[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Prüfverfahren für Zündanlagen von Brennkraftmaschinen
in Kraftfahrzeugen.
[0002] Bei einem derartigen, aus der DE-OS 23 42 895 bekannten Verfahren wird die Zündanlage
auf ordnungsgemäße Funktion überprüft. Hierzu wird ein charakteristischer Wert des
Zündspannungssignals, beispielsweise der Maximalwert, mit einem vorgegebenen Sollwert
verglichen. Alternativ hierzu kann das Zündspannungssignal auch mit einem entsprechenden
Signal eines anderen Zylinders bzw. können die Zündspannungssignal sämtlicher Zylinder
miteinander verglichen werden. Sind diese Signale untereinander gleich, ist die Zündeinrichtung
in Ordnung, weicht dagegen eines oder mehrere dieser Signale stark voneinander ab,
ist die Zündanlage voraussichtlich fehlerhaft. Damit ist jedoch lediglich eine relativ
grobe Aussage über den Zustand der Zündanlage möglich.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Prüfverfahren der eingangs genannten
Art zu schaffen, das eine präzise Aussage über das den Zustand der Zündanlage bestimmende
Element und damit über die Zündanlage als solches liefert.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß zum Prüfen des Elektrodenabstandes
einer Zündkerze das Sollsignal zu Beginn eines Prüfzeitraums und in einem Betriebszustand
abgenommen wird, der dem aktuellen Betriebszustand im Prüfzeitpunkt zumindest annähernd
gleich ist.
[0005] Die Erfindung geht zunächst davon aus, daß der Zustand der Zündanlage nahezu ausschließlich
durch die einem Verschleiß unterworfenen Zündkerzen bestimmt wird, da insbesondere
bei kontaktlosen Zündanlagen weitere Verschleißteile nicht vorhanden sind. Bekannte
Prüfverfahren für Zündkerzen schließen aus der Höhe der sekündärseitigen Zündspannung
auf den Zustand der Zündkerzen (vgl. DE-OS 23 22 834, DE-OS 26 08 707 und US-PS 2
430 069). Im Gegensatz hierzu bietet die Erfindung zwei wesentliche Vorteile. Zum
einen erfolgt die Prüfung an Hand des primärseitigen Zündspannungssignals, dessen
Amplituden weit niedriger liegen als das sekundärseitige Signal. Zum anderen erfolgt
die Prüfung ohne Eingriff in die Zündanlage, während bei den bekannten Zündkerzen-
Prüfverfahren das sekündärseitige Zündspannungssignal extern mit Hilfe gesonderter
Adapter zugeführt wird. Schließlich wird durch die Berücksichtigung des Betriebszustands
der Brennkraftmaschine ein Störeinfluß auf das Ergebnis der Prüfung, der beispielsweise
durch den Druck, die Temperatur und das Gemischverhältnis in dem betreffenden Zylinder
ausgelöst wird, ausgeschlossen. Die Erfindung schafft somit die Möglichkeit, den Verschleiß
der Zündkerzen ohne Eingriff in die Zündanlage kontinuierlich zu bestimmen und zu
jedem Zeitpunkt während des Betriebs eine relative Aussage über den Zustand der Zündkerzen
zu liefern.
[0006] Bei diesem Betriebszustand kann es sich beispielsweise um den Schubbetrieb der Brennkraftmaschine
handeln. Handelt es sich um eine Brennkraftmaschine mit sog. Schubabschaltung, d.h.
der Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr im Schubbetrieb, so wird dabei der Einfluß
des Kraftstoff- Luft-Gemischs auf das Prüfergebnis völlig ausgeschlossen. In diesem
Fall kann auch der für das Erkennen des Schubbetriebs vorhandene Schalter, beispielsweise
an der Drosselklappe,dazu verwendet werden, das Prüfverfahren zu initiieren. Aber
auch ohne Schubabschaltung bietet der Schubbetrieb die Möglichkeit, die Prüfung der
Zündkerze unter annähernd gleichen und gleichbleibenden Prüfbedingungen durchzuführen.
Hierzu ist es dann noch erforderlich, die Drehzahl bzw. den Drehzahlverlauf der Brennkraftmaschine
zu berücksichtigen.
[0007] Der Prüfzeitraum, über den sich die gesamte Prüfung der Zündkerze erstrecken soll,
kann frei und mit beliebigem Anfangspunkt gewählt werden. Dem gegenüber bietet es
Vorteile, den Prüfzeitraum mit der Inbetriebnahme der Zündkerze beginnen zu lassen.
Damit ist sichergestellt, daß die Zündkerzen zu Beginn des Prüfzeitraums in,Ordnun
g sind und die Veränderungen des primärseitigen Zündspannungssignals auf den Gesamtverschleiß
der Zündkerze bezogen sind.
[0008] Die Festlegung des Beginns des Prüfzeitraums kann willkürlich oder mit Hilfe eines
selbsttätig bei Durchführung einer Wartung ausgelösten Signals erfolgen. Voraussetzung
für letzteres ist, daß es sich dabei um eine Wartung handelt bei der routinemäßig
die Zündkerzen erneuert werden.
[0009] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
weiter erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 zwei Diagramme des primärseitigen Zündspannungssignals"einer Zündanlage mit
einer Zündkerze mit normalem und zu großem Elektrodenabstand und
Fig. 2 eine Schaltanordnung zur Auswertung des Zündspannungssignals im Hinblick auf
den Verschleiß der Zündkerze.
