[0001] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von speziellen Sulfonamidderivaten als
Korrosionsinhibitoren in wäßrigen Systemen. Der Korrosionsschutz in wäßrigen Systemen
ist ein wesentliches Problem bei technischen Prozessen. Die Verwendung von Korrosionsinhibitoren
ist dabei mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Es ist beispielsweise die Schaumbildung
unerwünscht. Die Wasserlöslichkeit oder auch die Wasserhärteempfindlichkeit ist für
die Brauchbarkeit der Mittel von wesentlicher Bedeutung. Weiterhin spielt die Toxizität
und die Abbaubarkeit der Substanzen sowie ihre Lagerstabilität eine erhebliche Rolle.
[0002] In letzter Zeit sind als Korrosionsinhibitoren Verbindungen wie Halbamide der Maleinsäure
oder Alkenylbernsteinsäure sowie Arylsulfonamidocarbonsäuren mit mehr als 3 Kohlenstoffatomen
im Carbonsäurerest vorgeschlagen worden. Diese Inhibitoren zeigen jedoch nur bei hohen
Konzentrationen einen guten Korrosionsschutz und werden häufig den oben genannten
anwendungstechnischen Erfordernissen nicht gerecht.
[0003] Es wurde nun gefunden, daß man überraschenderweise zu ausgezeichneten Ergebnissen
gelangt, wenn man als Korrosionsinhibitoren in wäßrigen Systemen Alkali- beziehungsweise
Ammoniumsalze von Verbindungen der Formel

wobei R
1 einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen und R
2 einen Methylrest oder ein Wasserstoffatom bedeuten, verwendet.
[0004] Insbesondere sind solche Verbindungen geeignet, bei denen in der oben angeführten
Formel R
1 einen Hexylrest und R
2 ein Wasserstoffatom bedeuten.
[0005] Es wurde weiterhin gefunden, daß neben Alkalisalzen, wie Natrium- oder Kaliumsalze,
vorzugsweise Ammoniumsalze mit organischen Basen, wie Ammoniak, Mono-, Di- oder Trialkanolamine
geeignet sind.
[0006] Die erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittel können einzeln oder im Gemisch in wäßrigen
Lösungen, Dispersionen oder Emulsionen verwendet werden. Sie zeigen bereits bei geringen
Konzentrationen eine hohe Wirksamkeit. Es hat sich gezeigt, daß teilweise bei 0,05
Gewichtsprozent noch eine ausreichende Wirkung erzielt wird. Die zur Anwendung gelangenden
Mittel besitzen eine ausgeprägte Schaumarmut und haben eine gute Wasserhärtestabilität.
[0007] Die Herstellung der Para-alkyl-aryl-sulfonamidoessigsäuren und deren wasserlösliche
Salze erfolgt nach an sich bekannten Methoden und ist nicht Gegenstand der Erfindung.
[0008] Der Anmeldungsgegenstand wird noch durch die nachstehenden Beispiele erläutert, ohne
daß er hierauf beschränkt ist.
[0009] Die Bestimmung der Korrosionsschutzeigenschaften erfolgte durch Ermittlung des Massenabtrags.
Beispiel 1 Massenabtragstest
[0010] Je drei sorgfältig vorbehandelte und gewogene Teststreifen (unlegierter Stahl, 80
x 15 x 1 mm) wurden in ein 1-1-Gefäß, das 800 ml Testwasser, 50 ml Pufferlösung sowie
eine definierte Menge an zu untersuchender Substanz enthält, gehängt und 3 Stunden
bei Raumtemperatur und 80 Umdrehungen pro Minute darin belassen.
[0011] Aus dem Gewichtsverlust wurde der Korrosionsschutzwert S, bezogen auf eine Blindprobe,
berechnet.
S = 100 (1 - a b) a = Gewichtsverlust Probe
b = Gewichtsverlust Blindwert
[0012] Das als korrosives Medium benutzte Versuchswasser wurde nach DIN 51360/2 hergestellt
und mit Ammoniak/Ammoniumchlorid auf pH 9 gepuffert.
[0013] In den nachstehenden Tabellen 2 bis 4 sind die Ergebnisse angegeben, die im Vergleich
mit Benzolsulfonamidocapronsäure in Form des Diethanolaminsalzes erhalten wurden.
Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, um welche Verbindungen es sich bei den mit A bis M
bezeichneten Produkten handelt. Die Angaben R
1 und R
2 beziehen sich dabei auf die Formel. Die Tabelle 4 enthält im übrigen Gemische von
mehreren Verbindungen der beanspruchten Art.

[0014] Vergleichbare Ergebnisse werden mit Alkalisalzen der angeführten Formel erhalten....
1. Verwendung der Alkali- beziehungsweise Ammoniumsalze von Verbindungen der Formel

wobei R
1 einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und R
2 einen Methylrest oder ein Wasserstoffatom bedeuten, als Korrosionsinhibitoren in
wäßrigen Systemen.
2. Verwendung von Verbindungen nach Anspruch 1, wobei R1 einen n-Hexylrest und R2 ein Wasserstoffatom bedeuten.
3. Verwendung von Gemischen der Verbindungen gemäß Anspruch 1.
4. Verwendung nach Anspruch 1 in einer Menge von 0,5 bis 5 kg/m3.