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EP 0 143 119 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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09.09.1987 Patentblatt 1987/37 |
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Anmeldetag: 01.12.1983 |
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Schussfadenschneidvorrichtung für Webmaschinen, insbesondere für Reihenfachwebmaschinen
Weft cutter for looms, especially for linear multiple shed looms
Dispositif coupe-fil pour métier à tisser, plus particulièrement pour les métiers
à tisser à foule linéaire multiple
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH DE FR GB IT LI |
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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05.06.1985 Patentblatt 1985/23 |
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Anmelder: MASCHINENFABRIK SULZER-RÜTI AG |
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CH-8630 Rüti (Zürich) (CH) |
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Erfinder: |
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- Steiner, Alois
CH-8731 Rieden / SG (CH)
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Vertreter: Sparing Röhl Henseler
Patentanwälte |
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Postfach 14 04 43 40074 Düsseldorf 40074 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schussfadenschneidvorrichtung für Webmaschinen mit mindestens
einer Schere, sowie die Verwendung der Vorrichtung.
[0002] Schnellaufende schützenlose Webmaschinen wie z. B. Projektilwebmaschinen, Wasser-
oder Luftdüsenwebmaschinen und Reihenfachwebmaschinen erfordern eine Schneidvorrichtung,
die nach jedem Schusseintrag eine Schneidbewegung ausführt. Werden bei derartigen
Webmaschinen Schussfäden von verschiedenen Schussfadenspulen eingetragen, so kann
für die Schussfäden jeder einzelnen Schussfadenspule eine Schere vorhanden sein. Insbesondere
Reihenfachmaschinen erfordern eine Schneidvorrichtung mit einer Schere für jede einzelne
Schussfadenspure, und welche, der Reihe nach Schneidbewegungen ausführen.
[0003] Die französische Patentschrift 1 468 156 beschreibt für schützenlose Webmaschinen
eine Schneiddüse mit Absaugvorrichtung. Der Schussfaden wird durch zwei konzentrische
Rohre geführt, welche die Schere bilden, und eine gemeinsame seitliche Nute aufweisen.
Das Schneiden erfolgt durch gegenseitiges Verdrehen der beiden konzentrischen Rohre.
Der im Rohr verbleibende Fadenrest wird abgesogen. Eine derartige Schere fordert äusserst
hohe Genauigkeit bei der Herstellung der Rohre vor allem im Bereich der Nuten mit
den Schneidkanten, welche die Schere bilden. Eine derartige Schere verlangt für die
Schere zylindrischer Rohre. Die Anordnung mehrerer derartige Scheren zu . einer Schneidvorrichtung
ist konstruktiv relativ aufwendig und bedingt die Bewegung relativ grosser Massen.
Zudem ist die in der französischen Patentschrift 1 468 156 gezeigte Schere mit Absauge
nur geeignet für Schussfäden, die der Schneidvorrichtung grob abgelängt zugeführt
werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schussfadenschneidvorrichtung der
eingangs definierten Art zu schaffen, die schnellarbeitend ist, nur eine geringe Masse
aufweist, einfach in der Ausführung ist und es ermöglicht, die für den Schusseintrag
benötigte Fadenlänge für jeden Schuss direkt von der Schussfadenspule abzulängen und
abzuschneiden. Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung durch die im Kennzeichen des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Die abhängigen Ansprüche 2 bis 6 betreffen
vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung. Der unabhängige Anspruch 7 betrifft
eine besonders vorteilhafte Anwendung der Schussfadenschneidvorrichtung.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist nachfolgend anhand der Zeichnungen
beschrieben. Es ist :
Figur 1 ein Querschnitt einer Schere der Schneidvorrichtung gemäss der Erfindung in
der Ausgangsstellung,
Figur 2 die Schere in einer Zwischenstellung,
Figur 3 die Schere in der Stellung unmittelbar nach dem Schneiden.
Figur 4 eine weitere Ausführungsform einer Schere.
