[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entleeren von Zentrifugen, insbesondere
Vertikalzentrifugen, bei dem das zentrifugierte Produkt durch Abschälten von der Wand
der rotierenden Schleudertrommel einem durch das geschlossene Zentrifugengehäuse hindurchgeführten
Austragrohr aufgegeben wird und bei dem aufgeheiztes Trocknungsgas in einem Primärstrom
in die Zentrifuge und in einen Sekundärstrom in eine mit dem Austragrohr in Verbindung
stehende und das Produkt-Gas-Gemisch führende Trocknungsstrecke geleitet wird.
[0002] Bei einem aus der DE-PS 20 56 893 bekannten Verfahren der vorbezeichneten Art wird
das gasdichte Zentrifugengehäuse einer zu entleerenden Zentrifuge in einen geschlossenen
Förderkreislauf einbezogen, indem man aufgeheiztes Trocknungsgas mittels einer Druckleitung
in die Zentrifuge leitet und ein mit einem Schälkopf versehenes Austragrohr an eine
Saugleitung anschließt, um dann das mittels einer Gasumwälzvorrichtung aus der Zentrifuge
herausgeförderte Produkt durch eireTrocknungsstrecke einem Zyklon-Filter-Bunker zuzuführen.
Auf diese Weise wird das gegebenenfalls steril zu haltende empfindliche oder auch
giftige Produkt aus der Schleudertrommel ausgeschält und innerhalb eines geschlossenen
Kreislaufes weiterbefördert, ohne daß bei dieser Verarbeitung flüchtig werdende Lösungsmittel
mit der Umgebungsluft in Berührung kommen.
[0003] Gemäß einer Variante dieses Verfahrens wird vorgeschlagen, den Ausgang der im geschlossenen
Förderkreis angeordneten Heizvorrichtung zum Wiederaufheizen des im Kondensators abgekühlten
Trocknungsgases über eine Nebenschlußleitung direkt mit der Saugleitung zu verbinden,
so daß die Zentrifuge dadurch teilweise umgangen wird. Diese Art der Gasführung soll
bei verhältnismäßig nassen, zum Anbacken neigenden Schleuderprodukten angewendet werden,
um schon während des Schäl- und Austragvorganges mit der Trocknung beginnen zu können.
[0004] In der Durchführung dieses bekannten Verfahrens wird als nachteilig angesehen, daß
die Verbindungsleitung zwischen Zentrifuge und Einmündung der Nebenschlußleitung in
das Hauptrohr in Bezug auf die Trocknung des Produktes wirkungslos bleibt und lediglich
eine pneumatische Förderstrecke darstellt. Auf dieser Förderstrecke kann sich das
aus der Zentrifuge kommende Produkt-Gas-Gemisch sehr bald bis auf den Taupunkt des
Lösungsmittels abkühlen, so daß das feuchte Produkt in der Rohrleitung anbackt und
schon nach kurzer Betriebsdauer Verstopfungen mit der Folge von teuren Stillstandszeiten
der Anlage verursacht, ganz abgesehen von der eventuellen Gefährdung der gesamten
Charge, falls es sich um steril zu haltende Produkte handelt. Um eine zu weitgehende
Abkühlung zu vermeiden, ist man gezwungen, die Eintrittstemperatur des Trocknungsgases
in die Zentrifuge zu erhöhen, wodurch beispielsweise Produkte mit niedrigem Schmelzpunkt
insbesondere im Bereich einer zu Verseilung des Austrag- und Schälrohres in der Schleudertrommel
verwendeten Teleskop-Anordnung beim Übertritt von einem in das folgende Rohr an den
Innenwänden anbacken, womit eine weitere Verstell-Bewegung des Austragrohres unmöglich
gemacht ist.
[0005] Des weiteren zeigt sich bei Anwendung des bekannten Verfahrens, daß das Produkt im
Bereich der Einmündung der Förderstrecke an das Trocknungsrohr anbackt, wo das im
Sekundärstrom herangeführte Trocknungsgas das teilweise noch feuchte Produkt an die
der Einmündung gegenüberliegende Wandung herandrückt oder auch dort zum Anschmelzen
bringt. Somit besteht auch in diesem Zusammenhang ständig die Gefahr einer weitgehenden
Rohrverstopfung mit teuren Reinigungs- und Folgekosten.
