[0001] Die Erfindung betrifft eine transportable Bühnenanlage, insbesondere für Freiluftveranstaltungen,
mit untereinander verbindbaren Elementen, bestehend aus einer Bühnenfläche (Podium)
und einer darüber angeordneten durch Tragelemente gehaltenen Abdeckung.
[0002] Bei Freiluftveranstaltungen z.B. "open-air Festivals" oder ähnlichen Großveranstaltungen
wurden bisher Bühnenaufbauten verwendet, insbesonders bestehend aus einem Podium und
einem in meist provisorischer Bauweise erstellten Dach, um neben dem Ensemble und
dessen Instrumentarium elektrische bzw. Beleuchtungs-und/oder akustische Einrichtungen
gegen mögliche Witterungseinflüsse zu schützen. Diese Dächer wiesen meist entsprechend
leichte Unterkonstruktionen auf, die mit Zeltplanen oder ähnlichem überspannt wurden
und wobei diese einfachen Dächer an einem Gestänge oder an Masten befestigt wurden.
Bei Abdeckungen dieser Art hat sich insbesondere als nachteilig herausgestellt, daß
deren Montage sehr aufwendig, d.h. zumeist nur unter schwierigem Einsatz von Kran-
und/oder Hebefahrzeugen, durchgeführt werden konnte. Diese Abdeckungen mußten dadurch
außerdem in der vorgesehenen Endhöhe von ca. sechs bis acht Metern fest montiert werden,
was den weiteren Nachteil mit sich brachte, daß anschließend von der Bühnenfläche
aus ggf. nur unter Verwendung eines Zwischengerüstes, von Hilfskonstruktionen oder
Stehleitern eventuell benötigte Scheinwerfer bzw. akustische Geräte oder ganze Einheiten
dieser Art an der Unterseite der Abdeckung bzw. des Daches anzubringen waren. Insgesamt
gesehen erforderte diese Art der Vorbereitung, abgesehen von der damit verbundenen
Gefahrenquelle einen erheblichen Zeit-und Arbeitsaufwand, der sich bei der Demontage
der Anlage fast im gleichen Ausmaß wiederholte. Schwierigkeiten bereitete mangels
exakt aufeinander abgestimmter Einzelteile nicht selten auch die sichere und schnelle
Befestigung der einzelnen Bauelemente oder Halteelemente miteinander.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die aufgezählten Nachteile beim Auf-
und Abbau von transportablen Bühnenanlagen auszuschalten und eine sichere, den verschiedensten
Anforderungen, z.B. Behördenauflagen usw. gerecht werdende, praktisch unbegrenzt verwendbare
Konstruktion zu schaffen, die bei möglichst geringem Aufwand an schwerem technischen
Gerät und Personal erstellt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Anlage der eingangs erläuterten Art erfindungsgemäß
im wesentlichen dadurch gelöst, daß die Abdeckung als Hubdach ausgebildet ist.
[0005] Der Zusammenbau des Hubdaches mittels vorgefertigter Elemente erfolgt vorteilhaft
auf dem Podium und das fertige Hubdach kann durch ein oder mehrere Hubwerke, die vorzugsweise
in den seitlichen Tragelementen angeordnet sind, auf eine beliebige Höhe angehoben
werden.
[0006] Einrichtungen zur Aufnahme von lichttechnischen und/oder akustischen Geräten sind
auf diese Weise in vorteilhafter Arbeitshöhe zu befestigen. Diese Anordnung erübrigt
den Einsatz bzw. die Bereitstellung von zumeist schweren Kran-bzw. Hebefahrzeugen,
die insbesondere in Stadien oder dergleichen schlecht manövrierbar sind und die Platzflächen
beschädigen.
[0007] Das Hubdach selbst besteht vorteilhafterweise aus einem ebenen Prismentragwerk mit
Längsgitterträgern, Stirngitterträgern und einer vorzugsweise als Wetterschutz dienenden
Auflage.
[0008] Aus Gründen der Stabilität und leichten Transportier- bzw. Montierbarkeit kann diese
Auflage vorzugsweise aus Aluminiumtrapezblechen, die mittels Befestigungselementen
mit dem Tragwerk lösbar verbunden sind, bestehen.
[0009] Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die seitlichen Tragelemente
als Türme, die vorzugsweise aus vorgefertigten Gerüstbauelementen gefertigt sind,
ausgebildet.
[0010] Die Konstruktion der Tragelemente bzw. Türme ist vorteilhafterweise so ausgelegt,
daß weitere Verankerungen, z.B. Verspannungen, mittels Seilen oder dergleichen im
Untergrund bzw. Boden, oder eine Stabilisierung der Anlage, mittels Ballast oder ähnlichem,
auch im Falle einer teilweisen oder ganzen Verkleidung der Anlage, nicht erforderlich
sind.
[0011] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind an der Oberseite der Türme über deren
äußere Kanten hinausragende Träger angeordnet, an denen eine oder mehrere Umlenk-
bzw. Führungsrollen z.B. für die Seil- und/oder Kettenzüge für das Hubdach, vorgesehen
sind.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Hubdach zwischen den seitlich an der Bühne
angeordneten Türmen z.B. an Drahtseilen, Ketten oder dergleichen aufgehängt ist.
[0013] Es ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung von Vorteil, daß als Hubwerke, insbesondere
mittels Elektromotoren angetriebene Kettenzüge mit ein-oder mehrsträngig über Umlenkrollen
geführte Drahtseile Verwendung finden.
[0014] Zum Heben bzw. Senken des Hubdaches können vorteilhafterweise Hubwerke mit Kolben-Zylinder-Anordnungen
vorgesehen sein, an welchen nach einem weiteren Merkmal der Erfindung jeweils ein
oder mehrere Hebelmechanismen,angelenkt sein können.
