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EP 0 143 163 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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05.06.1985 Patentblatt 1985/23 |
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Anmeldetag: 06.07.1984 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B66C 1/18 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT |
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Priorität: |
25.10.1983 DE 3338654
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Anmelder: Messerschmitt-Bölkow-Blohm
Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
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D-81663 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Wörndle, Rudolf, Dr.
D-8011 Brunnthal (DE)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
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Verbindung aus einem Bolzen und einer Schlaufe |
(57) Bei einer Verbindung aus einem Bolzen (1) und einer Schlaufe (2) aus unidirektionalen
Fasersträngen in einer Kunststoffmatrix ist zur Vermeidung von Matrixbrüchen im (Bolzen-)Umschlingungsbereich
die Schlaufe (2) mit von der Kunststoffmatrix gebundenen Faserdeck- und/oder Fasereinlagen
(3 bzw. 4) versehen jeweils zumindest mit einer hauptsächlichen Faserorientierung
wenigstens annähernd in Bolzenerstreckungsrichtung.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
[0002] Bei einer derartigen Verbindung kommt es unter Zugkraftbelastung in Schlaufenerstreckungsrichtung,
insbesondere bei großer Schlaufendicke, zu hohen radialen Pressungen des Schlaufenmaterials
im Grenzbereich von Schlaufe und Bolzen mit der Gefahr von Brüchen. Denn solche Pressungen
haben Querkontraktionen der Kunststoffmatrix zur Folge, welche zum Herausquetschen
von Matrixmaterial aus dem Faserverbund und damit zum Matrixbruch führen können. Das
ließe sich durch einen die Schlaufe im Umschlingungsbereich verspannenden Beschlag
verhindern.Die hierdurch erreichbare Belastbarkeitssteigerung ist jedoch, wie sich
gezeigt hat, für besondere Anwendungsfälle hochbelasteter Verbindungen, z. B. für
Geräteaufhängungen bei Satelliten, unzureichend.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, praktisch in allen Anwendungsfällen
einer Verbindung der eingangs genannten Art eine Überlastung der Kunststoffmatrix
bzw. Brüche derselben (infolge radialer Schlaufenmaterialpressungen) auszuschließen.
[0004] Diese Aufgabe ist gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruchs gelöst, nämlich durch
einen Faserstoffaufbau des Umschlingungsbereiches der Schlaufe, bei dem zusätzliche
Faserlagen eine Kontraktion der Kunststoffmatrix in Bolzenerstreckungsrichtung verhindern
bzw. zumindest behindern und damit die Festigkeit der Schlaufe im Bereich des Bolzens
in Längsrichtung desselben beträchtlich erhöhen. Es ha
t sich erwiesen, daß sich durch die Faserlagen gemäß der Erfindung, bei denen die Faserorientierung
nicht unbedingt parallel zur Bolzenlängsachse sein muß, also dieser gegenüber auch
geneigt sein kann, die dynamische Belastbarkeit der Schlaufe um das 1000-fache steigern
läßt.
[0005] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels weiter erläutert,
wozu die Zeichnung perspektivisch nur Abschnitte zweier Bolzen 1 zeigt, die von einer
geschlossenen Schlaufe 2 umschlungen sind. Dabei ist für die hauptsächlich auf Zug
belastete Schlaufe 2 ein Grundaufbau gewählt aus in Schlaufenumfangsrichtung sich
erstreckenden unidirektionalen Glas- o. dgl. Faserrovings bzw. Fasersträngen in einer
Kunstharz o. dgl. Matrix. Da diese Schlaufe 2 zugleich im jeweiligen Bolzenumschlingungsbereich
hohen radialen Pressungen ausgesetzt ist, sind hier im Verbund mit der Kunstharzmatrix
zusätzliche Faserdeck- und Fasereinlagen 3 bzw. 4 vorgesehen mit einer Faserorientierung
jeweils in Bolzenerstreckungsrichtung, wodurch sie in dieser Richtung der Schlaufe
einer Kontraktion der Kunstharzmatrix Widerstand leisten. Dazu können die Faserdeck-
und Fasereinlagen 3 bzw. 4 aus Fasergewebe , -gelege o. dgl. bestehen beispielsweise
mit einer 0/90°-Faserorientierung, wobei dann zwangsläufig nur Fasern einer Richtung
den vorgenannten Zweck erfüllen. U.U-. kann ebenso eine -45°-Faserorientierung in
bezug auf die Bolzenlängsachse gewählt werden. Auch die Verwendung von isotropem Fasermaterial
ist nicht ausgeschlossen.
Verbindung aus einem Bolzen und einer diesen umschlingenden Schlaufe aus unidirektionalen
Fasersträngen in einer Kunststoffmatrix, dadurch gekennzeich-net, daß im (Bolzen-)Umschlingungsbereich
die Schlaufe (2) mit von der Kunststoffmatrix gebundenen Faserdeck- und/oder Fasereinlagen
(3 bzw. 4) versehen ist jeweils zumindest mit einer hauptsächlichen Faserorientierung
wenigstens annähernd in Bolzenerstreckungsrichtung.