[0010] Die in Figur 1 gezeigten Diagramme A und B geben das primärseitige Zündspannungssignal
einer Zündkerze mit normalem (A) und zu großem (B) Elektrodenabstand wieder. Deutlich
ist zu erkennen, daß sich die beiden Zündspannungssignale im wesentlichen in drei
Punkten unterscheiden. Zum einen ist die maximale Amplitude (a) um so größer, je größer
der Elektrodenabstand ist. Zum zweiten ist die Brennspannung (b) ebenfalls um so größer,
je größer der Elektrodenabstand ist und drittens ist die Brenndauer (d) um so länger
je kleiner der Elektrodenabstand ist. Die beiden Diagramme A und B geben dabei den
Verlauf des Zündspannungssignals bei zumindest annähernd demselben Betriebszustand
der Brennkraftmaschine, im vorliegenden Fall bei Schubbetrieb mit abgeschalteter Kraftstoffzufuhr
und gleicher Motorumdrehungszahl, wieder. Ursache für den unterschiedlichen Verlauf
der primärseitigen Zündspannungssignale ist ein entsprechend unterschiedlicher Verlauf
der sekundärseitigen, nicht dargestellten Zündspannungssignale. Diese wiederum haben
ihre Ursache in den vom Elektrodenabstand abhängigen unterschiedlichen elektrischen
Bedingungen für den während der Brenndauer d stehenden Zündfunken zwischen den beiden
Elektroden der Zündkerze.
[0011] Die in Figur 2 gezeigte Schaltung dient dazu, die Zündspannungsamplitude a zu bestimmen.
Hierzu wird das Zündsignal zwischen einem nicht dargestellten Induktionsgeber und
einer ebenfalls nicht gezeigten Zündspule abgenommen (sog. Klemme 1- Signal) und über
einen Amplitudenabschwächer 1 einem Tiefpaßfilter 2, einem Spitzenwertmesser 3 und
einem Impulsformer 4 zugeführt. Das Ausgangssignal des Spitzenwertmessers 3 wird in
einem Analog-/Digital-Wandler 5 digitalisiert und in einem Maßwertspeicher 6 abgelegt.
Dieser wird durch das Signal eines nicht dargestellten Induktionsgeber mit nachgeschaltetem
Impulsformer 7 getriggert. Für eine vorgegebene Drehzahl bzw. in einem vorgegebenen
Drehzahlbereich der Brennkraftmaschine werden die Digitalwerte von Zündspannungsamplituden
für die zu prüfende Zündkerze im Meßwertspeicher 6 abgelegt und gemittelt. Die Drehzahl
wird dabei mit Hilfe der von dem Induktionsgeber an den Impulsformer gelieferten,
drehzahlproportionalen Signalen erkannt. Der gleichbleibende Betriebszustand ergibt
sich mit Hilfe dieser Drehzahl und eines zusätzlichen Signals eines beispielsweise
an der Drosselklappe der Brennkraftmaschine angeordneten Schalters,der bei geschlossener
Drosselklappe betätigt ist. Damit wird für diesen Betriebszustand die Zündspannungsamplitude
mit Hilfe einer Mittelung bestimmt.
[0012] Das Prüfverfahren beinhaltet zunächst als ersten Schritt die Bestimmung der Zündspannungsamplitude
in der beschriebenen Weise bei Inbetriebnahme der Zündkerze. Hierzu wird ein routinemäßig
bei Durchführen einer Wartung ausgelöstes Signal benutzt. Mit diesem, unter Zuhilfenahme
der zu prüfenden Zündkerze selbst gewonnenen Sollwert werden nun beispielsweise stets
dann, wenn erneut dieselben Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine vorliegen,
die jeweiligen Zündspannungsamplituden in der selben Weise bestimmt und in einer nachgeschalteten
Verarbeitungsstufe 8 mit dem Sollwert verglichen. Sofern der aktuelle Wert der Zündspannungsamplitude
von diesem Sollwert um ein vorgegebenes Maß abweicht, wird in bekannter Weise ein
Warnsignal erzeugt bzw. im Rahmen einer Service- Intervall- Anzeige auf den Verschleißgrad
der Zündkerze hingewiesen.
1. Prüfverfahren für Zündanlagen von Brennkraftmaschinen in Kraftfahrzeugen, bei dem
ein primärseitiges Zündspannungssignal für einen oder gemittelt für mehrere Zündvorgänge
mit einem Sollsignal verglichen wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Prüfen des Elektrodenabstandes
einer Zündkerze das Sollsignal zu Beginn eines Prüfzeitraums und in einem Betriebszustand
abgenommen wird, der dem aktuellen Betriebszustand im Prüfzeitpunkt zumindest annähernd
gleich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Betriebszustand der
Schubbetrieb der Brennkraftmaschine ggf.bei abgeschalteter Kraftstoffzufuhr ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Betriebszustand durch
weitere Betriebsparameter der Brennkraftmaschine festgelegt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfzeitraum
mit der Inbetriebnahme der Zündkerze beginnt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Inbetriebnahme der Zündkerze
durch einen bei Durchführen einer Wartung ausgelösten Befehl festgestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Befehl willkürlich auslösbar
ist.