[0006] Eine Schere 1 nach Fig. 1 weist ein Blasrohr 2 auf, dem kontinuierlich durch einen
Kanal 3 in der Wand der Schneidvorrichtung Druckluft zugeführt wird. Die Luft tritt
durch einen Längsschlitz 4 in der Wand des Blasrohres in das Blasrohr ein. Das Blasrohr
2 führt einen Schussfaden 5, der von der Blasluft angesaugt und via eines (nur teilweise
gezeichneten) Führungskanals 6 einem Webfach 7 beispielsweise eines (ebenfalls nur
teilweise gezeichneten) Webrotors 8 zugeführt wird. Der Webrotor dreht sich in der
Richtung des Pfeiles 9. Während der Drehung des Webrotors wird der Schussfaden 5 über
den Rand 10 des Blasrohres 2 gezogen. Gleichzeitig wird das Blasrohr 2 durch einen
Hebel 11 vorwärts bewegt und mit seiner Mündung 12 in eine Bohrung 13 eines fest angeordneten
Schneidstückes 14 geführt. Beim Passieren der Schneidkante 15 des Schneidstückes wird
der Schussfaden 5 durchtrennt. Ein verbliebenes Fadenstück 5' wird vom Webrotor mitgeführt
und später abgetrennt. Unmittelbar darauf bewegt der Hebel 11 das Blasrohr zurück
in die Ausgangsstellung von Fig. 1. Eine Spitze 16 des Schussfadens 5 wird von der
das Blasrohr durchströmenden Luft gehalten und zum neuerlichen Eintragsbeginn vorwärts
in den Führungskanal 6 und zum Webrotor 8 gefördert.
[0007] Das Schneidstück braucht das Blasrohrende beim Trennvorgang nicht zu umfassen. Es
genügt wenn das Ende 12 des Blasrohres sich über die Schneidkante 15 bewegt. Weiterhin
ist eine Ausführungsform möglich, wobei das Schneidstück hinsichtlich des Blasrohres
beweglich, hingegen das Blasrohr stillstehend angeordnet ist. Auch ist eine Ausführungsform
möglich, wobei sowohl das Blasrohr als auch das Schneidstück in bezug aufeinander
beweglich sind.
[0008] Obschon die Schere hier mit Blick auf eine Reihenfachwebmaschine beschrieben ist,
ist sie auch für andere Webmaschinenarten anwendbar, z. B. für Greiferprojektilwebmaschinen,
im allgemeinen dort, wo es gilt einen Schussfaden zu durchtrennen ohne ihn in seiner
Bewegung anzuhalten.
[0009] Fig. 4 zeigt eine mehr praktische Ausführung einer Schere. Ein Blasrohr 20 mit rechteckigem
Querschnitt ist in einem Kanal 21 mit ebenfalls rechteckigem Querschnitt eines Blockes
22 geführt. Im Block 22 verläuft eine Bohrung 23 zum Zuführen von Blasluft. Von der
Bohrung 23 ist ein Kanal 24 abgezweigt, das bei 24' in einen Längsschlitz 25 in der
Wand 26 des Kanals 21 mündet. Das Blasrohr weist an seiner Mündung eine Schneidkante
20' auf. Eine Seitenwand 27 des Blockes 22 weist eine Aussparung 28 auf, die durch
ein Schneidstück 29 mit einer Schneidkante 29' begrenzt ist. Ein Ende 30 des Blasrohres
befindet sich zwischen zwei Stiften 31 und 32 eines Schneidhebels 33. Ein einzutragender
Schussfaden 34 wird durch die Blasluft, die aus dem Kanal 24 in das Blasrohr 20 einströmt,
angesaugt und durch das Blasrohr über eine Eintragungsvorrichtung dem Webrotor zugeführt.
Wenn der Schussfaden zu durchtrennen ist, ist er durch die Aussparung 28 ausgetreten
und vom Webrotor über die Schneidkante 29' des Blasrohres gezogen. Gleichzeitig wird
das Blasrohr durch den Schneidhebel 34 vorwärts bewogen und der Schussfaden von den
Schneidkanten 20' und 29' durchtrennt.
[0010] Die beschriebene Schere kann mit mehreren anderen zu einer einzigen Schneidvorrichtung
zusammengebaut werden. Es sind soviel Scheren vorhanden als es Schussfäden einzutragen
gibt, z. B. vier oder sechs, je nach Ausführung des Fachbildeorgans, z. B. des Webrotors.
Sie werden aufeinander gestapelt und durch eine Platte 35 zusammengehalten.
