[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen von Jod-Rückhaltefiltern
kerntechnischer Anlagen unter Verwendung eines radioaktiven Jodisotops in Form von
elementarem Jod und/oder Jodverbindungen.
[0002] In bestimmten kerntechnischen Anlagen sind zum Schutz der Umgebung vor möglicherweise
freigesetztem Spaltjod Jod-Rückhaltefilter vorgesehen. Freigesetztes Spaltjod kann
in verschiedenen, luftgetragenen Formen, wie etwa elementarem Jod, Methyljodid oder
an Partikel gebundenem Jod, auftreten, deren Anteil an der insgesamt freigesetzten
Spaltjodmenge in weiten Bereichen schwankt und von den Bedingungen während der Freisetzung
und auf dem Transportweg abhängig ist. Die vorgesehenen Rückhaltefilter müssen gemäß
den jeweils geltenden Vorschriften auf ihre Jodrückhaltewirkung wiederkehrend geprüft
werden.
[0003] Zur Prüfung dieser Jod-Rückhaltefilter werden derzeit die nachfolgend beschriebenen
Verfahren angewendet.
(1) Eine Vor Ort-Prüfung unter Verwendung von mit 131J radioaktiv markiertem Methyljodid (CH3131J);
(2) eine Vor Ort-Prüfung mit änlageeigenem 131J; und
(3) Prüfung von Bypaß-Filtern in einem radiochemischen Labor.
[0004] Die Durchführung der Verfahren (1) und (2) erfolgt derart, daß vor und nach dem zu
prüfenden Jod-Rückhaltefilter (roh-und reinluftseitig) über Probenahmefilter, die
in der Regel Aktivkohle als Sorptionsmaterial enthalten, definierte, das Prüfmittel
enthaltende Luftvolumenströme geleitet werden. Die auf den Probenahmefiltern adsorbierten
Jodmengen werden danach durch Messung der Radioaktivität des adsorbierten 131J bestimmt.
Das Verhältnis der Mengen an
131J der roh- und reinluftseitigen Probenahmefilter bestimmt den Abscheidegrad des zu
prüfenden Jod-Rückhaltefilters. Beim Verfahren (1) wird als Prüfmittel vor dem Rückhaltefilter
im Labor hergestelltes CH
3131J, beim Verfahren (2) stattdessen das in der kerntechnischen Anlage selbst freigesetzte
131J eingespeist.
[0005] Das Verfahren (3) kann als Alternative zu den Verfahren (1) und (2) eingesetzt werden.
Hierbei wird aus einem dem zu prüfenden Jod-Rückhaltefilter zugeordneten Bypaß-Filter
Sorptionsmaterial entnommen und in einem radiochemischen Labor auf seinen Abscheidegrad
hin geprüft. Als Prüfmittel wird hierbei ebenfalls CH
3131J verwendet.
[0006] Die Verfahren (1) bis (3) besitzen jedoch eine Reihe von Nachteilen.
[0007] Das bei allen genannten Verfahren verwendete Jodisotop
131J stellt ein hohes radiologisches Gefahrenpotential dar. Für die meisten Jodfilteranlagen
ist eine Prüfmittelaktivität für das eingesetzte
131J im Bereich von 0,01 bis 0,1 Ci erforderlich. Für
131J in der Abluft gibt es jedoch eine eigene Abgabegenehmigung, die je nach Standort
der kern-technischen Anlage bei ca. 0,5 Ci liegt. Bei den Vor Ort-Prüfverfahren (1)
und (2) kann somit der Betrieb der kerntechnischen Anlage durch zusätzliche
131J-Abgaben an die Umgebung während der Prüfung erheblich beeinträchtigt werden. Um
das Verfahren (1) durchführen zu können, wird das leichtflüchtige CH
3131J üblicherweise in Druckflaschen zur kerntechnischen Anlage transportiert, wobei dieser
Transport ebenfalls ein hohes radiologisches Gefahrenpotential bedeutet. Gasförmiges
CH
3131J ist bei der Einspeisung in die Rohluftseite des Jod-Rückhaltefilters relativ schlecht
zu dosieren. Die Prüfergebnisse sind somit nicht immer reproduzierbar und zum Teil
nicht deutbar. Ein schwerwiegender Nachteil der Verfahren (1) bis (3) besteht darin,
daß bei der Prüfung nicht zwischen a
nlag
eeigenem
131J und vom Prüfmittel stammendem
131J unterschieden werden kann. Dies kann ebenfalls die Meßergebnisse erheblich verfälschen.
