[0001] Die Erfindung geht aus von einer Glühkathode für eine Elektronenröhre nach der Gattung
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und von einem Verfahren zu deren Herstellung nach
der Gattung des Oberbegriffs des Anspruchs
[0002] Glühkathoden für Elektronenröhren sind in zahlreichen Funktionsarten und Werkstoffkombinationen
bekannt. Für kleine Leistungen wurden vielfach Bariumoxydkathoden mit guter Ausbeute
verwendet. Als Hochleistungskathoden werden vor allem die dem Reduktions-Nachlieferungs-Typ
angehörenden thorierten Wolframkathoden (System Th0
2/W
ZC/W) mit oder ohne weitere Zusätze eingesetzt. Unter den homogenen einphasigen Kathoden
kann man die Untergruppen Einkomponenten- und Mehrkomponenten-Kathoden unterscheiden.
Zu letzteren gehören unter anderem die aus einer chemischen Verbindung bestehenden
Kathoden, z.B. TiC, ZrC, TiSi, LaB
6, sowie die Legierungskathoden. Siehe "Tungsten-Osmium Alloys for Improved Cathodes",
Platinum Metals Review, Vol. 26, January 1982, No. 1; "Thermoemissive Properties of
(100) Faces of Single Crystals of Solid Solutions of Iridium, Osmium, and Rhenium
in Tungsten", N.B.Smirnova, B.G.Smirnov, S.M.Mikahilov, and G.B.Shuppe, Soviet Physics
- Solid State, Vol. 12, No. 4, October 1976; "Thermionic Emission Properties of Metal
Alloys (Survey)", T.L.Matskevich, Soviet Physics - Technical Physics, Vol. 13, No.
3. Sept. 1968; "Austrittsarbeit von Legierungen Nb-Ta, Ti-Re, Ta-Re",Radiotechnika:
Elektronika No. 11, 1964, Moskau.
[0003] Alle hohe Emissionsstromdichten liefernden Kathoden (thorierte Wolframkathode, Lanthanhexaborid-Kathode)
arbeiten bei hohen Betriebstemperaturen (1700 bis 2000 K), wodurch man an die Grenzen
der zulässigen mechanischen Beanspruchungen kommt. Da sich die Warmfestigkeit der
verwendeten Werkstoffe nicht mehr wesentlich steigern lässt, ist der konstruktive
und verfahrenstechnische Aufwand bei der Herstellung von Glühkathodengefässen beträchtlich.
Insbesondere das Lanthanhexaborid lässt sich zufolge seiner Sprödigkeit nicht in jede
beliebige und wünschenswerte geometrische Form bringen.
[0004] Es besteht daher ein Bedürfnis nach Verbesserung der herkömmlichen Glühkathoden und
nach Erhöhung der Betriebssicherheit und Lebensdauer bei gleichzeitiger Verringerung
der Betriebstemperatur.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Glühkathode mit hohem Emissionsvermögen
sowie ein Verfahren zu deren Herstellung anzugeben, welche bei hoher Emissionsstromdichte
im Dauerbetrieb eine lange Lebensdauer und hohe Warmfestigkeit besitzt, aus möglichst
duktilem leicht verarbeitbarem Material besteht, nicht zur Versprödung neigt und sich
auf einfache Weise in jeder geometrisch zweckmässigen Form herstellen lässt. Die Glühkathode
soll insbesondere in Form dünner Drähte und Drahtgeflechte als stossichere Struktur
ausführbar sein. Dabei soll die Betriebstemperatur möglichst tief liegen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 und 9 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0007] Das grundlegende Kennzeichen der neuen Glühkathode besteht darin, dass die die Elektronenemission
fördernde Aktivierungssubstanz sowohl als Vorrat wie als emissive Oberflächenschicht
metallischen Charakter hat und prinzipiell auf einem beliebigen Träger vorhanden sein
kann. Es finden also keinerlei chemische Reaktionen oder thermische Zersetzungen eines
nichtmetallischen Stoffes statt. Dies gestattet, eine praktisch unbegrenzte Menge
von Aktivierungssubstanz auf dem Träger bzw. im Träger unterzubringen. Ausserdem erlaubt
dieser Werkstoff im Falle eines metallischen Trägers die praktisch unproblematische
Weiterverarbeitung zu dünnen Drähten, Bändern und Blechen. Im Gegensatz dazu gestattet
jedoch das vorgeschlagene System ebenfalls die Unterbringung der Aktivierungssubstanz
auf oder in einem keramischen Träger, falls dadurch besondere Vorteile erwachsen.
