[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausräumen und Reinigen von Destillierblasen
von Trockenreinigungsvorrichtungen mit einem an einer Stange befestigten Kratzer.
[0002] Bei Chemischreinigungsmaschinen (Trockenreinigungsvorrichtungen) muß das Lösungsmittel,
beispielsweise Perchloräthylen, in regelmäßigen Abständen durch Destillation gereinigt
werden, um die volle Reinigungskraft des Lösungsmittels wieder herzustellen und um
eine Verschmutzung der Garderobe durch das Lösungsmittel selbst zu verhindern.
[0003] Bei einer aus der DE-AS 24 03 026 bekannten Vorrichtung der eingangs angegebenen
Art zum kontinuierlichen Ausdestillieren der das Lösungsmittel verunreinigenden Rückstände
sind in der die Destillierblase bildenden Kammer kaskadenartig übereinander Heizplatten
angeordnet, über die das zu destillierende Lösungsmittel bis zu einer am Boden der
Kammer angeordneten Transportschnecke läuft, die die nicht verdampften mit Lösungsmittel
durchsetzten Rückstände in einen Sammelbehälter austrägt, wobei an einer vertikalen
Welle die stangenbildende radiale Arme befestigt sind, die mit Schabern oder Kratzern
besetzt sind, die Oberflächen der ringscheibenförmigen Heizplatten überstreichen und
die sich auf den Heizplatten absetzenden Rückstände und die Lösungsmittel auf die
jeweils darunterliegende Heizplatte befördern, bis der unterste mit Schableisten besetzte
Arm die Rückstände in die Einlauföffnung der Transportschnecke schiebt.
[0004] übliche Chemischreini
gungsmaschinen sind jedoch nicht mit geschlossenen, kontinuierlich arbeitenden Destilliereinrichtungen
versehen, sondern mit Destillierblasen, die nach Beendigung des Destilliervorganges
zur Entnahme der Destillationsrückstände, die dickflüssig sind und zum Verkrusten
neigen, geöffnet werden müssen, so daß die Rückstände mit Schabern oder Kratzern von
den Wandungen der Destillierblase entfernt werden müssen. Das Reinigen der Destillierblase
ist mit Beeinträchtigungen des Bedienungspersonals verbunden, weil sich ein Austritt
von Lösungsmitteldampf nicht verhindern läßt und die zulässigen YAK-Werte häufig überschritten
werden.
[0005] Bei einer aus der US-PS 42 79 704 bekannten Destilliervorrichtung, deren Destillierblase
geschlossen ist, werden die Destillationsrückstände durch einen mit Schneckengängen
versehenen bohrerähnlichen Schabkopf von der Bodenplatte gelockert, so daß sie anschliessend
mit heißem Wasser ausgespült werden können. Diese Destillervorrichtung eignet sich
jedoch auch nicht für übliche Chemischreinigungsmaschinen, weil das Problem offen
bleibt, wie das mit Destillationsrückständen und Lösungsmitteln durchsetzte Spülwasser
entsorgt werden kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Ausräumen der Destillierblase
zu schaffen, die einerseits eine gute und einfache Reinigung ermöglicht und andererseits
den Austritt von Lösungsmitteldampf aus der Destillierblase weitgehend verhindert.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Vorsatzbehälter gelöst, der eine mit
einer Öffnung versehene Rückwand mit Befestigungsmitteln aufweist, in dessen Vorderwand
eine Halterung allseitig schwenkbar gelagert ist, die mit einer diese durchsetzenden
Führung versehen ist, in der die Stange axial verschiebschlich gehaltert ist, und
an dessen durch einen Schieber verschlossenen Boden ein Auffangbehälter durch Anschlußmittel
befestigt ist. Der erfindungsgemäße Vorsatzbehälter verschliesst anstelle der sonst
üblichen Verschlußkappe die Entsorgungsöffnung der Destillierblase, so daß dieser
in einfacher Weise gegen die Verschlußkappen austauschbar ist und eine einfache Nachrüstung
von Chemischreinigungsmaschinen mit den erfindungsgemäßen Vorsatzbehältern vorgenommen
werden kann. Während des normalen Betriebes befindet sich der Kratzer mit der Stange
in einer in die Destillierblase eingeschobenen Stellung, so daß die aus dem Vorsatzbehälter
herausragende Stange nicht stört. Die Bodenschieber des Vorsatzbehälters sind geschlossen,
so daß ein vollständiger Abschluß der Destillierblase durch den Vorsatzbehälter gewährleistet
ist. Zum Zwecke der Entsorgung der Destillierblase wird auf die unterhalb des Bodenschiebers
des Vorsatzbehälters vorgesehenen Führungen der Auffangbehälter aufgeschoben und die
Verschlußschieber des Vorsatzbehälters sowie des Auffangbehälters werden geöffnet,
so daß die Destillierrückstände aus der Destillierblase über den Vorsatzbehälter in
den Auffangbehälter fließen können. Schlecht fließende oder verkrustete Teile werden
mit dem Kratzer ausgeschabt und in den Auffangbehälter befördert. Da der Auffangbehälter
dicht an den Vorsatzbehälter angeschlossen ist, ist ein Austritt von Lösungsmitteldämpfen
weitgehend vermieden. Nachdem die Lösungsmittelrückstände in den Auffangbehälter befördert
worden sind, werden die Verschlußschieber geschlossen und der Auffangbehälter kann
in einen von Entsorgungsunternehmen bereitgestellten Tank oder dergleichen entleert
werden.
