(19)
(11) EP 0 142 677 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.1985  Patentblatt  1985/22

(21) Anmeldenummer: 84111454.9

(22) Anmeldetag:  26.09.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43B 13/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI NL

(30) Priorität: 22.10.1983 DE 8331925 U

(71) Anmelder: Müller, Hubert
D-4902 Bad Salzuflen 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Hubert
    D-4902 Bad Salzuflen 1 (DE)

(74) Vertreter: Hanewinkel, Lorenz, Dipl.-Phys. 
Patentanwalt Ferrariweg 17a
33102 Paderborn
33102 Paderborn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schuh-Unterbau


    (57) @ Ein Schuh-Unterbau für verschiedenartige Schuhe, Sandalen, Pantoffel od. dgl., weicher ein Fußbett (13a,13b,13c) bildet, besteht aus mehreren übereinander angeordneten und miteinander verbundenen Schichten (10,11,12). Dabei ist auf der Laufschicht (10) als unterste Schicht aus kautschukgebundenem Kork eine elastische Zwischenlage (11) als Mittelschicht aus aufgeschäumtem Material, vorzugsweise Gummi oder Kunststoff, und darauf eine die oberste Schicht bildende Deckschicht (12) aus Leder od. dgl. angeordnet und alle drei Schichten (10,11,12) sind klebemittellos zu einer Einheit verbunden.
    Dieser Schuh-Unterbau ist einfach, rationell und wirtschaftlich herstellbar und ergibt eine hohe Laufwualität bei geringem Verschleiß.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen ein Fußbett aufweisenden Schuh-Unterbau, welcher aus mehreren übereinander angeordneten und miteinander verbundenen Schichten besteht.

    [0002] Derartige Schuh-Unterbaue werden bisher in arbeits- und zeitaufwendiger Weise durch Formgebung der einzelnen Schichten und anschließendes Verkleben der Schichten hergestellt, was mehrere Arbeitsgänge erfordert, die sich nachteilig auf die Herstellungskosten auswirken.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einenSchuh-Unterbau nach der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß er aus Schichten zusammengesetzt ist, die eine einfache und preisgünstige Herstellung in einem Arbeitsgang ermöglichen und dabei gleichzeitig noch eine verschleißfeste Ausführung und hohe Laufqualität gewährleisten.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf einer Laufschicht aus kautschukgebundenem Kork eine elastische Zwischenlage aus aufgeschäumtem Material und darauf eine Deckschicht aus Leder od. dgl. angeordnet und diese Schichten klebemittellos zu einer Einheit verbunden sind. Die in den Unteransprüchen aufgeführten Gestaltungsmerkmale stellen vorteilhafte Weiterbildungen der Aufgabenlösung dar.

    [0005] Der Gegenstand der Erfindung erstreckt sich nicht nur auf die Merkmale der einzelnen Ansprüche, sondern auch auf deren Kombination.

    [0006] Der erfindungsgemäße Schuh-Unterbau setzt sich aus drei Schichten zusammen, die herstellungsmäßig und somit klebemittelfrei zu einer Einheit verbunden sind. Diese drei Schichten werden von einer Laufschicht aus kautschukgebundenem Kork, einer darauf angeordneten elastischen Zwischenlage aus aufgeschäumtem Material und einer darauf angeordneten Deckschicht aus Leder gebildet, wobei die Verbindung ohne zusätzliche Klebemittel direkt durch die aufgeschäumte Zwischenlage erfolgt.

    [0007] Hierdurch ist die Herstellung des Schuh-Unterbaues in einem Arbeitsgang in einer Form durch Druck- und Wärmeeinwirkung einfach, rationell und kostengünstig möglich.

    [0008] Die Laufschicht besitzt einen umlaufenden, hochgezogenen Rand, dessen obere Kante mit der Deckschicht zusammentrifft. Dadurch ist die elastische Zwischenlage in der Laufschicht und Deckschicht nach außen abgeschlossen eingebettet und der gesamte Unterbau hat dadurch eine verschleißfeste Ausführung, sowie ist gegen Kerbeinwirkung gesichert ausgebildet, was sich äußerst günstig auf seine Haltbarkeit auswirkt.

    [0009] Weiterhin erhält der Schuh-Unterbau während seiner Herstellung gleichzeitig die Verformung zu einem Fußbett, so daß eine Vorverformung für die Fußbettgebung nicht erforderlich ist.

    [0010] Durch die Laufschicht in der verschleißfesten Ausführung und die eingebettete, elastische Zwischenlage ist eine sehr gute Auftrittsfläche und eine bequeme (weiche und angenehme) Laufeigenschaft für den Fuß geschaffen worden.

    [0011] Der fersenseitige Laufschichtrand ist nach oben hin höher hochgezogen als der zehenseitige Laufschichtrand, so daß dadurch die Ferse voll umschlossen wird, und es entsteht statt einer Punktlast eine verteilte Flächenlast in bezug auf den gesamten Fersenbereich.

    [0012] Durch den Einsatz der besonderen Schichten und durch die günstige Herstellungsart und durch die hohe Laufqualität (Fußbettung und weiche, jedoch sichere Auftrittart) hat der Erfindungsgegenstand einen hohen Gebrauchswert und einen vielseitigen Einsatzzweck für die verschiedensten Schuharten erhalten.

    [0013] Anhand der Zeichnung wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Figur einen Längsschnitt durch einen Schuh-Unterbau.