[0006] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das eingangs angegebene Verfahren zum
Entleeren von Zentrifugen dahingehend weiterzubilden und zu verbessern, daß ein Anbacken
des zu fördernden Produktes innerhalb des Austragrohres bzw. in daran anschließenden
Transportleitung mit weitgehender Sicherheit vermieden und außerdem eine Verringerung
des apparativen Aufwandes durch Verkürzung der notwendigen Trocknungsrohrlänge ermöglicht
wird.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das im Sekundärstrom geführte
Trocknungsgas vonr der Vereinigung mit dem durch das Austragrohr geförderten Produkt-Gas-Gemisch
in eine das Austragrohr bis an dessen stromabseitiges Ende im wesentlichen konzentrisch
einhüllende turbulente Längsströmung überführt wird.
[0008] Die im Sekundärstrom herangeführte Trocknungsgasmenge, die das Produkt-Gas-Gemisch
beim Austritt aus dem Austragrohr konzentrisch umgibt, sorgt für eine intensive Verwirbelung,
so daß ein größtmöglicher Austausch zwischen dem heißen Trocknungsgas und der Produktfeuchtigkeit
stattfindet. Diesen Vorgang kann man ungefähr mit dem Prinzip der Zerstäubungstrocknung
vergleichen, womit sich auch die sonst für die Stromtrocknung erforderliche Rohrlänge
beträchtlich verkürzt. Da der Sekundärstrom schon vor der Vereinigung mit dem Produkt-Gas-Gemisch
an das Austragrohr konzentrisch herangeführt wird, besteht die vorteilhaft Möglichkeit,
im Sekundärstrom eine höhere Temperatur zu halten, wobei diese Wärme vor der Vereinigung
mit dem Produkt-Gas-Gemisch entweder an das Austragrohr abgegeben wird und darin den
Trocknungsprozess fördert oder weitgehend in das Gemisch eingebracht werden kann,
wenn ein z.B. gegenüber abrupten Temperaturänderungen empfindliches Produkt auf dem
Weg von der Schleudertrommel durch das Austragrohr vorgetrocknet bzw. schon teilweise
erwärmt worden ist. In der Folge ergibt sich auch hier eine vorteilhaft verkürzte
Trocknungsrohrlänge, um das aus der Zentrifuge ausgetragene Produkt im nachgeschalteten
Zyklon-Bunker-Filter trocken abzuscheiden. Diese sich aus der Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergebenden Gesichtspunkte haben besondere Bedeutung, wenn häufig wechselnde
Produkte zentrifugiert werden, um die Verarbeitungsanlage soweit wie möglich auszulasten.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist außerdem eine pneumatische Austragvorrichtung insbesondere
für eine Vertikalzentrifuge zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens nach
der Erfindung. Stand der Technik dafür bildet eine Austragvorrichtung entsprechend
der schon eingangs erwähnten DE-PS 20 56 893 mit einem in einer Zentrifugen-Schleudertrommel
bewegbaren, am vorangehenden Ende mit einem Schälkopf versehenen Austragrohr, einem
in einen pneumatischen Förderkreis einbezogenen Zentrifugengehäuse und einem darauf
abgedichtet angeordneten Anschlußgehäuse, in dem das Austragrohr geführt ist und Radial-
und Axialverstelleinrichtungen für das Austragrohr angeordnet sind.
[0010] Um die verfahrensgemäß beabsichtigte Verbesserung der Trocknung bei Verkürzung der
Trocknungsstrecke zu erreichen und Anbackungen des Produktes sowie Blockierungen der
Verstelleinrichtung des Schälkopfes zu vermeiden, wird für die pneumatische Austragvorrichtung
erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Austragrohr das im Sekundärstrom geführte Trocknungsgas
vor der Vereinigung mit dem durch das Austragrohr geförderten Produkt-Gas-Gemisch
in eine das Austragrohr bis an dessen stromabseitiges Ende im wesentlichen konzentrisch
einhüllende turbulente Längsströmung überführt wird.