1. Schussfadenschneidvorrichtung für Webmaschinen mit mindestens einer Schere, dadurch
gekennzeichnet, dass jede Schere (1) ein den Schussfaden (5) führendes und zum Webfach
transportierendes Blasrohr (2) aufweist, das zum Durchtrennen des Schussfadens mit
einem Schneidstück (14) zusammenwirkt, und welche Mittel (11) zum Verändern der gegenseitigen
Lage von Schneidstück (12) und Blasrohr (2) in Richtung der Achse des Blasrohrs (2)
aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidstück (14)
aus einer Platte besteht, die eine mit einer Schneidkante (15) versehenen Bohrung
(13) zum Einfahren der Mündung (12) des Blasrohres (2) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Blasrohr (20) in
einem Führungsstück (22) geführt ist, in dessen Wand (26) ein Längsschlitz (25) angebracht
ist, in den ein Druckluftzufuhrkanal (24) für das Blasrohr mündet, dass das Blasrohr
mit einer Schneidkante (20') versehen ist, und dass das Schneidstück (29) sich auf
dem Führungsstück befindet und eine Aussparung (28) im Führungsstück begrenzt zum
Durchtretenlassen des Schussfadens (34).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Mittel (11) zum Verändern der gegenseitigen Lage von Schneidstück (12) und Blasrohr
(2) das Blasrohr (2) verschieben.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Mittel zum Verändern der gegenseitigen Lage von Schneidstück (12) und Blasrohr (2)
das Schneidstück (12) verschieben.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Mittel zum Verändern der gegenseitigen Lage von Schneidstück (12) und Blasrohr (2)
das Schneidstück (12) und Blasrohr (2) verschieben.
7. Verwendung einer Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, in einer Reihenfachwebmaschine.
1. A weft cutter for looms having at least one set of shears, characterised in that
each set of shears (1) has a blowing tube (2) which guides the weft yarn (5) and conveys
the same to the shed and which to sever the weft yarn co-operates with a cutting member
(14) and which has means (11) for varying the position of the cutting member (12)
and blowing tube (2) relatively to one another in the direction of the blowing-tube
axis.
2. A cutter according to claim 1, characterised in that the cutting member (14) is
in the form of a plate formed with a bore (13) which has a cutting edge (15) and into
which the mouth (12) of the blowing tube (2) is introducible.
3. A cutter according to claim 1, characterised in that the blowing tube (20) is guided
in a guide member (22) whose wall (26) is formed with a longitudinal slot (25) into
which a compressed air supply duct (24) for the blowing tube extends ; the blowing
tube has a cutting edge (20') ; and the cutting member (29) is disposed on the guide
member and bounds therein a recess (28) for the passage of the weft yarn (34).
4. A cutter according to any of claims 1- 3, characterised in that the means (11)
for varying the relative position of the cutting member (12) -and blowing tube (2)
move the blowing tube (2).
5. A cutter according to any of claims 1-3, characterised in that the means for varying
the relative position of the cutting member (12) and blowing tube (2) move the cutting
member (12).
6. A cutter according to any of claims 1-3, characterised in that the means for varying
the relative position of the cutting member (12) and blowing tube (2) move the cutting
member (12) and blowing tube (2).
7. Use of a cutter according to claim 1 in a linear multiple shed loom.
1. Dispositif coupe-fil pour métiers à tisser comportant au minimum un ciseau, caractérisé
en ce que chaque ciseau (1) présente, guidant le fil de trame (5) et le transportant
vers le pas de chaîne, un tube de soufflage (2) qui coopère pour sectionner le fil
avec une pièce de coupe (14), ainsi que des moyens (11) pour changer la position relative
d'une pièce de coupe (12) et d'un tube de soufflage (2) dans la direction axiale de
celui-ci.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que la pièce de coupe (14)
consiste en une plaque qui présente un alésage (13) pourvu d'une arête de coupe (15)
pour l'entrée de l'orifice (12) du tube de soufflage (2).
3. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le tube de soufflage
(20) est amené dans une pièce de guidage (22) dans la paroi (26) de laquelle est placée
une fente oblongue (25) dans laquelle débouche un canal (24) d'arrivée d'air comprimé
pour le tuyau de soufflage, en ce que le tube de soufflage est muni d'une arête de
coupe (20') et en ce que la pièce de coupe (29) se trouve sur la pièce de guidage
et limite dans celle-ci un évidement (28) pour le passage du fil de trame (34).
4. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les moyens
(11) pour changer la position relative de la pièce de coupe (12) et du tube de soufflage
(2) translatent le tube de soufflage (2).
5. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les moyens
pour changer la position relative de la pièce de coupe (12) et du tube de soufflage
(2) translatent la pièce de coupe (12).
6. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les moyens
pour changer la position relative de la pièce de coupe (12) et du tube de soufflage
(2) translatent la pièce de coupe (12) et le tube de soufflage (2).
7. Utilisation d'un dispositif de coupe selon la revendication 1 dans un métier à
tisser à foule linéaire multiple.