In diesem Falle muss der Träger selbstverständlich zuvor in die endgültige Form gebracht
werden.
[0008] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele beschrieben.
Ausführungsbeis iel I:
[0009] Als Aktivierungssubstanz wurde eine Legierung von Barium und Platin verwendet. Im
vorliegenden Fall handelt es sich um das Bariumplatinid Ba Pt
S. Abgewogene Mengen Barium und Platin wurden im richtigen stöchiometrischen Verhältnis
im Lichtbogenofen unter einer Schutzgasatmosphäre von Argon eingeschmolzen. Die Schmelze
wurde abgekühlt, zur Erstarrung gebracht und im Mörser zerkleinert. Die Bruchstücke
wurden in einer Kugelmühle mit Wolframkarbid-Auskleidung und Wolframkarbid-Kugeln
zu einem Pulver mit einer Partikelgrösse von höchstens 1 um zermahlen. Dann wurde
das Pulver mit Nitrozellulose und Amylazetat zu einem dünnflüssigen Brei verrührt.
Diese Suspension wurde durch Aufrollen in einer Schichtdicke von 100 um auf einen
Wolframdraht von 0,5 mm Durchmesser aufgetragen und getrocknet. Der 100 mm lange beschichtete
Draht wurde mittels Kathodenhalter in ein Glühkathodengefäss eingespannt und letzteres
bis auf einen Restgasdruck von weniger als 10-4 m bar evakuiert. Der Draht wurde langsam
auf eine Temperatur von ca. 800 K aufgeheizt,wobei die Nitrozellulose zersetzt wurde
und die Zersetzungsprodukte den Reaktionsraum verliessen. Nach 20 min Haltezeit wurde
das Vakuum auf einen Restgasdruck von weniger als 10 m bar gebracht und der Draht
weiter auf eine Temperatur von 1400 K aufgeheizt. Nach einer 15 min dauernden Formierungszeit
wurde die volle stationäre Emissionsstromdichte von 4 A/cm
2 erreicht und gehalten. Die Kathode erwies sich als wenig vakuumempfindlich. Die Emissionsstromdichte
von 4
A/cm
2 konnte auch bei einer Verschlechterung des Vakuums auf einen Restgasdruck von ca.
3 10-4 m bar unverändert im Dauerbetrieb gehalten werden. Im Verlaufe der ersten Betriebszeit
konnte an der Kathodenoberfläche die Bildung des bariumreicheren Platinids Ba Pt
2 nebst freiem Platin festgestellt werden. Offenbar stellte sich ein neuer chemisch-thermodynamischer
Gleichgewichtszustand ein, der dann über die ganze Betriebsdauer bis zur Erschöpfung
der Aktivierungssubstanz unverändert anhielt. Die erzielbare Emissionsstromdichte
wurde dadurch nicht beeinflusst.
AusführungsbeispieI II:
[0010] Gemäss Beispiel I wurde zunächst eine der intermetallischen Verbindung Ba Pt
2 entsprechende Legierung erschmolzen, abgekühlt, zur Erstarrung gebracht, im Mörser
zerstossen und in einer Kugelmühle zu einem feinkörnigen Pulver vermahlen. Dieses
Pulver wurde dann in einem geeigneten Bad feindispers aufgeschlämmt und kataphoretisch
auf einen Molybdändraht von 0,5 mm Durchmesser in einer Schichtdicke von 50µm aufgebracht.
Der beschichtete Draht wurde nachher unter Argonatmosphäre während 10 min einer Glühbehandlung
bei einer Temperatur von 1400°C unterworfen, wobei die Ba Pt
2-Partikel durch Sintern fest mit dem Träger und unter sich verbunden wurden. Durch
abwechslungsweise kataphoretische Abscheidung und Sinterbehandlung lassen sich Oberflächenschichten
beliebiger Dicke erzielen. Wesentlich ist dabei, dass der Kontakt mit der Luft möglichst
vermieden wird, da Ba Pt
2 nicht korrosionsbeständig ist und in Ba0 + Pt zerfällt. Der beschichtete Molybdändraht
wurde als Glühkathode geprüft und ergab bei einer Temperatur von 1400 K eine stationäre
Emissionsstromdichte von 4 A/cm .
