Leitungen 16 und 17 statt an das Gebläse 15 nunmehr an den Elektromagneten 21 des Absperrventils 20 angeschlossen sind, so daß beim Schließen des elektrischen Schalters 18 die Heizvorrichtung 13 eingeschaltet und der Elektromagnet 21 erregt wird, um das Absperrventil 20 zu öffnen, so daß Druckluft aus dem Druckluftnetz durch die Verbindungsleitung 10 und die Heizvorrichtung 13 hindurch zur Blasvorrichtung 5 strömt. Beim Öffnen des Schalters 18 wird die Stromzufuhr zur Heizvorrichtung 13 und zum Elektromagneten 21 des Absperrventils 20 unterbrochen, so daß die Heizvorrichtung 13 wirkungslos und das Absperrventil 20 geschlossen wird, also die Beaufschlagung der Blasvorrichtung 5 mit erwärmter Druckluft aufhört.


    Ansprüche

    1. Pelznähmaschine mit einer an eine Druckluftquelle(11)angeschlossenen Blasvorrichtung (5) zum Wegbiegen der Pelzhaare aus dem Bereich der zu bildenden Naht, gekennkeichnet durch eine in der Verbindungsleitung (10) zwischen der Druckluftquelle (11) und der Blasvorrichtung (5) angeordnete Heizvorrichtung (13) zur Drucklufterwärmung.
     
    2. Pelznähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung (13) mindestens einen elektrischen Heizwiderstand aufweist.
     
    3. Pelznähmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung (13) einen von der in der Verbindungsleitung (10) strömenden Druckluft durchströmten Rohrstutzen (14) mit mindestens einem inneren Heizorgan bzw. elektrischen Heizwiderstand aufweist.
     
    4. Pelznähmaschine nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrstutzen (14) mit einem wendelförmig verlaufenden elektrischen Heizwiderstand versehen ist, welcher sich im Rohrstutzen (14) koaxial zu demselben vom einen zum anderen Ende desselben erstreckt.
     
    5. Pelznähmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung (13) und die Druckluftquelle (11) gemeinsam ein- und ausschaltbar sind.
     
    6. Pelznähmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Schalter (19) zum selbsttätigen Abschalten der Heizvorrichtung (13) bei Überschreiten einer vorgegebenen Drucklufttemperatur hinter der Heizvorrichtung (13).
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht