[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schalenkörper für Wassersportfahrzeuge nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie auf ein Verfahren zu seiner Herstellung.
[0002] Es ist bereits bekannt, die Oberflächenschicht des Schalenkörpers aus mehreren Teilschichten
herzustellen, um die außen liegende Fläche möglichst hart und kratzfest auszubilden
und der gesamten Schicht dennoch die erforderliche Elastizität zu verleihen. Aus der
DE-OS 28 50 342 ist ein Surfbrettkörper bekannt, auf dessen Schaumstoffkern eine Schicht
aus Polyurethan aufgespritzt ist, die nach ihrem Aushärten mit einer ebenfalls im
Spritzverfahren aufgetragenen Polyesterschicht bedeckt ist.
[0003] Aus dem DE-GM 75 34 898 geht ein Surfbrettkörper als bekannt hervor, bei dem die
von einem Schaumstoffkern umgebene Schicht aus einer außen liegenden Schicht Polyurethan-Lack
besteht, an die sich nach innen eine oder mehrere Schichten Polyurethan-Integralschaum
anschließen. Der Schichtaufbau wird dort dadurch erreicht, daß die einzelnen Schichten
nacheinander in eine Negativform eingestrichen oder eingespritzt werden.
[0004] Diese bekannten Laminierverfahren sind sehr arbeitsintensiv und führen zu Schichten,
die in ihren Dicken nicht mit der wünschenswerten Genauigkeit konstant zu halten sind.
Für eine industrielle Fertigung sind diese Verfahren deshalb wenig geeignet.
[0005] Aus der DE-OS 31 46 381 ist es zwar auch bereits bekannt, die Schale von Segelsurfbrettkörpern
dadurch herzustellen, daß zunächst plattenförmiges Material aus einem thermoplastischen
Werkstoff in einem Extrusionsverfahren hergestellt wird, das anschließend in einem
Warmformverfahren in die gewünschte Form gebracht wird. Auch wenn die gewünschten
Eigenschaften solcher Schalenkörper durch Auswahl und Modifikation ihrer Werkstoffe
laufend verbessert werden konnten, schien eine weitere Verringerung des Gewichts des
Schalenkörpers bei gleichbleibenden oder sogar noch verbesserten mechanischen Eigenschaften,
wie Oberflächenhärte, Schlagzähigkeit und Elastizität nicht mehr möglich zu sein.
Bei Verwendung von warmgeformten Platten aus Polystyrolderivaten sind für die Schalenkörper
von Wassersportfahrzeugen Mindestausgangswanddicken der Platten 2,2 bis 2,5 mm notwendig,
da die mechanischen Eigenschaften der Thermoplaste, wie ihre Biegesteifigkeit, ihr
E-Modul, ihre Schlag- und Kerbschlagzähigkeit eine weitere Absenkung der Dicke nicht
zulassen. Bei einer durchschnittlichen Oberfläche beispielsweise eines Segelsurfbrettes
von 4,5 m' und einer Plattendicke von 1,8 bis 2,5 mm entsteht dabei ein Schalenkörper
mit einem relativ hohen Gewicht von 10,4 bis 11,7 kg. Man hat bereits versucht, Thermoplaste
mit höheren spezifischen Festigkeitseigenschaften zu verwenden, um das Gewicht des
Schalenkörpers zu reduzieren. Versuche mit linearen Polyestern, wie PC (Polcarbonat),
PETP (Polyäthylenterephthalat), PBTP (Polybutylenterephthalat) und PA6 (Polyamid 6)
scheiterten daran, daß diese Kunststoffe ein ungünstiges bis schlechtes Warmformverhalten
aufweisen, sehr schwer verkleb- bzw. verschweißbar sind und Warmformwerkzeuge benötigen,
die bei Temperaturen über 100° genau temperiert werden können. Ferner muß der Warmformtemperaturbereich
auf :t 2° C eingehalten werden, da diese Kunststoffe in einer sehr engen Temperaturspanne
von einem zähharten in einen dünnflüssigen Zustand übergehen. Es scheiden daher normal
ausgerüstete Warmformmaschinen und übliche Warmformwerkzeuge aus Holz bzw. Epoxydharz
aus, so daß man auf wesentlich teurere Werkzeuge angewiesen ist. Eine weitere Schwierigkeit
besteht darin, daß diese Kunststoffe eine starke Schwindung von 2 bis 4 % aufweisen,
so daß bei der üblichen Positivformung die Formteile auf das Werkzeug aufschrumpfen,
wodurch sich Formungsprobleme insbesondere an eingezogenen Stellen, wie Schwertkästen
und Finnenkästen, ergeben. Die gegenüber den Polystyrolderivaten bezüglich ihrer spezifischen
Festigkeitseigenschaften attraktiveren Polycarbonate neigen außerdem zu Spannungsrißkorrosionen,
wenn mit Teer, Benzin oder üblichen Reinigungsmitteln in Berührung kommen.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schalenkörper für ein
Wassersportfahrzeug der eingangs genannten Art anzugeben, der bei den geforderten
mechnischen Eigenschaften mit geringstem Gewicht und trotzdem ausreichender Festigkeit
herstellbar ist. Insbesondere soll der Schalenkörper die für ein Wassersportfahrzeug
erforderliche Witterungsbeständigkeit aufweisen.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Dem Anmeldungsgegenstand liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein Schichtaufbau aus
coextrudiertem linearen Polyester und einem Polystyrolderivat mit einer Dimensionierung
der Wanddicken der Teilschichten gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 und
der zusätzlichen Maßnahme, die Schicht aus linearem Polyester lichtabsorbierend und/oder
lichtreflektierend auszubilden, unproblematisch zu handhaben und witterungsbeständig
ist. Trotz der stark unterschiedlichen Schmelztemperaturen, des unterschiedlichen
Wärmeverhaltens, der Ausdehnungs- und Schwindungswerte der beiden Schichten ist die
Schichtanordnung im Warmformverfahren gut zu beherrschen, so daß daraus Schalenkörper
herstellbar sind, die für Wassersportfahrzeuge zu überragenden Eigenschaften führen.
Die linearen Polyester sind sehr hart, glänzend und kratzfest, die dem Schalenkörper
die erforderliche Oberflächengüte und Formstabilität verleihen, während die Polystyrolderivate
eine hohe Biegeelastizität und -zähigkeit aufweisen. Diese Eigenschaften machen es
auch möglich, die Wanddicke des Schalenkörpers stark zu reduzieren, wobei man bei
sogar noch verbesserten mechanischen Eigenschaften gegenüber dem einschichtigen Aufbau
aus einem Polystyrolderivat zu einer Gewichtsreduzierung des Schalenkörpers für einen
Segelsurfer bis zu 50 % gelangt. Damit sinkt nicht nur der Kostenaufwand durch die
Materialersparnis, sondern es entsteht ein bis zu 5 kg leichteres Brett, das wesentlich
bessere Surfeigenschaften besitzt. Es hat sich auch gezeigt, daß trotz aller Befürchtungen
bei Verwendung von Polycarbonat als Deckschicht keine Spannungsrißkorrosion auftritt.
Die Witterungsunbeständigkeit vergleichbarer Schichtaufbauten war, wie sich herausgestellt
hat, offenbar darauf zurückzuführen, daß das die Deckschicht durchdringende Licht,
insbesondere die UV-Strahlung, die Haftung der beiden Schichten aneinander beeinträchtigt.
[0009] Die im Anspruch 2 angegebene gegenseitige Dimensionierung der Wanddicken der beiden
Teilschichten führt zu einer besonders guten Haftung und Warmformfähigkeit der Schichtanordnung.
[0010] Eine wesentliche Weiterbildung des Anmeldungsgegenstandes ist im Anspruch 3 angegeben.
Insbesondere bei Segelsurfern treten die größten mechanischen Belastungen im Betrieb
im Bereich der mittigen Trittflächen auf, so daß das Brett dort möglichst hart und
üblicherweise an seiner Oberfläche auch noch aufgerauht sein muß, während die größten
Beanspruchungen beim Warmformen an den Rändern liegen. Durch Verwendung einer Deckschicht
mit zu den Rändern hin abnehmbarer Wanddicke wird diesen beiden Bedürfnissen auf einfache
Weise Rechnung getragen, indem der Schalenkörper zum mittigen Bereich hin verstärkt
wird und die Probleme, die sich beim Warmverformen ergeben, stark vermindert werden.
[0011] Durch die im Anspruch 4 angegebene Maßnahme läßt sich eine weitere Gewichtsreduzierung
des Schalenkörpers erreichen, die Verträglichkeit und das Haftvermögen der beiden
Teilschichten miteinander verbessern und eine Erhöhung der Haftfestigkeit mit einem
im Schalenkörper anzubringenden Schaumstoffkern erreichen.
[0012] Bevorzugte Materialien für die beiden Teilschichten sind in den Ansprüchen 5 und
6 angegeben.
[0013] Die im Anspruch 7 angegebene Maßnahme führt zu einer weiteren Haftungsverbesserung
der beiden Teilschichten aneinander, wobei es vorzuziehen ist, nur die Schicht aus
Polystyrolderivat mit linearem Polyester zu vermischen und die außen liegende Schicht
aus linearem Polyester rein zu verwenden, um deren ausgezeichnete Oberflächeneigenschaften
zu erhalten. Ein weiterer Vorteil in dieser Maßnahme besteht darin, daß Abfallprodukte
aus bereits coextrudierten Schichten wieder verwendbar werden.
[0014] Die Maßnahmen nach Anspruch 8 dienen der weiteren Verbesserung der physikalischen
Eigenschaften des Schichtaufbaus, insbesondere deren Zähigkeit und Bruchfestigkeit.
[0015] In den Ansprüchen 9 bis 11 sind bevorzugte Verfahren zum Herstellen des Schalenkörpers
angegeben, wobei insbesondere wichtig die Maßnahme nach Anspruch 9 ist. Durch Verwendung
von reaktiv wirkendem Gas beim Verbinden der coextrudierten Schichten wird eine ausgezeichnete
und dauerhafte Haftung der Schichten aneinander erreicht.
[0016] Durch die Beheizung wenigstens der ersten Schicht nach ihrer Extrusion gemäß Anspruch
10 wird sichergestellt, daß die relativ dünne erste Schicht zu ihrer Vrbindung mit
der zweiten Schicht auf dem erforderlichen Temperaturniveau gehalten wird, da insbesondere
bei der Verwendung von Polycarbonat oder Polyterephthalaten als erste Schicht die
Temperatur dieser Schicht für das Erreichen einer guten Haftung eine wesentliche Rolle
spielt. Eine besonders einfache Möglichkeit der Beheizung der ersten Schicht ist im
Anspruch 8 angegeben.
[0017] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
im folgenden näher erläutert.
[0018] Die einzige in der Zeichnung dargestellte Figur zeigt einen Ausschnitt aus einem
Segelsurfbrett, bestehend aus einem im Tiefziehverfahren hergestellten ein- oder zweiteiligen
Schalenkörper mit dem hier wesentlichen Schichtaufbau, bestehend aus einer ersten
Schicht 1 und einer zweiten Schicht 2. Der Hohlraum des Schalenkörpers ist mit Polyurethanschaumstoff
3 ausgeschäumt. Die erste Schicht 1 (Außenschicht) besteht aus einem linearen Polyester,
wie PC (Polycarbonat), PETP (Polyäthylenterephthalat), PBTP (Polybutylenterephthalat)
oder PA6 (Polyamid 6), vorzugsweise PC oder PBTP mit einer Schichtdicke von 0,08 bis
0,3 mm, vorzugsweise 0,2 mm. Die innen liegende zhweite Schicht 2 besteht aus einem
Polystyrolderivat, wie BS (Butadienstyrol), ABS (Acrylnitril), ASA (Acrylnitrilstyrolacrylester)
oder SAN (Styrolacrylnitril) mit einer Wanddicke im Bereich von 0,8 mm, vorzugsweise
1,2 bis 1,6 mm. Die beiden Thermoplaste sind in einem Coextrsusionsverfahren gemeinsam
extrudiert und unmittelbar nach ihrer Extrusion in noch plastischem Zustand miteinander,
vorzugsweise unter Anwendung von Druck, unter Anwendung beispielsweise von Druckwalzen,
miteinander verbunden und anschließend durch ein Warmformverfahren in die gewünschte
Form des Schalenkörpers gebracht. Beide Schichten 1 und 2 aus Thermoplasten X und
Y können mit einem Anteil bis zu 35 % mit dem jeweils anderen Thermoplast Y bzw. X
vermischt sein, wobei es sich aber empfiehlt, nur die Schicht als Mischung auszubilden.
Es besteht auch die Möglichkeit, zum Abmischen des Thermoplasten X bzw. Y nicht den
identischen Thermoplasten Y bzw. X der jeweils anderen Schicht zu verwenden, sondern
lediglich einen solchen aus der Reihe der linearen Polyester bzw. aus der Reihe der
Polystyrolderivate. Wesentlich ist, daß die Schicht 1 möglichst lichtundurchlässig
ausgebildet ist, was durch verschiedene Maßnahmen und auch Kombinationen dieser Maßnahmen
erreicht werden kann. Eine Maßnahme besteht darin, den Thermoplasten X der Schicht
1 mit einem lichtabsorbierenden Farbmittel vor der Extrusion zu vermischen. Es eignen
sich dafür Weißpigmente, z. B. Titanoxid oder Ruß oder Buntpigmente oder UV-Lichtabsorber
bzw. deren Mischungen. Eine weitere Maßnahme ist darin zu sehen, lichtstreuende Partikel
einzufügen, die die Weglänge des Lichtes in der Schicht 1 erhöhen und damit zur stärkeren
Absorption des Lichtes führen. Eine weitere Maßnahme ist darin zu sehen, die außen
liegende Fläche der Schicht 1 mit lichtabsorbierenden oder reflektierenden Materialien
zu bedrucken oder zu beschichten.
[0019] Wie bereits oben ausgeführt ist, werden die erste Schicht 1 und die zweite Schicht
2 gemeinsam extrudiert und in noch plastischem Zustand als ebene Bahnen miteinander
verbunden. Die Verbindung erfolgt derart, daß auf die miteinander zu verbindenden
Oberflächen ein reaktives Gas, wie Sauerstoff, Ozon, Chlor oder auch Mischungen dieser
Gase mit Stickstoff, aufgeströmt werden, die Bahnen über zuinander parallele Führungswalzen
geführt werden, zwischen denen sie mit einem Druck von beispielsweise 2 bis 12 kp/cm
2 aufeinandergedrückt werden. Es können auch mehrere solcher Walzenpaare nacheinander
vorgesehen sein, um Schrumpferscheinungen oder Verwerfungen, die sich mit dem Abkühlen
der Materialien ergeben, entgegenzuwirken. Da die Schicht 1 aus linearem Polyester
die Extrusionsdüse mit einer höheren Temperatur verläßt als die Schicht 2 aus Polystyrolderivat
und beide Materialien im noch plastischen Zustand miteinander zur Vereinigung kommen,
empfiehlt es sich, die Schicht 1 im Bereich zwischen der Düse und der Vereinigungsstelle
oder auch an der Vereinigungsstelle selbst zu beheizen. Dies kann auf übliche Weise
durch beheizte Führungs- oder Druckwalzen geschehen. Zur Beheizung sind auch Flächenstrahler
oder heiße Gase denkbar.
[0020] Zur Abwandlung der mechanischen Eigenschaften dieser Schichtanordnung können die
einzelnen Schichten auch noch Verstärkungsmaterialien, wie Glasfasern, Glasfäden oder
daraus hergestellte Strukturen enthalten, wobei man diese Verstärkungsmaterialien
üblicherweise nur in die Schicht 2 einbetten wird, um diese gegenüber der Schicht
1 aus linearem Polyester weichere Schicht 2 zu verfestigen und die ausgezeichneten
Oberflächeneigenschaften, wie Glanz und Glätte, beispielsweise durch eine Polycarbonatschicht
als Deckschicht nicht zu stören. Gegebenenfalls kann die Schichtanordnung im allgemeinen
Fall auch aus einer Verdoppelung des Aufbaus aus den Schichten 1 und 2 bestehen, oder
aus zwei Schichten 1, die zwischen sich eine Schicht 2 einbetten.
[0021] Die Schicht 2 aus Polystyrolderivat kann ganz oder teilweise geschäumt sein, um das
Gewicht des Schalenkörpers zu erniedrigen und die Hafteigenschaften zu den angrenzenden
Schichten zu erhöhen.
[0022] Da die Zeichnung lediglich einen Ausschnitt aus einem Segelsurfbrettkörper zeigt,
ist daraus nicht zu ersehen, daß die Schicht 1 übr die Breite des Segelsurfbrettkörpers
unterschiedlich stark ausgebildet ist. Während sie im Mittelbereich entlang der Längsachse
des Segelsurfbrettkörpers 0,3 mm beträgt, nimmt sie nach den Seiten kontinuierlich
bis auf 0,15 mm ab.
[0023] Bei einem Segelsurfer mit einer Länge von 3650 mm, einer Breite von 690 mm und einem
Volumen von ca. 220 Liter reichte beim erfindungsgemäßen Verfahren eine Schalendicke
von 1,2 bis 1,5 mm aus, was ein Gesamtgewicht von 16,5 kg ergab, um das gleiche Steifigkeitsverhalten
wie ein Brett aus einschichtigem Polystyrolmaterial unter Verwendung von Schalen einer
Dicke von 1,9 bis 2,5 mm mit einem Gesamtgewicht von 19,5 bis 22 kg bei gleicher Ausschäumung
und Ausstattung zu erhalten. Zur Simulierung des Verhaltens des Gerätes bei aufschlagenden
Wellen auf das Vorschiff wurden Surfbretter mit einer steigenden Gewichtskraft von
50 N bis 500 N auf den Bug belastet. Es wurde die Deformation im Kurzzeit- und im
Langzeitversucht gemessen. Dabei zeigte sich, daß das erfindungsgemäß hergestellte
Brett wesentlich steifer als die Vergleichsbretter ist.
[0024] Bei Schwing- und Fahrversuchen erwiesen sich die erfindungsgemäß hergestellten Bretter
steifer, schwingungsstabiler und die Fahrer hatten den Eindruck einer größeren Wendigkeit,
eines schnelleren Anspringens und einer höheren Geschwindigkeit.
[0025] Für die Beurteilung des praktischen Verhaltens der Geräte gegen Beanspruchung durch
Schlag oder Stoß wurde die Fallkörperprüfung herangezogen. Es zeigte sich, daß erfahrungsgemäß
festgestellte ausreichende Schlagfestigkeiten von 30 kp/m
2 bei Anwendung von herkömmlichem einschichtigen Material aus Polystyrolderivaten bestenfalls
bei einer Materialdicke von 2,5 mm erreicht wurden, während dieser Grenzwert bei Verwendung
von erfindungsgemäßem Material bei einer Dicke von 1,8 mm bei 0,2 mm PC-Beschichtung
überschritten wird.