[0008] Zweckmäßigerweise ist der Kratzer am Ende der Stange befestigt und der Endbereich
der Stange ist abgebogen oder abgewinkelt, so daß durch entsprechendes Schwenken oder
Drehen im wesentlichen alle Bereiche der Innenwandung der Destillierblase mit dem
Kratzer überstrichen werden können.
[0009] Der Kratzer kann aus einem mit der Stirnseite der Stange T-förmig verbundenen etwa
rechteckigen Blech bestehen, dessen einer Schenkel abgewinkelt ist. Durch diese Ausgestaltung
weist der Kratzer drei Schabekanten auf, nämlich die Endkanten und die durch die Abwinklung
gebildete Kante.
[0010] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß auf dem geraden Teil der Stange ein
etwa rechteckiges Kratzblech befestigt ist, das dem Austragen der Destillationsrückstände
aus den öffnungsnahen Bereichen der Destillierblase und dem Vorsatzbehälter dient.
[0011] Eine gute Schwenkbarkeit der Stange ist gewährleistet, wenn deren Halterung aus einer
in einer entsprechenden Schale der Vorderwand gelagerten Gelenkkugel besteht, die
mit einem axialen Führungskanal für die Stange versehen ist. Um eine gute Dichtigkeit
zu gewährleisten, kann der Führungskanal aus einer Stopfbüchse bestehen.
[0012] Eine einfache Montage des Vorsatzbehälters im Bereich der Entsorgungsöffnung der
Destilliertblase ist gewährleistet, wenn deren Rückwand mit den Befestigungsmitteln
einer Verschlußklappe versehen ist. Die Befestigungsmittel können also aus Gelenkösen
an einer Seite und einem üblichen Verschlußriegel auf der anderen Seite bestehen.
[0013] Zweckmäßigerweise ist die Vorderwand des Vorsatzbehälters abgeschrägt und mit einem
durch eine Glasscheibe oder dergleichen verschlossenen Fenster versehen, so daß der
Reinigungsvorgang in einfacher Weise beobachtet werden kann.
[0014] Der Auffangbehälter ist zweckmäßigerweise unterhalb seiner Führungen mit mindestens
einem Verschlußschieber versehen, so daß er nach seiner Befüllung und Abnahme von
dem Vorsatzbehälter verschlossen werden kann. Um den Auffangbehälter entleeren zu
können, ist er zweckmäßigerweise im Bereich seines Bodens mit einem Ablaßventil versehen.
Der Boden des Auffangbehälters ist zweckmäßigerweise zu dem Ablaßventil oder Ablaßschieber
hin geneigt.
[0015] In den Auffangbehälter kann auch ein Beutel aus Kunststoff oder Metallfolie eingelegt
sein, der der Aufnahme der ausgetragenen Destillationsrückstände dient und zu deren
Beseitigung verschlossen und aus dem Behälter entnommen wird.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 einen vertikalen Längsschnitt durch den Vorsatzbehälter mit mit diesem verbundenen
Auffangbebehälfer,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Vorsatzbehälters sowie des Auffangbehälters nach Fig.
1,
Fig. 3 einen Horizontalschnitt durch den Vorsatzbehälter und die Destillierblase längs
der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Auffangbehälter und
Fig. 5 einen Schnitt durch das Kugelgelenk der Stange in vergrößerter Darstellung.
[0017] Der Vorsatzbehälter 1 weist zueinander parallele Seitenwände 2, 3 sowie eine Vorderwand
auf, deren oberer Teil 4 abgeschrägt und mit einem Fenster 5 versehen ist, das durch
eine runde Fensterscheibe geschlossen ist. Der untere Teil 6 der Vorderwand verläuft
senkrecht und in dieser ist mittig die Lagerung 7 für das Kugelgelenk der die Kratzer
8, 9 tragenden Stange 10 angeordnet. Die vertikale Rückwand des Vorsatzbehälters 1
ist mit einer Öffnung 11 versehen, die mit der Austragsöffnung cer Destillierblase
12 fluchtet. Beidseits der Öffnung 11 ist der Vorsatzbehälter 1 mit Mitteln 13 zur
Befestigung an dem Öffnungsbereich der Destillierblase versehen. Die waagerechte Bodenplatte
des Vorsatzbehälters 1 ist mit einer Öffnung 14 versehen, die durch einen Absperrschieber
15 verschließbar ist, der in dem mit der Bodenplatte verbundenen Schiebergehäuse 16
verschieblich geführt ist. Auf seiner Unterseite ist das Schiebergehäuse 16 mit einer
gelochten Platte 17 verbunden, deren einander gegenüberliegenden und zueinander parallelen
Ränder 17' in entsprechande Führungsnuten 18 des Auffangbehälters 19 einschiebbar
sind. Der Auffangbehälter 19 ist unterhalb der Führungsnuten 18 mit einem Schieber
20 versehen, durch den die Füllöffnung 22 des Auffangbehälters 19 verschließbar ist.