    [0014] Der Schuh-Unterbau, d.h., die gesamte Sohle, besteht erfindungsgemäß aus drei Schichten, und zwar einer Laufschicht 10 aus kautschukgebundenem Kork, einer darauf angeordneten elastischen Zwischenlage 11 aus aufgeschäumtem (aufgetriebenem) Material und einer darauf angeordneten Deckschicht 12 aus Leder, Kunstleder od. dgl., wobei diese drei Schichten 10, 11, 12 klebemittellos, und zwar herstellungsmäßig miteinander zu einer Einheit verbunden sind.

    [0015] Die Laufschicht 10 ist an ihrer Unterseite, welche die Lauffläche bildet, mindestens nahezu in sich eben ausgebildet und alle drei Schichten 10,11, 12 bilden zusammen obenseitig das Fußbett, welches im Fersenbereich 13a und im Zehenbereich 13b vertieft ist und dazwischen eine nach oben hochgewölbte Fußstütze 13c aufweist.

    [0016] Die Laufschicht 10 besitzt einen umlaufenden, nach oben hochgezogenen Rand 10a, der obenseitig mit dem Rand 12a der Deckschicht 12 zusammentrifft und dort beide Ränder 10a, 12a miteinander durch die zwischen den Schichten 10, 12 eingebettet liegende Zwischenlage 11 fest verbunden sind.

    [0017] Die Laufschicht 10 hat im Fersen- und Zehenbereich 13a, 13b eine Stärke, die geringer als die Stärke der Zwischenlage 11, jedoch größer als die Stärke der Deckschicht 12 ist. Die Höhe des hochgezogenen Randes 10a der Laufschicht 10 ist größer als die Höhe der gewölbten Fußstütze 13c.

    [0018] Der umlaufende Rand 10a der Laufschicht 10 ist im Fersenbereich 13a höher als im Zehenbereich 13b und dabei im Fersenbereich 13a auch höher als die Fußstütze 13c.

    [0019] An der fußstützenseitigen Längsseite des Unterbaues ist der Laufschichtrand 10a höher als am gegenüberliegenden Unterbaulängsrand und ragt auch im Bereich der Fußstütze 13a über diese hinaus, so daß der Fuß umlaufend von dem Rand 10a in Verbindung mit dem Deckschichtrand 12a fest umschlossen wird.

    [0020] Die gewölbte Fußstütze 13c ist durch Materialanhäufung der Laufschicht 10 gebildet und entsprechend dieser Wölbung 13c ist die Zwischenlage 11 und die Deckschicht 12 bei gleichbleibender Stärke gewölbt angeformt.

    [0021] Die elastische Zwischenlage 11 besteht vorzugsweise aus Gummi oder einem ähnlichen Kunststoff.

    [0022] Die Herstellung des erfindungsgemäßen Schuh-Unterbaus erfolgt in Formen, indem die Materialien der drei Schichten 10, 11, 12 in genau abgestimmten Portionen und entsprechenden Lagen eingebracht werden. Die Verbindung der einzelnen Schichten erfolgt dann durch Druck- und Wärmeeinwirkung, wobei die Formgebung des Unterbaus mit Fußbett 13a, 13b, 13c und die klebelose Verbindung der Schichten 10, 11, 12 durch die treibfähige, aufschäumbare Zwischenlage 11 herstellungsmäßig erfolgt.

    [0023] Dieser Unterbau läßt sich für die verschiedenartigsten Schuhe, Sandalen, Pantoffel od. dgl. verwenden und dabei wird in geeigneter Weise an dem Unterbau das Schuhoberteil 14 befestigt.


    Ansprüche

    1. Schuh-Unterbau, der unter Bildung eines Fußbettes aus mehreren übereinander angeordneten und miteinander verbundenen Schichten besteht, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Laufschicht (10) aus kautschukgebundenem Kork eine elastische Zwischenlage (11) aus aufgeschäumtem Material und darauf eine Deckschicht (12) aus Leder od. dgl. angeordnet und diese Schichten (10,11,12) klebemittellos zu einer Einheit verbunden sind.
     
    2. Schuh-Unterbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Zwischenlage (11) aus Gummi oder Kunststoff besteht.
     
    3. Schuh-Unterbau nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufschicht (10) untenseitig eine mindestens nahezu ebene Lauffläche aufweist und umlaufend einen hochgezogenen Rand (10a) besitzt, der mit dem Rand (12a) der Deckschicht (12) obenseitig zusammentrifft und dabei die elastische Zwischenlage (11) zwischen den beiden Schichten (10,12) eingebettet liegt.
     
    4. Schuh-Unterbau nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufschicht (10) im Fersen- und Zehenbereich (13a,13b) eine Stärke aufweist, die geringer als die Stärke der Zwischenlage (11) und größer als die Stärke der Deckschicht (12) ausgebildet ist.
     
    5. Schuh-Unterbau nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der hochgezogene Rand (13a) der Laufschicht (10) mindestens im Längsseitenbereich der Fußstütze (13c) und im Fersenbereich (13a) eine Höhe hat, die größer als die Höhe der zwischen Fersen- und Zehenbereich (13a,13b) liegenden, nach oben hochgewölbten Fußstütze (13c) ist.
     
    6. Schuh-Unterbau nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufschichtrand (10a) im Fersenbereich (13a) höher als im Zehenbereich (13b) ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht