(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 143 181 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
05.06.1985 Patentblatt 1985/23 |
(22) |
Anmeldetag: 09.08.1984 |
|
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
FR GB IT NL |
(30) |
Priorität: |
25.11.1983 DE 3342558
|
(71) |
Anmelder: Matth. Hohner AG |
|
D-78647 Trossingen (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Zacharias, Ernst
D-7218 Trossingen 1 (DE)
|
(74) |
Vertreter: Sparing Röhl Henseler
Patentanwälte |
|
Postfach 14 04 43 40074 Düsseldorf 40074 Düsseldorf (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
(54) |
Anordnung bei einem elektronischen Tastenmusikinstrument |
(57) Anordnung an einem Tastenmusikinstrument, um ein elektrisches Signal entsprechend
der Anschlagdynamik zu erzeugen. Mittels der Tastenbetätigung wird eine massebehaftete
Blattfeder ausgelenkt, auf die ein Piezokristall geklebt ist, an dem das gewünschte
Signal abgreifbar ist.
|

|
[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung bei einem elektronischen Tastenmusikinstrument
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine solche Anordnung ist z.B. aus der Funkschau,
1977 Heft 24, S. 1125 und 1126, bekannt.
[0002] Bei einer anderen Anordnung wird bei Beginn des Anschlags ein Kondensator von einer
Ladestromquelle getrennt und an eine Entladestrecke gelegt, bis die Taste ihren Endanschlag
erreicht; die verbliebene Ladung ist dann ein Maß für die Geschwindigkeit der Tastenbewegung.
Bei einer anderen Anordnung schlägt die Taste auf einen deformierbaren Widerstand,
etwa aus leitfähigem Elastomer, über dem ein entsprechender Spannungsabfall abgreifbar
ist (vgl. DE-OS 2261 071) .
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 genannten Mitteln zu schaffen, bei der bereits bei leichten Anschlägen ein deutlich
über dem Rauschpegel liegendes Signal abgreifbar ist, und bei der gleichwohl ein hoher
Dynamikbereich erzielt wird, wobei der bauliche Aufwand gering sein soll und die Ananordnung
sich platzsparend in einem Tastaturgehäuse unterbringen läßt.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 genannten Merkmale gelöst. Die Unteransprüche definieren bevorzugte Weiterbildungen.
[0005] Bekanntlich wird bei der Deformation eines Piezokristalls auf dessen Belägen eine
Ladung erzeugt, deren Größe proportional der Deformationskraft ist. Je nach der Anschlaggeschwindigkeit
der Taste fließt dann in den selbstverständlich an den Kristall angeschlossenen Auswerteschaltkreis
ein entsprechender Strom, wobei bereits bei sanftem Anschlag ein deutlich über dem
Rauschpegel liegendes Signal ansteht. Bei etwas stärkeren Anschlägen wird die an der
Feder angebrachte Masse beschleunigt und lenkt die Feder über das durch den Tastenhub
festgelegte Maß hinaus aus, so daß das Nutzsignal überproportional ansteigt, weil
auch die Größe der Deformation zunimmt. Durch die Auslegung der Federcharakteristik,
die Bemessung der Masse und die Anbringung des Piezokristalls hat es der Konstrukteur
in der Hand, eine musikalisch befriedigende sogenannte "Anschlagdynamik" für das Instrument
festzulegen.
[0006] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung in weitgehend schematisierter
Seitenansicht dargestellt.
[0007] Auf einem Grundrahmen 1 ist ein Tastenlagerbock 2 befestigt, der Schneidenlager für
die einzelnen Tasten der Tastatur aufweist; es ist nur eine Taste 3 dargestellt. Jeder
Taste ist eine Rückstellfeder 4 zugeordnet. Oberhalb des Bocks 2 befindet sich eine
Winkelschiene 5, an der für jede Taste eine Blattfeder 6 eingespannt ist, z.B. angenietet
ist, wie in der Zeichnung angedeutet. Das freie Ende der Blattfeder trägt eine Masse
9 und ruht bei unbetätigter Taste auf einem Dämpfungsplättchen 7 aus beispielsweise
Filz, das am freien Ende der Taste angebracht ist. Nahe der Einspannstelle der Blattfeder
6 ist auf diese ein Piezokeramik-Element 8 geklebt.
[0008] Die Anordnung ist so getroffen, daß bei unbetätigter Taste die Blattfeder mit sehr
geringer oder ohne Vorspannung auf dem Dämpfungsplättchen aufliegt, und die Blattfeder
ist relativ zur Rückstellfeder 4 sehr weich, so daß die Masse 6 schon bei mäßig kräftigem
Anschlag hinreichend stark beschleunigt wird, daß die Blattfeder 6 von der Taste 3
abhebt; das Dämpfungsplättchen verhindert das Prellen beim Zurückfedern.
[0009] Der Konstrukteur hat es in der Hand, die Charakteristik der Blattfeder entsprechend
den musikalischen Bedürfnissen auszulegen; so ist durchaus die Möglichkeit gegeben,
die Blattfeder zugleich als Rückstellfeder der Taste auszubilden.
1) Anordnung zum Erzeugen eines anschlagstärkeabhängigen elektrischen Signals bei
einem elektronischen Tastenmusikinstrument, bei der die Tastenbetätigung zur Deformation
eines Piezoelements benutzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Piezoelement (8)
an einer mittels der Taste (3) auslenkbaren Blattfeder (6) befestigt ist, die eine
in Abhängigkeit von der Anschlagstärke beschleunigbare Masse (9) trägt.
2) Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, daß die Blattfeder (6) eine
weichere Federcharakteristik als eine der Taste (3) zugeordnete Rückstellfeder (4)
aufweist.
3) Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (6)
lose an die Taste (3) angekoppelt ist.
4) Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (6) sich
parallel zur Taste (3) erstreckend an einem Ende eingespannt ist und mit ihrem freien
Ende, nahe dem die Masse (9) befestigt ist, auf der Taste (3) abgestützt ist.
5) Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei unbetätigter Taste (3)
die Blattfeder (6) mit geringer oder ohne Vorspannung abgestützt ist.
6) Anordnung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein Dämpfungskissen (7) an der
Abstützstelle.