Weiterhin führt bei geringen
131J-Konzentrationen in der Rohluftseite des zu prüfenden Rückhaltefilters die Prüfung
zu keiner definierten Bestimmung des Abscheidegrades. Schließlich ist beim Verfahren
(3) eine Aussage über den Abscheidegrad des zu prüfenden Jod-Rückhaltefilters nur
bedingt möglich, da der Abscheidegrad der Jod-Rückhaltefilter von mehreren Faktoren
abhängig ist. Verfälschungen der Meßergebnisse sind insbesondere dadurch zu erwarten,
daß die Jod-Rückhaltefilterund die Bypaß-Filter eine unterschiedliche Schüttung des
Sorptionsmaterials aufweisen, daß durch Rückhaltefilter und Bypaß-Filter unterschiedliche
Luftvolumenstrommengen gehen und daß Rückhaltefilter und Bypaß-Filter unterschiedliche
Geometrien und Bettiefen aufweisen.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, ein neues Verfahren zum Prüfen
von Jod-Rückhaltefiltern kerntechnischer Anlagen zur Verfügung zu stellen, das die
oben genannten Nachteile der zur Zeit eingesetzten Verfahren überwindet, bei dem insbesondere
der Betrieb der kerntechnischen Anlage nicht beeinträchtigt wird und das eine eindeutige
Bestimmung des Abscheidegrades des Jod-Rückhaltefilters ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß man als Jodisotop
123J einsetzt.
[0010] Ein bedeutender Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß
das erfindungsgemäß eingesetzte
123J gegenüber dem bislang verwendeten
131J aufgrund der unterschiedlichen Zerfallseigenschaften ein wesentlich geringeres radiologisches
Gefahrenpotential bedeutet. Dies ist beispielsweise auch daran zu sehen, daß für pharmazeutische
Zwecke und medizinische Untersuchungen, bei denen radioaktive Substanzen erforderlich
sind, 123J bevorzugt Verwendung findet.
[0011] Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß der Betrieb der kerntechnischen Anlage während der Prüfung der Jod-Rückhaltefilter
nicht beeinträchtigt wird, da es für
123J keine eigene Abgabegenehmigungen gibt. Bei den bisherigen Prüfverfahren unter Verwendung
von
131J kann eine solche Beeinträchtigung nicht völlig ausgeschlossen werden, da es durchaus
möglich erscheint, daß bei einer auftretenden Störung durch bei der Prüfung zusätzlich
freigesetztes
131J die genehmigungspflichtige A
bga
begrenze für
131J in der Abluft überschritten wird und der Betrieb der Anlage vorschriftsgemäß unterbrochen
werden muß, wodurch immense Unkosten entstehen.
[0012] Das erfindungsgemäß eingesetzte
123J, das zu den sog. β
+-Strahlern gehört, wird in einer Kernspaltungsanlage nicht gebildet. Somit ist nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren eine eindeutige Bestimmung des Abscheidegrades der
Jod-Rückhaltefilter möglich, da die Meßergebnisse durch Jodisotope, die in der kerntechnischen
Anlage selbst gebildet werden und sich bereits auf dem Rückhaltefilter befinden, nicht
verfälscht werden .