[0011] Da das Hüllrohr für den Sekundärstrom des Trocknungsgases unmittelbar an das rückwärtige
Ende des Anschlußgehäuses angeflanscht ist und stromab in die Trocknungsstrecke übergeht,
ist das obere bzw. stromabwärtige Ende des Anschlußgehäuses gegenüber der Umgebüngsathmosphäre
abgedichtet. Dieser Umstand wird erfindungsgemäß ausgenutzt, um das Anschlußrohr ohne
Unterbrechung oder teleskopische Verlängerung durch das gesamt Anschlußgehäuse hindurchzuführen
und insbesondere am stromabwärtigen Ende abgedichtet durch das freie Ende des Anschlußgehäuses
hindurchzuführen und in das Hülirohr hineinragen zu lassen. Ohne das Hüllrohr müßte
aus Abdichtungsgründen das zum Zyklon-Bunker-Filter führende Trocknungsrohr (Saugleitung
des pneumatischen Förderkreises) starr und statisch abgedichtet in das obere Ende
des Anschlußgehäuses eingeführt und mit einem darin teleskopisch verschiebbaren Austragrohr
kombiniert werden, um so die notwendige Bewegungsfreiheit für das Verstellen des Austragrohres
und dort angeschlossenen Schälkrümmers zu gewährleisten, d.h. sowohl die Längsbewegung
als auch Drehbewegung des Austragrohres. Die sich bei einer solchen Anordnung zwangsläufig
ergebende Durchmessererweiterung zwischen Austragrohr und Saugleitungsanschluß führt
zu einer an dieser Stelle unerwünschten Gasverwirbelung und zum Anbacken des Produktes
an den Rohrwänden. Durch solche Anbackungen werden die Verstellbewegungen des Austragrohres
blockiert. Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag werden nicht nur diese betrieblichen
Schwierigkeiten beseitigt sondern gleichzeitig auch wesentliche bauliche Einsparungen
erreicht. Innerhalb des durchgehenden und somit von Durchmesser- änderungen freien
Austragrohres finden keine unerwünschten Verwirbelungen und auch keine Anbackungen
mehr statt. Hinsichtlich der Abdichtung ergibt sich der wichtige Vorteil, daß man
das Austragrohr außen feinschleifen und polieren sowie über eine am oberen Ende des
Anschlußgehäuses angeordnete Dichtung ausgezeichnet abdichten kann. Diese Abdichtung
und der feingeschliffene Umfang des Austragrohres bringen den weiteren Vorteil, daß
der mit dem Hüllrohr gebildete Ringraum mit Hilfe des Sekundärstromes des Trocknungsgases
freigehalten werden kann von sonst in Folge einer Durchmessererweiterung bestehenden
Gefahr von rückwärts fallendem Produktstaub. Das nachträglich herangeführte Trocknungsgas
strömt konzentrisch zum inneren Austragrohr nach oben und verwirbelt das aus dem Austragrohr
kommende Produkt-Gas-Gemisch zwecks zusätzlicher intensiver Trocknung. Es versteht
sich jedoch,da ß das Hüllrohr für den Sekundärstrom des Trocknungsgases in konzentrischer
Anordnung grundsätzlich auch bei einem am oberen Ende des Anschlußgehäuses starr befestigtes
Förderrohr angewendet werden kann, wenn aus anderen Gründen auf die vorteilhafte Ausgestaltung
des Anschlußgehäuses mit dem durchgehenden Austragrohr zu verzichten ist.
[0012] In Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Austragvorrichtung wird vorgeschlagen, daß
der Einführungsstutzen unmittelbar hinter dem freien Ende des Anschlußgehäuses seitlich
an das Hüllrohr angschlossen ist. Damit wird sichergestellt, daß der Sekundärstrom
in jedem Fall das untere Ende des Ringraums im Hüllrohr von Produktablagerungen freihält
und damit auch die Durchführung und Abdichtung des Austragrohres.
[0013] Der Einführungsstutzen für den Sekundärstrom des Trocknungsgases kann im wesentlichen
senkrecht zur Achse des Hüllrohrs an dieses angeschlossen sein, um schon auf kleiner
axialer Länge eine konzentrische Führung des Sekundärstroms zu erreichen. Falls aus
anderen Gründen erforderlich, kann der Einführungsstutzen auch geneigt und/oder tangential
an das Hüllrohr angeschlossen sein.