[0015] Um die verschiedenen Hubwerke synchron oder einzeln zu steuern, ist die Anordnung
einer zentralen Steuerung besonders zweckmäßig.
[0016] Zum Absichern und zum stabilen Verbinden des Hubdaches an den Türmen ist es vorteilhaft,
dieses mittels Kupplungen oder dergleichen lösbar an den Türmen zu befestigen.
[0017] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung sind verstellbare Rahmenkonstruktionen
vorgesehen, die lichttechnische und/oder akustische Geräte z.B. Scheinwerferbatterien
komplett aufnehmen können. Diese sind an der Unterseite und/oder an den seitlichen
Tragelementen des Hubdaches angeordnet.
[0018] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der Zeichnung
näher erläutert, die ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel darstellt. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Bühnenanlage als Teilausschnitt in Vorderansicht mit Tragelement und Hubdach,
Fig. 2 desgleichen in Seitenansicht,
Fig. 3 einen Teilausschnit in Draufsicht.
[0019] Die Bühnenanlage 1 setzt sich im wesentlichen aus einem Podium 18 mit darüber befindlichem
Hubdach 2 und seitlich angeordneten Tragelementen 4, in denen sich Hubwerke 3 befinden,
zusammen. Die Tragelemente 4 grenzen an den Podiumaufbau seitlich an und sind am oberen
Teil als Türme 11 ausgebildet. Die Tragelemente 4, die vorzugsweise aus Gerüstbauelementen
12 bestehen, weisen an der Oberseite der Türme 11 über deren äußere Kanten hinausragende
Träger 13 auf, an denen eine oder mehrere Umlenk-bzw. Führungsrollen 14 z.B. für Drahtseile
16 von Seil- und/oder Kettenzügen 15 vorgesehen sind, an denen das Hubdach 2 aufgehängt
ist.
[0020] Das Hubdach 2 ist durch die beschriebenen Hubwerke 3, die über eine (nicht dargestellte)
zentrale Steuerung einzeln oder synchron zu steuern sind, beliebig höhenverstellbar
und besitzt Einrichtungen 5 zur Aufnahme von lichttechnischen und/oder akustischen
Geräten 6. Die Montage dieser Geräte 6 wird zweckmäßigerweise dadurch erleichtert,
daß das Hubdach 2 zunächst auf eine günstige Arbeitshöhe über das Podium 18 angehoben
wird.
[0021] Das Hubdach 2 besteht aus einem ebenen Prismentragwerk 7 mit Längsgitterträgern 8,
Stirngitterträgern 9 und einer als Wetterschutz dienenden Auflage 10, die vorzugsweise
aus Aluminiumtrapezblechen gefertigt ist.
[0022] Nachdem durch Betätigung der Hubwerke 3 das Hubdach 2 die erforderliche Endlage bzw.
-höhe erreicht, wird dieses durch Kupplungen 17 oder dergleichen an den Türmen 11
lösbar befestigt.
[0023] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sie umfaßt auch alle fachmännischen Abwandlungen sowie Teil- und Unterkombinationen
der beschriebenen und/oder dargestellten Merkmale und Maßnahmen.

1. Transportable Bühnenanlage(1)insbesondere für Freiluftveranstaltungen, mit untereinander
verbindbaren Elementen,, bestehend aus einer Bühnenfläche(18) (Podium) und einer darüber
angeordneten durch Tragelemente (4) gehaltenen Abdeckung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung als Hubdach (2) ausgebildet ist und durch ein oder mehrere Hubwerke
(3), die vorzugsweise in den seitlichen Tragelementen (4) angeordnet sind, beliebig
höhenverstellbar ist und Einrichtungen (5) zur Aufnahme von lichttechnischen und/oder
akustischen Geräten (6) vorgesehen sind.
2. Bühne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hubdach (2) aus einem ebenen
Prismentragwerk (7) mit Längsgitterträgern (8), Stirngitterträgern (9) und einer vorzugsweise
als Wetterschutz dienenden Auflage (10) besteht.
3. Bühne nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage (10) vorzugsweise
aus Aluminiumtrapezblechen besteht, die mittels Befestigungselementen mit dem Tragwerk
(7) lösbar verbunden sind.
4. Bühne nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Tragelemente
(4) als Türme (11), die aus Gerüstbauelementen (12) bestehen, ausgebildet sind.
5. Bühne nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberseite der Türme (11)
über deren äußere Kanten hinausragende Träger (13) angeordnet sind, an denen eine
oder mehrere Umlenk-bzw. Führungsrollen (14) z.B. für Seil- und/oder Kettenzüge (15),
für das Hubdach (2), vorgesehen sind.
6. Bühne nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,' daß das Hubdach
(2) vorzugsweise zwischen den seitlich an der Bühne angeordneten Türmen (11) z.B.
an Drahtseilen (16), Ketten oder dergleichen aufgehängt ist.
7. Bühne nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß als
Hubwerke (3), insbesondere mittels Elektromotoren angetriebene Kettenzüge (15) mit
ein- oder mehrsträngig über Umlenkrollen (14) geführten Drahtseilen (16), vorgesehen
sind.
8. Bühne nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die
Hubwerke Kolben-Zylinderanordnungen aufweisen.
9. Bühne nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die
Hubwerke jeweils einen Hebelmechanismus aufweisen.
10. Bühne nach Anspruch 1 und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Hubdach (2)
an den Türmen (11) mittels Kupplungen (17) oder dergleichen lösbar befestigt ist.
11. Bühne nach Anspruch 1 und/oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtungen (5) zur Aufnahme von lichttechnischen und/oder akustischen Geräten
als verstellbare Rahmenkonstruktionen ausgebildet sind.