[0001] Die Erfindung betrifft ein Sprengwerkzeug für Präzisionssprengungen.
[0002] Für eine Reihe von Einsatzfällen, beispielsweise im Katastropheneinsatz,besteht die
Notwendigkeit, Sprengungen in Räumen und in unmittelbarer Nähe von Menschen,beispielsweise
zur Schaffung eines Durchgangs durch eine Gebäudewand,durchführen zu müssen. Hierbei
kommt es darauf an, die Sprengladung so zu bemessen, daß das Material in dem gewünschten
Maße gelockert oder durchschlagen wird, daß jedoch weder durch die Verdämmung der
Sprengladung noch die von der Sprengladung aus dem zu lockernden bzw. zu durchschlagenden
Material gelösten Teile,beispielsweise in dem durch die Sprengung zu öffnenden Raum
befindliche Personen verletzt werden. Hierbei kommt es entscheidend auf die Bemessung
der Sprengstoffmenge in Bezug auf das zu lockernde bzw. zu durchschlagende Material
einerseits und die Bemessung der Verdämmung in Bezug auf die gewählte Sprengstoffmenge
an. In Katastrophenfällen ist es oft erforderlich, eine Sprengung in kürzester Zeit
durchzuführen, was mit den bisher bekannten Methoden nicht durchführbar war.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Sprengwerkzeug zu schaffen, mit
dessen Hilfe die vorstehend aufgeführten Anforderungen erfüllt werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch einen Verdämmungskörper mit einer
Anlagefläche und wenigstens einer in der Anlagefläche liegenden, von dieser wenigstens
teilweise begrenzten offenen Vertiefung zur Aufnahme von Sprengstoff. Ein derartiges
Sprengwerkzeug ermöglicht es, Sprengstoff und Verdämmung in einem Element zu vereinigen,
so daß nicht nur die Handhabung wesentlich vereinfacht wird sondern auch unabhängig
von der Lage der zu durchschlagenden Fläche das Sprengwerkzeug angebracht werden kann.
Sind entsprechend einer Ausgestaltung der Erfindung im Bereich der Anlageflächen Befestigungsmittel
angeordnet, so ist es möglich, ein derartiges Sprengwerkzeug nicht nur an geneigten
oder vertikalen Flächen sondern auch über Kopf anzubringen und in derartigen Zwangslagen
entsprechende Sprengungen durchzuführen. Der besondere Vorteil eines derartigen Sprengwerkzeugs
besteht ferner darin, daß vorgefertigte Verdämmungskörper unterschiedlicher Größe
in Bereitschaft gehalten werden können, um nach Art eines "Kennfeldes" unterschiedliche
Sprengstoffmengenbereiche abdecken zu können, um so jeweils eine leicht handhabbare
Verdämmung für die jeweils durch die Sprengaufgabe vorgegebene Sprengstoffmenge zur
Verfügung zu haben. Der Sprengstoff kann entweder vor Ort in die Vertiefung eingebracht
werden oder aber bereits fabrikmäßig mit dem Verdämmungskörper verbunden sein. Sind
mehrere Vertiefungen vorgesehen, so besteht ferner die Möglichkeit den Verdämmungskörper
fabrikmäßig mit einer Grundladung zu versehen, die entsprechend den Anforderungen
vor Ort durch die nachträgliche Einbringung weiterer Sprengstoffmengen in eine noch
offene Vertiefung verstärkt werden kann.
[0005] Bevorzugt werden solche Sprengstoffe verwendet, die leicht teilbar und leicht portionierbar
sind, wie beispielsweise plastische Sprengstoffe oder Sprengschnüre.
[0006] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Verdämmungskörper als langgestreckte Leiste
ausgebildet. Dies erlaubt es, Sprengwerkzeuge unterschiedlicher Länge herzustellen,
wobei hier auch die Möglichkeit besteht, ein gewisses "Teilungsraster" vorzusehen,
so daß durch Zusammensetzen mehrerer Verdämmungskörper bestimmte Konturen, beispielsweise
öffnungen in Wände in jeder gewünschten Größe zu sprengen. Die leistenförmigen Verdämmungskörper
können hierbei gerade oder gebogen sein. Ferner ist es möglich, für Standardfälle
bereits vorgegebene Konturen beispielsweise durch eine rahmenförmige Ausbildung des
Sprengwerkzeuges vorzusehen.
[0007] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, die Vertiefung als
durchlaufende Nut auszubilden. Dies führt nicht nur zu einer Vereinfachung in der
Herstellung des Verdrängungskörpers, da dieser dann als Strang hergestellt werden
kann, sondern erlaubt auch Variationsmöglichkeiten in der Auswahl des einzusetzenden
Sprengstoffes, da die durchlaufende Nut in jedem Fall die Möglichkeit bietet, Sprengschnüre
einzusetzen, gleichzeitig aber auch in einfacher Weise andere Sprengstoffe, beispielsweise
plastische Sprengstoffe eingebracht werden können, wobei es nicht erforderlich ist,
bei einem vorgegebenen Verdämmungskörper die Nut in voller Länge mit Sprengstoff auszufüllen.
Hierdurch wird die Verfügbarkeit des erfindungsgemäßen Sprengwerkzeuges noch erhöht.
[0008] Die im Bereich der Anlageflächen angeordneten Befestigungsmittel werden in einer
bevorzugten Ausgestaltung durch eine auf die Anlagefläche aufgebrachte Klebeschicht
gebildet.
[0009] Bevorzugt werden hierbei Kleber auf Silikonbasis verwendet, die den Vorteil haben,
auch auf rauhen Wänden zu haften, so daß es möglich ist, das Sprengwerkzeug an einer
geneigten oder vertikalen Gebäudewand oder aber auch über Kopf an einem Gebäudeteil
anzubringen. Die hohe Haftfähigkeit derartiger Silikonkleber erlaubt es ferner, das
Sprengwerkzeug mit nur geringem Kraftaufwand an der betreffenden Fläche zu befestigen.
Die Klebeschicht braucht hierbei nicht über die Anlagefläche durchlaufend aufgebracht
zu sein sondern kann auch zonenweise oder punktförmig auf den Anlageflächen beiderseits
der Vertiefung angebracht sein.
[0010] Bei fabrikmäßig bereits mit Sprengstoff versehenen Sprengwerkzeugen ist dieser durch
Klebung oder dergleichen in der Vertiefung befestigt. In einer bevorzugten Ausgestaltung
ist jedoch vorgesehen, daß die Vertiefung mit Haltemitteln für den Sprengstoff versehen
ist. Dies ermöglicht es, den - Sprengstoff in der Vertiefung festzulegen, wobei das
Haltemittel an die Konfektionierung des jeweils verwendeten Sprengstoffs angepaßt
werden kann. Durch diese Haltemittel ist sichergestellt, daß das komplette Sprengwerkzeug,
d. h. der Verdämmungskörper mit eingelegtem Sprengstoff sicher auch in schwierigen
Situationen bis zum Einsatzort gebracht und an der Sprengstelle angebracht werden
kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß sich der Sprengstoff vom Verdämmungskörper
löst. Je nach der Konfektionierung des verwendeten Sprengstoffs kommen verschiedene
Haltemittel in Betracht. So ist es beispielsweise möglich,eine Sprengschnur mittels
Kleber, beispielsweise Silikonkleber in der Vertiefung festzulegen. Dies kann sowohl
bei der fabrikmäßigen Fertigstellung des kompletten Sprengwerkzeuges erfolgen als
auch beim Einbringen der Sprengschnur vor Ort.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Haltemittel
durch Befestigungskrallen gebildet werden, die in die Vertiefung vorspringen. Derartige
vorzugsweise federnd ausgebildete Befestigungskrallen vereinfachen die Handhabung