[0014] Gemäß einem weiteren Merkmal der Austragvorrichtung nach der Erfindung kann zwischen
dem freien Ende des Anschlußgehäuses und einem Befestigungsflansch des Hüllrohres
eine Abschlußscheibe gehalten sein, die eine abdichtende Durchführung für das Austragrohr
enthält und die den zwischen Austragrohr und Hüllrohr gebildeten Ringraum in Axialrichtung
bis zur Einmündung des Einführungsstutzens ausfüllt. Somit wird die Abschlußscheibe
ausgenutzt, um Toträume zu vermeiden bzw. die Durchführung an deren Stelle zu setzen.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Austragvorrichtung wird vorgeschlagen, daß das Austragrohr
innerhalb des Anschlußgehäuses mit konzentrischem Abstand von einen Tauchrohr umgeben
ist, dessen vorangehendes Ende mit dem Austragrohr verbunden und mindestens im Bereich
des stromaufwärtigen Endes des Anschlußgehäuses abgedichtet geführt ist. Diese Maßnahme
bezweckt unter anderem eine günstige Einleitung der axialen und radialen Verstellkräfte
für die Schälbewegungen des Austragrohres und in konstruktiver Hinsicht vereinfachte
Anschlußmöglichkeiten für die diese Bewegungen antreibenden Stellmotoren.
[0016] Der Außenumfang des Tauchrohres kann sowohl durch einen zwischen den Enden des Anschlußgehäuses
abgestützten Stellring als auch durch einen am vorderen Ende Anschlußgehäuses angeordneten
Gleitring geführt sein.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen des erfindungemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen
Austragvorrichtung und von deren Ausführungsformen in Verbindung mit den Zeichnungen,
die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen. Die einzelnen Merkmale der Ansprüche
können je einzeln für sich oder zu mehreren , in beliebiger Kombination bei einer
Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen jeweils weitgehend schematisch
Fig. 1 eine Übersicht über den zur erfindungsgemäßen Austragvorrichtung bildenden
pneumatischen Förderkreis,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das auf einem Zentrifugengehäuse befestigten Austraggehäuse
mit Austragrohr, Schälkrümmer und Hüllrohr für Sekundärgasstrom und
Fig. 3 einen waagerechten Schnitt durch das Anschlußgehäuse nach Fig. 2 in Höhe des,
Antriebszylinder für die Drehbewegung des Austragrohres.
[0018] Entsprechend Fig. 1 ist ein abgedichtetes Zentrifugengehäuse, in dem eine Schleudertrommel
12 drehbar gelagert ist, auf einem Zentrifugengestell 14 abgestützt. Auf der Oberseite
des abgedichteten Zentrifugengehäuses 10 ist ein Anschlußgehäuse 16 abgedichtet befestigt,
dessen Einzelheiten weiter unten im Zusammenhang mit Fig. 2 und 3 erläutert sind.
Im Anschlußgehäuse 16 ist ein drehbares und höhenverstellbares Austragrohr geführt,
dessen unteres Ende sich in einen Rohrkrümmer und einen Schälkopf fortsetzt, an dem
seitlich und unten Schälmesser angeordnet sind. Durch feinfühlige Radial- und Axialverstellung
des Austragrohres mit dem Krümmer lassen sich zum Zweck der Zentrifugenentleerung
bei geschlossenem Zentrifugengehäuse 10 sehr dünne Produktschichten aus der mit geeingneter
Drehzahl weiter angetriebenen Schleudertrommel ausschälen.
[0019] Der Ausschälvorgang wird von einer pneumatischen Förderung begleitet, wobei über
einen in Fig. 1 gezeigten Primärstromabzweig 52 aufgeheiztes Trocknungsgas in das
Zentrifugengehäuse eingeführt und das Austragrohr an eine pneumatische Saugleitung
angschlossen ist. Entsprechend Fig. list die Zentrifuge in einen pneumatischen Förderkreis
einbezogen, der nacheinanderfolgende Einheiten und Baugruppen umfaßt. An das obere
Ende des Anschlußgehäuses 16 schließt sich ein weiter unten im einzelnen beschriebenes
Hüllrohr 18 an und daran mittels eines nicht näher bezeichneten Ausgleichstückes eine
Trocknungsrohrstrecke 20, in dem ausgeschälten Produkt mit Hilfe des Trocknungsgases
die Restfeuchte entzogen wird, bevor es über einen Zyklonabscheider 22 mit einem darin
angeordneten Filter 24 trocken in einen Bunker 26 fällt. Der Bunker 26 ist beim gezeigten
Ausführungsbeispiel als Mischbehälter mit einem Schneckenmischwerk 28 ausgestattet.
[0020] Vom oberen Ende des Zyklonenabscheiders 22 setzt sich der Förderkreis über die Saugleitung
30, einen Sicherheitsfilter 32 in einen Kondensator 34 fort, wo das Trägermedium von
den mitgenommenen Lösungsmitteldämpfen befreit wird. Ein Tropfenabscheider 36 ist
nachgeschaltet.
[0021] Der Förderkreislauf setzt sich fort mit einem Hochdruckventilator 38 und einer Meß-
und Dosiereinrichtung, mit der der verbleibende Lösungsmittelgehalt des Trägermediums
eingestellt werden kann. Damit die Zündfähigkeit des Gemisches niedrig und ein 0
2 -Gehalt kleiner als etwa 6% bleibt, wird je nach Bedarf eine N
2-Zuführung vorgesehen. Hinter dem Gebläse 38 setzt sich die Druckleitung 42 fort in
eine Heizeinrichtung 44, die aus einem Wärmetauscher bestehen kann. Eine Bypass-Leitung
46 und ein nachgeschaltetes Mischventil 48 ermöglichen eine feinfühlige Temperaturregelung
des nunmehr für die Produktbehandlung vorbereiteten Trocknungsgases, das noch einen
Sicherheitsfilter 50 durchströmt. Hinter einem Absperr- und Regelventil 58 wird das
aufgeheizte Trocknungsgas aufgeteilt in einen über einen Primär-Abzweig 52 und einen
Anschluß 66 am Zentrifugengehäuse 10 in die Zentrifuge geleiteten Primärstrom sowie
in einen über einen Sekundärabzweig 54 zum Hüllrohr 18 führenden Sekundärstrom. Das
Aufteilungsverhältnis beträgt beispielsweise 1 : 3 .
[0022] Die vergrößerte Darstellung des auf der Zentrifuge 10 befestigten Anschlußgehäuses
16 in Fig. 2 läßt dessen aus Gründen der vereinfachten Fertigung, Wartung und Reparatur
zweckmäßige Unterteilung in einen unteren Abschnitt 68, einen Mittelabschnitt 70 und
einen oberen Abschnitt 72 erkennen. Durch das Anschlußgehäuse 16 erstreckt sich ein
Austragrohr 60, dessen unteres Ende sich in einen Krümmer 62 fortsetzt, an dem ein
Schälkopf 64 mit einer erweiterten öffnung befestigt ist, von der eine seitliche Schälmesserkante
66 erkennbar ist. Über eine untere Flanschverbindung 74 ist das Austragrohr 60 mit
einem im Durchmesser größerem Tauchrohr 76 verbunden.
[0023] Das Tauchrohr 76 erstreckt sich in der oberen in das Anschlußgehäuse 16 eingefahrenen
Stellung des Austragrohres im wesentlichen bis an das obere innere Ende des Anschlußgehäuses,
so daß im ausgefahrenen Zustand innerhalb des Anschlußgehäuses noch eine ausreichende
Abstützlänge verbleibt. Das Tauchrohr 76 ist an seinem Umfang im Bereich des unteren
Endes des Anschlußgehäuses bei 78 beiderseits einer Dichtung 80 gas- und staubfrei
geführt.
[0024] Zwischen dem unteren Abschnitt 68 und dem Mittelabschnitt 70 des Anschlußgehäuses
ist ein Tragring 84.eingespannt, auf dem ein Stellring 86 abgestützt und am Umfang
drehbar gelagert ist. Tragring 84 und Stellring 86 umfassen das Tauchrohr 76 mit Lagerspiel,
so daß mit Bezug auf die untere Führung 80 im Anschlußgehäuse ein günstig großer Abstand
der Lagerungen bzw. Führungen des Tragrohres gegeben ist.
[0025] Wiie auch aus Fig. 3 hervorgeht, ist am Umfang des Tauchrohres 76 eine Paßfeder 88
befestigt, die sich durch eine Ausnehmung 90 des Stellringes 86 erstreckt und als
Mitnehmerverbindung zwischen Stellring und Tauchrohr dient. Der Stellring 86 ist über
einen Teil seines Umfanges mit einer Umfangsverzahnung 92 versehen, die mit einer
Zahnstange 94 in Eingriff steht. Die Zahnstange 94 bildet einen Teil einer Kolbenstange
96 eines Hydrau-
.likzylinders 98 und ist an beiden Enden mit Kolben 100, 102 versehen. Wird der Zylinder
98 entsprechend Fig. 3 an einem seiner Enden beaufschlagt, so wird durch die Kolbenstangenbewegung
der STellring 86 soweit gedreht, bis der durch die Mitte der Paßfeder 88 laufende
Radius sich in der Achse 82 befindet. In dieser Stellung ist die Paßfeder 88 mit einer
Ausnehmung 104 in dem darunter befindlichen Tragring ausgefluchtet und kann nunmehr
abwärts bewegt werden.
[0026] Zur Axialverstellung des Austragrohres 60 ist innerhalb des Anschlußgehäuses 16 auf
dem Stellring 86 ein Antriebszylinder 110 in achsparalleler Anordnung zum Austragrohr
abgestützt, dessen Kolbenstange durch öffnungen von Stellring und Tragring hindurchragt
und mit einem Kolbenstangenauge 108 an einem am Tauchrohr 76 befestigten Mitnehmeransatz
106 angelenkt ist. In Fig. 2 ist ein Näherungsschalter 112 sowie diesem zugeordnete
Abfühlmarken 114 auf der Paßfeder 88 erkennbar, der in den Endstellungen der Längsverstellung
Signale für die Bedienungsperson abgibt.
[0027] Entsprechend Fig. 2 ist das Austragrohr 60 durch eine Öffnung im oberen Abschnitt
72 des Anschlußgehäuses 16 bis in das Hüllrohr 18 verlängert und bildet mit diesem
einem im wesentlichen konzentrischen Ringraum 118. Die Erstreckungslänge des Austragrohres
60 nach oben aus dem Anschlußgehäuse 16 bestimmt sich etwa nach dem Vertikalverstellhub
entsprechend dem Antriebszylinder 110, um die Schleudertrommel vollständig entleeren
zu können, sowie nach einer zusätzlichen Restlänge. Diese ist in Fig. 2 mit unterbrochener
Linie 124 angedeutet und sorgt dafür, daß das Austragrohr 60 in der ausgefahrenen
Endstellung weiterhin mit einem Ringraum 18 umgeben ist, bevor der Sekundärstrom des
Trocknungsgases, der durch den mit dem Hüllrohr 18 verbundenen Einführungsstutzen120
herangeführt wird, das aus dem oberen Ende des Austragrohres austretende Produkt-Gas-Gemisch
erreichen kann.
[0028] Das Hüllrohr 18 ist mit seinem unteren Flansch 122 auf einer beispielweise aus PTFE-Kunststoff
bestehenden Abschlußscheibe 116 abgedichtet mit dem Anschlußgehäuse 16 verbunden.
Die Abschlußscheibe 116 erstreckt sich soweit nach oben in den Ringraum 118, bis sie
etwa mit der Unterkante des Einführungsstutzens 120 bündig abschließt. Die Abschlußscheibe
bildet so eine axial verlängerte Führung und Abdichtung für den geschliffenen und
polierten Außenumfang des Austragrohrs 60. Der obere Flansch 126 des Hüllrohrs 18
schließt an die z. B. in Fig.1 1 gezeigte gekrümmte Trocknungsstrecke 20 an.
1. Verfahren zum Entleeren von Zentrifugen, insbesondere Vertikalzentrifugen, bei
dem das zentrifugierte Produkt durch Abschälen von der Wand der rotierenden Schleudertrommel
(12) einem durch das geschlossene Zentrifugengehäuse (10) hindurchgeführten Austragrohr
(60) aufgegeben wird,
und bei dem aufgeheiztes Trocknungsgas in einem Primärstrom (52) in die Zentrifuge
und in einen Sekundärstrom (54) in eine mit dem Austragrohr in Verbindung stehende
und das Produkt-Gas-Gemisch führende Trocknungsstrecke (20) geleitet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das im Sekundärstrom (54) geführte Trocknungsgas vor der Vereinigung mit dem durch
das Austragrohr (60) geförderten Produkt-Gas-Gemisch in eine das Austragrohr bis an
dessen stromabseitiges Ende im wesentlichen konzentrisch einhüllende turbulente Längsströmung
überführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trocknungsgas in einem
geschlossenen'Förderkreis durch die sich an die Einmündung des Sekundärstroms anschließende Trocknungsstrecke
(20), einen Produktabscheider (22), eine Kondensationsstrecke (34) umgewälzt und anschließend
vor einer Aufteilung in Primär- und Sekundärstrom (52, 54) wieder aufgeheizt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trocknungsgas
im geschlossenen Förderkreis von einem zwischen Kondensator und Aufheizstrecke (34
bis 44) angeordneten Hochdruckventilator (38) umgewälzt und nach Temperaturregelung
in den Primärstrom und Sekundärstrom aufgeteilt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das aufgeheizte Trocknungsgas im Verhältnis von etwa 1 zu 1 in den Primärstrom (52)
aufgeteilt wird.