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich insbesondere dadurch vorteilhaft durchführen,
indem man das zum Prüfen eingesetzte
123 J in Form von elementarem Jod und/oder Jodverbindungen aus einer mit diesem Isotop
beladenen, polymeren, Zwischenschichtmoleküle oder -ionen enthaltenden Schichtverbindung,
die gegebenenfalls Interkallationskomplexe,mit dem elementaren Jod oder den Jodverbindungen
zu bilden vermag, freisetzt. Bevorzugt setzt man das eingesetzte
123J aus einem mit diesem Isotop beladenen Interkallationskomplex eines Schichtsilikates
mit anorganischen und/oder organischen Zwischenschichtkationen frei. Hierfür geeignete
Schichtsilikate, die Interkallationskomplexe zu bilden vermögen, kommen als natürliche
Tonminerale vor. Insbesondere ist es erfindungsgemäß bevorzugt, das eingesetzte
123J aus einem mit diesem Isotop beladenen Interkallationskomplex eines Onium-Schichtsilikates
freizusetzen. Als Onium-Ionen kommen beispielsweise solche von Elementen der V. und
VI. Hauptgruppe des Periodensystems in Frage, wie etwa Ammonium, Phosphonium, Stibonium
und dgl.. Als Interkallationskomplexe von Onium-Schichtsilikaten eignen sich ganz
besonders Interkallationskomplexe von Onium-Montmorilloniten.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man
das eingesetzte
123J aus einem mit diesem Isotop beladenen Interkallationskomplex frei, der als Zwischenschichtkationen
H .aq.
+- und/oder NR
4+-Ionen enthält, wobei R eine substituierte oder unsubstituierte, verzweigt- oder
geradkettige Alkylgruppe mit beispielsweise 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, eine substituierte
oder unsubstituierte, verzweigt- oder geradkettige Hydroxyalkylgruppe mit beispielsweise
1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder eine substituierte oder unsubstituierte, verzweigt-oder
geradkettige Alkoxygruppe mit beispielsweise 1 bis 20 Kohlenstoffatomen bedeutet und
wobei die Reste R gleich oder voneinander verschieden sein können. Eine besonders
geeignete Gruppe von Substituenten für die Reste R sind hierbei Polyalkylenglykol-,
insbesondere Polyethylenglykolreste.
[0015] Das Binden des
123J an einer polymeren Schichtverbindung wie oben beschrieben, ist mit mehreren Vorteilen
verbunden. Man erhält hierbei eine inhärent sichere Transportform für das erfindungsgemäß
eingesetzte
123J, da die genannten polymeren Schichtverbindungen Feststoffe sind. Die Verwendung
von Druckflaschen für den Transport des Prüfmittels in der Anlage wie beim bisherigen
Verfahren (1) erforderlich, kann somit entfallen. Weiterhin ist das
123J aus der polymeren Schichtverbindung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
leicht und definiert freisetzbar, beispielsweise durch Temperaturerhöhung auf die
jeweilige Freisetzungstemperatur oder auch durch Aufgabe von Druck.
[0016] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ebenfalls ein Prüfpräparat zum Prüfen
von Jod-Rückhaltefiltern kerntechnischer Anlagen, enthaltend ein radioaktives Jodisotop
in Form von elementarem Jod und/oder Jodverbindungen und ein Trägermaterial, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß es als radioaktives Jodisotop
123J, adsorbiert an einem aus einer polymeren, Zwischenschichtmoleküle oder -ionen enthaltenden
Schichtverbindung, die gegebenenfalls Interkallationskomplexe mit dem elementarem
Jod oder den Jodverbindungen zu bilden vermag, bestehenden Trägermaterial enthält.
[0017] Bevorzugt enthält das Prüfpräparat als polymere Schichtverbindung einen Interkallationskomplex
eines Schichtsilikates mit anorganischen und/oder organischen Zwisehenschichtkationen.
Insbesondere ist es bevorzugt, daß es als Interkallationskomplex ein Onium-Schichtsilikat,
am meisten bevorzugt einen Onium-Montmorillonit, enthält.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausführungsform enthält es einen Interkallationskomplex, der
als Zwischenschichtkationen H-aq.
+- und/oder NR
4+-Ionen enthält, wobei R eine substituierte oder unsubstituierte, verzweigt- oder
gerad- kettige Alkyl-, substituierte oder unsubstituierte, verzweigt- oder geradkettige
Hydroxyalkyl oder eine substituierte oder unsubstituierte, verzweigt- oder geradkettige
Alkoxygruppe bedeutet und wobei die Reste R gleich oder verschieden voneinander sein
können.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der beiliegenden Zeichnung, die ein vereinfachtes
Fließdiagramm einer Jod-Rückhaltefilterprüfung zeigt, näher erläutert.
[0020] In der Zeichnung ist das zu prüfende Jod-Rückhaltefilter mit 1 bezeichnet. Die Durchführung
der Prüfung erfolgt wie nachstehend beschrieben.
[0021] über den rohluftseitigen Probenahmefilter 2 bzw. reinluftseitigen Probenahmefilter
3 werden mittels der Pumpen 4 und 5 definierte Luftvolumenströme geleitet, um die
Meßvorrichtung für die Prüfung vorzubereiten. Die Durchflußmeßgeräte 6 und 7 dienen
zur Justierung der Volumenströme; die Gasuhren 8 und 9 zur integralen Messung des
Volumendurchsatzes. Nach erfolgter Justierung der Meßvorrichtung wird aus dem Probeaufgabebehälter
10, in dem sich das Prüfpräparat befindet, durch Erwärmen und/oder Druckaufgabe
123J aus dem Prüfpräparat freigesetzt. Die freizusetzende Menge wird durch den Temperaturverlauf
während der Erwärmung und/oder die Höhe des aufgegebenen Druckes bestimmt. Das freigesetzte
123J wird mittels eines Trägergases in den rohluftseitigen Kanal des Jod-Rückhaltefilters
eingebracht. Die Sammlung von Probenahmeströmen über die Probenahmefilter 2 und 3,
in welchen sich Jod-Sorptionsmaterialien befinden, erfolgt über einen definierten
Zeitraum. Die auf den Probenahmefiltern 2 und 3 adsorbierten Jodmengen werden danach
durch Messung der Radioaktivität des adsorbierten
123J bestimmt. Das Verhältnis der Menge an
123J von rohluftseitigem und reinluftseitigem Probenahmefilter bestimmt den Abscheidegrad
des zu prüfenden Rückhaltefilters.
[0022] Das nachfolgende Beispiel erläutert die Erfindung.
Beispiel
[0023] An verschiedenen
Onium-Montmorilloniten wurde
123J in Form von elementarem Jod adsorbiert. Der verwendete Montmorillonit stammt aus
der Gruppe Schwaiba in Niederbayern und kann durch folgende Formel wiedergegeben werden:

als Zwischenschichtkationen finden sich hier Calcium-Ionen; x für den Eisengehalt
liegt unter 0,30.
[0024] Die Onium-Montmorillonite wurden über Kationenaustauschreaktion hergestellt, wobei
folgende Kationen (als Ammoniumchloride vorliegend) verwendet wurden:
(1) N-(n-Hexadecyl)-N,N,N-trimethyl-ammonium
(2) N-(Polyethylenglykol) x-N-(polyethylenglykol) y-N-(n-alkyl)-N-methyl-ammonium;

bei der n-Alkylgruppe handelt es sich um ein Gemisch mit folgender Zusammensetzung:
n-Dodecyl,C12H25 ca. 5 %,
n-Tetradecyl, C14H29 ca. 5 %,
n-Hexadecyl, C16H33 ca. 25 %,
n-Octadecyl, C18H37 ca. 65 %
(3) N-(Polyethylenglykol)x-N-(polyethylenglykol)y-N-(n-alkyl)-N-methyl-ammonium;

bei der n-Alkylgruppe handelt es sich um ein Gemisch mit folgender Zusammensetzung:
n-Octyl, C8H17 ca. 7 %,
n-Decyl, C10H21 ca. 6 %,
n-Dodecyl, C12H25 ca. 51 %,
n-Tetradecyl, C14H29 ca. 19 %,
n-Hexadecyl, C16H33 ca. 8%, und
n-Octadecyl, C18H37 ca. 9 %.
(4) N,N-di-(n-Alkyl)-N-(2-hydroxy-n-propyl)-N-methylammonium bei der n-Alkylgruppe
handelt es sich um ein Gemisch aus:
n-Tetradecyl, C14H29 ca. 5 %,
n-Hexadecyl, C16H33 ca. 25 %, und
n-Octadecyl, C18H37 ca. 65 %.
(5) N-(t-Butyl)-N,N-di-(2-hydroxyethyl)-ammonium
(6) N-(n-Octadecyl)-N-(2-hydroxyethyl)-N,N-dimethyl- ammonium
[0025] Die Adsorption von
123J in Form von elementarem Jod an den unter Verwendung der Kationen (1) bis (6) hergestellten
Onium-Montmorilloniten erfolgte bei 100°C.