des Sprengwerkzeuges in der Weise, daß die Verbindung von Verdämmungskörper und Sprengstoff,
insbesondere von Sprengstoff in Form einer Sprengschnur vor Drt sehr schnell ohne
zusätzliche Hilfsmittel vorgenommen werden kann, da die Sprengschnur nur in die Vertiefung
eingedrückt zu werden braucht und dann durch die Befestigungskrallen in der Position
gehalten wird. Auch beim Eindrücken von plastischen Sprengstoffen in die Vertiefung
sorgen derartige Befestigungskrallen für eine sichere Befestigung des Sprengstoffs
in der Vertiefung.
[0012] In einer besonders vorteilhaften bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Verdämmungskörper dünnwandig hohl ausgebildet und mit einem Verdämmungsstoff
gefüllt ist. Dies hat den Vorteil, daß für die Herstellung und Verwendung derartiger
Sprengwerkzeuge eine weite Variationsmöglichkeit besteht, und zwar in der Weise, daß
für einen vorgegebenen Verdämmungsstoff insbesondere bei leistenartig ausgebildeten
Verdämmungskörpern unterschiedliche Querschnittsformen zur Verfügung stehen oder für
eine bestimmte, optimale Querschnittsform unterschiedliche Verdrängungsstoffe jeweils
verwendet werden können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Herstellungsverfahren
und die Lagerhaltung vereinfacht wird und so preisgünstige Werkstoffe verwendet werden
können. Für die Herstellung des Hohlprofiles können bevorzugt Strangpreßverfahren
oder dergleichen verwendet werden, so daß als Werkstoffe für das Hohlprofil weiche
und/oder harte Kunststoffe, gummiartige Werkstoffe oder auch Metalle eingesetzt werden
können. Kunststoffe, beispielsweise PVC bieten hierbei den Vorteil, daß beim Zünden
der Sprengung die Wandung des Hohlprofils in so kleine Teilstückchen zerlegt wird,
daß keine Verletzungsgefahr für Personen besteht, die sich in unmittelbarer Nähe der
Ladung beim Zünden aufhalten müssen. Die Wandstärke braucht hierbei nur so bemessen
zu werden, daß für die Handhabung, d. h. Lagerung, Transport und Anbringung die Landung
des Hohlprofils nicht durchstoßen werden oder aber bei Biegebeanspruchungen platzen
kann. Je nach Art des verwendeten Verdämmungsstoffes ist es ggf. nicht erforderlich,
daß das Material für die Wandungen des Hohlprofils formstabil ist. So können beispielsweise
bei bildsammen Verdämmungsstoffen, die die gewünschte Formgebung für das Sprengwerkzeug
ermöglichen, die Wandungen des Hohlprofils auch aus Folien oder dergleichen hergestellt
sein.
[0013] Als Verdämmungsstoff wird in einer bevorzugten Ausgestaltung eine nichtbrennbare
Flüssigkeit verwendet. Hierzu kommt insbesondere Wasser in Frage, weil dieses sowohl
von seiner Dichte her als auch von seiner chemischen Unbedenklichkeit her wesentliche
Vorzüge aufweist. Wird beispielsweise Wasser als Verdämmungsstoff in ein PVC-Hohlprofil
eingeschlossen, so wird bei der Sprengung, bei der das Hohlprofil feinteilig zerlegt
wird, die vom Hohlprofil umschlossene Wassermenge zerstäubt. Gesundheitliche Schäden
für Personen, die sich am Sprengort aufhalten, können nicht entstehen, so daß das
Sprengwerkzeug auch in geschlossenen Räumen eingesetzt werden kann. Anstelle von Wasser
können auch andere nichtbrennbare Flüssigkeiten,aber auch Flüssigkeitsgemische eingesetzt
werden. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist hierbei zur Erhöhung der Verfügbarkeit
des erfindungsgemäßen Sprengwerkzeuges vorgesehen, daß die Flüssigkeit einen unter
dem Gefrierpunkt liegenden Erstarrungspunkt besitzt. Bei der Verwendung von Wasser
als Verdämmungsstoff kann dies beispielsweise durch den Zusatz entsprechender Frostschutzmittel
erfolgen.
[0014] Anstelle einer Flüssigkeit als Verdämmungsstoff können auch feinteilige Feststoffe
oder Feststoffgemische eingesetzt werden, wobei zur Vermeidung einer etwaigen Verletzungsgefahr
derartige Feststoffe möglichst staubförmig sein sollten und zumindest für den Bereich
des hier gegebenen Einsatzzweckes chemisch inert sein sollten. Das bedeutet, daß der
feststoff bzw. ein Feststoffgemisch weder brenn- noch entflammbar sein darf. Ferner
darf der verwendete Feststoff insoweit chemisch nicht reaktiv sein, soweit er mit
dem menschlichen Körper in Berührung kommen kann, d. h. mit Tränenflüssigkeit ., Speichel,
Schleimhaut, offenen Wunden oder dergleichen. In zweckmäβiger Ausgestaltung der Erfindung
ist hierbei vorgesehen, daß der feinteilige Feststoff durch eine Flüssigkeit gebunden
ist. Hierdurch wird vermieden, daß im Falle der Sprengung durch den Verdärmmungskörper
eine zusätzlich, die Sicht behindernde Staubentwicklung erfolgt. Ein weiterer Vorteil
liegt darin, daß durch die zusätzliche Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, auch das
Porenvolumen der Verdämnmngsstoffüllung ausgefüllt ist und so eine bessere Verdämmung
erreicht wird. Als feinteiliger, durch Flüssigkeit gebundener Feststoff kann beispielsweise
Ton verwendet werden. Hierdurch ist es möglich, einen Verdämmungsstoff mit höherer
Dichte als Wasser ein- zusetzen, gleichwohl das Sprengwerkzeug in geschlossenen Räumen
zu zünden, ohne eine zusätzliche Staubentwicklung zu bewirken oder im Raum befindlichen
Personen Verletzungen zuzufügen, wobei davon ausgegangen werden kann, daß die das
Sprengwerkzeug anbringenden und zündenden Personen einen gewissen Sicherheitsabstand
und eine gewisse Deckung einhalten und im übrigen als Handhabende in der Regel mit
entsprechender Schutzkleidung versehen sind.
[0015] Für sogenannte Einzelladungen, bei denen der Verdämmungskörper etwa töpfförmig gestaltet
ist, ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Vertiefung einen sich
in den Verdämmungskörper hinein erweiternden Querschnitt aufweist. Hierdurch besteht
die Möglichkeit, das Sprengwerkzeug auch nach Art einer sogenannten Schneidladung
einzusetzen, wobei die Verwendung des erfindungsgemäßen Verdämmungskörpers in Verbindung
mit der kegelförmig gegen die Mündung der Vertiefung sich verengenden Formgebung eine
Konzentration der Sprengwirkung auf die Durchschlagstelle bewirkt. Gegenüber herkömmlichen
Ladungen besteht hierbei die Möglichkeit, mit einer geringeren Sprengstoffmenge auszukommen,
wobei je nach Einsatzfall anstelle von gewerblichen Spreng-. stoffen auch hochbrisante
Sprengstoffe eingesetzt werden können. Mit einem derartigen Sprengwerkzeug ist es
beispielsweise möglich, bei Katastropheneinsätzen in Stahlbetondecken gezielt öffnungen
zu sprengen, die es dann ermöglichen,mit verschütteten Personen Kontakt aufzunehmen
und ggf. Versorgungsleitungen in den Hohlraum einzuführen.
[0016] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, das Sprengwerkzeug als
Schneidladung im eigentlichen Sinne einzusetzen. Hierbei wird erfindungsgemäß die
Vertiefung kegelförmig ausgebildet, wobei die Kegelspitze in den Verdrängungskörper