Der Auffangbehälter 19 weist einen abgeschrägten Boden 23 auf, an dessen tiefster
Stelle der Aus]aßhahn 24 angeordnet ist.
[0018] Das Kugelgelenk 7 besteht, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, aus einer in dem Teil
6 der Vorderwand des Vorsatzbehälters 1 vorgesehenen halbkugeligen Gelenkschale 25,
auf die die andere halbkugelige Gelenkschale 26 aufgeschraubt ist. In den Gelenkschalen
25, 26 ist die Gelenkkugel 27 gehaltert, die mit einer axialen Bohrung versehen ist,
in der die Kugelbüchse 28 und Dichtungselemente 29 gehaltert sind. In der Kugelbüchse
28 und den Dichtungsring 29 ist die Stange 10 axial verschieblich geführt. An ihrem
hinteren Ende weist die Stange 10 einen Betätigungsgriff 30 auf.
[0019] Der vordere Endbereich der Stange 10 weist ein abgebogenes Ende 31 auf, an dessn
Stirnseite der Kratzer 8 befestigt ist. Der Kratzer 8 besteht aus einer um die Kante
32 abgewinkelten rechteckigen Platte, deren Schenkel mit unterschiedlichen Winkeln
spitzwinkelig zu dem abgewinkelten Ende 31 verlaufen. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist,
läßt sich durch entsprechendes Schwenken und Drehen der Stange 10 mit dem Kratzer
8 im wesentlichen der gesamte Bereich der Innenwandung der Destillierblase 12 überstreichen.
In dem mittleren Bereich der Fig. 3 ist eine Vorderansicht des Kratzers 8 in unterschiedlichen
Stellungen über die Höhe des Behälters der Destillierblase 12 dargestellt.
[0020] Auf dem geraden Teil der Stange 10 ist der Kratzer 9 befestigt, der aus einem ebenen
rechteckigen Blech besteht.
1. Vorrichtung zum Ausräumen und Reinigen von Destillierblasen von Trockenreinigungsvorrichtungen
mit einem an einer Stange befestigten Kratzer, gekennzeichnet durch einen Vorsatzbehälter
(1),
der eine mit einer öffnung (11) versehene Rückwand mit Befestigungsmitteln (13) aufweist,
in dessen Vorderwand (4,6) eine Halterung (7) allseitig schwenkbar gelagert ist, die
mit einer diese durchsetzenden Führung (28) versehen ist, in der die Stange (10) axial
verschieblich gehaltert ist,
und an dessen durch einen Schieber (15) verschlossenen Boden ein Auffangbehälter (19)
durch Anschlußmittel (17', 18) befestigt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kratzer (8,9) am Ende
der Stange (10) befestigt und der Endbereich (31) der Stange (10) abgebogen oder abgewinkelt
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kratzer aus
einem mit der Stirnseite der Stange (10) T-förmig verbundenem, etwa rechteckigen Blech
(8) besteht, dessen einer Schenkel abgewinkelt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf den
geraden Teil der Stange (10) ein etwa rechteckiges Kratzblech (9) befestigt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung
aus einer in einer entsprechenden Schale (25,26) der Vorderwand (4,6) gelagerten Gelenkkugel
(27) besteht, die mit einem axialen Führungskanal für die Stange versehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungskanal
aus einer Stopf- oder Kugelbüchse (28) besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückwand
mit den Befestigungsmitteln (13) einer Verschlußkappe versehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderwand
(4,6) abgeschrägt und mit einem durch eine Glasscheibe oder dergleichen verschlossenem
Fenster (5) versehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden
unterhalb des Bodenverschlußschiebers (20) mit im Abstand voneinander angeordneten
parallelen Führungen (17') und der Auffangbehälter (19) mit entsprechenden komplementären
Führungen (18) versehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Auffangbehälter (19) unterhalb seiner Führungen (18) mit mindestens einem Verschlußschieber
(20) versehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Auffangbehälter (19) im Bereich seines Bodens (23) mit einem Ablaßventil (24) versehen
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Boden (23) des Auffangbehälters (19) zu dem Abschlußventil (24) hin geneigt ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in den Auffangbehälter (19) ein Beutel aus Kunststoff- oder Metallfolie eingelegt
ist.