Ausführunsbeisiel III:
[0011] In Anlehnung an Beispiel I wurde eine Legierung von Lanthan und Platin verwendet.
Es handelte sich hier um das Lanthanplatinid La Pt
2. Entsprechende stöchiometrische Mengen von Lanthan und Platin wurden im Lichtbogenofen
unter Argonatmosphäre zusammengeschmolzen und nach der Erstarrung der Schmelze im
Mörser zerkleinert und zu einem feinkörnigen Pulver zermahlen. Die Auftragung auf
einen Wolframdraht mit Hilfe von Nitrozellulose und Amylazetat erfolgte in genau gleicher
Weise wie in Beispiel I beschrieben. Der beschichtete Draht wurde bei einer Temperatur
von ca. 800 K und einem Restgasdruck von weniger als 10
-4 m bar während 20 min entgast. Daraufhin wurde der Restgasdruck des Vakuums auf einen
Wert von weniger als 10
-5 m bar gesenkt und die Temperatur des Drahtes auf 1850 K erhöht. Nach einer Formierungszeit
von 10 min wurde im Glühkathodengefäss eine Emissionsstromdichte von 5,5 A/cm
2 erreicht. Dieser Wert wurde auch im stationären Dauerbetrieb ohne Abfall gehalten.
Ausführungsbeispiel IV:
[0012] Die Aktivierungssubstanz war eine Legierung von Barium und Palladium, welche ungefähr
der Zusammensetzung der intermetallischen Verbindung Ba Pd
5 entsprach. Sie wurde durch Mischen der Komponenten im Lichtbogenofen unter Argonatmosphäre
erschmolzen. Auf pulvermetallurgischem Weg wurde ein offenporiger Rundstab von 10
mm Durchmesser aus Molybdän mit einem Porenvolumen von 25 % hergestellt. Der Molybdänkörper
wurde mitsamt der schmelzflüssigen Ba/Pd-Legierung in eine vakuumdichte Giessvorrichtung
gegeben und auf eine Temperatur von 1700°C gebracht. Nach einer Verweilzeit von 15
min unter Vakuum wurde die Giessvorrichtung mit Argon von 10 bar Druck geflutet und
die Temperatur während 30 min gehalten. Dabei infiltrierte die Ba/Pd-Legierung den
porösen Molybdänkörper und füllte seine Poren vollständig aus. Nach dem Abkühlen wurde
der Stab überdreht und erneut auf 1100
0C erhitzt. Nun wurde unter Schutzgasatmosphäre eine Reihe von Warmverformungsoperationen
mit Zwischenglühungen durchgeführt, die in einem Rundhämmern und Ziehen zu einem Draht
von 0,8 mm Durchmesser bestanden. Der fertige, mit der Ba/Pd-Legierung dotierte Molybdändraht
wurde in ein Glühkathodengefäss eingesetzt und bei einer Temperatur von 1350 K unter
Vakuum mit einem Restgasdruck von 10-4 m bar betrieben. Die gemessene Emissionsstromdichte
betrug im Dauerbetrieb stationär 2 A/cm
2. Nach einiger Zeit konnte an der Kathodenoberfläche die Bildung von Ba Pd
2 beobachtet werden. Diese chemische Veränderung blieb ohne Einfluss auf die Emissionsstromdichte.
Da das Ba Pd
2 jedoch einen wesentlich tieferen Schmelzpunkt als das Ba Pd
5 aufweist, ist zu beachten, dass in Anbetracht der grossen relativen Menge der Aktivierungssubstanz
die Elektronenröhre nicht bei einer zu hohen Kathodentemperatur betrieben wird. Andererseits
zeichnet sich eine derartige Glühkathode durch einen beträchtlichen Vorrat an Aktivierungssubstanz
und eine dementsprechend lange Lebensdauer aus.