hineinweist, und daß der Sprengstoff in an sich bekannter Weise aus einem Formkörper
besteht, der als Hohlkegel ausgebildet ist. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit,
mit sehr viel geringeren Mengen an hochbrisantem Sprengstoff Sprengungen mit derartigen
Schneidladungen durchzuführen, da hier anstelle der Verdämmung durch die Umgebungsluft
nunmehr die Verdämmung durch den Verdämmungskörper erfolgt. Die Belastung der Umgebung
durch den Detonationsstoß wird hierbei erheblich reduziert, so daß eine derartige
Schneidladung, die bisher nur im militärischen Bereich eingesetzt werden konnte, nunmehr
auch im zivilen Bereich, beispielsweise im Katastrophenfall eingesetzt werden kann.
[0017] In einer Ausgestaltung des Sprengwerkzeuges zum Trennen von stabförmigen Gegenständen,
insbesondere Stahlseilen mittels Sprengtechnik ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
die Anlageflächendurch eine schlitzartige Ausnehmung gebildet werden, daß die den
Sprengstoff enthaltende Vertiefung im Bodenbereich des Schlitzes in diesen ausmündet
und daß die Vertiefung sich von einer allseitig vom Verdämmungskörper umschlossenen
Mündung in den Verdämmungskörper hinein erweitert. Ein derartiges Sprengwerkzeug stellt
eine Einzelladung dar, die reiterartig auf den zu trennenden stabförmigen Gegenstand,
insbesondere ein Stahlseil aufgesetzt werden kann, das dann nach Zündung des Sprengstoffs
nahezu punktförmig durchschlagen wird. Zweckmäßigerweise wird für derartige Einsatzfälle
ein hochbrisanter Sprengstoff verwendet mit einer Umsetzgeschwindigkeit von über 7.000
m/s, so daß das zu trennende Seil bereits durch den Detonationsstoß zerstört wird.
[0018] In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist für als Einzelladung ausgebildete
Sprengwerkzeuge vorgesehen, daß der Verdämmungskörper mit einem von der Vertiefung
nach außen führenden Zündkanal versehen ist. Dies erlaubt es, daß der Verdämmungskörper
an der Sprengstelle dicht auf der Gegenfläche aufliegt und die Energie des Sprengstoffs
nahezu voll an der Durchschlagstelle zur Verfügung steht. Vorteilhaft ist es hierbei
ferner, wenn der Zündkanal im Bereich der Mündung in die Vertiefung ausmündet. Dies
hat den Vorteil, daß die Zündung zunächst im Mündungsbereich, d. h. in unmittelbarer
Nähe der Durchschlagstelle erfolgt und so die Sprengstoffmenge von der Mündung aus
in die Vertiefung hinein gezündet wird, so daß die Sprengenergie immer im Mündungsbereich
ansteht, was selbst bei hochbrisantem Sprengstoff zu einer Erhöhung der Durchschlagsleistung
führt.
[0019] Einer Ausgestaltung liegt dieAufgabe zugrunde, ein Sprengwerkzeug der eingangs bezeichneten
Art so auszubilden, daß eine fabrikmäßige Fertigung auf der Basis einfacher Serienteile
soweit möglich ist, daß der Verdämmungskörper als Leerkörper vorgefertigt auf Lager
genommen werden kann und im Einsatzfall nur noch mit Sprengstoff, Zündmittel und Verdärmmungsstoff
zu versehen ist.
[0020] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an wenigstens einem Ende des
Verdämmungskörpers ein Verschlußstück angeordnet ist, das mit wenigstens einer verschließbaren
Einfüllöffnung für den Verdämmungsstoff versehen ist und das eine mit der nutartigen
Vertiefung in Verbindung stehende, gegenüber dem Innenraum des Verdämmungskörpers
abgeschlossene , vorzugsweise quer zur Körperachse verlaufende Bohrung aufweist. Ein
derart ausgebildetes Verschlußstück erlaubt es, den Verdämmungskörper beispielsweise
aus einem extrudierten Kunststoff-Hohlprofil in der Weise herzustellen, daß von einem
Profilstrang, beispielsweise entsprechend einem vorgegebenen Rastermaß abgelängte
Teilstücke verwendet werden, deren freie Enden mit Verschlußstücken der vorbezeichneten
Art, beispielsweise durch Verkleben, Verschweißen oder dgl. flüssigkeitsdicht verbunden
werden. Die Einfüllöffnung kann hierbei durch einen einfachen, vorzugsweise elastischen
Stopfen verschließbar sein. Die quer zur Achse des Verdämmungskörpers verlaufende
und bis in die nutartige Vertiefung reichende Bohrung erlaubt es, entweder eine in
der nutartigen Vertiefung des Verdämmungskörpers geführte Sprengschnur nach außen
herauszuführen, die dann mit einem Zündmittel verbunden werden kann, oder durch diese
Bohrung das Zündmittel bis in den Bereich der mit Sprengstoff gefüllten nutartigen
Vertiefung einzuführen und zwar sowohl in Form einer einfachen Zündschnur als auch
in Form einer Sprengkapsel, die in die Bohrung eingesteckt wird und beim Zünden auf
den Sprengstoff einwirkt.
[0021] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß das Verschlußstück
in seinem,Randbereich eine mit der nutartigen Vertiefung des Verdämmungskörpers fluchtende
Ausnehmung aufweist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß bei der Verwendung als
Verlängerungs- bzw. Eckverbindungsstück durch diese Ausnehmung der Sprengstoff, beispielsweise
eine Sprengschnur über die ganze Länge des Sprengwerkzeuges ohne Unterbrechung hindurchgeführt
werden kann. Wird ein derartiges Verschluβstück als Endstück eingesetzt, so ist es
möglich, entweder den Sprengstoff axial aus dem Verdämmungskörper herauszuführen bzw.
in axialer Richtung in die nutartige Vertiefung das Zündmittel, beispielsweise eine
Zündschnur oder eine Sprengkapsel einzuführen.
[0022] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß an dem Verschlußstück
eines Endes des Verdämmungskörpers eine axial abziehbare, hohl ausgebildete Verlängerung
angeordnet ist, die mit einem abziehbaren Zünddrahtwickel versehen ist, der mit einem
Ende an eine in der nutartigen Vertiefung des Verschlußstücks befestigten Sprengkapsel
angeschlossen ist und daß im Inneren der Verlängerung ein Zündschalter und eine einsetzbare
Zündbatterie angeordnet sind. Diese Ausgestaltung ist bevorzugt für polizeiliche Einsatzfälle
vorgesehen, bei denen die Anbringung des Sprengwerkzeuges und die Zündung innerhalb
kürzester Zeit auseinanderfolgen müssen. Hier steht in der Regel nicht die Zeit zur
Verfügung, das mit Verdämmungsstoff gefüllte und mit Sprengstoff versehene Sprengwerkzeug
durch Einsetzen des Zündmittels und Anschließen an die Zündeinrichtung scharf zu machen.
Durch die besondere Form des Verschlußstückes ist es möglich, ein derartiges Sprengwerkzeug
komplett mit Verdämmungsstoffüllung, Sprengstoff und Zündmittel vorzubereiten, wobei
das Zündmittel, hier die Sprengkapsel, über den Zünddraht bereits mit einem Zündschalter
in Verbindung steht. Das Scharfmachen des Sprengwerkzeuges erfolgt im vorliegenden
Fall durch das Einsetzen der Zündbatterie. An der Sprengstelle kann nunmehr das Sprengwerkzeug,
das an seiner Anlagefläche mit einem Haftmittel, beispielsweise einer selbstklebenden
Schicht versehen ist, an der Sprengstelle angebracht wer-