5. Pneumatische Austragvorrichtung insbesondere für eine Vertikalzentrifuge zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem in einer Zentrifugen-Schleudertrommel
(12) bewegbaren, am vorangehenden Ende mit einem Schälkopf (64) versehenen Austragrohr
(60), einem in einem pneumatischen Förderkreis einoezogenen Zentrifugengehäuse (10)
und einem darauf abgedichtet befestigten Anschlußgehäuse (16), in dem das Austragrohr
geführt ist und Radial- und Axialverstelleinrichtungen für das Austragrohr angeordnet
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Austragrohr (60) an seinem stromabwärtigen Ende durch das freie Ende des Anschlußgehäuses
(16) abgedichtet hindurchgeführt und aus diesem über mindestens eine seinem Axialstellhub
entsprechende Länge hinausragt, die von einem mit dem freien Ende des Anschlußgehäuses
(16) verbundenen und in eine Trocknungsstrecke (20) übergehendes Hüllrohr (18) umgeben
ist, in das unmittelbar hinter dem Anschlußgehäuse ein Rohrstutzen (120) mündet, der
mit einer den Sekundärstrom des Trocknungsgases führenden Zweigleitung (54) des Förderkreises
in Verbindung steht.
6. Pneumatische Austragvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einführungsstutzen (120) unmittelbar hinter dem freien Ende des Anschlußgehäuses (16)
seitlich an das Hüllrohr (18) angeschlossen ist.
7. Pneumatische Austragvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einführungsstutzen (120) für den Sekundärstrom des Trocknungsgases im wesentlichen
senkrecht zur Achse des Hüllrohres (18) an dieses angeschlossen ist.
8. Pneumatische Austragvorrichtung nach einem der.Ansprüche 5 - 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem freien Ende des Anschlußgehäuses (16) und einem Befestigungsflansch
(122) des Hüllrohres (18) eine Abschlußscheibe (116) gehalten ist, die eine abdichtende
Durchführung für das Austragrohr (60) enthält und die den zwischen Austragrohr (60)
und Hüllrohr (18) gebildeten Ringraum in Axialrichtung bis zur Einmündung des Einführungsstutzens
(120) ausfüllt.
9. Pneumatische Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Austragrohr (60) innerhalb des Anschlußgehäuses (16) mit konzentrischem Abstand
von einem Tauchrohr (76) umgeben ist, dessen vorderes Ende mit dem Austragrohr verbunden
und mindestens im Bereich des stromaufwärtigen Endes des Anschlußgehäuses (16) abgedichtet
geführt ist.
10. Pneumatische Austragvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Außenumfang des Tauchrohrs (76) sowohl durch einen zwischen den Enden des Anschlußgehäuses
(16) abgestützten Stellring (86) als auch durch einen am vorderen Ende (68) des Anschlußgehäuses
(16) angeordneten Gleitring (78) geführt ist.
11. Pneumatische Austragvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß als Drehantrieb ein doppelt wirkender Stellzylinder vorgesehen ist mit einer als
tangential zur Stellring liegende Zahnstange (94) ausgebildeten Kolbenstange (90),
die in eine Außenverzahnung (12) des Stellringes (86) eingreift,
und daß der Stellring auf seiner Oberseite einen achsparallel zum Austrag (80) angeordneten
Stellzylinder (110) trägt, dessen Kolbenstange (108) durch eine öffnung im Stellring
geführt und an ihrem freien Ende mit dem Tauchrohr (76) verbunden ist.