Ausführungsbeispiel V:
[0013] Als Aktivierungssubstanz wurde eine Legierung von Barium und Ruthenium gewählt, welche
etwa der intermetallischen Verbindung Ba Ru
2 entsprach. Die Legierung wurde aus den Komponenten unter Vakuum im Induktionsofen
erschmolzen und zur Erstarrung gebracht. Der Träger bestand aus einem mit Yttriumoxyd
stabilisierten porösen Hohlzylinder aus gesintertem Zirkonoxyd mit einem Aussendurchmesser
von 12 mm und einem Innendurchmesser von 6 mm. Das Porenvolumen des offenporigen Sinterkörpers
betrug 30 %. Letzterer wurde allseitig in die pulverisierte Aktivierungssubstanz eingepackt
und das Ganze in ein Vakuumgefäss gebracht und induktiv auf 2000
0C erhitzt. Dabei schmolz die Ba/Ru-Legierung und drang in die Poren des Sinterkörpers
ein. Zur Verbesserung des Eindringens wurde das Gefäss zusätzlich mit Argon unter
einem Druck von 10 bar während 20 min geflutet. Nach dem Abkühlen des infiltrierten
Sinterkörpers wurde dieser zwecks Entfernung von anhaftenden Legierungsresten aussen
und innen leicht überdreht. Auf die äussere Oberfläche wurde zusätzlich eine 5µm dicke
Rutheniumschicht galvanisch aufgebracht zur Ueberbrückung der vom Sinterkörper begrenzten
nichtmetallischen Oberflächenpartien. Daraufhin wurde das Ganze während 1 h bei einer
Temperatur von 1500°C unter Vakuum geglüht. Die mit einem Wolframwendel zur Heizung
im Innern versehene Kathode wurde in eine Elektronenröhre eingebaut und unter Vakuum
mit 10
-5 m bar Restgasdruck bei einer Temperatur von 1500 K betrieben. Die dabei gemessene
Emissionsstromdichte betrug im Dauerbetrieb stationär 10
A/cm2.
[0014] Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. Grundsätzlich kann
der Träger aus einem warmfesten metallischen oder keramischen Körper mit einem Porenvolumen
von 10 bis 50 % bestehen, dessen Poren vollständig von der Aktivierungssubstanz ausgefüllt
sind. Als Träger eignen sich insbesondere die hochschmelzenden Metalle W, Mo, Ta,
Nb oder Legierungen von mindestens zweien dieser Metalle. Sie haben den Vorteil, duktil
zu sein und sich als Gerüstwerkstoffe in beliebige Formen, z.B. als Draht, Band, Blech
etc. weiterverarbeiten zu lassen. Des weiteren können keramische Materialien mit hohem
Schmelzpunkt wie beispielsweise mit Y
20
3 stabilisiertes zr02 verwendet werden. Als Aktivierungssubstanz können Legierungen
der Metalle der VIII. Vertikalreihe des periodischen Systems sowie Rhenium mit einem
Element tiefer Elektronenaustrittsarbeit, d.h. von weniger als 3 eV, verwendet werden.
Zu den Legierungskomponenten gehören daher einerseits die Eisenmetalle, vorab Nickel
sowie die Platinmetalle, vorab Platin, andererseits die Elemente Ba, Ca, La, Y, Gd,
Ce, Th, U etc. Besonders vorteilhaft erweisen sich Platinide des Ba und/oder La, darunter
Ba Pt
5 und/oder Ba Pt
2 bzw. La Pt
5 und/oder La Pt
3 und/oder La Pt
2. Die betreffenden Legierungen können auch gemischt sein, also in der Mehrzahl auftreten.
Es soll jedoch mindestens eine der vorgenannten Legierungen und/oder intermetallischen
Verbindungen als Aktivierungssubstanz vorliegen.
[0015] Die als Legierung und/oder intermetallische Verbindung verwendete Aktivierungssubstanz
wird entweder auf nassmechanischem Weg (Auftragen als Paste mit geeigneten chemischen
Substanzen oder Kataphorese) oder auf chemischem Weg (z.B. stromlose Abscheidung,
Co-Präzipitation etc.) oder galvanisch auf den Träger aufgebracht und bildet dann
die Randzone des Glühkathodenkörpers. Eine andere Methode besteht darin, die Aktivierungssubstanz
schmelzmetallurgisch, d.h. im flüssigen Zustand in den porösen Träger (offenporiger
Körper) zu infiltrieren, wobei als Glühkathode ein über den ganzen Querschnitt gleichartig
aufgebauter Körper erhalten wird. Der infiltrierte Körper kann nachträglich einer
Warmverformung durch Strangpressen, Rundhämmern, Ziehen oder Walzen unterworfen werden,
sofern als Träger ein duktiles Material verwendet wird. Die beiden Methoden können
auch in Kombination angewendet werden.
[0016] Die Vorteile liegen in der vergleichsweise einfachen Herstellungsart und in der niedrigen
Betriebstemperatur der Kathode (insbesondere für Bariumlegierungen als Aktivierungssubstanz)
sowie gleichzeitig in der gegenüber herkömmlichen Kathoden hohen Lebensdauer (grosser
Vorrat an Aktivierungssubstanz).
1. Glühkathode mit hohem Emissionsvermögen für eine Elektronenröhre bestehend aus
einem als Träger dienenden warmfesten metallischen oder keramischen Körper und einer
die Elektronenemission fördernden metallischen Aktivierungssubstanz, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aktivierungssubstanz aus mindestens einer Legierung und/ oder intermetallischen
Verbindung eines Metalls der VIII. Vertikalreihe des periodischen Systems sowie Rhenium
und eines Elements mit einer Elektronenaustrittsarbeit von weniger als 3 eV besteht,
und dass die Aktivierungssubstanz die gesamte Oberfläche des Trägers bedeckt und mindestens
10 % des.gesamten Volumens des Kathodenkörpers ausfüllt.
2. Glühkathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger aus einem
zusammenhängenden porösen Gerüst mit einem Porenvolumen von 10 bis 50 % besteht, dessen
Poren vollständig von der Aktivierungssubstanz ausgefüllt sind.
3. Glühkathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungssubstanz
mindestens eine intermetallische Verbindung eines Platinmetalls mit mindestens einem
der Elemente Ba, La enthält.
4. Glühkathode nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungssubstanz
ein Platinid der Elemente Ba und/oder La enthält.
5. Glühkathode nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungssubstanz
Ba Pt5 und/oder Ba Pt enthält.
6. Glühkathode nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungssubstanz
La Pt und/oder La Pt3 und/oder La Pt2 enthält.
7. Glühkathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger aus mindestens
einem hochschmelzenden Metall, ausgewählt aus den Elementen W, Mo, Ta, Nb besteht.
8. Glühkathode nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger aus Wolfram
besteht.
9. Glühkathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger aus mit Y203 stabilisiertem Zr02 besteht.
10. Verfahren zur Herstellung einer Glühkathode mit hohem Emissionsvermögen für eine
Elektronenröhre, wobei ein als Träger dienender warmfester metallischer oder keramischer
Körper sowie eine metallische Aktivierungssubstanz vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Legierung und/oder intermetallische Verbindung eines Metalls
der VIII. Vertikalreihe des periodischen Systems sowie Rhenium und eines Elements
mit einer Elektronenaustrittsarbeit von weniger als 3 eV als Aktivierungssubstanz
erzeugt und auf nassmechanischem, chemischem, galvanischem oder schmelzmetallurgischem
Weg auf und/oder in den Träger gebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungssubstanz
durch Aufstrich oder Kataphorese auf einen als Träger dienenden kompakten Körper aufgebracht
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungssubstanz
durch Infiltration im flüssigen Zustand in einen als Träger dienenden und ein Gerüst
bildenden offenporigen Körper mit einem Porenvolumen von 10 bis 50 % eingebracht wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der infiltrierte Körper
einer Warmverformung durch Strangpressen, Rundhämmern, Ziehen oder Walzen unterworfen
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der als Träger dienende
warmfeste Körper aus mindestens einem der hochschmelzenden Metalle W, Mo, Ta, Nb oder
einer Legierung von mindestens zweien dieser Metalle und dass die Aktivierungssubstanz
aus einem Platinid des Bariums oder Lanthans hergestellt wird.