worden ist. Hält nun die Bedienungsperson die Verlängerung in der Hand und begibt
sich in Sicherheit, so wird der Zünddraht vom Wikkel abgezogen und die Sprengung kann
durch Betätigung des Zündschalters ausgelöst werden, sobald die Bedienungsperson einen
entsprechenden Sicherheitsabstand erreicht hat.
[0023] In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist hierbei vorgesehen, daß der Zündschalter
im Innenraum der Verlängerung so angeordnet ist, daß er nur durch eine nach dem Abziehen
der Verlängerung freiwerdende öffnung zugänglich ist. Hierdurch ist gewährleistet,
daß auch nach dem Scharfmachen des Sprengwerkzeuges durch Einsetzen der Zündbatterie
das Sprengwerkzeug nicht versehentlich ausgelöst werden kann, was insbesondere beim
polizeilichen Einsatz von wesentlicher Bedeutung ist.
[0024] In Ausgestaltung der Erfindung ist der Zünddrahtwickel auf einem Teil der Außenfläche
der Verlängerung angeordnet. Dies erlaubt auch noch unmittelbar vor dem Einsatz eine
Kontrolle des Zünddrahtwickels, so daß ein einwandfreies Abziehen nach dem Ansetzen
des Sprengwerkzeuges sichergestellt ist.
[0025] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Zünddrahtwickel
auf einem vorzugsweise konischen, in Abziehrichtung der Verlängerung im Innenraum
angeordneten Wickeldorn gehalten ist. Hierbei ist nur eine leichte Konizität des Wickeldorns
erforderlich, durch die ein einwandfreier Abzug des Zünddrahts vom Wickel gewähr-
öeistet ist. Die Anordnung des Zünddrahtwickels im Inneren der Verlängerung hat den
Vorteil, daß jede Beschädigung des Zünddrahtes durch Transport und/oder Lagerung ausgeschlossen
ist. Zweckmäßig ist es, wenn in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung zwischen
dem Zünddrahtwickel und der Außenfläche des Wicklungsträgers ein lösbares Trennmittel,
beispielsweise eine Papierhülse oder dgl., angeordnet ist.
[0026] Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von Ausführungsbeispielen näher
erläutert: Es zeigen:
Fig. 1 perspektivisch ein leistenförmiges Sprengwerkzeug;
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein als Einzelladung ausgebildetes Sprengwerkzeug;
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein als Schneidladung ausgebildetes Sprengwerkzeug;
Fig. 4 einen Querschnitt und
Fig. 5 einen Längsschnitt durch ein Sprengwerkzeug zum Durchschlagen stabförmiger Gegenstände;
Fig. 6 eine Aufsicht auf ein in das leistenförmige Sprengwerkzeug einschiebbares Verschlußstück;
Fig. 7 einen Querschnitt durch das Verschlußstück entsprechend der Linie III-III in
Fig. 2;
Fig. 8 einen Längsschnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 2;
Fig. 9 einen Längsschnitt gemäß der Linie V-V in Fig. 2;
Fig. 10 ein Hohlprofil im Schnitt mit Befestigungsmitteln für eine Sprengstoffschnur;
Fig. 11 ein Sprengwerkzeug mit Verschlußstück und Verlängerung mit Zündeinrichtung
in abgezogenem Zustand.
[0027] Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines leistenförmigen Sprengwerkzeugs
besteht aus einem dünnwandigen Hohlprofil 1, dessen Hohlraum 2 allseitig, d. h. auch
an den Stirnseiten geschlossen und mit einem Verdämmungsstoff gefüllt ist. Das Hohlprofil
ist beispielsweise aus einem Kunststoff wie PVC oder dergleichen hergestellt.
[0028] Wie die als Schnitt dargestellte Stirnfläche erkennen läßt, weist der durch das Hohlprofil
1 in seiner Form festgelegte Verdämmungskörper eine vorzugsweise ebene Anlagefläche
3 auf, die eine als Nut ausgebildete offene Vertiefung 4 beidseitig begrenzt. In diese
Nut 4 ist ein Sprengstoff, beispielsweise eine Sprengschnur 5 eingebracht, die durch
Haltemittel 6 in Form von Klebepunkten, Klammern öder aber wie hier dargestellt vorspringenden
Befestigungskrallen gebildet werden. Im Endbereich der Vertiefung 4 ist die Sprengschnur
5 mit einem hier nicht näher dargestellten, üblichen Anschlußmittel zur Verbindung
mit dem Zündmittel versehen.
[0029] Ein derart ausgebildetes Sprengwerkzeug kann fertig vorbereitet zum Einsatzort gebracht,
dort mit dem Zündmittel verbunden werden und gezündet werden, wobei das Sprengwerkzeug
mit der offenen Seite der nutförmigen Vertiefung 4 auf das zu durchschlagende Medium
gelegt wird. Bei horizontalen oder nur leicht geneigten Flächen genügt es, das Sprengwerkzeug
auf die Fläche aufzulegen. Bei stark geneigten oder vertikalen Flächen oder bei einer
Anbringung über Kopf, beispielsweise unter einer Gebäude- decke,ist es jedoch erforderlich,das
Sprengwerkzeug mit entsprechenden Befestigungsmitteln zu versehen. In der einfachsten
Form ist dies in der Weise möglich, daß auf die Anlagefläche 3 zonenweise oder in
einer durchgehenden Schicht 7 ein Kleber, vorzugsweise ein Kleber auf Silikonbasis,
aufgebracht wird, der das Sprengwerkzeug auch an vertikalen Flächen nach dem Andrücken
in der vorgegebenen Position hält. Die Verwendung von Klebern auf SilikonBasis mit
entsprechender Schichtdicke ermöglicht es hierbei, auch auf ebenen oder staubigen
Flächen eine genügende Haftung zu erzielen. Die Klebeschicht kann hierbei ebenso wie
der Sprengstoff erst am Einsatzort mit dem Verdämmungskörper verbunden werden.
[0030] Anstelle der dargestellten bogenförmigen Querschnittsform kann auch eine rechteckige