[0026] Die Freisetzungstemperaturen für das adsorbierte Jod für die einzelnen Onium-Montmorillonite
sind in nachstehender Tabelle gezeigt:

[0027] Die Ergebnisse in oben stehender Tabelle zeigen, daß in der Regel über 90 % des adsorbierten
123J aus den aufgeführten Onium-Montmorilloniten wieder freisetzbar ist.
[0028] Das zum Prüfen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte
123J kann sowohl in Form von elementarem Jod als auch in Form von Jodverbindungen verwendet
werden. Als Jodverbindungen eignen sich insbesondere Alkyljodide, wie Methyl- oder
Ethyljodid.
1. Verfahren zum Prüfen von Jod-Rückhaltefiltern kerntechnischer Anlagen unter Verwendung
eines radioaktiven Jodisotops in Form von elementarem Jod und/oder Jodverbindungen,
dadurch gekennzeichnet , daß man als Jodisotop 123J einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß man das zum Prüfen eingesetzte
123J aus einer mit diesem Isotop beladenen, polymeren, Zwischenschichtmoleküle oder -ionen
enthaltenden Schichtverbindung, die gegebenenfalls Interkallationskomplexe mit dem
elementaren Jod oder den Jodverbindungen zu bilden vermag, freisetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn- zeichnet, daß man das eingesetzte 123J aus einem mit diesem Isotop beladenen Interkallationskomplex eines Schichtsilikates
mit anorganischen und/oder organischen Zwischenschichtkationen freisetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn- zeichnet, daß man das eingesetzte 123J aus einem mit diesem Isotop beladenen Interkallationskomplex eines Onium-Schichtsilikates
freisetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und/oder 4, dadurch gekennzeichnet , daß man das eingesetzte
123J aus einem mit diesem Isotop beladenen Interkallationskomplex eines Onium-Montmorillonites
freisetzt.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet ,
daß man das eingesetzte 123J aus einem mit diesem Isotop beladenen Interkallationskomplex freisetzt, der als
Zwischenschichtkationen H . aq.+- und/oder NR4+- Ionen enthält, wobei R eine substituierte oder unsubstituierte, verzweigt- oder
geradkettige Alkyl-, substituierte oder unsubstituierte, verzweigt- oder geradkettige
Hydroxyalkyl- oder substituierte oder unsubstituierte, verzweigt- oder geradkettige
Alkoxygruppe bedeutet und wobei die Reste R gleich oder verschieden voneinander sein
können.
7. Prüfpräparat zum Prüfen von Jod-Rückhaltefiltern kerntechnischer Anlagen, enthaltend
ein radioaktives Jodisotop in Form von elementarem Jod und/oder Jodverbindungen und
ein Trägermaterial, dadurch gekennzeich- net , daß es als radioaktives Jodisotop 123J, adsorbiert an einem aus einer polymeren, Zwischenschichtmoleküle oder -ionen enthaltenden
Schichtverbindung, die gegebenen. falls Interkallationskomplexe mit dem elementaren
Jod oder den Jodverbindungen zu bilden vermag, bestehenden Trägermaterial enthält.
8. Prüfpräparat nach Anspruch 7, dadurch gekenn-zeichnet, daß es als polymere Schichtverbindung
einen Interkallationskomplex eines Schichtsilikates mit anorganischen und/oder organischen
Zwischenschichtkationen enthält.
9. Prüfpräparat nach Anspruch 7 und/oder 8, dadurch gekennzeichnet , daß es als Interkallationskomplex
ein Onium-Schichtsilikat enthält.
10. Prüfpräparat nach Anspruch 9, dadurch gekenn- zeichnet, daß es als Interkallationskomplex
einen Onium-Montmorillonit enthält.
11. Prüfpräparat nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß es einen Interkallationskomplex enthält, der als Zwischenschichtkationen H t aq+- und/oder NR4+-Ionen enthält, wobei R eine substituierte oder unsubstituierte, verzweigt- oder geradkettige
Alkyl-, substituierte oder unsubstituierte, verzweigt- oder geradkettige Hydroxyalkyl-oder
substituierte oder unsubstituierte, verzweigt- oder geradkettige Alkoxygruppe bedeutet
und wobei die Reste R gleich oder verschieden voneinander sein können.