[0026] Als Beispiel für ein Wassersportfahrzeug, für das sich der angegebene Schichtaufbau
eignet, ist oben lediglich das Segelsurfbrett angegeben. Weitere Wassersportfahrzeuge,
für die sich dieser Schichtaufbau eignet, sind Bootskörper für Jollen und Katamarane,
Kajaks und Kanus.
1. Schalenkörper für ein Wassersportfahrzeug, insbesondere ein Segelsurfbrett, mit
einer Schicht aus thermoplastischem Kunststoff, die wenigstens zwei miteinander verbundene
Teilschichten aufweist, deren eine Teilschicht aus einem thermoplastischen Polyester
besteht, dadurch g e - kennzeichnet, daß die beiden Teilschichten (1, 2) gemeinsam
extrudiert und unmittelbar nach ihrer Extrusion in noch plastischem Zustand miteinander
verbunden sind, daß die erste Schicht aus Polyester (1) überwiegend aus einem Thermoplast
X aus der Reihe der linearen Polyester und die zweite Schicht (2) überwiegend aus
einem Thermoplast Y aus der Reihe der Polystyrolderivate besteht, daß die erste Schicht
(1) eine Wanddicke von etwa 0,08 bis 0,3 mm und die zweite Schicht (2) eine Wanddicke
von etwa 0,8 bis 1,8 mm aufweist, und daß die erste Schicht (1) für Licht absorbierend
und/oder reflektierend ausgebildet ist.
2. Schalenkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Schicht (2) etwa die achtfache Wanddicke der ersten Schicht (1) aufweist.
3. Schalenkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die erste Schicht
(1) quer zu ihrer Extrusionsrichtung mit unterschiedlicher Wanddicke derart ausgebildet
ist, daß ihre Wanddicke in der Mitte zwischen den seitlichen Rändern am größten ist
und zu den seitlichen Rändern hin auf etwa 50 % dieser maximalen Wanddicke gleichmäßig
abfällt.
4. Schalenkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die
Dichte der zweiten Schicht (2) durch Aufschäumen beim Extrudieren auf etwa 90 % bis
50 % der Ausgangsdichte verringert ist.
5. Schalenkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die
erste Schicht (1) aus PC (Polycarbonat), PETP (Polyäthylenterephthalat), PBTB (Polybutylenterephthalat)
oder PA6 (Polyamid 6) besteht.
6. Schalenkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch g e - kennzeichnet, daß
die zweite Schicht (2) aus BS (Butadienstyrol), ABS (Acrylnitrilbutadienstyrol), ASA
(Acrylnitrilstyrolacrylester) oder SAN (Styrolacrylnitril) besteht.
7. Schalenkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Schicht (1) mit Thermoplasten Y aus der Reihe der Schicht 2 eines Gewichtsanteils
bis zu 35 % und/oder daß die zweite Schicht (2) mit Thermoplasten X aus der Reihe
der Schicht 1 eines Gewichtsanteils bis zu 35 % gemischt ist, vorzugsweise, daß nur
die Schicht (2) mit einem Anteil der Thermoplaste X vermischt ist.
8. Schalenkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß die
erste Schicht (1) und/oder die zweite Schicht (2) mit Verstärkungsmaterialien, wie
Glasfasern, Glasfäden, Glasmatten oder daraus hergestellten Strukturen vermischt ist.
9. Verfahren zum Herstellen eines Schalenkörpers nach einem der Ansprüche 1 bis B,
dadurch gekennzeichnet , daß die miteinander zu verbindenden Schichten (1, 2) vor
ihrer Verbindung mit reaktiv wirkendem Gas, wie Sauerstoff, Ozon und/oder Chlor, oder
ihren Mischungen mit Stickstoff, behandelt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens die erste Schicht
(1) nach ihrer Extrusion beheizt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schicht (1)
zur Beheizung über eine beheizte Walze geführt wird.