oder trapezförmige Querschnittsform für das Hohlprofil vorgegeben werden. Desweiteren
ist es möglich, statt nur einer nutförmigen Vertiefung zwei oder mehrere Vertiefungen
nebeneinander anzuordnen, um so ein Sprengwerkzeug für unterschiedliche Ladungsstärken
einsetzen zu können, indem entsprechend der gewünschten Ladungsstärke eine oder mehrere
Vertiefungen mit Sprengstoff gefüllt werden.
[0031] Wie eingangs dargelegt, können mehrere leistenartige Sprengwerkzeuge, wie in der
Abbildung dargestellt, für den Einsatz miteinander kombiniert werden, wobei beispielsweise
zum Erzeugen einer öffnung in einer Gebäudewand entsprechend vier derartiger Sprengwerkzeuge
in Form eines Rahmes auf der Wand angebracht werden. Sofern bestimmte Formen wiederholt
zum Einsatz gebracht werden müssen, ist es auch möglich, auf der Basis derartiger
leistenförmiger Sprengwerkzeuge vollständige Rahmen vorzufertigen, die lediglich an
wenigstens einer Stelle eine Unterbrechung-für die Zuführung des Zündmittels aufweisen
müssen.
[0032] Das in Fig. 2 in einem Querschnitt dargestellte Sprengwerkzeug für eine Einzelladung
besteht aus einem topfförmigen dünnwandig hohl ausgebildeten Verdämmungskörper 8,
beispielsweise aus einem Kunststoff mit kreisförmigem oder einem quadratischen Grundriß.
Der Verdämmungskörper ist wiederum mit einem Verdämmungsstoff 9, insbesondere einer
nichtbrennbaren Flüssigkeit wie Wasser oder dergleichen gefüllt. Der Verdämmungskörper
weist eine vorzugsweise ebene Anlagefläche 10 auf, die eine Mündung 11 der Vertiefung
4 zur Aufnahme des Sprengstoffs allseitig umschließt. Bei dem Ausführungsbeispiel
ist die Vertiefung so ausgebildet, daß sie einen von der Mündung ausgehend sich in
den Verdämmungskörper hinein erweiternden Querschnitt aufweist, so daß die Sprengenergie
auf die Durchschlagstelle konzentriert wird. Der Verdämmungskörper 8 ist mit einem
seitlich nach-außen geführten Zündkanal 12 versehen, der gegenüber dem Hohlraum dicht
abgeschlossen ist und durch den das Zündmittel, beispielsweise eine elektrisch oder
mittels Zündschnur zündbare Sprengkapsel in die Vertiefung 4 eingeführt und mit dem
Sprengstoff in Verbindung gebracht werden kann. Der Zündkanal 12 mündet zweckmäßigerweise
in der Nähe der Mündung 11 der Vertiefung 4 aus, so daß die Zündung des Sprengstoffes
in unmittelbarer Nähe der durch die Mündung 11 vorgegebenen Durchschlagstelle erfolgt.
Wird eine derartige Einzelladung, beispielsweise auf eine armierte Stahlbetondecke
13 aufgelegt, so ist es möglich hier eine sich entsprechend trichterförmig erweiternde
öffnung 14 zu sprengen.
[0033] Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform des Sprengwerkzeugs für eine sogenannte
Schneidladung. Der Verdämmungskörper 8 ist hier wiederum dünnwandig hohl ausgebildet
und mit einer Flüssigkeit, beispielsweise Wasser als Verdämmungsstoff gefüllt. Die
Vertiefung 4' ist wiederum inetwa kegelförmig ausgebildet, jedoch im Gegensatz zu
der Ausführungsform gemäß Fig. 2 so, daß die Kegelspitze 15 der Vertiefung 4' in den
Verdämmungskörper hineinweist. Der Sprengstoff wird durch einen Formkörper 16 gebildet,
der in an sich bekannter Weise einen Hohlkegel bildet. Gegenüber den bisher bekannten
Schneidladungen bietet dieses System wegen der wirksameren Verdämmung die gleiche
Wirkung bei geringerem.Sprenastoffeinsatz.
[0034] in Fig. 4 und 5 ist ein Sprengwerkzeug dargestellt, wie es insbesondere zur Sprengung
von stabförmigen Gegenständen, beispielsweise Stahlseilen eingesetzt wird. Auch hier
ist wieder ein Verdämmungskörper 8 vorgesehen, der bevorzugt dünnwandig hohl ausgebildet
und mit einer Flüssigkeit, beispielsweise Wasser als Verdämmungsstoff gefüllt ist.
Wie aus den beiden unter 90° zueinanderliegenden Schnitten gemäß Fig. 4 und 5 ersichtliche
ist auch hier die Verbiefung 4 kegelförmig gegen die Mündung 11 sich verengend ausgebildet
und mit Sprengstoff, vorzugsweise hochbrisantem Sprengstoff gefüllt. Im Gegensatz
zu den anderen Ausführungsformen wird die Anlagefläche 3' durch eine schlitzartige
Ausnehmung im Verdämmungskörper gebildet, wobei die Mündung 11 der Vertiefung 4 im
Bodenbereich dieses Schlitzes liegt. Der Verdämmungskörper weist ferner einen seitlich
von außen in die Vertiefung 4 geführten Zündkanal 12 aus, durch den wieder das Zündmittel,
beispielsweise eine Zündkapsel 17 mit dem Sprengstoff in Verbindung gebracht werden
kann.
[0035] Im Einsatzfall wird das Sprengwerkzeug reiterartig auf ein zu durchschlagendes Stahlseil
18 aufgesetzt, wie dies aus den beiden Schnittdarstellungen ersichtlich ist.
[0036] In Fig. 6 ist in einer Aufsicht ein Verschlußstück dargestellt, mit dem die freien
Enden des in Fig. 1 dargestellten Hohlprofils 1 verschlossen werden können. Das dargestellte
Ausführungsbeispiel zeigt ein Verschlußstück, das gleichzeitig als Verlängerungsstück
das Aneinanderschließen mehrerer Hohlprofil-Einzelstücke erlaubt. Das Verschlußstück
20 besteht hierbei im wesentlichen aus einer dünnwandigen Platte 21, auf deren Plattenebene
jeweils zu beiden Seiten ein umlaufender Steg 22 angeordnet ist, dessen Außenkontur
23 (Fig. 7) der Innenkontur des Querschnitts des Hohlprofils 1 entspricht, so daß
das Verechlußstück in das Hohlprofil eingeschoben und mit die-

Auf der Innenseite des Steges 22 sind zwei Einfüllkanäle 24 angeordnete die die dünnwandige
Platte 21 durchstoßen. Diese Einfüllkanäle bilden bei der Verwendung als Verschlußstück
zugleich die Einfüllöffnungen, die dann durch einen nicht näher dargestellten Verschlußstopfen,
vorzugsweise aus einem elastischen Werkstoff, nach dem Füllen mit dem Verdämmungsstoff
verschlossen werden können.
[0037] Im Bereich der dünnwandigen Platte 21 ist eine quer zur Längserstreckung des Verschlußstückes
verlaufende Bohrung 25 angeordnet, die in die nutartige Vertiefung 4, die entsprechend
dem Querschnitt des Hohlprofils auch am Verschlußstück vorhanden ist, ausmündet. Diese
Bohrung 25 weist keinerlei Verbindung mit dem Innenraum des Hohlprofils auf.
[0038] Wie aus der Aufsicht gemäß Fig. 6 ersichtlich, können jeweils mit Abstand zur Platte
21 auf der Außenfläche 23 der Stege zu beiden Seiten der Bohrung 25 umlaufende Vorsprünge
26 angeordnet sein, die als Anschläge beim Einschieben in das Hohlprofil 1 dienen.
[0039] Die Fig. 9 und 10 zeigen die in Fig. 6 angegebenen Längsschnitte, die die.Anordnung
der Platte 21 einerseits und der Bohrung 25 andererseits verdeutlichen. Im Längsschnitt
gemäß Fig. 8 ist ferner das Verschlußstück in ein Hohlprofil 1 angeschoben dargestellt,
wobei der eine sichtbare Einfüllkanal mit einem Verschlußstopfen 27 verschlossen ist.
Wie aus dem Längsschnitt gemäß Fig. 8 abgeleitet werden kann, ragt eine in die Bohrung
25 von oben eingeschobene Sprengkapsel mit ihrer Spitze bis in die mit Sprengstoff
4 (im Einsatzfall) gefüllte Nut herein, so daß bei einem Zünden der Sprengkapsel diese
unmittelbar auf den Sprengstoff einwirkt. Eine Sprengkapsel kann bei der dargestellten
Ausführungsform eines Verschlußstückes, das gleichzeitig auch als Verlängerungsstück
dienen kann, nicht nur im Endbereich des Sprengwerkzeuges, sondern auch an jeder beliebigen
stoßstelle eines aus mehreren Teilen zusammengsetzten leistenförmigen Sprengwerkzeug
eingeführt werden.
[0040] In Fig. 1 ist ein Hohlprofil des Sprengwerkzeuges dargestellt, dessen Nut 4 mit klammerförmigen
Befestigungselementen versehen ist. In Fig. 10 ist in einem Querschnitt eine Ausführungsform
dargestellt, die gegenüber der Ausführungsform gem. Fig. 1 herstellungstechnische
Vorteile aufweist. Bei dieser Ausführungsform ist wiederum ein stranggepreßtes Kunststoff-Hohlprofil
eingesetzt, dessen nutförmige Vertiefung 4 so bemessen ist, daß die für das gegebene
Profil größte Sprengschnur eingelegt werden kann. Die Vereinfachung der Konstruktion
besteht darin, daß auf zusätzliche Befestigungskrallen oder ein Einkleben der Sprengschnur
5 in die Nut 4 verzichtet werden kann. Die Befestigung der Sprengschnur, die auch
einen geringeren Durchmesser als die maximal zulässige Schnurdicke aufweisen kann,
wird bei dem in Fig.10 dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch in der Nut 4 gehalten,
daß auf die Anlagefläche 3 zu beiden Seiten der Nut 4 ein selbstklebendes Klebeband
28 aufgebracht ist, das auf seiner Außenfläche mit einer ablösbaren Schutzabdeckung
29 aus Papier oder dgl. versehen ist. Die zu beiden Seiten der Nut 4 aufgebrachten
Klebestreifen sind nun in ihrer Breite so bemessen, daß sie die Nut 4 von beiden Seiten
her überdecken und nur einen schmalen Schlitz über der Nut 4 freilassen. Der Schlitz
erlaubt es, eine dünne Sprengschnur in die Nut 4 einzulegen, die dann von den die
Nut 4 überdeckenden Kanten des Klebestreifens 28 in der Nut gehalten wird. Entsprechend
dickere Sprengschnüre können, wie bei der Ausführungsform gem. Fig. 9 in die Nut 4
eingepreßt werden, so daß sie dort formschlüssig gehalten werden.
[0041] Fig.11 zeigt eine Ausführungsform, bei der ein Verschlußstück 20 entsprechend der
in Fig. 6 dargestellten Bauform durch Kleben oder Schweißen fest mit einem Hohlprofil
1 verbunden ist. Das Hohlprofil 1 ist an seinem anderen Ende dicht verschlossen, beispielsweise
durch ein entsprechendes Verschlußstück und mit einem Verdämmungsstoff, beispielsweise
Wasser, gefüllt. In die nutartige Vertiefung ist Sprengstoff, beispielsweise eine
Sprengsschnur 5 eingebracht, deren freies Ende 30 in der Bohrung 25 festgelegt ist.
[0042] Auf der dem Hohlprofil 1 abgekehrten Seite des Verschlußstückes 20 ist in der entsprechenden
nutartigen Vertiefung im Steg eine Sprengkapsel 31, deren Zünddrahtenden 32 auf der
Innenseite des Steges 22 befestigt sind, angeordnet. Auf der Innenseite des Steges
22 ist ferner das freie Ende 33 eines Zünddrahtwickels 34 befestigt und mit den Zünddrahtenden
32 der Sprengkapsel 31 verbunden.
[0043] Der Zünddrahtwickel 34 ist bei dem hier dargestellten Beispiel auf einem Wickeldorn
35 im Inneren einer Verlängerung 36 befestigt, die ein dem Steg 22 entsprechendes
Querschnittsprofil aufweist und auf diese aufschiebbar ist. Der Zünddrahtwickel 34
ist hierbei so gewickelt, daß der Zünddraht 33 beim Abziehen der Verlängerung 36 vom
Sprengwerkzeug in Richtung des Pfeiles 37 vom Wickeldorn 35 abgezogen werden kann,
so daß die Bedienungsperson nach dem Anbringen des Sprengwerkzeuges sich von der Sprengstelle
entfernen kann. Anstelle eines innenliegenden Wickeldorns kann der Zünddrahtwickel
34 auch auf der Außenseite der Verlängerung 36 aufgebracht sein und zwar vorzugsweise
an dem dem Verschlußstück 20 zugekehrten Ende. Zweckmäßigerweise ist hierbei das andere
Ende der Verlängerung 36 mit einem hier nicht näher dargestellten Hand- oder Fingergriff
oder einer Griffschlaufe versehen.
[0044] Im Innenraum der Verlängerung 36 ist ferner ein Zündschal-

dessen Schaltgriff 39 durch eine Ausnehmung 4o in der Wandung der Verlängerung 36
mit dem Finger

Die Zuordnung des Schaltergriffes 39 zur

40 ist hierbei so vorgesehen, daß bei aufge-

Zustand der Schaltergriff 39 durch den entspre-

des Stages 22 abgedeckt ist, so daß der

39 erst freigegeben wird, wenn die Verlängerung 36 vom Sprengwerkzeug abgezogen wird.
Der Zünddrahtwickel 34. der entweder aus einem zweiadrigen Draht oder durch zwei parallel
laufende Drähte gebildet wird, ist mit seinem in der Verlängerung 36 liegenden Ende
an den Zündschalter 38 angeschlossen, der Zündschalter 38 ist ferner mit zwei außenliegenden
Kontakten 41 für eine Zündbatterie 42 versehen. Für die Zündbatterie 42 ist zweckmäßigerweise
im Innenraum der Verlängerung 36 eine hier nicht näher dargestellte Halterung vorgesehen,
die es erlaubt, die Zündbatterie zum Scharfmachen des Sprengwerkzeuges erst im Einsatzfall
durch eine Öffnung 43 in der Rückwand 44 der Verlängerung 36 einzuschieben. Federnde
Rasten oder dgl., die auch aus Kunststoff in die Halterung eingeformt sein können,
sorgen in üblicher Weise dafür, daß die Zündbatterie 42 kontaktsicher gegen die Anschlußkontakte
41 des Zündschalters 38 angedrückt wird.
[0045] Zur Sprengung eines Mauerdurchbruchs, insbesondere bei Noteinsatzfällen, in denen
es in den seltensten Fällen möglich ist, die Stärke der zu sprengenden Wand hinreichend
sicher zu bestimmen, ist es besonders zweckmäßig, wenn die leistenförmigen Verdämmungskörper
X-förmig zusammengesetzt sind. Dies hat gegenüber einem rahmenförmig zusammengesetzten
Sprengwerkzeug den Vorteil, daß im Bereich des Kreuzungspunktes der Verdämmungskörper
eine höhere Sprengstoffmenge bezogen auf den vom Sprengwerkzeug abgedeckten Flächenbereich
zur Verfügung steht. Beim Zünden tritt daher die das Mauerwerk öffnende Hauptwirkung
im Kreuzungsbereich ein, während die Sprengstoffmengen zum Endbereich der Verdämmungskörper
hin eine.

die Öffnung vergrößernde Wirkung haben.
[0046] Die leistenförmigen Verdämmungskörper können aus Einzelstücken in X- oder auch Kreuzform
an der Wand befestigt werden. Besonders zweckmäßig ist es jedoch, wenn ein X-förmiges
Verbindungsstück vorgesehen ist, an dessen freien Enden die leistenförmigen Verdämmungskörper
befestigt sind. Hierdurch ergibt sich insbesondere für den Noteinsatzfall ein sehr
viel einfachere Handhabung, wobei auch hier die X-förmige Anordnung den Vorteil hat,
daß das Sprengwerkzeug im Kreuzungspunkt mit einer Hand gehalten und am Sprengpunkt
angesetzt werden kann, während mit der anderen Hand beispielsweise der Sprengdrahtnachgezogen
oder aber das Zündgerät in Bereitschaft gehalten werden kann. Besonders zweckmäßig
ist es hierbei, wenn der jeweilige Übergangsbereich zwischen den freien Enden des
X-förmigen Verbindungsstückes und dem damit verbundenen Verdämmungskörper in der Ebene
der Anlagefläche des Sprengwerkzeuges geringfügig nachgiebig ausgebildet ist, so daß
beim Ansetzen des Sprengwerkzeuges Unebenheiten des Mauerwerks leicht ausgeglichen
und so eine einwandfreie Haftung zwischen Mauerwerk und dem an der Anlagefläche angeordneten
Haftkleber gewährleistet ist. Hierdurch ist nicht nur eine sichere Befestigung des
Sprengwerkzeuges an der Wand, sondern auch eine zuverlässige Abdämmung des in der
nutenartigen Vertiefung befindlichen Sprengstoffs gegeben. Das X-förmige Verbindungsstück
kann hierbei etwa in der Form des Verschlußstückes nach Fig. 6 ausgebildet sein. Hierbei
kann jedoch auf die Durchgangskanäle für das flüssige Verdämmungsmittel verzichtet
werden, was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn die einzelnen Arme des Sprengwerkzeuges
senkrecht zur Ebene der Anlagefläche nachgiebig mit dem Verbindungs-

Ausnehmung aufweist, die in die nutenar-

angeschlossenen Verdämmungskörper

und die mit der zentralen Bohrung in Verbin-

Dies ermöglicht es bei der Verwendung von

Sprengschnüre in das Sprengwerkzeug

bogenförmig in zwei Stücken einzulegen, wobei die beiden Schnurstücke sich im Bereich
der Ausmündung der

für den Zünder berühren.
1. Sprengwerkzeug für Präzisionssprengungen, gekenn- zeichnet durch einen Verdämmungskörper
(1) mit einer Anlagefläche (3) und wenigstens einer in.der Anlagefläche (3) liegenden,
von dieser wenigstens teilweise begrenzten offenen Vertiefung (4) zur Aufnahme von
Sprengstoff (5).
2. Sprengwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdämmungskörper
(1) durch eine langgestreckte Leiste gebildet wird.
3. Sprengwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (4)
als Nut ausgebildet ist.
4. Sprengwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Anlageflächen (3) Befestigungsmittel angeordnet sind.
9. Sprengwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daβ die Haltemittel (6)
durch eine Kleberschicht gebildet wird, die wenigstens zonenweise in der Vertiefung
(4) angeordnet ist.
10. Sprengwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verdämmungskörper (1) dünnwandig hohl ausgebildet und mit einem Verdämmungsstoff gefüllt
ist.
11. Sprengwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdämmungsstoff
eine nichtbrennbare Flüssigkeit ist.
12. Sprengwerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit einen
unter dem Gefrierpunkt liegenden Erstarrungspunkt besitzt.
13. Sprengwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der verdämmungsstoff durch einen feinteiligen Feststoff gebildet wird.
14. Sprengwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der feinteilige Feststoff durch eine Flüssigkeit gebunden ist.
15. Sprengwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vertiefung (4) einen sich in den Verdämmungskörper (8) hinein erweiternden Querschnitt
aufweist.
16. Sprengwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vertiefung (4') kegelförmig ausgebildet ist, wobei die Kegelspitze (15) in den
Verdämmungskörper hineinweist und daß der Sprengstoff in an sich bekannter Weise aus
einem Formkörper (16) besteht, der als Hohlkegel ausgebildet ist.
17. Sprengwerkzeug zur Sprengung von stabförmigen Gegenständen, insbesondere Stahlseilen
nach den Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageflächen (3') durch
eine schlitzartige Ausnehmung gebildet werden, daß die den Sprengstoff enthaltende
Vertiefung (4) im Bodenbereich des Schlitzes in diesen ausmündet und daß die Vertiefung
(4) sich von einer allseitig vom Verdämmungskörper umschlossenen Mündung (11) in den
Verdämmungskörper hinein erweitert.
18. Sprengwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
der verdämmungskörper mit einem von der Vertiefung (4) nach außen sührenden zünd-
kanal (12) versehen ist.
19. Sprengwerkzeug nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,

(12) im Bereich der Mündung (11) in die Vertiefung ausmündet.
20. Sprengwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daβ an wenigstens einem Ende des Verdämmnungskörpers (1) ein Verschlußstück (20) angeordnet
ist, das mit wenigstens einer verschließbaren Einfüllöffnung (24) für den Verdämmungssuoff
versehen ist und das eine mit der nutartigen vertiefung (4) in Verbindung stehende,
gegenüber dem Innenraum des Verdämmungskörpers (1) abgeschlossene, vorzugsweise quer
zur Körperachse verlaufende Bohrung (2.5) aufweist.
21. Sprengwerkzeug nach Anspruch 20 , dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußstück (20) in seinem Randbereich eine
mit der nutartigen Vertiefung(4) des Verdämmungskörpers (1) fluchtende Ausnehmung
aufweist.
22. Sprengwerkzeug nach einem der Ansprüche20 bis21, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem Verschlußstück (20) eines Endes des Verdämmungskörpers eine axial abziehbare,
hohl ausgebildete Verlängerung (36) angeordnet ist, die mit einem abziehbaren Zünddrahtwickel
(34) versehen ist, der mit einem Ende in eine in der nutartigen Vertiefung (4) des
Verschlußstücks (20) befestigten Sprengkapsel (31) angeschlossen ist, und daß im Innenraum
der Verlängerung (36) ein Zündschalter (38) und eine einsetzbare Zündbatterie (42)
angeordnet sind.
23. Sprengwerkzeug nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündschalter
(38) im Innenraum der Verlängerung (36) so angeordnet ist, daß er nur durch einen
nach dem Abziehen der Verlängerung (36) freiwerdende Öffnung (40) zugänglich ist.
24 Sprengwerkzeug nach Anspruch 22 oder 23, dadureh gekennzeichnet, daß der Zünddrahtwickel
(34) auf einem Teil der Außenfläche der Verlängerung (36) angeordnet ist.
25. Sprengwerkzeug nach einem der Ansprüche22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zünddrahtwickel ( 34 ) auf einem vorzugsweise konischen, in Abziehrichtung der
Ver- ' längerung im Innenraum angeordneten Wickeldorn (35) gehalten ist.
26. Sprengwerkzeug nach einem der Ansprüche 2,2 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Zünddrahtwickel (34) und der Außenfläche des Wicklungsträgers (Außenfläche
der Verlängerung oder Außenfläche des Wickeldorns) ein lösbares Trennmittel angeordnet.ist.
27. Sprengwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 26, dadurch ge- ; kennzeichnet, daß die
leistenförmigen Verdämmungskörper X-förmig zusammengesetzt sind.
28. Sprengwerkzeug nach Anspruch 27, gekennzeichnet durch ein X-förmiges Verbindungsstück,
an dessen freien Enden leistenförmige Verdämmungskörper befestigt sind.
29) Sprengwerkzeug nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück
eine zentrale Bohrung zur Aufnahme eines Zünders aufweist und auf der Seite der Anlagefläche
eine Ausnehmung aufweist, die in die nutenartige Vertiefung der angeschlossenen Verdämmungskörper
ausmündet und die mit der zentralen Bohrung in Verbindung steht.